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MsdmfferTaMM Nr. 205 — 98. Jahrgang Wilsdruff-Dresden Montan, den 4. September 1939 Drahtanschrift: „Tageblatt Postscheck: Dresden 2640 Das „Wilsdruffer Tageblatt" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Wilsdruff bestimmte Blatt und enthält Bekanntmachungen des Amtsgerichts Bekanntmachungen des Landrates zu Meißen und des Bürgermeisters zu Wilsdruff, des Finanzamts Rosten sowie des Forstrentamts Tharandt Da» „WUrdruger Tageblatt' erschein« werltagS Ik Uhr Dezugrpre» monatt r NM srel Kaur, bet PostbestcNung RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzelnummer U> Rps. Alle Postanstattei». Postboten, unsere Austräger u Gcschästsltelle nehmen zu jeder Zett Be- ... , ftellungen entgegen Im Falle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend sonstiger Bclri-bsstörun- gen besteht kein Anspruch — - —— aus Hielerung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung esngcsandter Schriftstücke ersolgt nur, wenn Rückporto beiltegt. 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Heute morgen S Uhr wurde durch den englischen Botschafter in Berlin in einer herausfordernden Note mitgetcilt, daß, wenn bis 11 Uhr nicht in London eine befriedigende Antwort erteilt wird, England sich als im Kriegszustand mit Deutschland befindlich betrachte. Darauf ist dem britischen Botschafter folgendes Me morandum übermittelt worden: Die Deutsche Reichsregierung hat das Ultimatum der Britischen Regierung vom 3. September 1939 erhalten. Sie beehrt sich, darauf folgendes zu erwidern: 1. Die Deutsche Reichsregierung und das deutsche Doll lehnen cs ab, von der Britischen Regierung ultima tive Forderungen entgegenzunehmen, anzunehme« oder gar zu erfüllen. 2. Seit vielen Monaten herrscht an unserer Ostgrenze der tatsächliche Zustand des Krieges. Nachdem der Ver sailler Beitrag Deutschland erst zerrissen hat, wurde allen deutschen Negierungen seitdem jede friedliche Regelung verweigert. Auch die nationalsozialistische Regierung hat nach dem Jahre 1933 immer wieder versucht, auf dem Wege friedlicher Aushandlungen die schlimmsten Ver- gcwaltigungen und Rechtsbrüche dieses Vertrages zu be seitigen. Es ist mit in erster Linie die britische Regierung gewesen, die durch ihr intransigentes Verhalten jede praktische Revision vereitelte. Ohne das Dazwischentreten der Britischen Regierung wäre — dessen sind sich die Deutsche Reichsregierung und das deutsche Voll bewußt — zwischen Deutschland und Polen sicher eine vernünftige und beiden Seiten gerecht werdende Lösung gefunden worden. Denn Deutschland hatte nicht die Absicht oder die Forderung gestellt, Polen zu vernichten. Das Reich forderte nur die Revision jener Artikel des Versailler Vertrages, die von einsichtsvollen Staatsmännern aller Völker schon zur Zeit der Abfassung dieses Diktats als für eine große Nation sowohl als für die gesamten politischen und wirtschaftlichen Interessen Osteuropas auf die Dauer als untragbar und damit unmöglich bezeichnet worden waren. Auch britische Staatsmänner erklärten gerade die damals Deutschland ausgezwungene Lösung im Osten als den Keim späterer Kriege. Diese Gefahr zu beseitigen, war der Wunsch aller deutschen Reichsregierungen und besonders die Absicht der neuen nationalsozialistischen Volksregierung. Diese friedliche Revision verhindert zu haben, ist die Schuf- der britischen Kabinettspolitit 3. Die Britische Regierung hat — ein einmaliger Vorgang in der Geschichte — dem polnischen Staat eine Generalvollmacht erteilt, für alle Handlungen gegen Deutschland, die dieser Staat etwa vorzunehmen beab sichtigen würde. Die Britische Regierung sicherte der Polnischen Regierung unter allen Umständen für den Fall, daß sich Deutschland gegen irgendeine Provokation oder einen Angriff zur Wehr setzen würde, ihre militärische Unterstützung zu. Daraufhin hat der polnische Terror gegen die in den einst von Deutschland wcggerissenen Gebieten lebenden Deutschen sofort unerträgliche Formen angenommen. Die Freie Stadt Danzig wurde gegen alle gesetz lichen Bestimmungen rechtswidrig behandelt, erst wirt schaftlich und zvllpolitisch mit der Vernichtung bedroht und endlich militärisch zerniert und verkehrstechnisch ab gedrosselt. Alle diese der Britischen Regierung genau be kannten Verstöße gegen das Gesetz des Danziger Statuts winden gebilligt und durch die ausgestellte Blanko vollmacht an Polen gedeckt. Die Deutsche Regierung hat, ergriffen von dem Leid der von Polen gequälten und unmenschlich mißhandelten deutschen Bevölkerung, dennoch fünf Monate lang geduldig zugesehen, ohne auch nur ein mal gegen Pole» eine ähnlich aggressive Handlung zu betätigen. Sic hat nur Polen gewarnt, daß diese Vorgänge auf die Dauer unerträglich sein würden, und daß sie entschlossen sei, für den Fall, daß dieser Bevölke rung sonst keine Hilfe würde, zur Selbsthilfe zu schreiten. Alle diese Vorgänge waren der Britischen Re gierung auf das genaueste bekannt. Es wäre ihr ein leichtes gewesen, ihren großen Einfluß in Warschau auf- zubietcn, um die dortigen Machthaber zu ermahnen, Gerechtigkeit und Menschlichkeit walten z« lassen und die bestehenden Verpflichtungen einzuhalten. Die Britische Regierung hat dies nicht getan. Sie hat im Gegenteil unter steter Betonung ihrer Pflicht, Polen unter allen Umständen beieuftehen, die Regierung geradezu ermuntert, in ihrem verbrecherischen, den Frieden Europas gefährdenden Verhalten fortzu fahren. Die Britische Regierung hat aus diesem Geiste heraus den den Frieden Europas immer noch retten könnenden Vorschlag Mussolinis zurückgewiesen, obwohl die Deutsche Reichsregierung ihre Bereitwilligkeit erklärt hatte, darauf einzugehen. Oie Britische Regierung trägt daher die Verant wortung für all das Unglück und das Lei-, das jetzt über viele Volker gekommen ist und kommen wird. 4. Nachdem alle Versuche, eine friedliche Lösung zu finden und abzuschließen, durch die Intransigenz der von England gedeckten Polnischen Regierung unmöglich ge macht worden waren, nachdem die schon seit Monaten be stehenden bürgerkriegsähnlichen Zu stände an der Ostgrcnze des Reiches, ohne daß die britische Re- gierung etwas dagegen einzuwcndcn hätte, sich allmählich zu offenen Angriffen auf das Reichsgebiet verstärkten, hat sich die Deutsche Reichsregierung ent schlossen, dieser fortdauernden und für eine Großmacht un erträglichen Bedrohung des erst äußeren und dann end lich auch inneren Friedens des deutschen Volkes ein Ende zu bereiten mit jenen Mitteln, die, nachdem die Regierun gen der Demokratien alle anderen Revisionsmöglichkeiten praktisch sabotiert hatten, allein noch übrigblciben, nm die Ruhe, die Sicherheit und die Ehre des Deutschen Reiches.-« verteidigen. Sie hat aus die letzten, das Reichs- FrMlreich Wei Pole» MWnd Am Sonntag mittag gegen 1 Uhr hat der franz o- sische Botschafter in Berlin, Coulondre, dem Reichs minister des Auswärtigen von Ribbentrop davon Mit teilung gemacht, daß sich Frankreich, falls Deutschland nicht gewillt sei, seine Truppen aus Polen zurückzuziehen, ab 17 Uhr verpflichtet sehe, Polen Beistand zu leisten. gemet vevroyenden Angriffe der Polen mit gleiche« Maßnahmen geantwortet. Die Deutsche ReichS- regierung ist nicht gewillt, infolge irgendwelcher britischen Absichten oder Verpflichtungen im Osten des Reiches Zu stände zu dulden, die jenen gleichen, wie wir sie in dem unter britischem Protektorat stehenden Palästina vor finden. Das deutsche Volk aber ist vor allem nicht gewillt, sich von Polen mißhandeln zu lassen. 5. Die Deutsche Rcichsregierung lehnt daher die Ver suche, durch eine ultimative Forderung Deutschland z» zwingen, seine zum Schutz des Reiches ängetretene Wehr macht wieder zurückzurufen und damit die alte Unruhe und das alte Unrecht erneut hinzunehmen, ab. Die Drohung, Deutschland ansonsten im Kriege zu bekämpfen, entspricht der seit Jahren proklamierten Absicht zahlreicher britischer Politiker. Die Deutsche Reichsregierung und daS deutsche Volk haben dem englischen Volk unzählige Male versichert, wie sehr sie eine Verständigung, ja, eine engste Freundschaft mit ihm wünschen. Wenn die Britische Regie rung diese Angebote bisher immer ablehnte, und nunmehr mit einer offenen Kriegsdrohung beantwortet, ist dies nicht Schuld des deutschen Volkes und seiner Regierung, sondern ausschließlich Schuld deS britischen Kabinetts bzw. jener Männer, die feit Jahre« die Vernichtung und Ausrottung des deutschen Volkes predigen. Das deutsche Volk und seine Regierung habe« nicht wie Großbritannien die Absicht, die Welt zu be herrschen, aber sie sind entschlossen, ihre eigene Freiheit, ihre Unabhängigkeit und vor allem ihr Leben zu ver teidigen. Die im Auftrag der Britischen Regierung von Herr« King-Hall uns mitgeteilte Absicht, das deutsche Voll noch mehr zu vernichten als durch den Versailler Vertrag, nehmen wir zur Kenntnis und werden daher jede An griffshandlung Englands mit den gleichen Waffe» und in der gleichen Form beantworten. Berlin, den 3. September 193». Deutschland wird nicht kapitulieren Muf des Führers an das deutsche Sok Der^Führer erläßt folgenden Ausruf an das deutsche Volk: „Seit Jahrhunderten hat England das Ziel verfolgt, die europäischen Völker der britischen Welterober»ng-» Politik gegenüber dadurch wehrlos zu machen, daß ein Gleichgewicht der Kräfte proklamiert wurde, nach dem Ens* land das Recht in Anspruch nahm, den ihm jeweils am gefährlichsten erscheinenden europäischen Staat »«te« fadenscheinigen Vorwänden anzugreifen und zu vernichten. So hat es einst die spanische Weltmacht bekämpft, später die holländische, dann die französische und seit dem Jahre 1871 die deutsche. Wir selber skw Zeugen gewesen des von England getriebene« Einkreisungskampfes gegen das Deutschland der Vor kriegszeit. Sowie sich das Deutsche Reich unter seiner nationalsozialistischen Führung von den furchtbaren Folge« de» Versailler Diktats zu erholen begann und die Krise zu überstehen drohte, setzte die britische Einkreisung sofort wieder ein. Die uns seit dem Weltkrieg bekannten britischen Kriegshetzer wollten nicht, daß das deutsche Volk lebt. Sie haben vor dem Weltkrieg gelogen, daß ihr Kampf nur dem Hause Hohcnzollern oder dem deutsche« Militarismus gelte, daß sie keine Absichten aus deutsche Kolonien hätten, daß sie nicht daran dächten, uns dir Handelsflotte zu nehmen, und sie haben dann das deutsche Volk unter das Versailler Diktat ge zwungen. Die getreue Erfüllung dieses Diktats hätte früher oder später 20 Millionen Deutsche ausgerottet. Ich habe es unternommen, den Widerstand der deutschen Nation dagegen zu mobilisieren und in einer einmaligen friedlichen Arbeit dem deutschen Volk wieder Arbeit und Brot zu sichern. In eben dem Ausmaß aber, in dem die friedliche R ision des Versailler GewaltdiktatZ zu gelingen schien und das deutsche Volk wieder z« leben begann, setzte die neue englische Einkrcisungspolitil ein. Die gleiche« Kriegshetzer wie vor 1944 teste»