Volltext Seite (XML)
Dradlanlchrtft: ««chrtchl»» Lrr«»e». S»rntpr»ch,r>Samm»lnmnm«r: SS S41 Nur »Ur «achlgrlprilch»: SO Oll. tz/ lXakao. LekiokolaSe, E^onfitül-en. 2uekenv-cu'en. firm» geyr.isss * 18 m,i pcmniierk. Schriftliilnirg und Kll>lpigr»chäftst1cU«« W«rte»flr»he SS 40. 4-ruck u. Verla, von llleplch » «elchardt in Vreader Pliftlckrck-.gvnlo irrss »r»,«e«. in Dresden und Vororten bei liialich »weimoliaer Zulragung oder durch die Post I KsntolcivN-Hlf-ailv Die llpoU. Lmm brelteZeile »M. Aus 8amMenanze>j;e>l. Anzeigen uift. Stelle»-u.Wvbnungsmorlil, IsvqN. ÄeMgS'VellUyt bei lägtich zwetmottbem Versand monallich 21.-W., viert,»ilhrlich «,- W. I ^pl elst.. An. „. Dcrkiiuse AVvrzugsplithe laiii r-ris. A»sw. Aufträge geg. Pa-ousdecaftl «Mi«Inum,ner IM Aachdruch nur m« d«»»cher 0u,IIenangad« «.Dresdner Nachr." «ulitift,. Unverlangte Schriftstück, werden nicht auibewaiiri, Lr»-/t!»-ck-nr /. — Or/xrna/ amnrtt. S»l ee»rt/Lr»iFr „»/-me ta/r« »um uuLt' a-s/ri/L sc«ui.2. Nornsprückvr: 11020. >1021. 110.» KommnnckltgsssIIsclinN ir Setzr«ll»«rg»»8» »r Nernspravkvr: ft<rnverl,edr Aiftftl 8Lm1I. dsnkmskigen VesekMe. finsnrieile kerslung ... AK«' : Königsdielb ZU,» Vorrlchrne-? Msstamakit Dr. Rakhenau zur Reparalivnsnole. lDrahi Meldung unserer Berliner S ch r i i I l e i l u n g.s F n r ch t vor einen: Zlngrifs de s e n t w a s f neLe n Und NUN nach Genua? Der Geueralangriss Poincarös gegen das deutsche Vvll Ist zwar nicht abgeschlagen, auch lischt mit einer deutschen Abwchrossensive beantwortet morden, aber Dr. Wirth, der Erfindungsreiche, bat eine Möglichkeit gesunden, die Ent scheidung htnauszuschieben, allerdings ohne die geringste positive Aussicht. tlnd tnzwiichen wird mit alter Krall die Lokomotive nngehetzt, die da-- znianimengeschmolzene Häuf lein der unentwegten Erfüllet ans ligurischc Gestade scibrt, wo der neue leuchtende Stern der Völkerversöhnnng und des Wiederaufbaus ausgeben soll. Tr. Wirth windet noch schnell einige blütenrciche Hoffnungskränze. die man dem nüchternen Dampsrosi um den rauchenden Schlot legen kann, denn — wie sagte doch der Reichskanzler? — wer keine .Hoffnung mehr hat, soll die Hände von der Politik lassen. Der. wahre Politiker nach Wirthschem SchlageAarf eben nicht auf die Widerstandskraft des einmütig zusammen gefalzten deutschen Volkes gegen Aussaugung und Knech Hing hoffen, sondern nur ans den guten Willen des edlen PoincarL Dr. Rathenau packt dazu noch seine Koffer mit O-tlmiSinus und mit dem Glauben an die Durchschlags kraft des internationalen Finai,zgcistes, und so gerüstet warten die Lenker der deutschen Geschicke auf die Heils botschaft von Genua. Zwar die Ncparationssragc soll dort nicht angeschnitten werden, das furchtbare Diktat vernichtet nicht nur die aeutsche selbständige Staatlichkeit und den deut schen Wiederaufbau, cS schlicht nicht nur eine irgendwie ge artete Teilnahme an dem ohne Deutschland unmöglichen Wiederaufbau Mitteleuropas aus. sondern es hat auch die Grundlagen zerstört, auf der sich die Genua-Konferenz nach ihrem ursprünglichen Plan überhaupt aufbauen kann. Aber daS macht nichts. Tie Luft im sonnigen Süden ist milde, sic heilt manche Krankheit, sie heilt darum vielleicht auch die Rhein- und Ruhrkrankheit Poincarös. in dessen An hängerschaft man eben erst wieder die letzte Note gegen Deutschland als den ersten Schritt auf dem Wege der „denkbar schärfsten Machtpvlitik Pvinearss gegen Deutschland" bezeichnet hat Das scheint auf den ersten Nltck natürlich unmöglich, aber aus Unmögliches zu hoffen, ist ja nach Wirth der Grundzug wahrer Politik! Gewifz. ans England sind in letzter Zeit manche Stimmen zu uns gedrungen, die unser Interesse an Genua wach halten sollen. Wir hörten, dnst dir ganze Note gar nicht io schlimm gemeint war, dasi Verhandlungen aussichtsreich sind. Air erfuhren auch mit recht durchsichtigem Zweck von der Stellungnahme Lloyd Georges in Versailles, wo er die un gerecht« Grenzsührung in Deutschland bekämpfte und wo er -er wirtschaftlichen Erhaltung Deutschlands durch maßvolle ReoarationSlastcn das Wort redete. Wir haben aber ebenso erfahren müssen, baß er damals schon, als er auf der Höhe seiner Macht stand, umgefallen war. dasi sich alle Ermunterun gen beim Londoner Diktat und in der obcrschlesischcn Frage als eitles ltzcschwätz «rwielen haben und dasi er diesen Ver sailler Standpunkt um io mehr vcrlcugnete, je drohender sich da» Machtvcrhältnts in Europa zugunsten Frankreichs ver schob. Es mag hier dahingestellt bleiben, wie weit unsere all gemein erwartete Ablehnuna des Versailler Diktats dir Stellung Lloyd Georges gestärkt und den Kampf zwischen England und Frankreich, der heute allein den Gegenstand der Genua-Konferenz bildet, damals bereits unter ungleich günstigeren Bedingungen zum Austrag gebracht hätte. Die Gelegenheit ist verpatzt, und heute geht es nur um Gegen wart und Zukunft, aber beileibe nicht nur »m di« Zukunft Deutschlands. Das Problem Deutschland w rd in Genua erst In zweiter Linie in Frage kommen, und nur insofern, als e- einen, wenn auch den wichtigsten Gegenstand deS großen Zweikampfes zwischen Poincars und Llond George bilden mub. Diese Auseinandersetzung ist die Hauptsache. Genua nur der Kampfplatz und alle anderen Teilnehmer bil den nur die Statisten. Das sollten sich Wirth und Rathenau klar machen, wenn sie so hofsnungSgeschwcllt nach Genua fahren. Es gibt heute nur noch wenige Stimmen, die etwas von Genua erhoffen. Und selbst Tr. Wirth mutzte in seiner Rede -»geben, dasi der Geist, der aus der Neparationönvtc spricht, schlechterdings nicht mit dem Geist von Genua zu verein baren ist. Wenn er trotzdem noch an ein Wunder glaubt, so verläht er damit bewusit den Boden realer Politik. Dasi Frankreich nichts Gutes von Genua erwartet, ist klar, denn et« derartiger Erfolg mühte ein FiaSko der poincaristischen Aonttnentalpolittk bedeuten. Selbst in England wachsen mit der Gegnerschaft gegen Lloyd George die pessimistischen Urteile. Und wenn Lord Eavendish Benttnck im Unterhaus den Zweck von Genua deswegen alS verfehlt ansicht, weil die Note der Neparationskommission Inzwischen an dem Wechselkurs Europas Sabotage verübt, so hat er damit ebenso recht, wie Sir Donald Maclean, der eine Wiederbelebung des internationalen Handels für unmöglich erklärt, wenn die Krage der Reparationen nicht anders geregelt wird. Anderseits aber mutz es stutzig machen, dasi Llvpd George trotz aller Risiersvlge seiner Politik aus dem Kontinent wie tm Orient, trotz der Sclnvierlgketten in Indien. Aegypten und Irland'und vor allem trotz der Opposition im Innern Berlin, 29. März. Vet der Besprechung der Negtcrungs- crklärnng in der heutigen llieichStagssitzung, worüber aus Seite 2 berichtet wird, ergriff Ncichsausienminister Dr. Rathenan das Wort zu folgenden Ausführungen: In Cannes mar den deutschen Vertretern Gelegen heit gegeben worden, den deutschen wirtschaftliche» Stand punkt »»umwunden der Entente darzulcgen. Seitdem ist noch nicht eine Stimme von seiten der Entente antoritaiiv ausgetreten, die unsere damaligen Ausführungen wider legen konnte. Schon in Cannes habe ich daraus aufmerksam gemacht, dasi eine Dekadenzahlnng »ur ans ganz kurze Zeit möglich sei, wenn nicyt die deutsche Valnra aufs schwerste zerrüttet wer den sollte. Mehrmals habe ich die Rcparalivnskvminission mündlich und schriftlich daraus hingcmicscn, dasi diese Wir kung ciiitretcn mutzte, die ich in Cannes vvraussagte und die jetzt eingeireten ist. Die Verhandlungen mit der Kommission zogen sich i» die Länge, die Verhandlungen mit dem kran- zö fischen Ministerpräsidenten nämlich, in dessen Hände sie ihr Mandat gelegt und von dem sie es zurück- erhalten harte. Istrem Wunsche entsprechend haben wir dann mit Herrn Bcmelman verhandelt. Ein Abkommen wurde präliminiert uvd kurze Zeit daraus ersch'en nuan- tttrrrcldet. der französische Delegierte, um den Versuch zu* machen, auch neue Modalitäten für die französischen Sach teistungen zu erreichen. Von uns wurde also nichts ver säumt. Die Entscheid»»,, der Rcparationökommissio» erfolgte am -'l. März und eiiitänschte Deutschland anfs schwerste. Tie hat jeden In der Welt enttäuscht, der einen wirklichen Frieden und eine Regelung des Reparatione-verhältnisses ! erhoffte. Wir müssen uns klarmachen, welche bedeutende Wandlung eingctrelc» war. I» Frankreich hatte ein Staats mann die Zügel ergrisfcn von großer Erfahrung in inter nationalen Verhältnissen und rücksichtsloser Willenskraft. P o i n c a r 6 n a l> »i de n K a m p s g e gen E n g Ignd auf, und wir haben gesehen, dasi er nichl ganz ergebnis los war. Co wurde der Wille gekrästlgt, der »ns verhindern wollte, die Reparationen in Genua zur Sprache zu bringe», eine Beschränkung, die eigentlich der Genueser Konferenz das Rückgrat brach. Llond Georges Stern begann z» sinke». In Kleinanen drang die französische Politik vor. Die Auswirkung er streckte sich auch auf uns. E.n Hagel uvn Noten vrasselte auf uns nieder. Iin Lause von zwei Monaten bekamen wir etwa hundert Noten zur Veanlwortiing. Es bedeutet nahezu eine Lahmlegung der Behörden, wenn sic ge zwungen sind, täglich und nächtlich an der Beaittworiuiig zu arbeiten. Die Abgrenzung im W c i cd s c l g c b i e I haben wir als ichivercs Unrecht betrachtet und das allen Mächten mitgcteilt. Wir haben nichts unterlassen und habe» erreicht, dasi die Avischasterkonferenz ihre Entscheidung wenigstens zurückgcslcllt l>at. Es liegt etwas Tragisches darin, dasi die stärkste Militärmacht der Welt in ihrem ganzen Tun und Handeln bestimmt ist durch eine so konsequent an seiner Genua-Politik sestlMt und alle Karten auf diese Konferenz setzt. Kein Zweiset, daß Lioyd George sein Spiel noch nicht verloren gibt, denn sonst hätte er längst seinen Rücktritt erklärt. Wie kaum ein anderer Staatsmann besitzt Lloyd George die Gabe der Impro- visaAon, die ihn schon oft aus schwierigen Situationen ge rettet hat und die auch heute noch die Möglichkeit einer Uebcrraschung in Genua birgt, zumal die ausfällig« und in Paris mit großem Mißbehagen gesehene Reise des italieni schen Außenministers Schanzer ein italienisch-englisches Zu- fammenarveitcn vermuten läßt. Eine derartige Uevcr- raschung würde aber wohl kaum die Rcparationssrage be treffen: denn hier ist Poincarss wundester Punkt, und die leiseste Berührung dieser Stelle würde zweifellos den so fortigen Abbruch der Konferenz zur Folge haben. Andere Ucberraschungcn aber — etwa auf dem Gebiete der Land- abrüstung oder eine Verständigung über den Wiederaufbau Riiklands, der bei den WahnsinnSlastcn des Reparations diktats eine Beteiligung Deutschlands praktisch unmöglich macht — könnten für uns nur eine recht nebensächliche Be deutung haben. Die Kosten für die Revision des Friedens von Devres zugunsten der Türket — kein Fricdensnertrag ist heilig, wenn er nicht Frankreichs Absichten entspricht — haben wir mit der neuen Wahnsinnslast der Reparationen und mit dem Verlust der staatlichen Selbständigkeit zu be zahlen, wenn wir uns nicht endlich energisch wehren. Irgendein Ausgleich zwischen Pvincars und Lloyd George in allen anderen Fragen würde nach der einseitigen Fest legung Poincaros zweifellos auch aus unsere Kosten erfolgen. SS ist also schwer einzuselien. was wir eigentlich in Genua sollen. Dlc unklare Antwort der deutschen Negierung an die Reparationskommission wird die Aussichtslosigkeit nur erhöhen: denn die verzögernde deutsche Haltung gegen über dem Reparationsdiktat wird cs PoincarS ermöglichen, ein Anschnciden der Neparationsfrage tn Genua mit Rück sicht aus die schwebenden direkten Verhandlungen abzu lehnen, während eine klare und unzweideutige entrüstete Ablehnung des ganzen BersklavungsdiktatS die Behandlung dieser Frag« aus der Konferenz unvermeidlich gemacht hätte. Die Dtnae lagen wieder einmal ähnlich wie in Versailles, und vielleicht hätte eine sofortige klare Stellungnahme Deutschkand» einen tragbareren Untergrund für die nmkafsen- T c u t s ch lands. Der Kritik deS Reichskanzlers an dcr Rote der Repa- rarionstvinmission habe ich kein Wort hinzilzusiigen. Um aber die Voraussetzung?» der Note zu verstehen, müssen ivir »ns in einen fremden Vorstellnngsrreis lnneinvcr setzen. Irrig ist namentlich die Vorstellung des Aus londes non unserer Inflation. Ich fordere jeden Kenner des Wirtschasiolcbenü aus. mir einen Weg z» neuuev, auf dem cs möglich ist für ein Land mir passiver Zahlungsbilanz Goldzahlnugen >u leisten, ohne Inflation, ohne daß die Valuta sinkt. Der KreisIans ist folgender: Passive Zahlungsbilanz, iusolgedessen sie Not wendigkeit, nuscrc Zahlungsmittel zu verkaufe». Da durch Entwertung der ausgebotenen Ware, der Zah lungsmittel. Dadurch Schädigung der Valuta. Weitere Folgen: Ansteigen aller Preise im In-ande. aller Maierink- und Personallasten. Weitere Fvtge: Das Klassen des Budgets, Steigen oller materiellen und pcrscncllen Ausgaben. So mutz jedes Budget zerrütter werden. Das Sä',ranken unseres Martkurscs stand nicht im Zuiammenhana mtt dem Druck den Notcnpresic. Wie haben der Ncporaltonsk»munssioit und der ÄonfcMtz in Cannes das Material übergeben, das beweist, 'aast Deutschland henre steuerlich schwerer belastet ist als andere Länder. Bon keiner Leite wurde der Versuch geim-chi, unsere Berechnungen z» entkräften (Hört! -Hörrü Das einfachste Beispiel, das ich den Engländern gab. kann sa nicht widerlegt werden. Wenn in Deutschland das höchste Einkommen eines Ltaaisbeannen :l!M oder ättü Dollar be trägt, so kann er keinesfalls Utlit ober stl>» Dollar Stenern bezahlen, wohl aber kann ein ebenso brsoldeier Staatsmann des A»slandes mehr Stenern zahlen, als der entsprechende Staatsmann in Deutschiand verdient. Tie Reparationen, dic wir im letzten Jahre bezahlt haben, belaufen sich ans k)L Milliarde Goldmark. Sie bedeuten die Iauresarbeit von e i n e r M i l l i o n dcuts ch er Arbeiter. Wi > haben durch den Niedergang unserer Landwirtschasl eine erhebliche Einfuhr von Lebensmittel» nötig, im letzte» Jahre »in zwei Milliarden Gvlbinart. Sie bedeuiet abermals. t»r Arbeitskraft eines ganzes Jahres von einer Million Deutscher. Wir haben uns«re» Anslandsbesitz ver loren. Tie Einnahmen aus diesen Besitztümer» betrugen weit über eine Milliarde G o l d und brachten uns als Gegenwert einen Zustrom von Waren, für die mir Gegenwerte nicht zu leisten brauchten Heute haben wir für diese Güter Arbeit zn leisten, und zwar wieder Arbeit von einer Million Arbeiter. Drei Millionen Dcntsche haben etwa vier Jahre -n arbeiten, um den Stand einigermaßen wieder hcrzusteüe», dcr nns vor dem Kriege ohne Arbeit beschert war Das bedeutet einen Zustand von starker Beschäftigung des Landes, aber nicht von produktiver Besotäfti» gung. Weiter wird uns vom Auslande c niae gen gestatten: den Ausbaupläne Llond Georges gegeben. Nus sedcn Fall aber hätte diese bestimmte Antwort die ilittieilschwangkre Luft gereinigt. Wieder einmal hat die deutsche Regierung nicht den Mut zu einer klaren WirUichkeitspolitik gesunden. Und eine intcrnationaic Konferenz zum weitaus grüßten Teil feindlicher Staatsmänner soll für uns das fordern, wa» ein künstlich niedergehattencr nationaler deutscher Wille nickt fordern durfte. Die Enttäuschung wird nickt ausbleibcn: denn noch immer wird die internationale Politik trotz Dr. Wirth nicht mit unmöglichen Hoffnungen und Optimismus gemacht, sondern durch nationale Enrschloh'cnheil und posi tiven Willen bestimmt. Niemand kann sich sür uns einsctzen, wenn wir nicht selbst diese Entschlossenheit zeigen. Mag Dr. Wirth nach Genna fahren, schaden kann es uns nicht, da wir nach Poincarös Vcrnichtiingsstosi nichts mehr zu ver. lieren haben. Wir können vielleicht nur noch gewinnen, lim aber anck nur daS geringste Ergebnis zu erzielen, bedarf es mehr als eitler Hoffnungen, bedars er kluger zielbewusiter Vorbereitung. Zwei der russischen Genna-Delegierten sind bereits in Berlin, Nadck und Rakowskn, zweifellos nicht, um sich die Rctchshauptstadt anzusehcn. Mit ihnen gilt es zu ver handeln, mit ihnen Abmachungen zir treffen, die unserer privaten Initiative in Rußland sreic Balm schassen. Mit ihnen müssen wir uns aber auch so welr uer-tänoigen. daß wir in Genna mii Rußland zusammen in der Front dcr wtrt schafiltch Schwachen stehen als dic beiden Staate», die »ich! übergangen werden« könne», wenn es um den Wiederaufbau Europas geht. Selbst dann wird Genna sür uns noch keinen Lichtpunkt bedeuten, soviel steht heute schon fest. Aber darum müssen wir von der Negierung erwarten, dasi sie in ihrem blinden unverständlichen Optimismus nicht Hoss-mngcn tm deutschen Vvlke weckt, die zu einer um so grausameren Ent täuschung führen müssen. Heute schon muß man den Gcnua- rcisenden Wirth und Nathenau den Rat auf den Weg geben, daß sie den Fahrplan nicht vergessen, um dic Züge z„ wissen, die von Genua zurückfahrcn, wenn ihre Hoffnungen ge scheitert sind. Sie werden »ach ihrer Rückkehr aber nicht >,m die Tatsache herumkommcn, dasi wir am 81. Mat „ichl die 60 Milliarden neue Steuern bewilligt haben, daß sie dann, vielleicht unter noch ungüsttgeiW Bedingungen, zu der klaren Entscheidung gelangen müssen, die sie setzt >«n»ev- ständlicherwets« «och «tcht finde».