Volltext Seite (XML)
R'ocktnbluU für Uulsnitz, Könlgsbrüch, Kadeöerg, Aadevurg, Moritzburg und Umgegend. Erscheint Mittwochs u. Sonnabends. Monnemmtspreis : vierteljährlich IS Ngr., auch bei Bestellungen durch di- Post. Inserate werden mit 8 Pf. für de» Rau^ ei ner gespültenc» Eorpus-Zeilc be rechnet und sind bi« spätestem Dienstag« und Freitag« früh » U?r hier aufzugebcn. Sonnabend HtmSsblatt der Königlichen Gerichtsbehörden und der städtischen Behörden zu Pulsnitz und Königsbrück. Prcmn-zwanstgstcr Jahrgang. Verantivortliche Nedaction, Truck und Verlag von Ernst Ludwig Förster in Pulsnitz. .M 4. Geschäftsstellen für KdnigöLrück: bei Herrn Kaufm. Moritz Tschersich, Dresden: Au- noncenburau von Max Nuschpler, Leipzig: H. Engter, Leonhard u. Eomp. dasetbst, Haascnstein und Vogler daselbst und Eugen Fort daselbst. den 14. Jannar 1871. Verordnung an sämmtliche Obrigkeiten und Gemeindevorstände, -ie Aufstellung der Wahllisten für den Reichstag betr. Nachdem gegenwärtig der Zeitpunkt, zu welchem muthmaßlich die Vornahme der Wahlen für den Reichstag des deutschen Bundes erfolgen wird, näher gerückt ist, so ergehet an alte Obrigkeiten und Gemeindevcrstände hierdurch Verordnung, die bereits unterm 6. Juli vorigen Jahres ange- ordncte Aufstellung der Wahllisten nunmehr so zu beschleunigen, daß die letzter» jeder Zeit, sobald Solches verfügt werden wird, zur öffentlichen Aus legung gelangen können. Dresden, am 3. Januar 1871. Ministerium des Innern. von Nostitz-Wallwitz. Forwerg. Montag, den I«. .Tannas 1871 von Nachmittags 2 Uhr ah, selten im hiesigen Gerichtsamtsgebäude verschiedene Bettüberzüge, Tischtücher, Frauenkleider, Betten, eine Meiderlade und noch mehr anders Gegen stände gegen Baarzahlung öffentlich versteigert werden, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis; gebracht wird. Pnlßnitz, den 20. December 1870. Das Königliche Gericht samt daselbst. Fcllmcr. Beta n n t m achung für die Gemriudevorstäude im Pulßnitzer Gerichtsamtsbezirke, die Reichstagswahlen betr. Die Gemeindevorstände in den Ortschaften des hiesigen Gerichtsamtsbezirkes werden hierdurch angewiesen, die von ihnen aufgestellten Wähler listen für den Reichstag des Norddeutschen Bundes am 48. Januar dies. Jahres auSzulegen, und wird im klebrigen wegen d-S dabei zu beobachtenden Verfahrens auf die in dem den Gemeindevorsländen im Monate Juli vor. Jahres zugesertigten Patente enthaltenen Bestimmungen verwiesen. Pulßuitz, am 12. Januar 1871. Das Kömaiiche Gerichtsamt daselbst. Fcllmcr. BekanlitnUchüng. Nach einer Mittheilung des Königlichen Bergamtö Freiberg ist das von dem vormaligen Bergamt Altenberg zum Besten des Gräflich Ein- siedel'schen Eisenwerks Gröditz zur Gewinnung von Raseneisenstein unter Nr. XX. verliehene, auf Höckendorfer, Lomnitzer, Ottendorfer und der Lauß nitzer Haide gelegene Grubenfeld seinem ganzen Umfange nach von den dermaligen Besitzern des Eisenwerkes Gröditz für den Schluß des vergangenen Jahres loSgcsagt und in's Bergfrcie zurückgegebeu worden. In Gemäßheit Z 169 des Berggesetzes vom 16. Juni 1868 wird dies hiermit in Ansehung des in rem Bezirke des unterzeichneten Gerichts amts gelegenen Theiles des fraglichen Grubenfsldes und unter Bezugnahme darauf, daß den Gläubigern des bei dem Aufgeben eines Bergbaurechts in Frage kommenden Bcrggebäuves das Recht zusteht, binnen einer Frist von 3 Monaten, von Veröffentlichung der bezüglichen Bekanntmachung ab gerechnet, bei der zuständigen Gerichtsbehörde auf gerichtliche Zwangsversteigerung des BergwerkSeigenthnms anzutragen und ihre Befriedigung aus demselben zu verlangen, bekannt gemacht. Königsbrück, am 2. Januar 1871. Tas Kömaliche Genästsamt. Miller. Eckr. Sachscn. o Großwhrsdvrf, 8. Januar. Ein bctlagenswcrthes Unglück er- eignete sich am vorigen Montag, den 2. Jan., auf hiesigem Kirchberge. Dem hiesigen Posthaltcr Earl Schöne, welcher von Pulsnitz schon bis an das Dors mit dem mit einem Pferde bespannten Schlitten gefahren war, zerbrach die Deichsel des Schlittens, wodurch das Pferd scheit wurde und durchging. Die Passagiere retteten sich noch durch zeitiges Herausspringen. Der Posthaltcr Schöne, welcher zum Fallen mochte gekommen sein, wurde durch das Um werfen des Schlittens und vermuthlich durch einen Schlag des Pferdes am Kopfe so arg verletzt, das; man ihn nach Hause tragen musste. Derselbe ist ! jedoch an, 6. d. seinen Wunden erlegen; er hinterläßt eine Witwe und 9 zum Theil noch unversorgte Kinder. Schöne Ivird allgemein betrauert. — AuS einem Feldpostbriefe eines sächs. Gardereiters vom 1. Januar j aus St. QncntinoiS entnehmen wir Folgendes: „Wir sind am ersten Weihnachtsfeiertagc srüh .^10 Uhr von Beauvais auSzerückt in die Ge gend aus Sedan zu und sind 4 Tage hintereinander, täglich 8—9 Stun- i den, bei 10—12 Grad Kälte, marschirt; das waren schlechte Feiertage. Den 3. Feiertag schneite es was vom Himmel fallen konnte; der Schnee liegt heute noch und ist cS sehr glatt in der Stadt, wo wir sind. Es ist nur gut, daß sie hier keine Schlitten haben, denn sonst wäre es noch schlimmer. Unser Regiment ist aber noch 5 Ständen weiter vor, bei der Festung Eamprie, wir gingen schon am 29. December vor. Ergeben wollen sie sich in der Stadt nicht, und somit wird dieselbe eingeschossen. Die Festung Psron wird von 6 Batterien schon ein paar Tage beschossen. Die Franzosen schickten einen Parlamentair heraus, welcher fragte: „Ob wir nicht wollten die Frauen und Kinder verschonen?", worauf die Unsrigen geantwortet: „Wenn sie sich ergeben wollten!", was der Par lamentair mit „Nein" erwiderte, denn hätten sie drei Viertel der Stadt eingeschossen, so könnten sie das letzte Viertel auch zusammenschießen!" So hartnäckig sind sie; es wird kein Mensch herausgelassen; es mag traurig darin aussehen. Dresden, 10. Januar. Da? „Dr. Journ." bezeichnet die vom