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Friedrich Paul Lbert in Burkhardtswalde ist an Stelle des von da verzogenen Herrn vr. msä. Alfred Müller heute als Jmpfarzt für den 24. Jmpfdistrikt des hiesigen Verwaltungsbezirks mit den Jmpforten Alttanneberg unter Zuweisung der Orte Blankenstein, Nentanneberg und Rothschönberg, Surkhardtswalde unter Zuweisung der Orte Groitzsch, Mnnzig, Perne und Schmiedewalde, Neukirchen unter Zuweisung des Ortes Steinbach b. Mohorn in Pflicht genommen worden. Meißen, am 31. Januar 1898. Königliche Amtshauptmannschaft. vsn Schrseter. Die Königliche Amtshauptmannschaft sieht sich veranlaßt, darauf hinzuweisen, daß zur Ausführung von Ufer- und Dammbanten sowohl an öffentlichen, als auch an nicht öffentlichen Wasserläufen behördliche Genehmigung erforderlich ist. Die Bauausführenden haben sich deshalb vor Beginn der betreffenden Arbeiten wegen Ertheilung dieser Genehmigung an die Königliche Amtshauptmannschaft zu wenden. Meißen, am 31. Januar 1898. Die Königliche Amtshauptmannfchaft. vsn Schrseter. Gedenktage des Jahves 18Y8» Zum 25jährigen Regierungsjubiläum Asnig Alberts vsn Sachsen. 3. Februar. 1857. König Johann von Sachsen erhält vom Kaiser- Napoleon III. das Großkreuz der Ehrenlegion. 4. Februar. 1830. Geburt der Prinzessin Elisabeth, Schwester- König Alberts. 1882. Kriegsminister v. Fabrice übernimmt das Ministerium des Aeußeren noch mit. Die wirthschaftliche Bedeutung der gewerblichen Schulen. Seitdem in der Industrie und den Gewerben das Prinzip der getheilten Arbeit die größte praktische Geltung verlangt hat und unter den Arbeitern die Lehrlinge und Gehilfen nicht mehr nach der Natur des Betriebes zu Meistern auf dem ganzen betreffenden Gewerbegebiete, sondern nur noch zu Facharbeitern ausgebildet werden, mußten gewerbliche Schulen in größerer Anzahl in allen Industriestaaten gegründet werden, um sowohl die Vor bereitung für die hervorragende Fachleistung als auch die Erziehung für die Betriebsleitung und Meisterleistung zu übernehmen. Unter den deutscben Staaten ist auf diesem Gebiete wohl das Königreich Sachsen mit seiner be deutenden Industrie und seinen blühenden Gewerben allen übrigen deutschen Ländern mit der Gründung und Förderung von allgemeinen Gewerbeschulen, wie auch aller Arten von gewerblichen Fachschulen, vorausgegangen und große Fort- Ichritte sind inzwischen in dieser Hinsicht in fast allen deutschen Bundesstaaten gemacht worden. Von einem in Bezug auf seine Industrie, Gewerbe, und Landwirthschaft hoch entwickelten Lande, nämlich von Belgien, kann ludessen in Bezug auf die Förderung von gewerblichen schulen noch sehr viel gelernt werden, weil Seitens der Negierung in Belgien die Fürsorge für das gewerbliche Schulwesen eine außerordentliche ist. Ganz erstaunlich ist vor allen Trugen das Wachsthum der gewerblichen Schulen in Belgien m den letzten zwölf Jahren. Es giebt in Belgien zunächst zwei Arten von gewerblichen Schulen, nämlich solche, die nur theoretischen Unterricht ertheilen (sog. ecol68 mäustrisllsch und solche, welche mit dem theoretischen Unterricht auch praktische Ausbildung verbinden (sog. scoles prJfsssionöllss): ferner gewerbliche Schulen für Knaben und solche für Mädchen. 1884 gab es im Ganzen 86 gewerbliche Schulen, 1896 zählte man 376, wovon 86 Schulen durch den Staat subveutionirt wurden. Während es 1884 für Mädchen im Ganzen nur 4 ge werbliche Schulen gab, bestanden 1896 schon 253 Anstalten, von welchen die sog. Haushaltungsschulen weitaus in der Mehrzahl sind (225). Diese letzteren sind alle in den letzten 6 Jahren entstanden. Sie allein hatten im Schul jahre 1895 96 450 Lehrkräfte, und 9539 Schülerinnen. Die übrigen gewerblichen Schulen für Mädchen zählten im letzten Schuljahre 242 Lehrkräfte und 2904 Schülerinnen. Die gewerblichen Schulen für Knaben halten in den In dustrieschulen nur mit theoretischem Unterricht und ge werblichem Zeichnen in 40 Anstalten 446 Lehrkräfte und 13015 Schüler, die Fachschulen mit praktischem Unterricht (24 Schulen) 144 Lehrkräfte und 8301 Schüler. Außer dem bestanden 1896 55 Lehrwerkstätten (darunter 2 für Mädchen) mit 60 Lehrern und 1158 Zöglingen, nnd 6 Spezialschulen mit 66 Lehrkräften und 555 Schülern. Die Lehrwerkstätten beschäftigen sich hauptsächlich mit dem Unterricht in der flandrischen Weberei und mit der Stein schneidekunst. Die Haushaltungsschulen werden meistens von der Gemeinde erhalten; eine große Anzahl derselben ist mit den Volksschulen verbunden. Im Ganzen ist von 1884 bis 1896 die Zahl der Lehrkräfte von 507 auf 1428 und die der Schüler nnd Schülerinnen aus 30472 an gewachsen. Der belgische Staat hat 1896 für Unterstützung der gewerblichen Schulen 683527,72 Fres, ausgegeben. Tagesgeschiehte. Der Kaiser und die Oeffentlichkeit im Militärstraf prozeß. Eine bedeutsamere Erklärung, als sie der preußische Kriegsminister von Goßler in der Reichstagskommission znr Berathung der neuen Militärgerichtsordnung am ver gangenem Sonnabend abgegeben hat, läßt sich kaum denken. Diese Kundgebung erklärt unsere inneren Verhältnisse in der denkbar erfreulichsten Weise; sie theilt klipp nnd klar mit, daß der Kaiser ein Freund der Oeffentlichkeit ist und der bekannte Absatz 2 des 8 270 eine Auslegung erfahren hat, welche allerdings aus den öffentlichen Motiven nicht eben leicht zu entnehmen war. Nach Herrn von Goßlers authentischer Interpretation soll der Absatz 2 des § 270 nur ausdrücklich Das wiederholen, was sonst als Konsequenz des 8 8 des Reichsmilitärgesetzes vom Jahre 1874 zu be trachten wäre. Unsere innere Lage hat damit die er freulichste Wendung erhalten. Der Kaiser selbst hat ver möge seiner hohen Jniative die Oeffentlichkeit des Ver fahrens gesichert und ist den Wünschen des deutschen Volkes hochherzig entgegengekommen. Man soll den Kaiser hier für aufrichtig, vor allem auch in Süddeutschland danken; eine Menge schiefer und falscher Vorstellungen müssen über Bord geworfen werden; auch in diesem scheinbar unlösbaren Widerstreit der Wünsche und Meinungen hat der Kaiser die Führung übernommen und wird die Sache zu gutem Ende führen. Berlin. Der „Reichsanzeiger" veröffentlicht einen Erlaß, worin der Kaiser für die Geburtstagsglückwünsche wärmstens dankend, sagt: „Die große Anzahl der schrift lichen und telegraphischen Kundgebungen giebt mir ein beredtes Zeugniß, daß das Band, welches mich mit dem deutschen Volke verbindet, auf treue Anhänglichkeit und zu versichtliches Vertrauen begründet ist. Ich habe aus den begeisterten Huldigungen mit Befriedigung ersehen, welch freudigen Widerhall die jüngsten Erfolge unserer Be mühungen, den deutschen Interessen anch im Auslande ausreichenden Schutz und gesunde Weilerentwickelung zn sichern, in den Herzen aller Patrioten, besonders auch bei den fern vom Vaterlande lebenden Deutschen gefunden. Mein Sinnen und denken wird im Aufblick zu Gott dem Herrn auch ferner darauf gerichtet sein, die Sicherheit und Wohlfahrt des Reiches zu fördern und zu heben." Am Freitag früh hatte der deutsche Kaiser eine längere Besprechung mit dem Staatssekretär v. Bülow, gestern Mittag fuhr er ohne Begleitung bei der französi ¬ schen Botschaft am Pariser Platze vor, hatte eine fast em- stündige Unterredung unter vier Äugen mit dem Botschafter Marqnis de Noailles und begab sich unmittelbar daraus nach dein Reichskanzlerhause, wo er mit dem Fürsten Hohenlohe konferirte. Man braucht nicht erst Erkundigun gen einzuziehen, sondern nur die Ereignisse der vergangenen Woche durchzumustern, um zu errathen, was der Gegen stand dieser wiederholten, eingehenden Berathungen des deutschen Kaisers mit seinen ersten Rathgebern und dem Vertreter der französischen Republik gewesen ist. Am 24. d. M. hatte der Abgeordnete Richter in der Budget kommission des Reichstages den Vertreter unseres Aus wärtigen Amtes gefragt, was er über die Angelegenheit Dreyfus sagen könne und ob es insbesondere wahr sei, daß dieser französische Offizier mit deutschen Stellen einen Zusammenhang gehabt habe. Nebenbei bemerkt hat der Abgeordnete Richter einige Tage später in seiner „Frei sinnigen Ztg." erklärt, daß er, was ohnehin für jeden Kenner unserer Verhältnisse von vornherein feststehen mußte, diese Aufrage ganz aus freien Stücken gestellt und daß er auch nicht einmal von dieser seiner Absicht den Staats sekretär vorher verständigt habe. Staatssecretär v. Bülow beschränkte sich in seiner Antwort auf die bestimmteste Er klärung, daß zwischen dem gegenwärtig auf der Teufels insel befindlichen französischen Exkapitän Dreyfuß und irgend welchen deutschen Organen Beziehungen oder Ver bindungen irgend welcher Art niemals bestanden haben. Diese Erklärung, die an Bestimmtheit und Deutlichkeit nichts zu wünschen ließ, zugleich aber auch nirgends die gebotene Rücksicht auf die französische Empfindlichkeit ver letzte, hat in der französischen Presse und Bevölkerung be kanntlich eine Hochfluth niedriger Schmähungen gegen den deutschen Kaiser, den Staatssecretär v. Bülow und Deutsch land im allgemeinen entfesselt. Man sucht diese Nicht achtung der gewöhnlichsten internationalen Höflichkeit durch die falsche Behauptung zn bemänteln, daß sich die deutsche Regierung unbefugter Weise in eine innerpolitische An gelegenheit Frankreichs eingemischt habe, während sie sich doch lediglich im Stande der Nothwehr befunden hat. Die „Köln. Ztg." schreibt zur Meldung einiger Blätter über eine eventuelle Reichstagsauflösung, wenn das Flottengesetz fallen solle, die Regierung befinde sich in einer solch starken Position der Opposition gegenüber, daß diese sich wohl hüten werde, es zum Aeußersten zu treiben. Werde aber das Gesetz muthwilliger Weise zu Fall gebracht, so würde die Regierung bei einer Auflösung einen schlechteren als den heutigen Reichstag nicht erhalten. Die Regierung solle indeß festbleiben und nicht nachgeben, sowie darauf verharren, daß sie eine gesetzliche Gewähr dafür erhalte, in der angegebenen Frist den Flottenmindestbestand zu schaffen, den sie haben müsse. Fürst Bismarck hat einmal die Frage aufgeworfen, ob niedrige Getreidepreise in wirthschaftlicher Beziehung an sich als ein Glück anzusehen seien, und diese Frage unter Hinweis auf die niedrigen Getreidepreise in gewissen Ländern im Osten Europas einerseits und auf die hohen Getreide preise in den industriell hochentwickelten Ländern bezw. Landestheilen verneint. Das ist gewiß richtig. Aber eben so richtig ist es, daß eine gewisse Höhe übersteigende Getreidepreise zu einer Nothlage breiter Volksmassen führen, wie sich dies gerade im gegenwärtigen Zeitpunkte in Italien