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Dresdner Journal : 04.03.1869
- Erscheinungsdatum
- 1869-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-186903045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18690304
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18690304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1869
-
Monat
1869-03
- Tag 1869-03-04
-
Monat
1869-03
-
Jahr
1869
- Titel
- Dresdner Journal : 04.03.1869
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Idonnrmnil,preise: Vl ts-MrImmml Verantwortlicher Redacteur: I. G. Hartmann zögerung der Uw sein. elgicns würde sehr bedauer und in sammeln, nm dem einförmigen Landleben die Freuden hett, dieselbe zu bcthätigen, so wenig benutzt den Mitgliedern fast gar nicht vertreten ist. Greis, der Geselligkeit sehr zngcthan, aber am liebsten dieselbe in seinem Hause genießend, sich erboten hatte. nahe gekommen wäre, denn es befand sich hier, außer einem wirklich prächtigen Saal, rin schöner Garten mit Parkanlagen. Der zweite Grund war der, daß der in Meißen bis zur Reformationszeit. Herr Maler Andreä und Herr vr. Heyne berichteten, Jener über die Kunstdenkmale in der alten Klosterkirche zu Wechsrl- Vercinsjahres dürfen wir wohl den Wunsch und die Hoffnung aussprcchen, daß es den neuen Vorständen gelingen möge, ein frischeres Leben wieder im Verein zu wecken und durch Zuführung neuer Kräfte das In teresse an demselben zu beleben, das, wie der in der Regel spärliche Besuch der Monatsvcrsammlnngcn be weist, rffenbar zurückgegangen ist. Um so dankbarer sind die Bemühungen derjenigen Mitglieder anzuerkcn- nen, die auch in diesem Winter durch interessante Mit- theilungcn die Vcrsammlungsabcndc ausgefüllt haben. Eine auffällige und beklagenswerthc Erscheinung aber ist es gewiß, daß insbesondere der Kern der achtungs- werthcn Dresdner Bürgerschaft, ter cs doch gewiß nicht an Theilnahme für die Geschichte unsers Vaterlandes fehlt, die ihr im Alterthumsverein gebotene Gelegen- einfachen Gründen: erstens war in der ganzen Umge gend kein Local zu finden, das dem Reiz und der An nehmlichkeit, die Eckerndorf bot, nur im Entferntesten Die Liebe ist eine Offenbarung. Novellette von Marte o. Lindeman. (Fortsetzung aus Nr. 50.) Das Dorfkränzchen, alle Notabilsiätcn der Umge gend, die Gutsbesitzer, die Pastoren, einen Arzt und einigePrivatleute mit ihren Familien vereinigend, pflegte sich regelmäßig einen Sonntag um den andern zu ver bürg (Kloster Zschillrn) und über dir St. Ntkolaiktrche . der Gcselligkcit zu bieten. Seit zwei Jahren fanden auf dem Friedhöfe zu Dippoldiswalde, Dieser über diese Zusammenkünfte jedcs Mal in Eckerndorf, aus einen alten Altar in der Kirche zu Wiznitz bei Borna,' dcm Gute des Barons EvcrS, statt, und zwar aus zwei um die Aufmerksamkeit des Vereins auf die Erhaltung ' - - - Tagesgeschichte. * Berlin, 2. März. Der Ausschuß des Bundes- rathcs des Norddeutschen Bundes für Justizwcsen trat heute zu einer Sitzung zusammen- — Der Aus schuß des BundcsrathcS des Norddeutschen Bundes für Rechnungswesen hielt heute eine Sitzung ab. — Der Centralaussckuß für die innere Mission der deutschen evangelische» Kirche (vr. Wichern, Obercon- sistorialrath; Vr. v. Bethmann-Hollweg, Staatsministcr a. D.; vr. Dorner, Obcrconsistorialralh; Gcncrallien- tcnant Graf v. Bismarck-Bohlen, Kommandant von Berlin re.; ve. Hoffmann, Gencralsuperintendent; W. Hertz, Buchhändler; Gamet, geh. Obcrfinanzrath; vr. Ranke, Gymnasialdircctor; Stammler, Rechtsanwalt und Notar; Oldenbcrg, Prediger) hat beschlossen, eine Petition, betr. die öffentliche Sittenlosigkeit, Baron Evers, ein betagter, aber noch lebenslustiger diesem Entsagen die Krone edler Duldung aufgesetzt Greis, der Geselligkeit sehr zngcthan, aber am liebsten habe. Niemand wußte jedoch etwas Näheres über dic- Iu> Luos»: ^iUirlivk: 6 I'Ulr. Hjsr >4)itUrNetl: 1 „ 1b ,, bloiotlw»:— ,, Ib „ LillrvlllsAuwmero: l „ . Inseratenpreise: kür Nsum einer Teil«: 1 Ilntpr „Liu^eeaoüt" üi« Teil«: 3 Hxr. - erscheine»: ^iiglieü, mit Xusnzüm« üer 8vlln- noü keivrtL^e, Xdenü, kür äso kolgenäen Hx. raseratrnannahme auswärts: l.»ix»ip: k». Oommisaiooltr - üe» Leesüner 0ourn»I»; ll. kro«» k'oer; S»wdarF-SerUa- Vi«n-I.,ix»i8-LL>eI -kr«llkkurt ». « L Vool-a«, LsrUa. O«uriv»'»ci>n tinew, , Nirriiu«»»:«'» Nur«»», Iivv0l.ru blo»««; Lrsweu: 8eur.»rr>; vr«»!»»: l,. ^»iivucvuiiurv«», Niti, L kuevxvi rrm>Il1»rt »H.: liuelili.; Lola: ^v. «»oral:«. karii: Uvl.i >e« LOo., (8, kiue« üs i« Louree); kr»x: Luui-icuUueUU.: Visa: -tv. OrrLl.1«. Herausgeber: tLövigl. krpsüitiov üsi Oreeüoee ^ourual», vreaüso, blarisuetr»s»s Ko. 7. diener zur Miethssteucr, zur Tagesordnung überzugchcn, welche Abstimmung gestern wegen Bcschlußunfähigkcit ausgcsktzt werden mußte. Es muß wiederum gezählt werden; die motivirte Tagesordnung der Kommission wird mit 132 gegen 123 Stimmen abgelehnt und darauf mit derselben Majorität der Antrag des Ab geordneten Hagen auf Ucberweisung der Petition zur Berücksichtigung (unter Voranschickung der gestern angenommenen Erwägungsgründc) angenommen. Hie rauf wurde der Gesetzentwurf, betreffend die Theil nahme der Staatsdiener in Neuvorpommern und Rü gen an den Communallastcn und dcm Gemeindcvcrbande, nachdem er zuerst mit 125 gegen 123 Stimmen ange nommen worden, in namentlicher Abstimmung mit 139 gegen 133 Stimmen abgelchnt. Auf Ersuchen des Rc- aicrungscommissars wird der Gegenstand nach dieser Abstimmung von der Tagesordnung abgcsetzt. Abg. Paur berichtet sodann über die Petitionen, welche sich auf die daS Untcrrichtswcscu betreffenden Vorlagen beziehen, und charaktcrisirt den Inhalt derselben. Uber die angeregten Principicu werde in Zukunft mit schar fen Wassen gekämpft werden müssen, schon heute vcr- dicntcu aber die Petitionen der Lehrer Berücksichtigung, aus denen das schmerzliche Verlangen nach einer mäßig aus kömmlichen Existenz und einem auf gesunden Grundsätzen beruhendcnUnterrichtsgcsetz spreche. Das Haus beschließt einstimmig, sämmtlichc Petitionen der Negierung zur Be rücksichtigung zu überwciscn. Ferner berichtet Abg. Richter Sangerhausen) über Petitionen in Betreff der Lage der evangel. Landeskirche. Die Petitionscvmmission bean tragt, die Petitionen der Regierung zur Berücksichtigung zu überweisen und zu erklären, daß der den Kreisocr- tretungcn der östlichen Provinzen vorgclegtc Entwurf einer Provinzialsynodalordnung ungeeignet sei, eine selbstständige Verwaltung kirchlicher Angelegenheiten hcrbeizuführcn, ferner, daß zur Beschlußfassung über die cinzuführcnde Syuodalordnuug nur Versammlungen geeignet seien, welche vom Patronat, Gemeinde und geistlichen Amt gewählt seien. Nach einer läugcrn Debatte, in welcher der Abg. Bieck die Kompetenz des Hauses bestreitet, zu bcnrtheileu, ob der gegenwärtige Zustand der Kirchenverfasfuug den Bedürfnissen der evangelischen Kirche cntipreche, während die Abgg. v. Hennig, Graf Bcthusy, Twcsten und Richter das Recht des Hauses aufrechterhalten, die Art der Ausführung des Art. 15 der Verfassung zu überwachen, wird der Antrag Bicck auf einfache Tagesordnung abgclchnt, der Antrag der Commission mit 14l gegen 1l4 Stimmen genehmigt. — Dcm Abgeordnctcnhause find im Gan zen 77 Gesetzentwürfe zugcgangcn und davon in diesem Hause ca. 60 durchberathen worden, die Zahl der in beiden Häusern erledigten Vorlagen beläuft sich auf etwa 50. Zu den noch nicht bcrathencn Gegenständen gehören u. A. die Denkschrift über den vorjährigen Nothstand in Ostpreußen, die Gesetze über die Expro priation, über die Bildung von Waldgenosscnschaflcn, über die Handelskammern, über die Jagdpolizei re. Die Zahl der dcm Abgcordnetcnhausc cingcrcichtcn Pe titionen beläuft sich, der „Kölnischen Zeitung" zufolge, auf 3700, wovon die Hälfte etwa zur Erledigung kom men dürfte. — Der dcm Bundcsrath vorgclegtc EiMurf eitzcs definitiven Wahlgesetzes für den RZschstag des Norddeutschen Bundes lautet uach der ^Wcser-ZtH." wie folgt: 8 I. Wähler für den Reichstag ist jeder unbescholtene Norddeutsche, welcher das 25. Lebensjahr zwtückgelegt hat. in dem Bundesstaate, wo er seinen Wohnsitz hat. 8 2. Für Personen des Soldalenstandes, deS Heeres und der Flotte ruht die,Berechtigung zum Wählen, so lange alS dieselben sich im acnven Dienste befinden. 8 3. Bon der Berechtigung zum Wählen find ausgeschlos sen: l) Personen, welche unter Vormundschaft oder Kuratel stehen; 2) Personen, über deren Vermögen Concars oder Fallit instand gerichtlich eröffnet worden ist, sür die Dauer dieses Concurs oder Fallit verfahrens; 3) Personen, welche e.ne Ar Utnmnlcrstützung aus öffentlichen oder Gemeindcmitieln be ziehen oder im letzten, der Wahl vorhergcgangenen Jahre bczo lakr«»^» tritt jUkrllek 2 kblr. Ltswvelkr-biidr, »u»»erl»Id as» KorNN. »nnäei kost «uck 8teu>p«i>u»ckl»gkio»a. «vangclischeu Oberkirchcuraths. — Die Konferenzen wegen dcr Krcisordnung werden allabendlich fort gesetzt und dürsten noch bis zum Schlüsse dieser Woche dauern. — Das „Militär-Wochenblatt" bringt einen Ueberblick über die Fortbildung der Feuerwaffen im 'Jahre 1868. Wie darin mitgethcilt wird, haben Ver- glcichsvcrsuchc, welche die Spandauer Schießschnle mit Gewehren der bekanntesten Systeme anstellte, bewiesen, daß das Zündnadelgcwchr in Bezug auf Feuer geschwindigkeit und Präcision concurriren kann. Die Ucbcrlegenheit des kleinen Kalibers in Bezug auf Ra sanz dürfte dagegen ein unter Umständen schwer wie gender Factor bleiben. — Die „N. A. Z." schreibt: Die chauvinistischen und Hietzinger Blätter in Paris verbreiten die Nachricht, daß bei Berliner Korre spondenten französischer Blätter infolge ihrer Angriffe gegen Preußen Haussuchungen gehalten seien. Diese Fabel ist nur in Umlauf gesetzt, um den Glauben zu befestige«, daß die Erfindungen jenen Blättern wirklich aus Berlin zugeschtckt seien. Die preußenfcindlichen Korrespondenzen dcr betreffenden Organe tragen infolge ihrer vollständigen Unkcnntniß dcr einfachsten hiesigen Localvcrhältnisse aber so sehr das Gepräge des Pariser oder eines andern Ursprungs, daß keine Behörde durch diese Machwerke sich zur An wendung einer Haussuchung wird veranlaßt finden. — Beide Häuser des Landtags hielten heute Sitzungen ab. Das Herrenhaus nahm zunächst nach einer längern Debatte mit 48 gegen 22 Stimmen den Gesetzentwurf an, betreffend die Erweiterung, Umwandlung und Neu- rrrichtung der Witwen- und Waifcnkassen fürklcmen- tarlehrcr, in dcr vom Abgeordnetenhause beschlossenen Fassung, und trat dann in die Schlußbcrathung über den Gesetzentwurf, betreffend die Erwerbung und den Verlust dcr Eigenschaft als preußischer Unterthau, so wie über den Eintritt in fremde Staatsdienste. Bei dcr Abstimmung wurde das ganze Gesetz mit den An trägen des Referenten angenommen, deren wesentlichster dahin geht, die frühere Fassung des Gesetzentwurfs dahin wieder hcrzustcllcn, daß überall, wo das Abge ordnetenhaus unter Verwerfung dcs Ausdrucks „preu ßischer Unterthau" das Wort „Preuße" gesetzt hat, das Wort „Preuße" gestrichen und an seine Stelle die Be zeichnung „preußischer Uuterthan" gesetzt werde. Die Annahme dieses Antrags erfolgte, obgleich der Negie- rungscommissar dcm Hause zu erwägen gab, ob es zweckmäßig sei, das Zustandekommen eines so anerkannt wichtigen Gesetzes durch untergeordnete Dinge in Fiage zu stellen. Es folgte dcr Bericht der Eiscubahncom- mission über den Gesetzentwurf, betreffend die Anlage einer Eisenbahn von Finnentrop über Olpe nach Rothe mühle im Biggethal. Bei dcr Abstimmung wird das Gesetz einstimmig und ohne weitere Discuffion ange nommen. Dasselbe geschieht mit dem als letzten Ge genstand dcr Tagesordnung zur Verhandlung gelan genden Gesetzentwürfe, betreffend die Auseinandersetzung zwischen Staat und Stadt in Frankfurt a. M., über welchen namens der Budgctcommission Herr v. Rabe berichtet und denselben zur Annahme empfiehlt. — Im Abgcordnetcnhausc erfolgte, nach Erledigung einiger Gesetzentwürfe von untergeordneter BedeutMg, __ _ die Abstimmung über den zweiten Theil des Antr«S gen haben. cn-Jsi. 8 4. Als beschälten, also von der Berechtigung zum Wab- der Ocmcmdecommlssion. über die Petition des Magi« len ausgeschlossen, sollen angesehen werden: Personen, denen strats zu Berlin, betreffend die Heranziehung dcr Staats- durch rechtskräftiges Crlenntnib der Vollgenup der stausbür- für alle leiblichen Genüsse zu sorgen, wenn der Verein die Mühe für die geistige Unterhaltung übernehmen wolle. Auf diese Weise war nun Gelegenheit zu ge selligen Vergnügungen geboten, wie sie wohl selten auf dem Lande zu erreichen sind, denn neben der Bcwirthung, die stets ausgezeichnet war, was der starke Geldbeutel des reichen Barons leicht vermitteln konnte, wurde durch den Vorstand des Vereins, aus der Vcreinskasse — jedes Mitglied zahlte seinen Beitrag — stets für einen seltenen geistigen Genuß gesorgt, welcher natürlich kost spieliger sein konnte, da der Verein keine weitern Aus gaben hatte. Gartenconcerte von vollem Orchester, aus der Hauptstadt auf der Bahn herbeigeholt, Theater, so gar mit städtischen Künstlern, Gartenilluminationcn, Feuerwerk, costümirte Tänze und allerlei ähnliche Freu den, je nach der Jahreszeit eingerichtet, hatten das Dorskränzchen schon beglückt, und wirklich nicht wenig zu einer feinern Bildung, einem bessern Geschmack, ja, einem festern Zusammenhalten und Gemeinsinn auch in ernstern Dingen hier in der Gegend beigetragen. Die Familie dcs alten Barons bestand nächst seiner gleich ihm allgemein beliebten Gattin, die, bedeutend jünger, als er, noch frisch und kräftig dem großen Hauswesen Vorstand, nur aus zwei erwachsenen Kin dern, der Baronesse Amalie und dem Baron Eduard, dem schon genannten Sohne. Amalie, obschon nicht mehr dem jugendlichen Alter angehörend — sie mochte eine angehende Dreißigerin sein — war dennoch einer der Hauptanziehungspunkte dcs Hauscs. Große Kränk lichkeit, wovon ihr noch ein lahmer Fuß geblieben, hatte sie in früher Jugend im Entsagen geübt, und van erzählte sich, daß später eine unglückliche Liebe dieser kirchlichen Denkmale zu lenken. ES wurde be schlossen, wegen des letzter« Altars an die betreffende Kircheninspection zu schreiben, wegen der schon in Aussicht sichenden Restauration der Nikvlaikirche weitere Nach richten ;abzuwarten. Bei dem Beginn eines neuen Amtlicher Theil. Dresden, 2. März. Sc. Königliche Majestät haben allergnädigst geruht, die von dem Hauptmann Frei- Herrn von Lindeman des 3. Infanterie-Regiments Nr. 102 erbetene Versetzung in Disponibilität, mit der gesetzlichen Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Regimcntsuniform mit den Abzeichen sür Verab schiedete, zu bewilligen und denselben, unter Beförde rung zum char. Major, zum Landwehr-Bataillons-Bc- zirks-Commandenr zu ernennen. an den Reickstag des Norddeutschen Bundes zu richten. — Als Ergänzung ihrer gestrigen Mittheilung über die Abberufung dcs preußischen Gesandten Grafen Usedom aus Florenz erfährt die „N. Pr. Ztg ", daß die Ab berufung des Grafen auf seinen an allerhöchster Stelle vorgetragcnen Wunsch erfolgt ist. Se. Maj. dcr König hat zugleich dem Grafen v. Usedom den Krvncnorden erster Klasse mit dem Emaillebandc dcs rothcn Adler ordens verliehen. — Der heutige „St.-Anz." publicirt die Ernennung dcs ordentlichen Professors der Theo logie, Universitätsprcdigers, Domherrn und Directors tzcs Predigerseminars in Leipzig, 1)r. Bruno Brückner, tum Propst an der St. Nikolai- und Marienkirche in Berlin und zugleich zum Oberconsistorialrathe, mit dem Range eines Nathes dritter Klasse und Mitglieds dcs sen Schmerz ihres Lebens, da sich Amalie in dieser Zeit, in Begleitung einer Tante, nach dcm Süden be geben, wo sie mehrere Jahre, um ihrer Gesundheit willen, gelebt hatte. Gewiß aber war, daß, wenn Lei den und Entsagung einen Schleier dcr Verklärung über den irdischen Menschen breiten können, Amalie einen solchen trug, denn ihr ganzes Wesen hatte etwas so engelhaftes, daß Niemand, der ihr nahte, von diesem Zauber unberührt blieb. Wen sic mit ihren großen, klaren Augen ansah, dcm war cs, als müsse sich das Herz aufthun vor diesem mildcn Blick, eine Lüge hätte vor seinem Licht nicht bestehen können. Sie schien einzig auf der Welt zu sein, um für Andere zu leben und das Gute und Edle zu fördern. Nur ihr Körper war schwach, ihr «Geist aber stark und groß. So war sie z. B. nie im Stande gewesen, an der Führung des großen Haushaltes, der durch die vielen, das Schloß besuchenden Gäste ein umfangreicher wurde, thätigcn Antheil zu nehmen; dennoch hatte ihr praktischer Sinn eine große Theilnahme für denselben, ja, die Ideen, die denselben leiteten, gingen meist von ihr aus, und die rasche Thatkraft der rüstigen Baronin bewirkte de ren Ausführung. Diese hatte, was bei völlig gesunden Naturen selten der Fall ist, eine große Theilnahme und Fürsorge für den schwächlichen Zustand ihrer Tochter, die sie mit großer mütterlicher Zärtlichkeit liebte. Amalie durfte, so zu sagen, nicht den Finger rühren, und mit ängst licher Sorge bewachte die Baronin jede ihrer äußern wir inner« Regungen. Für Amalie hatte diese ängst liche Aufmerksamkeit ost etwas Beengendes, Bedrücken des, denn cs lag in ihr eine Neigung, sich selbst zu vergessen; aber sie sah, wie diese- um sie Sorgen, um Der WchrauSsckuß bat mit 7 gegen 3 Stimmen den Landsturmgesetzentwurf abgelcbnt. Die Mino rität meldete ein Minoritätvvotum an. — Der Budgetausschuß gcnckmigte den Nachtragscredit von 3WMV Fl. für die Entwässerung des Berg werks in Wieliczka. Wien, Mittwoch, 3. März. (W. T. B.) Die „Presse" dementirt die Nachricht von einer in Aus sicht genommenen Zusammenkunft deS Kaisers von Oesterreich mit dcm Könige von Italien anläßlich der bevorstehenden Neise deS Kaisers nach Triest. Paris, Dienstag,2. Mürz, Abends. (W.T.B.) Ein kaiserliches Decret verfügt, daß die Kosten der Leichenbegängnisse Troplong's und Lamartine'S vom Staate bestritten werden sollen. In diplomatischen Kreisen verlautet, daß Rit ter Nigra seinen hiesigen Posten mit der (Gesandt schaft in London vertauschen wird. In dcr heutigen Sitzung des gesetzgebenden Kör pers stand auf der Tagesordnung die Berathnng der EommissionSanträgc über die Gesetzvorlage, betreffend den Vertrag der Stadt Paris mit dem Erödit foncier. Payrusse empfahl ein Amendement, welches eine direkte Anleihe verlangt. Staatsministcr Ro uh er bekämpfte dieses Amen dement und empfahl eine sofortige Anleihe von 150 bis 200 Millionen, auf welche später eine zweite Emission von 265 Millionen folgen könne. Der Finanzministcr Magne erklärte, cs liege im Interesse dcr Stadt Paris, den Vertrag mit dem Crödit - foncier aufrecht zu erhalten, da man gleich zeitig die Freiheit behalte, behufs Rückzahlung an den Credit--foncier Anleihen zu machen, wenn die Um stände dafür günstig seien. Frvmy meinte, dcr Crüdit-foncicr würde cs nicht bedauer», wenn der Vertrag nicht rcalisirt werde. Picard, Jules Favre und Andere sprechen gegen die Aufrechterhaltung des Vertrags, weil das die be gangenen Ungesetzlichkeiten billigen heiße. Das Amendement wurde von Payrusse zurückgezogen und von Javal wieder ausgenommen. Hierauf wurde dasselbe mit 147 gegen 97 Stimmen verworfen. Paris, Mittwoch, 3. März. (W.T.B.) Dem Journal „Le Peuplc" zufolge hätte Frankreich Belgien aufgefordert, kommerzielle Verhandlungen über die Eisenbahnsachc anzuknüpfcn. Eine Vcr- London, Dienstag, 2. März, Abends. (T. B. f. N.) Im Unterbaust machte beute Mr. Anrton die Mittkeilung, daß ein Nachtragsposten zum Bud get über die Äusgaben für die abessinische Expe dition am 5. Mürz in dem Eomitö zur Vorlage kommen werde. Bukarest,Mittwoch,3.Mürz. (W.T.B.) Der französische Eonsul hat energisch gegen die AuS- Weisung des Polen Dunin protestirt, welcher über führt war, falsche und alarmirende Nachrichten über rumünische Zustündc verbreitet zu haben. Nichtamtlicher Theil. Telegraphische Nachrichten. Berlin, Mittwoch, 3. Mürz, Nachmittags. (W. T. B.) Für die heutige Sitzung deS Abgeord netenhauses war unter Anderm aus die Tagesord nung gesetzt die Scblußberathung über den Antrag deS Ava. Ur. Löwe (Kalbe), betreffend die Cartcl- convention mit Rußland. Der Präsident machte jedoch dem Hause die Anzeige, daß der Minister Präsident Graf v. BiSmarck telegraphisch seine Be hinderung durch Unwohlsein gemeldet hat, und schlug vor, infolge dessen die russische Eartelconvention von der heutigen Tagesordnung abzusetzen. Das HauS stimmte diesem Vorschläge nach einer langen und erregten Debatte zu. Frankfurt a.M., Dienstag,2.März, Abends. (W. T. B.) In einer heute Äbend stattgehabten Sitzung der Stadtverordneten erstattete Hamburger im Namen der nach Berlin entsandten Deputation Bericht über das Resultat der dortigen Verhand lungen. Hamburger bezeichnete es als unrichtig, daß die Deputation bei ihrer ersten Anwesenheit in Berlin 2 Millionen als diejenige Summe bezeichnet habe, die Frankfurt billiger Weise verlangen könne. Die Ver sammlung beschloß, den Vertrag zur Prüfung an eine Eommissioil von 7 Personen zu überweisen. Die Mit glieder derselben sind: Heyden, Hadcrmann, Sonne mann, Ncingannm, Sauerländer, Scherlenzki und Prior. Wien, Dienstag, 2. März, Abends. (Corr.- BürJ In der heutigen Sitzung deS Abgeordneten hauses brachte dcr Unterrichtsminister v. HaSner das neue Volksschulgesetz ein und begründete das selbe unter Beifall. Minister v. Hasner sagt: Dir allgemeine Volks bildung ist das Fundament, welches das Unterrichts ministerium bedarf, um auch bezüglich dcr höhcrn Bil dungsaustalten vorwärts zu kommen. Unsre gegen wärtigen Volksschulen entsprechen dcm Bedürfnisse der Zeit nicht. Die Regierung hat sich bei dieser Vorlage ein zweifaches Ziel gesetzt. Sie hat die besten Gesetz gebungen, die sich bereits erprobten, benutzt; sie hat aber gleichzeitig in das Gesetz Bestimmungen anfge- nommcn, wclckc es den einzelnen Landtagen überlassen, festzusctzen, ob die betreffenden Länder bereits so weit vorgeschritten sind, um mit den andern Ländern glei chen Schritt zu halten. Sie hat endlich dieses Gesetz den erfahrensten Männern zur Begutachtung übergeben, und aus diese» Verhandlungen ging das Gesetz hervor. Die Regierung weiß, daß sie noch nicht das Vollen detste geleistet hat, sie wünscht vielmehr, daß aus dcm Zusammenwirken mit den gesetzgebenden Factorcn etwas Vollendetes hervorgehe. Hierauf findet die Generaldebatte über das Gesetz, betreffend die Systemisirung der Tckulräthe, statt. Sawczinski, Giovanelli, Figuly, Toman und Dienstel sprechen gegen das Gesetz, weil dasselbe dcr Landes- gcsctzgcbung vorgreife. Hanikch spricht für daS Gesetz. Hasner vertheidigt das Gesetz, das nirgends in das Ressort dcr Landesgesctzgcbung eingreift und nur die Bcstimwungeu dcs Schulgesetzes vom 25. Mai ausführe. In der Spccialdebatte spricht Ncchbauer gegen den § 1. Sawczinski amendirt mehre Paragraphen. Sämmtlichc Amendements werden verworfen und die Ausjchußanträge angenommen. Gegen das Gesetz stim men die Polen, Slowenen und Tiroler und auf dcr Linken Rechbauer, Figuly und Dienstel. Feuilleton. k. DrcSden. In dcr unter dem Vorsitz Sr. königl. Hoheit dcs Prinzen Georg am 1. März gehaltenen Vcrsammlung des k. sächs. Alterthumsvereins wurde zunächst dcr Rechenschaftsbericht für das verflvsscne und das Budget für das begonnene VercinSjahr vorgclegt und genehmigt. Darauf wurde die Neuwahl dcr Be- amtcn vorgenommcn. Zum ersten Director wurde er wählt Herr Ministerialrath vr. v. Weber, zum zweiten Director Herr Direktor und Professor Vr. Hettner. Die übrigen Beamten wurden durw die Neuwahl be stätigt. Herr Ministerialrath vr. v. Weber beantragte, wegen der Erhaltung und zweckgemäßen Verwendung des frühern Portals der Sophienkirche von Vereins wegen geeignete Schritte zu thun, welcher Antrag vom Vertin zum Beschluß erhoben wurde. Herr Kammcr- musikus Fürstenau hielt seinen angekündigten Vortrag über die alte Kirchenmusik in Sachsen und insbesondere in Meißen und gab darin höchst interessante und an ziehende Mittheilungen über die Geschichte des Kirchen- gesangS im Allgemeinen wie über die Kirchenmusik und den Gottesdienst im Dom und in der St. Afrakirche
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