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No. 57. Schäfer. vrsnssv. xsM/eii l. gestreift, in allen »II«, Straße. Kamkes 8ts-a886. Baldigst ,u i. Sckießslr. sspurat' nun^. aknunx. in weiß s an, and ohne in, il er einfachen d sich zu«< 15. August ION >t, gleichviel unter IL. k. »riielc ein- il6ü üchtcr HauS- er gesucht. n fi8etisk tr. 35. en r Nr. I44l. erlösten ab- ilipp hloßstr. rmietben. ss. Bl. Ziege 36 b. Ur. 61. 31. Juli 18S7. Sonnabend. Bekanntmachung. Es wird hiermit zur öffentlichen Kenntnis; gebracht, daß der Tagarbeiter Gart Grnst Männig in Brettnig als Straßenwärter an der Pulsnitz-Ohorn-Brettniger Straße angestellt und in Pflicht genommen worden ist. Pulsnitz, am 29. Juli 1897. Der Stadtrat h. Schubert, Brgrmstr. Bekanntmachung. Die Einlage-Quittungsbücher hiesiger Sparkasse Nr. 1195, auf den Namen Friedrich Emil Huhle, hier und Nr. 1196, auf den Namen Alma Huhle, hier lautend, sind nach Anzeige der Eigenthümer derselben abhanden gekommen. Die etwaigen Inhaber dieser Bücher werden unter Hinweis auf Z 15 des hiesigen Sparkassenregulativs vom 20. September 1885 aufgefordert, ihre Ansprüche bei deren Verlust binnen 3 Monaten von heute ab hier anzumelden. Gemeindeamt Großröhrsdorf, am 28. Juli 1897. Die Sparkassen - Verwaltung. Bauer, V. Zum siebenzigjährigen Dienstjnbiläum des General - Feldmarschalls Grafen Blumenthal. Mehr und mehr lichtet sich der Kreis der Männer, welche einen wesentlichen Antheil an dein großen Werke der nationalen und politischen Einigung Deutschlands beanspruchen dürfen, jenes Werkes, welches mit dem Feldzuge gegen das übermüthige Dänemark im Jahre 1864 begann, das durch den unvermeidlich gewordenen Bruderkrieg des Jahres 1866 seine Fortsetzung erhielt und welches nach außen durch den gewaltigen Kampf zwischen den deutschen Stämmen und dem welschen Erbfeind -seine glanzvolle Krönung fand. Darum ist es aber eine um so größere Pflicht nationaler Dankbarkeit für das geeinte deutsche Volk, die Helden, welche an dem Werdegänge und der Vollendung des stolzen Ge bäudes der deutschen Einheit hervorragend mit gearbeitet haben, und die noch unter uns weilen, zu feiern und zu ehren, sobald sich hierzu im Kreislauf des Jahres ein geeig neter Anlaß darbietet. Und eine solche Gelegenheit für unsere Nation, den Tribut patriotischer Dankbarkeit und ehrendster Anerkennung an ihre noch lebenden großen Männer zu zollen, ist mit dem 30. Juli wiederum herangenaht. Denn an diesem Tage, zugleich seinem Geburtstage, begann Generalfeldmarschall Graf Blumenthal vor 70 Jahren seine epochemachende militärische Laufbahn, auf der es ihm beschie- den sein sollte, Hochverdienstliches für Preußen und Deutsch land zu leisten und sich einen bleibenden Namen in der Geschichte der kriegerischen Vorgänge zu sichern, die zur Errichtung des deutschen Reiches führten. Das herangekom mene siebzigjährige Dienstjubiläum des genialen Heerführers giebt darum Anlaß, nochmals einen Rückblick auf die her vorragendsten Daten in seinem militärischen und für das gesammte Vaterland so reich gesegneten Wirken zu werfen. Bernhard Graf von Blumenthal wurde am 30. Juli 1810 zu Schwedt a. Oder geboren und trat am 30. Juli 1827 als Lieutenant in die preußische Armee ein, und zwar bei dem damaligen Garde-Neserve-Negiment, welches bei den nachfolgenden militärischen Neuformationen in Preußen in das jetzige Gardefüsilier-Regiment umgewandelt wurde, dem nach beging der Jubilar an; gestrigen Freitag mit seinem militärischen Ehrentag zugleich sein 87. Geburtssest. Er besuchte in den Jahren 1830 bis 1833 die allgemeine Kriegsschule, leistete 1835—1845 Adjutantendienste beim Coblenzer Garde-Landwehr-Bataillon und machte am 18. März 1848 im Straßenkampfe gegen die Barrikademänner von Berlin seinen ersten Waffengang. Bald darauf zum Großen Generalstab commandirt, wurde von Blumenthal am 1. Ja nuar 1849 als Hauptmann in den Generalstab der Armee versetzt und noch im Mai desselben Jahres dem Stabe des Generals von Lonin zugetheilt, unter welchem er den Krieg der schleswig-holsteinischen Armee gegen Dänemark mitmachte. An dem Kriege des deutschen Bundes gegen Dänemark nahm von Blumenthal als Chef des Generalstabes des combinirten preußischen Armeecorps theil, in welcher Stellung er den erfolgreichen Sturm der preußischen Truppen auf die Düp- peler Schanzen und den kühnen Uebergang nach Alfen vor bereitete. Noch reichere Erfolge brachte ihm der Krieg von 1866, in welchem von Blumenthal, nachdem er inzwischen zum Generalmajor und Brigade - Commandeur befördert worden war, die verantwortungsvolle Stellung eines Gene ralstabschefs der 2. preußischen Armee unter Kronprinz Friedrich Wilhelm bekleidete. Die Siege derselben bei Soor, Skalitz, Nachod u. s. w. sind wesentlich auf die genialen Dispositionen Blumenthals zurückzuführen, ebenso war auch die nachfolgende Waffenentscheidung bei Königsgrätz zu Gunsten Preußens großentheils mit sein Verdienst. Im October 1866 wurde er zum Generallieutenant und Divisionscommandanten ernannt, beim Ausbruch des Krieges gegen Frankreich aber wurde General von Blumenthal von König Wilhelm an die Spitze des Generalstabes der dritten deutschen Armee unter dem Oberbefehl des preußischen Kronprinzen berufen. In dieser Stellung war es dem Jubilar vergönnt, noch größere militärische Lorbeeren als zuvor zu sammeln, die herrlichen deutschen Siege bei Weißenburg und Wörth waren in der Hauptsache das Werk Blumenthals, an der berühmten Rechtsschwenkung der deutschen Heere nach den Metzer Schlachten und an dem glänzenden deutschen Waffentriumph bei Sedan hatte er ebenfalls seinen erfolgreichen Antheil, auch bei der Belagerung von Paris leistete er ausgezeichnete Dienste. Nach Beendigung des gewaltigen Ringens mit Frank reich wurde von Blumenthal vom Kaiser Wilhelm u. A. durch eine Dotation von 150,000 Thalern geehrt, im März 1872 erfolgte seine Ernennung zum commandirenden General des 4. Armeecorps, im nächsten Jahre wurde er zum General der Infanterie und zum Chef des Magdeburger Füsilier- Regiments Nr. 36 ernannt; das Jahr 1883 brachte ihm seine Erhebung in den erblichen Grafenstand und am 15. März 1888 empfing er von Kaiser Friedrich IH. die Würde als General-Feldmarschall. Im April des gleichen Jahres wurde der hochverdiente Heerführer auf seinen Wunsch vom Com- mando des 4. Armeecorps entbunden, dafür ernannte ihn jedoch der Kaiser zum General-Inspekteur der 4. Armee- Inspektion, in welcher Stellung der Jubilar trotz seines hohen Alters noch heute in bemerkenswerther geistiger Frische und verhältnißmäßiger körperlicher Rüstigkeit wirkt. Möge dem greisen General noch ein langer und ungetrübter Lebens abend beschieden sein. Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Ein Unwetter von außerordentlicher Aus dehnung hat unser liebliches Pulsnitzthal heimgesucht. In unserem Orte, der sonst nie vom Hochwasser zu leiden hat, wurden Freitag sehr viele an der Pulsnitz gelegene Häuser, besonders von Meißnisch - Pulsnitz so von überraschend schnell hereinbrechenden Wasserfluthen bedroht, daß Vormittags 11 Uhr die Freiwillige Feuerwehr zur Hilfeleistung im äußersten Nothfalle alarmirt wurde. Die Häuser am Flusse vom Schloßteich bis zu Raupachs Fabrik und der Mittelmühle waren meist so von den schmutzigen, durch den anhaltenden herniederströmenden Regen immer höher gestiegenen Wassermassen umspült, daß man kaum, an einzelnen Stellen nur auf dem Kahne zu den Gebäuden gelangen konnte, und das Parterre der meisten war ganz unter Wasser gesetzt. Ein Glück, daß der Schloßteichdamm, den an einer Stelle das Wasser überfloß, dem Druck der eingeschlosjenen Wassermenge nicht nachgab und nicht zerriß. In der Raupach scheu Fabrik, deren un tere Säle vollständig unter Wasser standen, wurde schon früh die Arbeit eingestellt, auch in den am Schloßteich ge legenen Hauffe'schen Fabrikräumen mußte dies geschehen. Auf den tief gelegenen Wiesen nach Friedersdorf zu hatten sich ganze Seen durch den an 4 Stellen des Hartbachmühlteiches erfolgten Dammbruch gebildet, hoffentlich kommt aus Frieders dorf, Oberlichtenau, Reichenbach u. den vielen Ortschaften, welche an reißenden Flüssen und Strömen unseres Landes liegen, keine Unglücksnachricht, und der immer noch bedeutende Regen bringt hoffentlich keine weitere, schlimmere Gefahr. Großnaundorf. In einer am vergangenen Sonn abend Abend stattgefundenen Versammlung des landwirth- schaftlichen Vereins zu Großnaundorf wurden dem Bierschrö ter Leske daselbst für seine 8jährige ununterbrochene Dienst zeit beim Braumeister, Herrn Freudenberg, ein Ehrendiplom, sowie ein Geschenk, bestehend in einer werthvollen Petroleum lampe, vom Vereinsvorsteher unter einer entsprechenden Anrede überreicht. Im Anschluß hieran beschenkte den auf diese Weise vom Verein ausgezeichneten Arbeiter auch sein Arbeitsherr. Derselbe überreichte ihm unter anerkennenden Worten für seine geleisteten treuen Dienste einen Regulator. Der so Geehrte war sichtlich überrascht und dankte tief er griffen. — Wie oft kann man beobachten, daß Obst unge waschen, unabgewischt und unabgeschält gegessen wird. Hierin liegt eine nicht zu unterschätzende Gefahr der Uebcrtragung ansteckender Krankheiten. Beim Abpflücken des Obstes wird in der Regel wenig auf reine Hände gesehen, ebenso wenig beim Verpacken. Es kann deshalb vor dem Genuß unge waschenen Obstes, welches übrigens auch weniger schmackhaft und unappetitlich ist als gereinigtes, nicht eindringlich genug gewarnt werden. Außerdem ist es ein großer Fehler, Obst reste auf das Trottoir zu werfen. Wie viel Menschen sind schon dadurch unglücklich zu Fall gekommen; Arm- und Beinbrüche sind nichts seltenes. Möchte doch Jeder einge denk sein, daß er selbst oder einer feiner Lieben das Unglück haben kann. Das richtigste ist, jeden Uebelthäter, ob Kind oder Erwachsenen, freundlich auf sein Thun aufmerksam zu machen. Möge dieser Mahnruf die nöthige Beachtung finden. — Eine bemerkenswerthe Verordnung, welche neuer dings von der KrciShauptmannschaft Bautzen, als Con- sistonalbehörde, an die Geistlichen ergangen ist, verpflichtet dieselben, beim Aufgebote von den die kirchliche Trauung begehrenden Personen sich über die Taufe, Confirmation und Confessionsstand selbstständig Gewißheit zu verschaffen, d h. von den außerhalb des Trauortes Geborenen, Ge tauften und Confirmirten unbedingt die Vorlegung deS Tauf- und Confirmationsjcheines zu verlangen. — Selbst verständlich ist die Kirche nicht in der Lage, verhindern zu können, daß Jemand ganz und gar von einer kirchlichen Einsegnung der Ehe absieht. — Professor Falb hat wieder einmal mit seiner für den Monat Juli aufgestellten Wetterprognose Recht behalten, denn oer 29. Juli war von ihm als kritischer Tag 2. Ord nung bezeichnet worden. Er brachte uns bereits seit dem Vormittage bei dichtbewölktem Himmel unaufhörliche Nieder schläge. Blatt Amts und des Stadtrathes des Königs. Amtsgerichts ^scheiM Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg und Umgegend Zu Wutsnih. sind bis Dienstag und Freitag Vorm. 9 Uhr aufzugeben. Preis für die einspalnge Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. HefcHästsstekren: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamen-, CarlDaberkow, Grob- röhrsdorf. Nnnoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank. Rudolph Mosse und. G. L. Daube L Comp. Druck und Verlag von E. L. Först er's Erben in Pulsnitz. Reunundvirrzigster Jahrgang. Verantwortlicher Redakteur Hermann Schulze in Pulsnitz. Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1 Jllustrirtes Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 . tandwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnements - Preis Viertelj'chrl. 1 M. 25 Pf. Auf Wunsck unentgeltliche Zu sendung.