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Riesaer O Tageblatt i kaufen, Schule gei icht selbst l mit, dai wie sch« find. F« « allen ei S1,1060't rrnd Aursiger MktlM M Aychnl sLs-rblatt", «iesL Kmtsölatt ^feeNf^eechsle8e Ar. M. Mtg- ikt« ÄK ÄSntgl. RMiShmptmannschast Großenhain, des KSnigl. Amtsgerichts und dH GtadttaHs z« Riess- 221. Sonnabend, 22. September 1S0S, sdeuds. S9. Jahr« Lss Rirsa-r Lagebw.tt erscheint jeden D-g «Lend» mit Ausnahme der Sann- und Festtag-. Btrrtchiihrlicher Bezugspreis b-i Abholung irr der MrdMou in Mefa 1 Mark 80 Pfg-, durch un>er« rrtiga srei tnS Hau? I Mark «5 Pfg., bei Abholung «sn Schalter der kaiserl. Postanstalten 1 Mari 65 Pfg., durch dm Brtestrüg-c ftei ins HauS L Mark 7 Pfg. Auch MonatKnbonuemnNs werd« cmgeuorn»«. Lnze'gm-AnnaLme Mr die Nummer beS AusgabetagH bis Vormittags 8 Uhr ohne »«Ehr. Druck und Leciag von Langer L Winterlich iu Nlrja. — llesMsisstclle: Gorth e. Straße S8. — Fiir dir Redarrtou vrraittmortlich: T. Langer in Rieia. kee ;nn gemisis licheS, wüt leicher Güt, -Fabrik kW erbitria hält bestens Mie, ie. Das im Grundbuche für Gröba Blatt 283 auf den Namen Friedrich Otto Hoss mann eingetragene Grundstück soll am 12. November 1806, vormittags V»10 Uhr — an der Gerichlsstelle— im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs — Hektar 2,8 Ar groß und auf 33 600 M. — Pfg. geschätzt. ES bestehl aus dem Wohngebäude, Nr. 25 A 1 des BrandkatasterS. Brcmdvcrsicherung: 30 900 Mk. —. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung ans dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 37. August 1906 verlautbarte» Bersteigerungsvermerkes aus dem Grund- Luche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten nuznmelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be° rÄcksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechte«: nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendcs Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerung?-, erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstoßes freien würde. Rßesa, den 21. September Königliches Amtsgericht. 2» 44/06. Donnerstag, den 27. September 1866, von Vvrm. 10 Uhr an kommen im Versteigerungslokal hier verschiedene Pelzwaren, als: Umhänge, Müffi', Herrenmützen, Damenhüte, 3 Pelz-Fußtaschen, Decken u. a. m. gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. * Riesa, am 21. September 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Im Gasthofe zu Mehltheuer — als Versteigerungsort — kommt Dtev-tag, den 25. September 1906, vorn». 11 Uhr ein Pferd gegen sofortige Bezahlung zur Versteigerung. Riesa, am 19. September 1906. Der Gerichtsvollzieher des König!. Amtsgerichts. Die auf den 3. Termin dieses JahreS fällig ginvor'oenen Gemeivdeaulageuxsind bis zum 10. Oktober dieses Jahres an unserer Stcusrlasse zu entrichten. Der Rat der Stadt Riesa, am 20. September 1906. N__ Die Versteigerung der auSgemnsterteu Dienstpferde des 3. Feldart.-Regimiu.rs Nr. 32 und der Kommandantur des Truppenübungsplatzes Zeithain findet llm 27. September 10° B. * im Kasernenhofe der I. Abteilung 3 Feldart.-Regts. Nr.'32 unter den vorher bekannt zu gebenden Bedingungen statt. * * 6. KcldartillerierRegiment Nr. 68. Roggen, Hafer, Heu und Roggenlaugstroy wird in magazinmäßiger heil gekauft. Angebote mit Preissorderung — bei Roggen und Hafer mit Probe — zur Lieferung frei Magazin erbeten. Proviantamt Rtestt. ckks. s. Septbr. verrate i<s Leutewitzri elu. Ruil Poppitz. W Septemük« werden bei artoffel« iweise vert »uwilL. I Ml »ffelverkau« «en 22. b« ptember, V ild ist link« fang 8 UhrI ävuvn. I »t- iw- loa -uz im r« »» i» 0- ll« Oertliches und Sächsisches. Riesa, 22 September 1906. — Der Wohltäligkeiisoereiu „Stammtisch zum Kreuz Nr. 77" in Riesa veranstaltet auch dieses Jahr ansaugs Dezember eine Lotterte zum besten des Fonds zu einem Fceibett im Stadt'raukenhouse sowie zur Urnerstützung würdiger armer Einwohner. Der Preis rines Loses be trägt 50 Pf. Der LoSverkr.uf beginnt am 1. Oktober. — Nach den bis jetzt schon vorliegenden Anmeldungen vürfte die Obst- und Gartenbau-Ausstellung in Merz dorf eine besonders reichhaltige werden. Dieselbe findet bekanntlich vom 29. September bis 1. Oktober im dastgen Gasthofe statt. — Morgen Sonntag eröffnet der „Riesaer Sport- Club" durch daS um ^3 Uhr stattfindende Fußball-Wett spiel gegen die !. Mannschaft des Entritzscher Ballspielclub „Sachsen 1898" seine diesjährige Herbstsaison. —HZ Von Dresden aus wird die Meldung verbreitet, die sächsischer, Finanzen seien jetzt derart günstig, daß der bis Ende 1907 vom sächsischen Landiag bewilligte 25 pro - zontige Stsuerzuschlag entbehrt werden könnte. Diese Nachricht ist leider unrichtig. Die Staatsfinanzen Haben trotz größter Sparsamkeit des Finanzministers immer noch keinen günstigen Stand. Dazu kommen die immer noch nicht geregelten Verhältnisse zum Reich, die Handels- Verträge u. s. w. Wir erfahren authentisch, daß sich ein Urteil, ob der drückende Steuerzuschlag vom Ende 1907 ab entbehrt werden kann oder nicht, zur Zeit noch gar nicht fällen läßt. — Au? allen Gegenden des Landes laufen Nachrich- üeu ein, daß infolge der mehrere Tage andauernden Regen güsse die Flüsse und Bäche stark gestiegen find. Die Was- ser fluten haben an vielen Orten Schaden angerichtet. Be sonders stark waren die Regengüsse im Gebiete der Elb- quelle, wo 58 mm Rege« gefallen sind. Die Moldau ist auf 186 m über die Normalmassrrhöhe gestiegen. Die Malisch steht bei Kapritz 2 m über der normalen Wasser- Höhe. Bet Pisek sind 57 mm Regen gefallen. — Auch im Gebiete der Oder und Weichsel macht sich infolge deS an- Haltenden Regens der letzten Tage ein Steigen der Fluß läufe bemerkbar, daS stellenweise bereits zu Ueberschwem- rnungen geführt hat. —ZZ Der neunfache Mörder Dittrich geisteS- krank! Die entsetzlichen Greueltaten, die der neunfache Raub- und Lustmörder Max Dittrich nach seinen eigenen Angaben seit dem Jahre 1900 in ununterbrochener Rethen- lolge verübt hat, sollen keine Sühne finden. Die Geständ- nisse des Mörders bei seiner Verhaftung im April d. I. und im Verlaufe der Untersuchung haben in der ganzen Melt daS größte Aussehen hervorge,ufen und zwar um so mehr, als die Mordtaten bis auf daS Jahr 1900 zurück gehen. Auch die eigenartigen Umstände bet der Verhaftung deS Mörders waren ganz absonderliche. Im April d. I «vu.de nämlich der Dresdner Pflegeanstalt ein Munn in mittleren Jahren in völlig herunierg-kommenenr Zustande eingeliesert, dessen Papiere auf den Namen des Leder arbeiters Max Dittrich aus Dresden lauteren. Nach mehr wöchigem Aufenthalte iu der Anstalt wurde DitUich am 9. April d. I. als geheilt entlassen. Er verüble aber schon nach wenigen Tagen in Berlin mehrere Eiribruchs diebstähle und wurde bei einem derselben fesigsnommen. In seiner Wohnung, dis er bei seiner irr Dresden wohnen den verheirateten Schwester hatte, enideckre nun die Kri minalpolizei mehrere Franenbekleidungsstücke, die sich her nach als Eigentum der am 17. Oktober 1905 im Walde zwischen Gohrisch und Königstein in der sächsischen Schweiz ermordeten Frau Privota Opitz, einer im 51. Lebensjahre stehenden in Dresden wohucnden Dame, erwiesen. Dieser Fund war die Veranlassung zu dem Bekenntnisse deS entsetzlichen Verbrechens. Einem nach Berlin entsandten Kriminalbeamten gestund er nach längerem Leugnen den Mord schließlich ein, «vorauf am folgenden Tage seine Ueberführung vor« Bern«: nach Dresden erfolgte. Wenige Tage später gestand der Verbrecher tränenden Auges noch acht weiters Mordtaten ein, die er teils in Oesterreich, teils in Sachsen und Preußen (bei Berlin) verübt habe«! wollte. Die von der Dresdner Staatsanwaltschaft mit aller Um sicht und Energie geführte Untersuchung hat ergeben, daß Dittrich mindestens drei Mordtaten auf dem Gewissen hat. Wegen der, übrigen sünf Morde, die er sich ebenfalls zu schreibt, konnte seine Täterschaft nicht mit positiver Gewiß heit festgestellt werden. In der Gefangenschaft spielte Ditt- rich alsbald den wilden Mann. Er rechnete damit, daß er, weil er schon einmal in der Irrenanstalt Herzbergs interniert gewesen, auch jetzt wieder dorthin gebracht wer de«: würde, um dann bei paffender Gelegenheit, wie er cs schon daS erste Mal getan, aus der Anstalt zu entweichen. Dittrich ist in Dresden auf seine«: Geisteszustand ein gehend untersucht worden und die ihn beobachtenden Aerzte find tatsächlich zu dem Schluß gekommen, daß der Mörder geisteskrank ist. Infolge dieses ärztlichen Ergebnisses ist nun die Untersuchung gegen Dittrich eingestellt worden. Er wird in nächster Zeit zum dauernden Aufenthalte in der Irrenanstalt deS Zuchthauses zu Waldheim unter- gebracht werden. — Unter dem Namen „Landesverband von Handwerkergen ossenschaftenimKöntgreiche Sachsen" haben die im Königreiche Sachsen bestehenden Handwerkergenossenschaften einen Verband gebildet, dessen Bezirk daS Gebiet deS Königreichs Sachsen umfaßt. Der Verband hat durch staatliche Verleihung die Rechtsfähigkeit »ach § 22 deS Bürgerlichen Gesetzbuchs erlangt und hat seinen Sitz irr Leipzig, Packhofstraße 5. Er bezweckt die Förderung der genossenschaftlichen Arbeit und der Ange legenheiten der ihm angeschloffenen Genossenschaften insbe ¬ sondere durch: 1. Besprechung, Ausbildung und Vertretuvz gemeinschaftlicher Interessen, 2 Vervollkommnung der Em- richtungki« und Geschäftsführung in den einzelnen Genossin- schäfte«« durch sachverständige Beratung, 3. Anregung und Anleitung zur Errichtung neuer Handwerkergenossen'chnfren und zum Anschlüsse dieser an den Landesverband, 4. Vor nahme der ir« ZH 53 bis 64 des Reichsgesetzes vom 1. Mm 1889 und 20. Mai 1898, betreffend die Erwerbe- und Wirtschafrsgenossenschaftcn, vorgeschriebenen Revisim en bei den dem Verbands »««gehörenden Genossenschaften. Der Verband ist bereit, über das Handwerker-Genossenschafts wesen sowie über etwa beabsichtigte Gründungen von Hand- wetterg'.'nossenschaften Auskunft zu erteilen. —k. Am 23. September pünktlich um MitternaW hält dcr Herbst seinen kalendermäßigen Einzug, dis Sonne mn in das Zeichen der Woge und hat den Stand am Hiw.mc-l. erreicht, der die Mitte einnimmt zwischen ihrem höchsten Südstande zu Sommersanfang und ihrem niedrigsten bei Beginn des WimerS Man bezeichnet diesen Tag auch akS Herbst Tag- und Nachtgleiche. Herbstanfang ist immer von einem besonderen Beigeschmäcke und gewöhnlich nicht ron- freudigsten, sicher weniger behaglich, als wenn der Frühling ins Land zieht. Denn nun geben dre Gedanken unwiukür- lich voraus auf die rauheste der Jahreszeiten, den Waner.. Die Blätter verscttben sich, das gelbe Laub fällt herub, em - . Bild des langsamen Absteroens. Die Finsternis griv nnt den Sieg über das Licht; denn die Sonne ist eine längere , - Zeit unter dem Horizont als über ihm, und gleichzeilig damit läßt auch die Lsmperatur, die uns bisher von künft lichen Wärmequellen unabhängig machte, erheblich rach, trotzdem sich die Erde beständig der Sonne nähert. Aber ihre Strahlen treffen unsere nördliche Halbkugel zu schräg, alS daß die dadurch bedingte Wärmeverminderung durch die räumliche Annäherung ausgeglichen werden könnte Dcr Herbst hat auch seine Annehmlichkeiten. Wie reizvoll ist doch der erste Anblick der Landschaft mit den gold- und kupferdurchtränkten welligen Abstufungen deS Laub waldes, der wahrhaft malerischen Buntheit der vordem ausschließlich grüner« Waldnatur! Wie angenehm die Kühle deS ersten herbstlichen Windhauches im geschützte«: Parke, wie anmutig daS erste Rascheln deS trocken ge wordenen Laubes, daS Schwirren und Zirpen zahlloser Heupferdchen und Heuschrecken, deren Herbstlted wohl kirr Ersatz ist für Nachtigallengesang und Finkenschlog, aber lindernd und beruhigend für Nerven und aufgeregte Men schenherzen. Alles in allem genommen bietet auch der Herbst so manches Anziehende. Für den Weidmann aber ist der Herbst die schönste Jahreszeit. In Feld und Wald Jagdlust und Büchsenknall, der« Rebhühnern und FeeunL Lampe, Hirschen und Rehen zu tödlichem Verderben — Alle diejenigen, die im Laufe deS Monat» Okto ber alS Rekruten bei den Truppenteilen eintreten, habe«: noch vor Beginn des Militärdienste» die etwa rückständig«: - .......