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Nummer 262—LS. Iahrg volfsseuuny Erscheint S mal wöchentlich. Mona«. «ezugeprel« durch rrügrr «tnjchl. 80 bzw. 40 Psg. TrSgerloha 1,70: durch die Post rinschi. Postilberweisungsaebllhr, zuzllgl. 80 Psg. Post-Bestellgeld. Etnzel-Nr. 10 Psg., Sonnabend- u. Festtags-Nr. 15 Psg. Abbestellungen müssen spätestens eine Woche vor Ablaus der Bezugs zeit schriitlich beim Verlag eingegangen sein. Unser« Träger dürst» keine Abbestellungen entgegennehmen. Verlagsort Dresden. Anzeigenpreise: die lspaltige SS mm breit« Zeile ll Psg. Für Platzwllnsche können wir keine Gewähr leisten. Donnerslag, 2S. Augusl 1940 Schristleitung: Dresden A, Polterstr. 17, Rus LMU und 21012; Geschäftsstelle, Druck u. Verlag: Germania Buch- druckeret u. Verlag Tb. u. G. Winkel, Polterstr. 17, Rus 21012; Postscheck: 1025; Etadtbank Dresden 04707. Im Falle von höherer Gewalt, Verbot und Betriebs störungen hat der Bezieher oder Werbunglreibende keine Ansprüche, falls die Zeitung in beschränktem Umlange, verspätet oder nicht erscheint. — Lrlüllungsorl Dresden, Die Außenminister in Wien eingetroffen Ver Führer empfing Graf Llano ans dem Sberfalzderg Salzburg, 29. August. Der Königlich Italienische Minister des Aeußeren Graf Ciano traf mit den Herren seiner Beglei tung Mittwoch mittag mit dem Flugzeug in Salzburg ein. Zu seiner Begrüßung hatte sich der Reichsminister -es Auswärti gen von Ribbentrop aus dem Flugplatz eingesunden. Der italie nische Botschafter in Berlin, Dino Alsierr, und führende Per sönlichkeiten von Partei, Staat und Wehrmacht waren gleich falls zur Begrüßung erschienen. Die beiden Außenminister schritten die Front -er angetre tenen Ehrenkompanie ab und begaben sich aus den Obersalz berg, wo Graf Ciano vom Führer zu einer Besprechung emp fangen wurde. Am Nachmittag begaben sich der italienische Mi nister des Aeußeren Gras Tiano und Retchsaußenminister von Ribbentrop, begleitet von dem italienischen Botschafter in Ber lin, Dino Alfieri, und dein deutschen Botschafter in Rom, von Mackensen, nach Wien zu -en Besprechungen mit den Außen ministern Ungarns und Rumäniens. Wien, 29. August. Der Königlich Italienische Außenmini ster Graf Ciano traf Mittwoch um 19 Uhr im Flugzeug in Wien ein. Er wurde auf dem Flugplatz vom Reichsminister des Aus wärtigen von Ribbentrop begrüßt. Zur Begrüßung des italieni schen Außenministers hatten sich Vertreter von Staat, Partei und Wehrmacht, an der Spitze Reichsstatthalter in Wien. Bal dur von Schirach, auf dem Flugplatz eingefunden. Nach dem Abschreiten der Ehrenkompanie geleitete Reichsaußenminister von Ribbentrop den italienischen Außenminister Gras Ciano ins Hotel Imperial. Auf dem Wege voin Flugplatz ins Hotel wurden die beiden Außenminister von der Wiener Bevölkerung herzlich begrüßt. Die Ankunft der ungarischen Staatsmänner Begrüßung durch den Reichsminister des Auswärtigen von Ribbentrop. Wien, 29. August. Donnerstag vormittag 10 Uhr tra fen der Kgl. Ungarische Ministerpräsident Gras Teleki und der Kgl. Ungarische Minister des Aeußeren, Graf Csakq, mit den Herren ihrer Begleitung zu den Besprechungen in Wien «in. Der Reichsminister des Auswärtigen, von Ribben trop, empfing die ungarischen Staatsmänner auf dem Bahn hof, zu deren Begrüßung sich führende Persönlichkeiten von Staat, Partei und Wehrmacht, an der Spitze Reichsleiter und Reichsstatthaltcr Gauleiter Baldur von Schirach, eingesunden hatten. Nach Abschreiten der Ehrenkompanie geleitete der Reichs außenminister den ungarischen Ministerpräsidenten und den ungarischen Außenminister ins Hotel Bristol. Deutsches Schiff rammt britisches U-Voot Glne kühne Seemannstat - Roch ein zweites britisches U-Voot verloren Berlin, 29. August. Wie das DNB. soeben erfährt, versuchte ein britische« Unterseeboot am 27. August einen deut- schen Veieitzug anzugreifen. Bevor jedoch das U-Boot zum Schuß kommen konnte, fuhr ein den Aeleitzug sicherndes Schiff mit hoher Fahrt auf das U-Boot zu, um dem Angriff zu be gegnen. Dem britischen Unterseeboot wurden beide Sehrohre abgerissen. Wie aus einer Reutermeidung heroorgeht, handelt es sich um das britische U-Boot „Sealion". Es gehört zu der gleichen «lasse wie der „Spearslsh", dessen Verlust die britische Admiralität in dfr Nacht vom Mittwoch offiziell bekanntgege ben hat. - . * Da- englische ll-Voot „Spearslsh" verloren Britische amtliche Mitteilung. Stockholm, 29. August. Die britische Admiralität gibt jetzt den Verlust des britischen U-Bootes „Spearslsh" bekannt. — „Spearfish" ist eines der acht U-Boote der Klasse „Shark", die in den Jahren 1984—37 vom Stapel lief. Es l)atte eine Höchst wasserverdrängung von 96 Tonnen, n>ar mit einem 7,6-Zcn- timeter-Geschlltz, einen, MG sowie sechs Torpedorohren ausge rüstet und entwickelte eine Ueberwasscrgeschivindigkeit von 13,7 Knoten. Im Frieden war die Besatzung 49 Mann stark. E- gärt in Zndlen Di>e Engländer verstärken den politischen Terror Mailand, 29. August. „Corriere della Sera" meldet aus Kabul: Die Lage in Indien verschlechtert sich von Tag zu Tag. Eine lebhafte Erregung sei unter den Industrie arbeitern zu bemerken. Etwa 15009 Arbeiter seien in Kalkutta in Streiks getreten. In Bombay und Delhi soivie in anderen Städten habe man den Generalstreik ausgerufen. In Kalkutta habe die englische Polizei sehr viele nationale Vor kämpfer verhaftet, und im ganzen Lande seien die Gefängnisse mit potttisch verdächtigen Personen überfüllt. Weiter wird aus Hongkong berichtet, daß die Sceverbin- dung zwischen jener britischen Besitzung und Französisch-Indo- china vollständig unierbrcchen sei. Zwei englische Dampssr, die von Hongkong in Richtung nach Saigon ausgelausen waren, mußten zurückkehren. Die Annäherung Man-Rußland Die Folgen der Brrständigung von Tschita Bangkok, 29. August. Die russisch-japanische Verständi gung über Vic Grcnzstreitigkeiten Mongolei-Mandschukuo ist eine Etappe auf dem Wege der weiteren Annäherung zwischen Japan uiio Rußland und eine grundlegende Voraussetzung für die Neuordnung Oslasiens. Es wird erwartet, daß sich zwischen Tokio und Moskau eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit anbahnen wird, und daß Japan sich durch diesen Ausgleich die notwendige Rückensrciyrtt gegenüber der neuen Entwicklung sichert, die durch den Zerfall der britischen Macht im Ferne» Osten eingeleitet ist. Japan verfolgt mit größter Spannung, wie England durch die europäische Kriegslage gezwungen ist. sich seiner Position in Ostasien zu entkleiden, und bereitet sich darauf vor, daß London, ähnlich wie im Fall der Verpachtung der Verumda- Inscln, auch im Fernen Osten militärische und wirtschaftliche Stützpunkte an die Vereinigten Staaten „verpachten" wird. Für diese.Entwicklung schasst sich Japan durch die seit langem diplo- matiscl)« eingcieitcte Annäherung an Rußland die machtpoli- tiscl>c Bewegungsfreiheit im Pazifik. ASA-Wehrpflichtaesetz vom Senat angenommen Newyork, 29. August. Der Senat nahm mit 58 gegen 31 Stimmen das von der Regierung befürwortete Wehrpflicht gesetz an, das nunmehr dem Repräsentantenhaus zur Beratung zugeht. England im Bombenhagel Angriff und Gegenangriff. — Lügen zur Stärkung der Moral. Eine Nacht wie die vom Sonntag zum Montag hat Lon don noch nicht erlebt. Das ist das nachträgliche Eingeständnis der englischen Presse zu dem deutschen Luftangriff, von dem die Engländer ursprünglich behaupteten, daß er ziemlich mühe los abgeschlagen worden sei. In Wirklichkeit hat der Alarm fast die ganze Nacht hindurch gedauert, und die Schäden, di« durch die deutscl)en Bomben an den militärisch wichtigen Zie len der Umgebung Londons angerichtet worden sind, ließen sich nicht länger verheimlichen. Die „bewaffnete Aufklärung" der deutschen Flieger, die mit der planmäßigen Zerstörung kriegs wichtiger Anlagen verbunden ist, hat in den letzten Tagen eine bedeutende Verstärkung erfahren, und die gesamte englisch« Bevölkerung nicht nur an der Südostküste, sondern bis weit in das Innere des Landes hinein bekommt die Wirkungen des Krieges jetzt in ungeahntem Maße zu spüren. Das wirkt sich z. B. sehr stark auf die Versorgung der Acht-Millionen-Stadt London aus, die bisher vollkommen von den östlichen Häsen aus erfolgte, und die nun auf die unzulänglichen Häfen der Westküste umgestellt iverden muß. Was die Engländer Uber die Wirkungen der deutschen Bombenangriffe und über die eigene Einstellung dazu berich ten, ist durchaus verworren und widerspruchsvoll. Sogar der „Daily Mail" ist jetzt der krasse Unterschied zwiscl-en den deutschen und den englischen Meldungen über die Zahl der ab geschossenen Flugzeuge ausgefallen und das Blatt hat seine Zweifel an der Richtigkeit dec englischen Angaben geäußert. Dem Luftfahrtminister scheint es nicht völlig gelungen zu sein, diese Zweifel zu beseitigen. Die schlaflosen Nächte der Lon doner Bevölkerung haben bereits dazu geführt, daß die Leute in der englischen Hauptstadt (wie ein Newyorker Korrespondent berichtet) mit vor Schlaflosigkeit rot gewordenen Augen an die Arbeit gingen. Und es wird die arbeitende Bevölkerung wenig getröstet haben, daß im gleichen Bericht geschildert wird, wie in den eleganten westlichen Vororten während der ganzen Nacht des Lustalarms getanzt worden ist. So hebt man in England die Kampfmoral. Eine andere Art, Trost zu suchen, liegt für die Engländer darin, daß sie die Ergebnisse der nächtlichen englischen Einflüge auf deutsches Gebiet maßlos übertreiben. Es kommt ihnen da bei auf den größten Unsinn nicht an. Der englische Rundfunk behauptete dreist, die englischen Flieger hätten „den Reichstag in der Wilhelmstraße im Westen Berlins" bombardiert. Jeder Engländer und jeder Amerikaner, der einmal etwas von Berlin gehört oder gesehen hat, weiß aber, daß der Reichstag nicht in der Wilhelmstraße, u. die Wilhelmstraße nicht im Westen liegt. Und jeder Ausländer, der sich noch hier befindet, weiß, daß in Berlin keine einzige Sprengbombe gefallen ist, vielmehr nur einige Brandbomben in einem weit entfernten nördliche» Vor ort. Angriff und Gegenangriff stehen in einem Mißverhältnis zueinander, welches sich Tag für Tag immer mehr zu Ungunsten der Engländer auswirkt, denn auch die englischen und die neu tralen Berichte lassen keinen Zweifel mehr daran daß die Wir kung der deutsci)en Bomben auf die englischen Häsen und In dustrieanlagen immer verheerender wird Durch die von den Engländern selbst zugegebene wachsende Schädigung der eng lischen Luftwaffe aber wächst das Uebergewicht der deutschen Luftwaffe immer mehr, womit der Zeitpunkt der völligen Ue- berwindung immer näher rückt. „Mans neue Struktur eine Revolution" Die Presse Tokios begrüßt die Erklärung des Fürsten Konoqe. Tokio, 29. August. Die gestrige Proklamation des Mi nisterpräsidenten Fürst Konoye über die neue politische Struk tur Japans wird von der gesamten Presse begrüßt, die seslstellt, daß das Volk den Ansichten des Premiers zustimme. Di« Blätter l)eben vor allem die Forderung Konoyes nach Einsatz aller Kräfte des japanisä)en Volkes zur Erreichung der ge steckte» Ziele und zur Verstärkung der Landesverteidigung her vor. Die Erklärung hinsichtlich der politischen Parteien wird von „Tokio Asahi Schimbun" als „Trauermarsch" für die Par teileute bezeichnet. „Hotschi Schimbun" sagt, die neue Struk tur bedeute eine Revolution. /i. l. l» - die -roße Mcherrentrale Mysteriöse Zensurabteilung im britischen Lustfahrtministerium Genf, 29. August. Das Geheimnis der nach den lehten Mel dungen auch in England auf immer stärkere Skepsis stoßenden Berichterstattung des englischen Luftsahrtministeriums über die angeblich „ganz geringen" Verluste an eigenen Flugzeugen und die nur „unwesentlichen" Zerstörungen im Verlaus der deut schen Luftangriffe wird in einem sehr aufschlußreichen Bericht der „Times" in ihrer Ausgabe Nr. 48 071 vom 22. August ge lüftet. Das englische Blatt bestätigt die schon von anderer Seite bekanntgewordene Tatsache, daß in England für alle Nach richten eine einfache, für alle Luftnachrichten aber eine dop pelte Zensur besteht. Diese zweite Zensur wird nun nicht etwa vom Informa- tionsmintsterium, sondern vom Luftfahrtministerium selbst aus geübt. Mit dieser AüfaÄe ist die, wie sich die „Times" aus drücken, „mysteriöse" Abteilung A. I. 16 im Lustfahrtministe rium beauftragt worden, der alle Nachrichten, Berichte und Artikel über Luftkämpfe, Verluste, Zerstörungen in einzelnen Bezirken, Erlebnisschilderungen gesondert vorgelegt werden müssen. Das Luftsahrtmlnisterlum dürfte im Gegensatz -ur „Times" sehr genau wissen, warum diese -weialetsige Zensur einaesührt worden ist und warum es die Veröffentlichung von Luftnach richten völlig in eigene Regie genommen hat. Man will sich im Lustfahrtministerium nicht in die Karten sehen lassen. Aufgabe der vefonderen «btellung ist es also, die Veröffentlichung aller dem Lustfahrtministerium unbequemen Nachrichten zu verhin- der» und Meldungen und Berichte in die Oeijentlichkeit zu lan cieren, die vorher genau „überarbeitet" worden sind. Das Ge heimnis der Abteilung A. I. 16 liegt darin, daß in ihr die große Fälscherzentrale der englischen Nachrichten über die Entwick- ung der Luftschlacht in England zu suche» ist. Veränderungen In der Regierung Portugal- Lissabon, 29. August. Die portugiesische Regierung ver- össentiichte eme amtliche Verlautbarung, in der es heißt: Dem Rcgierungsanzeiger geht heeite ein Dekret zu, durch das das Ministerium «für Handel und Industrie und das Landwirt- schastsnnnisterium ausgelöst werden, an ihrer Steile wird ein Wirtschastsministerium geschassen mit zwei Unterstaatssekre- tären für Landwirtschaft und für Handel und Industrie. Weiter werden Unterstaatssekretariate für soziale Fürsorge und sür Erziehung geschassen. Von ihrem Posten werden abberufen der Iustizminister Dr. Manuel Rodriges, der Finanzmimster Oii- vares Salazar, der Erziehungsminister Dr. Larneiro Pacheco, der Minister für Handel und Industrie Costa Leite, sowie der Lan-wirtschastsminifter Dr. Rafael Duque. Dr. Rafael Duque wurde zum Wirtschaftsminifter ernannt. Dr. Costa Leite besetzt den Posten de» Finanzministers, den ins jetzt der Mnisterpräsi- dent inne hatte. Ernannt wevden weiter: Zum Minister für Iu« stiz Dr. Vaz Serra, der bisherige Unterstaatssekretär im Fi nanzministerium, zum Minister für nationale Erziehung Dr. Mario Mguersdo, Professor der Rechtsfakultät an d«r Univer sität Coimbra. reilränmnns der südlichen Sobrndscha Die rumänische Regierung gab bckannt, daß die Departement» Caiiacra und Du« stör geräumt werden können. Es ist damit zu rechnen, daß di« Departements an Bulgarien zurückfallen, (Kartendienst Erich Zander, M.f