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Dienstag, de« 12. Febrnar 1«2» V«»!»»»»»«, »»»«,»» »>» >-»„1»««» «»»,,,e«l» »« z «n». Sik«»«»»iiiM, »«4. »I» Se«i»r»<l»«»,»il» «»» »k»0 > NH» ,«ke«S«l» »,« s-4 »c,V»uir»»,«e,»n» ,.N«M. Nr»»ia«e.,n z Im s.S« st»--», <*»w»u eeUuSi »d» Se>»IIIM>n»« «il Siegln, >««N» Er^tlim, ,. ». ?,«»,», » —»»«tch» K« A-M» »«»». «—«». »,i<»e»»esl»s,. »e>n«.V»ei«,i u>»r«ani» » ^ >»r »mN«« >m« reus-eki. !ru«»le Lr,»»en. Dr»e»»«-N.>. V»N»r«>r«N»ir. einer. e»IUck,»<fi»n<» Dresden VN— ----'s»-«» G»««««»«' V>>.«p»»> en »Nsi Für chriNliche Politik und Kultur N«»«se»»» »er Se»N»M„ R»,Ik»»ri«,„ »reSOk-MtUt«», t *^iee«r»tze II. z««ru> Zorn «n» rilNL. Bei uns Die neue Külkervetle über Deutschland 4S Grad in Schlesien Drr»d«n, 11. Februar. Am gestrigen Sonntagmorgen wurden von der Landeswetter wart« in Dresden 22 6 Gras Celsius unter Null gemessen. Das war der bisher kälte st e Tag in diesem Winter, den frei lich der Nosenmoniag noch ganz erbeblich an Grimmigkeit übcrtrof» scn l^t. Um 8 Uhr morgens meldete die Landeswetterwarte 27,4 Grad unter Null. Dagegen nxir Berlin mit 24 Grad noch „milde". In Bautzen wurden 6.30 Uhr früh an geschuhter Stelle der Stadt 31 Grad unter Null gemessen. Au» Oberschlesien werde» noch höhere Kältegrade gemeldet. So hatte Neiße einen tiessicn Thermomrtrrstand van 35 Grad, Kreuzbnrg einen tief sten Stand von 3 8 Grad zu verzeichnen. Man dürste weit in dle Vergangenheit hinabsteigen muffen, um eine ähnliche „sibirische" Kälte und eine derartig langandauernde Frostperiode, wie in diesem Winter feststelle» zu können. Erinnert wird an den KriegSwi»-- ter 1871, wo in Dresden einmal 27,6 Grad Celsius unter Null gemessen wurden. Die Wetterlage gibt noch keinerlei Anhaltspunkt« für ei» baldiges Aushören des scharfen Frostes. Von den britischen Inseln über Frankreich erstreckt sich zum Mitlelmecr eine Tiefdruckrinnc. Deutschland steht besonders rechts der Elbe unter der Herrschaft eines kalten Hochdruckgebietes. Die Lustdruckuntcrschicde zwischen den beiden Gebieten sind ziemlich groß, woraus der scharse Osbwind in Mitteldeutschland erklärlich ist. Die Elbe ist auf ihrem ganzen Lauf oußcrhalb Sachsens bis zur Mündung vereist. Am Sonnabendnachmittag ist das EiS auch bet Riesa zum Stehen gekommen, so daß der Fährver kehr von Niesa nach Bromuitz vollständig eingslellt werden mußte. Am Ufer des Strom«; hatten sich zahlreiche Schaulustige eingefun den. die das seltsame Naturschaulpiel, das sich ihnen seit Jahren nicht geboten Hot, beobachteten. Er ist anzunebmen, daß bei weite rem Anhalten des außerordentlich starken Frostes auch die Strecke von Riesa elbaufwärts zugesriert. Aus verschiedenen Orten Sachsens werden Störungen der Ga-zuführung gemeldet. So ist in Köhschenbroda die Ctasleitung seit Donnerstag durch eine EiSverstopsung unterbrochen. Auch in Kotitz versagte die Gasbeleuchtung. Am Rochlitzec Berg ist das Hochdruckrohr der nach Pcnig führenden Gasleitung einge froren. so daß sämtliche umliegenden Orte ohne Gaslicht sind. Die Petroleumlampe kommt unter diesen Umständen wieder zu Ehren. LondShut (Schlesien), 11. Februar. Die Freftneckt v«m Sennteg, die 43 Grad Kälte brachte, ist kn der Nackt zmn Montag noch um zwei Grad übertroffen worden. In letzter Nacht wurde hier eine Tiefsttemtzrratur »on 4L Gr,d Kälte gemessen. Kälte «nd Eisenbahnverkehr Dresden, 11. Februar. Trotz der strengen Kälte hat sich bisher Im Bezirke der Neicks- bahndircklion Dresden der Ei'enbahiwerkchr, insbesondere am gestri gen Sonnlag, ohne Klärungen aboewickclt. Verspätungen waren natürlich nicht zu vermeiden, denn Kälte und Schnee sind vor jeher ärgste Feinde des Eisenbahnbetriebs gewesen. Die Kaller verzögert — Sibirien! — Noch Keine Aussicht auf Nachlassen der Kä'te jeden Handgriff beim Bilden und Abfertigen brr Züge. Durch aus- opkerungSvollc Arbeit des GesanüpersonalS, daS überdies zm« großen Teil noch durch Krankheit geschwächt ist, konnte jedoch der Betrieb bis heule ohne erhebliche Störungen üurchgesührt werde». Schwierige Schiffahrt Hmnburg, 11. Februar. Dl« Vereisung auf der Elbe und im Hasen macht weitere Foriehriite, so daß die Schissahrt mit den größten Schmie- rigkeiien zu kämpfen hat- Hinzu kommt, daß durch den starken öst lichen Wind der Wasserstand der Eibe stark berabgedrücki wird, wo durch die Schwierigkeiten „och vermehrt werden. Nach Meldungen aus Husum wird die Auioluisverbindnng vom Festland über d«S Wattenmeer nach der Insel Nordstrand stark benutzt. Die Autobusse sind häufig so besetzt, daß weitere Wagen eingesetzt werden müssen. Von Vredtslcdt konnte ein mit zwei Personen besetzter Automobil über das Eis nach der Hamburger Hallig fahre». Stach kurzem Aufenthalt ging die Fahrt auf dem gleichen Weg nach dem Festland zurück. ES ist das erstemal, daß ein lirastiriogen di« Hallig auf- suchle. Wie die Dienststelle der Hamburger Marineleiiuiig miiteilt, sin- in der Lübecker und Mecklenburger Bucht etwa 40 Schisse vom Eis eingeichlosse», zu deren Befreiung die beiden Linienschiff« „Schles wig-Holstein" und „Elsaß" ausgelaufen sind. Der Kaiser W>lt»elin-Kau«l mutzte wegen Vcveisnns für jede» Schiffsverkehr gesperrt werden. Kohlentiok in Po!en Warschau» 11. Febniar A»S ganz Pole» werden ungewöhiffich scharse Fröste gemeldet. In Warschau wurde gestern nacht eine Temperatur von nnnuS 3 4 Grad Celsius gemessen. Die Warschauer NeliuugSgelcllschaft mußte in 260 Fällen, wo Personen zu erfrieren drohten, Hilfe lei ste,r. Di« Negierung hat zur Linderung der plötzlich ausgetretenen Kohlen not verfügt, daß überschüssige Kohienvocräie der Eisen« bahndirekiionen und Mliiärsiellen zum Marktpreis on die Bcvö ke- rung abgegeben werden. Aus dem ganzen Lande werden Verkehrs störungen gemeldet. Wolfspkage in Griechenland London, 11. Februar In den griechischen Grenzgebieten sind nach Meldungen avS Athen zahlreiche Dörfer von der Hungersnot bedroht, da sie infolge der riesigen Schneeinaffcn von der Außenwelt abgeschniiien sind. Ein Rudel von 100 hungrigen Wölfen überfiel nach Berichten aus Janina den Ort Zoryzce und tötet« 16 Kinder, Vier Soldaten und zwei Polizisten. Der eingcs Anette Slmpton-Cxpre'r Konstaiitinopel, 11. Februar. Die Reisenden der Simplou-Erpreß, der in Osttbr-izie» über eine Woche «iuaefchiieit war, trasin gestern aus einem Dämmer au» Nodosio hier e n. Unter ibucn befand sich auch der britische Ober- koinniissar für das Irak Gebiet Sir Gilbert Elauton. Papst Pius XI. Zu« Jahrestag seine, Krönung. D Die Auswirkung der göttlichen Vorsehung über der katholischen Kirche zeigt sich nicht zuletzt darin, daß sie er fahrungsgemäß iene Männer auf den Thron Petri führt und sie di« Macht des Stellvertreters Christi auf Erden übernehmen läßt, deren Mentalität und Kordialität so wertvoll, so gut und so groß ist. daß sie im Bereiche des Göttlichen in der Kirche wie in ihren vielverzweigten Be ziehungen zum Menschlichen, zum Sozialen. Wirtschaft lichen, Politischen. Wissenschaftlichen und Künstlerischen mit fördernder Kraft und unter wirkungsvollem Segen der gesamten Menschheit zu dienen vermögen. Das ist zweifel los und klar ersichtlich bei dem Pontifikat Pius XI., das am 12. Februar das siebente Jahr vollendet, mag man es entwicklungsmüßig oder mag man es wertschöpserisch unter der Form des göttlichen Waltens über dem Menschen schaffen beurteilen. Kann man sich unter den Taten des gegenwärtig regierenden Papste» auch nur eine einzige anders denken als sie ist? Kann man annehmen, daß es ihm als oberstem Hirten der Christenheit möglich gewesen wäre, auch nur einen einzigen geistig-religiösen Wert ln Wort und Schrift für die laufende Zeit mehr oder weniger zu entwickeln und zu betonen, als es in Wirklichkeit ge schehen ist? Hier sollte man den Grund sehen, warum von der hohen Warte des Vatikans aus nichts plötzlich geschieht, sondern langsam, oft stückweise, aber genau in dem Maße und Verhältnis, als es zum Nutzen und Frommen der Menschheit geschehen muß. Vor allem müßte man in dieser Wirknngsart die ab geklärte Geistigkeit sowie die g r o ß e G e w i s s e n- haftigkeit und Liebe des Vaters der Christenheit ahnen. Ist es doch, als suche er durch seine Wirkungsweise am kraftvollsten den zu symbolisieren, in dessen Namen «nd Auftrag er sein Amt verwaltet, um so diesem Amt seine höchste moralische Bedeutung zu geben. Dem entsprechend ist auch das Ziel der Wirksamkeit Pius Xl. leich dem des Meisters: die Förderung der Wahrheit, er Gerechtigkeit und des Friedens. Er nimmt daher Teil am Leben der Zeit und blickt nicht nur rück wärts, sondern auch vorwärts, und vor allem aufwärts, um di« Zeit im Sinne von Wahrheit. Gerechtigkeit und Frieden, die von oben kommen, zu beeinflussen. Er greift ein in die Geschicke der Kirche, nicht nur mit lautem Munde lehrend und erklärend, sondern auch anordnend und schaffend, was der Wahrheit, der Gerechtigkeit und dem Frieden dient, eine entscheidende Natur nicht bloß im urteilenden, sondern auch im selbsttätigen Sinne. Nichts zeigt da» besser als sein ständiges Eintreten für die Ausbreitung der Katholischen Aktion in allen Ländern, seine fürsorgliche Tätigkeit für den außereuro päischen Katholizismus und zumal das Eingeborenen priestertum in China, seine Enzyklika „ll«ruva vrisntaliu m", seine gelegentlichen Aeuße- rungen über dieMutterspra che bei einem Emp fang des Bischofs von Osnabrück, seine Vermittlung in dem Streitfalls zwischen Bolivia und Paraguay, der Abschluß von Konkordaten und Staatsverträgen mit den Ländern. Ein Konkordat, das Hauptkonkorbat, das d i e Wiederherstellung der Unabhängigkeit des Pap st es bedeutet, ist in diesen Tagen zum Abschluß -«langt. Am Vortage des Papst-Krönungsfestes wird es veröffentlicht werden zur Freude und Genugtuung der Katholiken de» ganzen Erdkreises. Diese Gesamttätigkeit hat in n i ch tk a t h o l t sch e n Kreisen und bei solchen Katholiken, deren Wünschen und Erwartungen sie nicht entspricht, oft nur Kritik gefun den. Das ist kein Zufall, sondern eine Auswirkung der Tatsache, daß, wer in der Ruhe seiner verkehrten Anschau- »ng und in seiner dementsprechenden Handlungsweise gestört wird, zur Kritik übergeht, weil er sich selbst das Ur teil der Verkehrtheit nicht sprechen will. Aber Pius' XI. veußerungen und Taten können von dieser Kritik nicht be einträchtigt werden. Ihnen gehört der moralische Gewinn, dessen Eesamtwirkung nicht ausbleiben wird. Wenn auch die Lösung mancher schweren Aufgaben, die von der Zeit «nd den in ihr lebenden Nationen gestellt werden, erst he- rührt ist. der Tiaraträger verliert diese Aufgaben niemals aus dem Auge und wird sie, wenn Gott sein Leben gleich dem seines großen Vorgängers Leos XIII. verlängert bis an die äußerst« Grenze, zur erfolgreichen Lösung bringen. Und wenn er es nur fertigbringt, daß jene vielen, von denen er in seinem ersten Rundschreiben gehandelt hat, di« sich zwar zur katholischen Kirche bekennen, in ihrem Leben aber, in ihren Reden und Schriften geradezu eine Geringschätzunh vor dem Papsttum« und den von ihm ver kündeten Lehren zur Schau tragen, diesem „neuartigen mnralillbe». juridischen und sozialen Modernismus" Die heutige Nummer enthält eine besonder« Fasching», ».»läge: „Sachse« steht Kops*. entsagen, so hat er seiner Zeit genug getan. Dann hat eben die göttliche Vorsehung ihn dazu auserwähll und auf Petri Thron geführt, daß er als Zweihundertfünfund sechzigster in der erlauchten Reihe der Päpste im Namen und im Geiste Christi die Glieder der Kirche alle dazu führe, daß sie ohne Rückhalt den Weisungen dessen folgen, dem der Herr „die Schlüssel des Himmelreiches" (Mt. 16,19) und „seine Lämmer und seine Schafe" lJoh. 21. 15 ff.) an vertraut hat. Der Zusammenhang mit dem Apostolischen Stuhle muß jedem einzigen Katholiken mehr als ein bloß menschlich gegebenes Rechtsverhältnis sein, er muß in ihm Sie Mitursache und Bedingung seiner Gnadenverbindung mit Christus erblicken und deswegen unter allen Umständen treu an ihm festhalten. In Glaube und Liebe mit Christus, vem Herrn innerlich verbunden sein und diese Verbindung in der äußeren Unterwürfigkeit unter die vom Heiligen Reiste bestellten Oberhirten (Apg. 20, 28) und den sicht baren Stattbalter Christi auf Erden betätigen, das ist katholisch. Mit dieser Blickrichtung muß die Hauptarbeit des Heiligen Vaters, die im Grunde nichts anderes alsSeel - sorgsarbeit im großen ist, betrachtet und gewertet werden. Pins Xl. ist der Papst der christlichen Lehre; auf ihn trifft aus den „Papstweissagungen des hl. Malachias" das Wort zu: ksickes intrepicka — uner schrockener Glaiibe Er betrachtet es als seine erste Aufgabe, ür die wissenschaftliche Weiterbildung und dle lebens- undliche Schulung seiner Mitarbeiter, aller Seel sorger der Welt, für die Pflege des innerlichen Lebens und des priesterlichen Geistes unter ihnen, für die ständige Lneiferung für den Dienst der hohen Sache de» Christen tums an-s zu tun, was grran werven rann. Diese Auf gabe zu fördern, hat er in Nom eine eigene Behörde er richtet, hat Seminarien erstehen lassen, hat wiederholt der Scelsorgerbildung, aber nickt weniger der Bildung des Volkes durch die Seelsorger, dem christlichen Unterricht, der Katechese seine Hochschützung kundgeian. Auch dazu scheint Achille Naiti auf den Leuchter erhoben worden zu sein, daß durch ihn das Licht echter christlicher Durchbildung des Klerus erstrahle und „allen leuchle, die im Hause sind" (Mt. 5, 15). Damit hängt ohne Zweifel zusammen, daß der Seelenhirte der Welt der katholi schen Jugend, besonders der studierenden, bei jeder Gelegenheit, die sich ihm bielet. die Notwendigkeit ernsten Studiums und tiefer religiöser Durchbildung ans Herz legt. Gut im Christentum unterrichtele Männer non religiösem Ernst und religiöser Lcbenstreue vermögen Seelsorge- a p o st o l a t s d i e n st zu leisten und werden die K a t h o- lische Aktion wesentlich fordern helfen. Wenn Klerus »nd Laientum eins sind im Bildungs- und Arbeitsstreben, dann wird und muß die Katholische Aktion fortschrciien, die dem Heiligen Vater das Teuerste ist, weil sic alle Einrich tungen. Pläne und Werke umfaßt, die der E r n e u c r u n g des Reiches Christi und damit dem Frieden diene». 1km die Erreichung des Frieden« Christ« im Reiche Christi polarisiert Pius' Xl. Gesamisorge. Im Dienste dieser Sorge will er durch die neuerliche Verkündi gung des Jubiläumsablasses aus Anlaß der Vollendung der goldenen Priestertumsjahre den wahren Frieden wieder hineinbrinoen in die Herzen der Gläubige». Christus