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Tageblatt für Unterhaltung nnd GeMsMerkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: L'i epsch ^Nei chardt in Dresden. Verantwortl. Nedacteur: InlillL Neichlirdt. t»,N« M« 7 Uhr tn der EkdediU»« i»«rlrn> krähe >3. tktonne- menttvrel» viertel, jährlich «gr., durch dt« P«st S» Rur Einjelne Pr. l »ar. — Sluilasje: «,«» «rremdlare. gnserite«-«lnna»me oudwtlrt»: »t«i» » V«»I«r in Hamdura. Berlin, Wien, Lciv»i», Basel, veeiinu. granlsurt a LU.-LuLIlo»»« i» «erlitt, LetpjtA.wien, Hambura, granlsurt a. SR.. München. — v»ui>»L c«. in Frank furt «. M. — l», V-i»t in llliemnid.— ll»r»», l-utltt«, lilN- >t«r t Co. in Pari». RiESS^AGzehitterNihWW. Politisches. Reichstag u»;d preußischer Landtag werden in Kürze neben einander tagen. Ersterer tritt am Ir?. Mar; zusammen. Wie eine gedeihliche Geschäftsabwickelung möglich sein soll, ohne das; beide Körperschaften einander empfindliche Eoncurrenz bereiten und hemmen — das mögen die Götter wissen. Bismarck, Roon und die Reichs- und Landtagspräsidemen Simson und v. Forckcn deck wissen eü nicht, wenn sie auch mit einander rathschlagen, wie Conflicte zwischen beiden Gesetzgebungs-Laboratorien zu vermeiden sind. Zu beneiden sind sicherlich nicht die außerpreußi schen Rcichstagsabgeordneten, die eine ungebührlich lange Zeit in Berlin aufgehalten werden. Fast möchte man wünschen, da sich die Unzuträglichleitcn des Zusammentagcns beider Körper schaften so grell, so lästig Herausstellen, daß solche Experimente in Zukunft von unserer Volksvertretung ferngehalten werden. Mögen dieselben aber auch durch stärkere Eindämmung der eigenen Beredsamkeit an der Verkürzung der parlamentarischeil Arbeiten Mitwirken! Ein seltener Zufall hat es gefügt, daß in Berlin wenige Tage nach dem Tode des Handelsrichter Elsner v. Gronow noch -.in ander rHauptbclaftungszeuge gegen Wagmer, der SecretärderEommissionfür -Handelssachen, gestorben ist. Cr erlag einem längeren Brustleidcn. In Berlin war neulich einiger Verdacht, als solle mit der EisenbahnuntersuchungSeommission einige Muschelei getrieben werden, als nicht nur E. v. G. starb, sondern fast gleichzeitig auch das Lagerhaus, indem die Arten des Handelsministeriums aufbewahrt werden, von einer Feuers brunst heimgesucht wurde. Doch ist kein einziges Aktenstück ver loren gegangen. Die Journalistenwelt Berlins bedauert, daß rnicht auch die Acten der Preßdeputation, welche in selbigen; -Dagerhause aufbewahrt werden, von dem gefräßigen Elemente erfaßt wurden. Die Freude innerhalb der Berliner Journalistik wäre «icht klein gewesen, wenn unter den von der Staatsanwalt schaft angestrengten Prcßprocessen das feurige Element etwas aufgeräumt hätte. — Die russisch-preußische Commission, welche aus Anlaß der von russischen Soldaten begangenen Grenzver letzung zusamrw »getreten war, hat einen sehr befriedigenden Verlauf genommen. Gegen ihre sonstige Gewohnheit gaben die Russen zu, daß die Ihrigen Uebergriffe auf preußischem Boden auSgeübt, preußisches Eigenthum beschädigt, einen preußischen Grubenbeamten nicht unerheblich verletzt haben. Es wurde voll kommen« Genugthuung in Aussicht gestellt und die Verhütung der Wiederkehr ähnlicher Grenzsrevel versprochen. Dem Reichstag wird ein Gesetzentwurf wegen Verwend ung von 106 Millionen aus dein Betrage der Kriegsentschädig ung für RetablissemcntSkosten des Reichsheeres vorgelegt werden. — Di« in diesem Jahre stattflndenden militärischen Hebungen sollen am 15. September beendigt sein. Hebungen der Landwehr finden nicht statt. Mannschaften der Reserve sind bei der In fanterie, den Jägern und Schlitzen zu den Hebungen nicht einzu berufen. Der frühere Geirfer PfarrerMermillod hält sich nach seiner Ausweisung in dem nahe der Schweizer Grenze gelegenen, den -urch Voltaire berühmt gewordenen Flecken Ferne,) auf. Dort hin wallfahrten seine Anhänger zu Fuß, zu Roß, zu Wagen; viele schöne Damenhände sticken in Genf für den Verstoßenen Sammtpantoffeln, mancher katholische Weinhändler und Pasteten bäcker steuert zu „dem kärglichen Brote seines Exils" zu. -Nach dem aber jetzt in Ferney eine von Schweizern und Franzosen besuchte, ca. 4000 Menschen fassende Volksversammlung statt gefunden hat, in der Proteste gegen seine Ausweisung erhoben wurden und Mermillod selbst doppelzüngig Frieden predigte und zum Aufruhr läutete, was durch Hochrufe auf die Glaubens freiheit, das Schweizer Vaterland und die französische Gastfreund schaft schlecht bemäntelt wurde, rührt man sich in Genf und wird gegen diese ultramontanen Kundgebungen beim Bundes- rathe und beim Genfer Staatsrath Protest erheben. Doch ver hehlen wir es uns nicht: die ultramontane Bewegung in der Schweiz ist im Wachsen. Die Mkatholiken sind viel zu sehr in der Minderheit und die Masse des Volks steht fest hinter ihren jesuitischen Sturmblöcken. Sind es in Olten nicht die Männer, so sind es um so eifriger die Weiber. Während 291 Oltener Katholiken gegen Lachat Partei ergriffen, thaten es für Lachat 466 Oltenerinnen. D i e Gardinenpredigten! Derjenige, welcher Thiers zu der günstigen Position ver helfen hat, in der er sich jetzt befindet, war Niemand anders als der Graf von Chambord und der durch ihn bewirkte Bruch der beiden Bourbonenlinien. Unmöglich konnten die Prinzen von Orleans sich einem „Boy" unterwerfen, der sich einzig auf dem Boden des Syllabus stellt und der, wenn er auf den Thron Frankreichs käme, nur der Statthalter des Papstes sein will. Damit ist die letzte Hoffnung der Verschmelzung verschwunden, die Lage ist geklärt: es bleiben nur noch die republikanische oder bonapartistische Negierungsform, wie einJmperialistenblatt froh lockt. Die Orleanisten gedenken, in Erwartung besserer Tage, die konservative Republik von Thiers zu stützen. ' Der Carncval in Madrid ist ohne 'Ruhestörungen vorüber- 4(U<Mgen, ein immerhin giinstms Zeichen; denn in den Provin- !i bi» Mit'-»» w U0r. 2» Neui-adl: gr,h» «alle S di» «id- b UM. Der Raune eener ein» <»rll>»en PrtUjcil- kostet lL Pia. RuaeiaNdl »i« Zette S Nar. Sine Garantie für da» nachiilaaiae Lrfchee- iicn der Inserate wird nicht. ,«geben. Ruiwiirtige Annykcru, Ailflriiqe »on unteunbe» kann»» Firmen n. Per» tonen inseriren wir nur gegen Prämien rranda» Zaiilung durch Briet» marlen oder Pviletn»»»« lang. ;c> Silben koste» >>I, Ngr. '»usmiiriiae kiinncn die Zadluna auch auf eine. LrectdncrAirm» anwchicn. Tue Exv. Mltredatteur: l)r. Idiuil Für das Feuilleton: ss,,i«Ivt8 »«rtinniin. Dresden, Freitag, S8. Februar 1873. zen wühlen die Sozialisten unverdrossen weiter. Sic sehen den Pariser Eommunarden ähnlich, „wie eine Pelroleumslamme der andern". In Spanien sind namentlich die Anhänger Balunin's weitverbreitet, denen die Internationale, in der wir Mareks, Engels, hervorragende Pariser Coinmnnehelden, Liebknecht und Bebel sehen, immer noch als ein reaktionäres Bourgeois Bünd niß gilt. Mag Spanien vor dem allerschlinnnstcn bewahrt werden! Die Republik wäre für Spanien diejenige Staatsform, in welcher sich Bürgertugend und Vaterlandsliebe die Hände reichen könnten, um allgemach eine schönere Zukunft dem un glücklichen Lande hcrauszusühren. So sülchte» wir aber, werden die bürgerlichen Republikaner: in die Mitte genommen von den Bakuniiiistcn nnd den Carlisten, dessen 'Name: Carlos Maria de los Dolores Johann Isidor Joscphus Franciscus Anirinus Antonio Miguel Gabriel Rafael allein ein finsteres religiöses Programm ist, nur das Chaos schassen, bis alle Spanier, die noch etwas zu verlieren haben, in dem Säbel eines kühnen Sol daten das rettende Symbol sehen. Locales rmd Sächsisches- Der Gerichtsschöppe Bobick in Schineckmitz hat die zum Verdienstorden gehörige Medaille in Silber erhalten. — Landtag. Nachdem die 2. Kammer ans das Referat deö I>r. Pfeiffer die Regierung ermächtigt halle, den Zeit punkt z» bestimmen, z„ welchem das Geien wegen Bildung von Bczirkc-vcrteciungen in Krall treten sollte, bewilligte sie nach längerer Debatte gegen -I Lliinnicn gni Grund des Starke'schcn Bcriebto '>,>-">< >,«>«>«» Tbir. sür den Bau einer Giienbabn Krippcn-Lchandau-Scbnitz-Banl.'cn nnd stimmte auch den sonstigen, gestern bereits mitgctbcilicn Anträgen der Deputation bei, lcbnle jedoch mit 3^ Stimmen ab, dcnKostcn- auiwand sür eine zweite Clbbrückc bei Schandau tür den Straßenverkcbr in daö künitigc Budget aniznnclnnen. Offen bar wollte die Kammer hierin meist ibrcr Nachsolgerin die Hände binden und sie sprach sich damit nicht gegen diese Straßenbrücke selbst aus. 'And der Debatte seien nur folgende Punkte hcrborgchobcn: Eine besonders tisstichc Steilung batte in der ganzen EisenbabnsragcAbg. S eh r c ek. Derselbe war früher bon der böhmische» Nordbahn bcamtragt gewesen, sür den Bau dieser Bahn tnrcl, die Nordbabn als deren Bebrüt- inäckstigter zu wirken. Seitdem aber der Staat diese Babn selbst bauen wollte, batten ihn die betheiiigtcn Stätte ge beten, sich für den Bau aus Staatskosten auszusprcchcn. Cr tbat dies auch, nickst ohne einige spöttische Seitenblicke ans die Regierung, die erst gegen diesen Bau am Staatskosten gewesen und nun dafür sei. Ter Finanzministcr b. Friesen erwiderte, daß Schreck keinen Grund gcbabt babc, sieb bc leitigt zu sülstcn, taff ihn das lönigl. Dekret als Vertr-tcr der 'Nordbabn nambatt gcmaelst babc, da Schreck ganz lobal angezcigt babe, das; er in dieser Cigensibait fnngirc. Gin An trag Oebin scheu s: daS Dekret abznicbncn, castir aber ans Staatskosten eine cingelcisigc Babn von Krippen »ach Scbnitz so zu bauen, daß eine Fortführung sewobl nach Bauden ais nach Schluckcnan möglich sei, wurde bon ihm selbst zurück gezogen, nack'tcm der Finanzministcr erklärt, daß im Fall der 'Annahme dieses Antrags die Regierung das aanze Dekret zu- rückzieden müßte. Bckänwll wurde dieser 'Antrag Ocbmichenö durch Walter, Petr, mir Map, die lebbait sür die Rcgicruiigösordcrling cintraten. in dein Ochinichen'schcii Anträge nur eine Hsntcrircionng des Bahnbaus und znm Tbcil eine Beförderung der Pläne der böhmischen Rordbahn sahen. In den Anspicllnigc» hieraus erblickte Ocbmichcn eine Brandmarknng seines guten Namens; wer ihm unterlege, daß er die Fntcrcssen einer srcmden Bahngcscli- scl'ast fördern welle, währender aus sein Ehrenwort versichern könne, daß er niemals mit ihr in irgend einer Beziehung gc standen, der verdächtige ihn. Der Präs. 1)r. Schass rat h l ielt cö nicht iür parlamcniarisch, zu tagen, daß ei» AlDword- ncter den Namen cincS andern brandmarke. M a v beciitc sich, hinznzusügen, daß er nicinals karan gedacht habe, Oeb- micheii'v ehrenwertben Namen zu schädigen. Walter sprach sich besonders schars tagcgcii aus, daß eine österreichische Bahn in Sachsen eine Bahn baue »nt bettelte. Jordan entschloß sich nur sehr schwer, die Babn zu bewilligen, da sie unrentabel sei. Der Fina n z m inistcr gab dies iür die erste Zeit zu, sprach aber unter Bravo den volkswirtbschastlich richtigen Grundsatz aus, daß cs Pflicht des Staats sei, nicht kstos die Uebcrschüsi'e von lcittablcn StaatSbabncn in die Tasche zu stecke», sondern auch den Gegenden, die zur Zeit »och nicht eine Bahn rentabel machen können, durch einen StaatSbahn- bau in die Lage zu bringen, die Boranssctznngen zu ihrer Volks- wirthschastlichen Hebung zu geben. Was die Nordbabn an- langt, so wird diese nun Couccssion zum Bau der Bahn Schluckciiau-Sohland erhalten. — lieber den Rest der Sitz ung berichte» wir später. — Ganz unerwartet schlägt die bctr. Deputation der 1. Kammer durch den Referenten Graf Hchenthal vor, das köiiigl. Decket abzulehnen, durch welches mehrere Bestimmungen der Versassuiigsurkunde abgeändert, so z. B. der 2. Kammer die Wahl ihrer Präsidenten, der 1. die Wahl des Vieepräsideilten, jeder Kammer das Recht des Erlasses einer Adresse an den König gegeben werden sollte. Tie Deputation führt aus, daß es nicht rathsam sei, an der Stetigkeit der Versassuiigsurkunde zu rütteln, außerdem sei es ja doch unmöglich, in der kurzen Zeit, da der Landtag noch beisammen sei, die Landtagsordiinng, die mit jenen; Decrete zusammenhängt, zu berathen. Trotzdem daß der Minister des Innern der Deputation die Unräthlichtcit ihres Widerstandes gegen die von der Krone vorgeschlagenen Fort schritte vorgeführt hat, ist sie bei ihrer schroffen, principiellen AblehnugA^tHen geblieben. Seltsam, ja fast unbegreiflich ist es, das;die 1. Kammer königlicher alsderKönig sein will, und gerat» zu räthsclhafl wird, nach den sonstigen Beweisen von Entgegen kommen, welche die 1. Kammer im Laufe des Landtags wieder holt gegeben hat, diese Haltung in eine»; Augenblicke, wovon der äußersten Linien der 'Ruf erhoben wird: Fort mit der ersten Kammer. Wenn sich der König aus freien Stücken entschließt, Vorrechte, wie die Auswahl unter den vorgeschlagenen Präsi denten der 2. Kämmer, aufzugeben, so ist die Position der 1. Kammer, die diese königliche Gabe nicht zulaffen will, so un glücklich als möglich gewählt. — Der die erstere Forderung des Justizministers für Iustizneu bautcn in Dresden förmlich zergliedernde Be richt des Ist. Rentzsch hat eine energische Wirkung ausgeübt. Mit großer Schnelligkeit — Simson's Präsidentenglocke summt bereits in ihren ersten Schwingungen vonBerlin herüber — hat der Justizminister ein neues königl. Decret ausgewirkt, welches eine andere Berechnung für die Justizneubauten aufstellt. Dis» selbe beziffert sich jetzt auf 660,O00Thlr., nämlich400,OOOTHlr. Baukosten, 190,000 Thlr. Kaufpreis sür mehrere Häuser auf der Landhausstraße und der kleinen Schießgasse, und 70,OM Thlr. Mehrbetrag der Baukosten für ein Arrcsthaus. Nicht hinzu» gerechnet hierbei ist der Werth des fiscalischcn Areals an Zeug» hauSeaserne, den jetzigen Gerichtsgebäuden auf der LandhauS- stras;e und dem Kuffenhause, endlich der Betrag der inner« Einrichtungskosten, welche die Negierung immer noch, wenn auch mit dein Zweifel, ob sie langen, zu 30,000 Thlr. veranschlagt. Daher beantragt die Negierung die nachträgliche Genehmigung zun; Ankauf der bisher erworbenen Grundstücke, Bewilligung von 190,000 Thlr. zu den bereits bewilligten 500,000 Thlr. und endlich Genehmigung des Ankaufs von Nr. 10 der Land- hausstraßc zu angemessenem Preise. Würde man die Justiz neubauten auf den; Rampeschen Holzhose errichten, so würde der Aufwand noch höher werden, da dort das Gebäude 4 Fronten erhalten und das Arrcsthaus völlig neugebaut werden müßte, während auf dem Areal zwischen Landhausstraße und kleine Schicßgasse nur 3 Fronten erforderlich und das alte Arresthaus und bedeutendes Baumaterial verwendbar ist. Die Kammer wird die finanzielleBerechtigung derZiffern prüfen; wir wollen hier nur im Interesse des rechtsuchenden Publikums ein Wort sür die dem Justizminister getroffene Wahl des Ortes und gegen den Holzhof einlegen, für den sich, wie es heißt, ein Abgeordneter aus Dresden seltsamer Weise begeistert. Gerichtsgebäude ge hören in die Stadt, nicht in die Vorstadt. Der Holzhof ist min destens 10 Minuten weiter als die Schießgasse. 10 Minuten sind für den Einzelnen nicht viel, doch schon der Rückweg kostet weitere 10 Minuten und wenn man bedenkt, daß täglich viele Hunderte von Menschen 20 Minuten verlaufen sollen, so kommt ein ganz beträchüichcr Zeitverlust heraus, der sich bald auf Jahre berechnet. Nicht das Interesse der Advocaten erheischt nahe Gerichtsgcl'üude, sondern das des Publikums. Liegen sie auf den; Holzhosc, so werden beschäftigte Advocaten oft Drosch!« nehmen müssen, die sie ihren Clienten berechnen und somit die Rechtspflege vcrthcucrn, oder sie werden sich eher an den Ter minen versäumen. Wir hoffen bestimmt, daß die Kammer nicht den Weg nach dem Hvlzhofe gehen wird. — Oessen tlicbe Sitzung der Stadtverord neten den 2«>. Fcbr. Herr Sclstrmfabrikant Teucbert soll als ständiger Cisiiimiann cinbcrnsen werden. Stadtverordnete, welche cincr Commantit- etcr'Acttcn-Gesellschait als Direktor, Vorstand, Aufsiclsts- oder Verwattungöratb angehörcn, soll« bei bc;ügiicdcii Angclcaciil'cilc» von der Abstimmung auSac» schlossen werken. — Ter Ltadtrath wird um tbunlichste Be schleunigung der Vorarbeiten zur Erbauung einer steinern« Brücke über die Pricßiiii;, in der Verlängerung der Markt gasse über die Forstsiraßc ersucht.—Wie umständlich, wie zeit raubend i'icr und ta der geschäftliche Verkehr.zwischen dm Stadtverordneten und rem ^-tattrath ist, wie viel oit über eine ganz einfache Sache geschrieben und dcbattirt werden trag der Herren Waldmami und Wolffram ward erst in ziem lich unnänglichee Debatte behandelt, der Stadtrath nahm da von aus dem Protokoll der Stadtverordneten Kenntlich, und saß darüber „berathcnd", dann gelangt das Protokoll des Ltadtratt's wieder an die Stadlberordnctcn, und heute kommt die Sache nochmals Im Stadtverordnetensaale zum Vortrag und zur Debatte. Die Sache ist so selbstredend und könnt« sicherlich viel einfacher zum Ziele geführt werden. Der Rattz hat mitgcthcilt, daß nach von ibm geschehener Anfrage bei» Stadibauaint die beantragten Rechen nur aus VeramaffulH des k. Weißeritzmübigrabeiialisscherb, um den Durchzug etwaig« Ciicö nickst zu hintern, seit einiger Zeit hinwcggenommcn wer» den, setzt aber wieder borhantcn seien. Jetzt sind nun ab« die Reckien wieder zu weit und würden einen Menschen a<mz wohl durchlasie». Auch heute wird wieder sehr lange darüb« debatlirt und beschlbsicn, im Weißerstzinühlgraben an d« Anncnslraße und allen überwölbten Tratten Schutzrcck>en an zubringen, die nach 'Art der Wasserschützcn beweglich sind, so wie durch höbcrc und dichtere Cinplankung der noch nicht überwölbten Strecken möglichen Nnglückösällen vorzubeuge» - Zu Verlegung der stätt. Arbeitsanstalt wird heute be schlösse», den Lladtrath zu ermächtigen. daS zwischen der v« Dresden nach dem Heller führenden Straße, den Wirthschasts- streffcn II und der «chncuße 24 belcgene Malische Areal»«« den Preis von !M0 Tblr. pro Hektar, sowie den auf dirkem i I .M