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MdmfferÄlMatt Amts»! Amtsgericht und den Stadtrat zu Wilsdruff rentamt zu Tharandt Postscheck-Konto: Leipzig Nr. 28614. Wochenblatt für Wilsdruff und Umgegend. Erscheint feit dem Jahre ^841. für die Armshauptmamrschaft Meißen, für das Fernsprecher: Amt Wilsdruff Nr. 6. füNlie fÜr düs Farft^ 0« .Mödn-fter Tageblatt' erschein« tLgltch, mtt Ausnahme der Gönn» UN» Zesttage, abends S Uhr für den folgenden Tag. / Bezugspreis bei Geldstabdolung oon der Druckerei wSchentlich 20 pfg., monatlich .0 Pfg., oierleljckhrlich 2,10 Mk.; durch unsere AustrSger zugetragen monatlich 80 pfg., vierteljährlich 2,40 Mk.; bei den »eulschcn postanstatten vierteljährlich 2,40 Ml. ohne Zustelluugsgebüdr. 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Das verbrecherische Gesindel, das sich an die Sohlen der Liebknecht nnd Rosa Luxemburg gebettet hatte, ist wieder in seine alten Schlupfwinkel zu- rüFgewieien, und die Beschränkungen, denen die Berliner fetzt vorübergehend in ihrer äußeren Bewegungsfreiheit Unterworfen sind, lassen sie sich gern gefallen, weil sie von Ler im Augenblick rechtmäßigen Gewalt ausgehen und der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung dienen; mehr kann man, solange wir noch keine Nationalversammlung haben, wohl nicht verlangen. Die Berliner — das ist allerdings zu viel gesagt. Soweit sie den bürgerlichen Kreisen angehören, besteht bei ihnen wohl Einmütigkeit der Empfindungen gegenüber den Truppen, die zu ihrem Schutz aufgeboten sind. Auch die Mhig urteilenden Teile der Arbeiterschaft wissen die Arbeit dieser Männer richtig zu würdigen, denen es wahrhaftig kein Vergnügen macht, hier in den Straßen der Stadt einen gar nicht ungefährlichen Kleinkrieg gegen allerhand lichtscheues Volk zu führen und Mlizcidienste zu tun, die in früheren Zeiten von unserer bewährten Schutzmann schaft stets nach Bedarf besorgt wurden. Aber das eigentliche Proletariat kann nun einmal von seinem tief- wurzelnden Mißtrauen aegen alles, was Regierung beißt, was Uniform trägt und Ordnung machen soll, nicht lassen. Gleichviel ob dis Männer, die an der Spitze stehen, aus ihren eigenerckReihen hervorgegangen sind, ob sie durch Wahlen auf ihre Mätze gestellt wurden und ob auf ihren Befehl ge bandelt wird, Zweifel und Verdacht regen sich sofort gegen sie, sobald sie von Amtspflichten reden und danach handeln. Und wenn nun gar erst Vorfälle von der Art chinznkommen, wie wir sie hier in der Nacht zum «16. Januar erlebt haben, dann gibt es auf dieser Seite Jein Halten mehr. Für alles, was sich .unabhängig" fühlt und benimmt im sozialdemokratischen Lager, steht es unumstößlich fest, daß Liebknecht und Rosa Luxemburg einem ebenso feigen wie brutalen Meuchelmord zum Opfer gefallen sind. Sie verwickeln sich zwar selbst in ui^mög- liche Widersprüche, indem sie einmal von dem „viehischen Großstadtpöbel des Westens" sprechen und in dem gleichen Atemzuge behaupten, daß die Begleitmannschaften selbst die beiden Gefangenen ums Leben gebracht hätten. Aber ein gemeiner Meuchelmord bleibt es für sie auf alle nälle, und wie sie es verstehen, das Volk mit solchen Mitteln der Agitation und Verhetzung in Verwirrung zu stürzen, das haben wir ja nun wohl zur Genüge erfahren. Die Regierung, was soll sie dagegen tun? Unschlüssig wie immer, wenn es sich um ihre Brüderschaft zur Linken handelt, hat sie die Zuziebung^von Unabhängigen zur gerichtlichen Untersuchung veranlaßt, im übrigen aber kein Wort der Abwehr gefunden. Deshalb hat der Führer der Gardeschützendioisiou, Generalleutnant v. Hofmann, sich zu einer Art Flucht in die Öffentlichkeit genötigt ge sehen. In einem Aufruf legt er scharfe Verwahrung ein gegen das Gebühren der Unabhängigen Parteileitung, die von einem „Meuchelmord" spreche, statt das Ergebnis der sofort eingeleiteteU Untersuchung abzuwarteu. Er verlangt, daß die Negierung den Truppenverband auck schützen möge, der dnrch die Tat bewiesen habe, daß er zum Schutze der Negierung bereit-UNd imstande.sei. Er halte es für eine Ehrenpflicht der Negierung, oen An griffen der Unabhängigen entgegenzutreten, da diese offen sichtlich nur aus Gründen der Wahlagitation erfolgt seien. Also Schutz um Schutz, Treue um Treue. Die Regierung täte in ihrem eigensten Interesse gut daran, auf diese Warnung des Dioisionsführers zu hören. Das Vertrauen, das ihr noch im Volke geblieben ist, kann nur durch mann haftes Auftreten, auch nach links hin, gerettet werden. Darauf wird es jetzt zum mindesten ebenso sehr ankommen wie auf die Frage, ob die Einigung unter den feindlichen sozialistischen Brüdern überhaupt noch erreichbar ist oder nicht. Es stehen wichtigere Dinge auf dem Spiel. Oie Llm<l<ttchung des Falkes Liebknecht-Luxemburg. Stürmische Versammlung der Berliner Soldatenräte. Die Negierung hat in die Kommission zur Unter suchung des Falles L'ebknecht-Rosa Luxemburg einen un abhängige Sozialdemokraten ausgenommen, um so die Aufkläruf-a der Todesursache der beiden Spartakistenführer auf die breiteste Grundlage zu stellen. Die Maßregel ist durchaus wünschenswert, da von unabhängiger Seite immer erneut behamstet wird, es sei an den beiden ein gemeiner Mord verübt worden. Auf der Vollversammlung der Groß-Berliner Soldatenräte führte denn auch Tost vom ReichSmarineamt aus, ein Soldat, der zur fraglichen Zeit im Eden-Hotel anwesend gewesen sei, habe ihm be- daß Liekkuecht bereits tot »rw^« sei, aN er »»« Eden-Hotel fortgebracht werben sollte. Und derselbe Soldat habe behauptet, Rosa Luxemburg sei nicht von einer Menschenmenge gelyncht, sondern von Soldaten der Begleitmannschaften mit Kolben erschlagen worden. Trotz stürmischer Unterbrechungen und wiederholter Aufforderung beantwortete Tost den dringenden Ruf, seinen Gewährs mann zu nennen, mit Schweigen. Bier Spartakistenführer erschossen. Am 10. Januar wurden in Spandau der Vorsitzende des Spandauer ASR v. Lojowski und die Arbeiterräte, Hermann Marez, Jordan und Milkert verhaftet. Nachdem die vier Spartakisten bis Freitag im Spandauer Gefängnis in Haft behalten worden waren, sollten sie in der Nach^ nach dem Gefängnis in Tegel transportiert werden. Am dem Wege durch den Tegeler Forst ergriffen die vier Spartakuskeute die Flucht. Als sie trotz wiederholter Haltrufe nicht stehen blieben, machte die militärische Wach mannschaft von der Schußwaffe Gebrauch. Hierbei wurden alle vier Flüchtigen erschossen. Schreckensherrschaft m Düsseldorf. Flucht der Behörden. Düsseldorf, 18. Januar. Seit zwei Wochen führen hier die Spartakisten eine wahre Schreckensherrschaft. Im Rathaus sitzt ein kom munistischer Bürgermeister. Regierungspräsident, Landes hauptmann und Oberbürgermeister sind zu den Belgiern geflüchtet. Ein bürgerlicher Demonstrationszug wurde mit Gewehrfeuer auseinandergesprengt, wobei es 13 Tote gab. Die bürgerlichen Zeitungen wurden verboten und die bürgerlichen Wablbureaus zerstört. So stehen die Dinge am Vorabend des Friedens in Düsseldorf: Klaffenherr- schaft, Klassenjustiz, Zensur, Standgericht, Anarchie und Sabelregiment. Die Reichsverfassung. Wahl des Präsidenten durch das Volk. Die neue Reichsoerfassung zerfällt in vier Abschnitte! mit zusammen 73 Paragraphen. Der erste Abschnitt be handelt: „Das Reich und die deutschen Freistaaten", der> zweite „Die Grundrechte des deutschen Volkes", der dritte „Den Reichstag", der vierte „Reichspräsident und Reichs regierung". Die Beratung dieses Verfaffungsentwurfes wird die erste Arbeit der Nationalversammlung sein, die bekanntlich Anfang Februar zusammentritt. — Alle Staatsgewalt beim BNke. Nach den Bestimmungen der 17 Paragraphen des ersten Abschnittes besteht das zukünftige Deutsche Reich !aus seinen bisherigen Gliedstaaten sowie aus den Ge bieten, deren Bevölkerung kraft des Selbstbestimmungs- rechts Aufnahme in das Reich begehrt und durch ein Reichsgesetz ausgenommen wird. Alle Staatsgewalt liegt beim deutschen Volke. Das Reich erkennt das geltende Völkerrecht als bindenden Bestandteil seines eigenen Rechtes an. Die Angelegenheiten, die der Reichsgesetz gebung und Reichsverfassung unterliegen, sowie diejenigen, die sowShl der Gesetzgebung, aber nicht der Reichs verfassung unterliegen, sind im allgemeinen dieselben wie bisher. Interessant ist 8 6, der ausdrücklich festsetzt: Reichsrecht bricht Landesrecht. Nene dculsche Areistaate». Von besonderer Wichtigkeit ist der 8 11, denn er be sagt: Dem deutschen Volke steht es frei, ohne Rücksicht aus die bisherigen Landesgrenzen neue deutsche Freistaaten innerhalb des Reiches zu errichte«, soweit die Stammesart der Bevölkerung, die wirtschaftlichen Verhältnisse und ge schichtlichen Beziehungen die Bildung solcher Staaten nahelegen. Neu errichtete Freistaaten sollen mindestens zwei Millionen Einwohner umfassen. Die Vereinigung mehrerer Gliedstaaten zu einem neuen Freistaat geschieht durch Staatsvertrag zwischen ihnen, der der Zustimmung Ler Volksvertretung und rer Neichsregierung bedarf. Will »ich die Bevölkerung eines Landesteils aus dem bisherigen iStaatsvcrbcmde loslösen, um sich mit einem oder mehreren anderen deutschen Freistaaten zu vereinigen oder einen selbständigen Freistaar innerhalb des Re cheZ zu bilden, so bedarf es hierzu eirier Volksabstimmung. Der Reichspräsident. Der Reichspräsident wird vom ganzen Volke gewählt. Wählbar ist, wer das 3ö. Lebensjahr vollendet hat und feit mindestens zehn Jahren Deutscher ist. Gewählt ist, wer die Mehrheit von allen im Deutsche« Reich ab gegebenen Stimmen erhalten hat. Ergibt sich keine Mehr heit, so muß enarre Wahl zwischen denjenigen Bewerbern stattfinden, welche die meisten Stimmen erhalten haben. Bei Stimmengleichyrit entscheidet das Los. Der Reichs präsident hat das Reich zu vertreten. Er verkündet die Gesetze. Kriegserklärung und Friedenssckluß erfolgt Lurch Reichsgesetz. Verträge mit fremden Staaten, G« fßt ans Geaenstände der Rcichtzsesetrqebn« beziehen. bedürfen der Zustimmung des Reichstages. Sobald ein Völkerbund mit dem Ziele des Ausschlusses aller Geheim- berträge geschlossen ist, bedürfe« alle Verträge mit den im Völkerbund vereinigten Staaten der Zustimmung des Reichstages. Dem Reichspräsidenten steht die Exekutive zu. Das Amt des Reichspräsidenten dauert sieben Jahre. Seine Wiederwahl ist zulässig. Die Neichsregierung be steht aus dem Reichskanzler und einer Anzahl von ReickZ- ministern, die vom Reichspräsidenten ernannt werden, das Vertrauen des Volkshai ses bedarf und dem Reichstag gegenüber verantwortlich ist. Jeder Reichsminister trägt aber die Verantwortung selbständig für sein Ressort. Asch gibi nach. Milderung der Waffenstlllstandsbed;"<"'"""v. Tiier, 18. Januar. Unserer Waffenstillstandskommission ist es gelungen, eine wesentliche Milderung der Bedingungen des neuen Waffenstillstandes zu erzielen. So wurde zunächst der Termin für die Ablieferung lcmdwirtschaftlicher Maschinen bedeutend bimmsgeschoben. Es ist jetzt als Zeitpunkt für diese Ablieferung der 1. Juni. d. I. festgesetzt worden. In den Erörterungen über diese« Termin ist von feiten der deutsche« Unterhändler darauf hingewiese« morde«, daß einige Arien der von der Entente verlangte« Maschinen überhaupt im Frühjahr noch gar nicht gebraucht würden, sondern erst in einer späteren Zeit, z. B. Mähmaschinen, Bindemaschinen «sw. Ferner ist es unseren Unterhändlern gelungen, durchzusetze«, daß keine bestimmte Anzahl der abzuliefernden Maschinen im Vertrag mebr angegeben wird, sondern nur grundsätzlich festgesetzt ist, daß land wirtschaftliche Maschinen abzuliefern sind. In den Verhandlungen über die ganze Frage der Ablieferung landwirtschaftlicher Maschinen ist seitens des Staatssekretärs Erzberger zunächst erklärt worden, daß shm diese Forderung der Entente völlig überraschend komme und daß er i« keiner Weise deren Tragweite und ihre Folgen ittersehen könne. Auch keine Behörde sei imstande, augrublicklich, d. h. bis zm« nächsten Tage, wie es Foch verlang batte, eine authentische und erschöpfende Übersicht über den Beffand an landwirtschaftlichen Maschinen und über d ttbgiichkeit, solche noch in Deutschland zu reproduziere,. zu geben. Diese Ausführungen haben, ivie der Erfolg zeigt, auch auf die gegnerischen Unterhändler Eindruck gemacht und es ist zur Milderung der Be dingungen gekommen. Diese Abschwächungen der Entente- forderunge« sind für unsere Landwirtschaft von der aller größten Bedeutung. Sie nehmen ihr die schwerste Sorge, in die sie durch die Forderung der Enteiste gestürzt worden war. Tatsächlich hätte ja, wenn die Entente auf ihrer Forderung bestanden hätte, die deutsche Landwirt schaft ihrem Ruin entgegengehen müssen. Die polnische Frage. Notenwechsel zwischen der englischen und deutschen Regierung. Berlin, 18. Januar. Die englische Regierung hat am 8. d. Mts. der deutschen Regierung eine Note überreichen lassen, worin kie die deutsche Regierung auffordert, künftig jede Heraus forderung der polnischen Bevölkerung in Ost- und stVestpreußen, Posen und Schlesien zu unterlassen. Sie weist darauf hin, daß die Zukunft der deutschen Ostgrenze von den Entscheidungen der Friedenskonferenz abhängen werde, und daß die Mächte bei Beurteilung der Frage notwendigerweise beeinflußt würden durch die Fähigkeit oder Unfähigkeit der Deutschen, Gebiete mit ge mischter polnischer Bevölkerung zu verwalten. Die deutsche Regierung hat darauf mit einer längeren Note geantwortet, in der es zunächst heißt: Die deutsche Regierung ist mit der englischen Regierung darin einig, daß die Zukunft der deutschen Ostgrenzen von den Be schlüssen der kommenden Friedenskonferenz abhängt. Staatssekretär Dr. Solf hat bereits am 24. Oktober 1018 jm Reichstag erklärt, daß sie das Programm des Präsi denten der Vereinigten Staaten offen und ehrlich an genommen hat. Dieses Programm begründet einen Frieden des Rechts und der Versöhnung und will nicht neue Gegensätze und Kriege entstehen laiseii. An die Wiedergabe der Ausführungen des Staats sekretärs schließt sich dann eine Schilderung dcc histo ischen Entwicklung der Dinge im Osten. Die deutsche Regierung habe alles getan, um die von den Polen früher vorge- brachte« Klagen abzustellen. Trotzdem seien nie Polen Planmäßig damit beschäftigt, einen Siaat im Staate zu errichten. Die Provinz Posen befinde sich zurzeit in einem Zustande des nationalen Aufruhr?. Dio Vor gänge in Oberschlefien hätten mit nationalen Fragen nichts zu tun. Die Arbeiterunruhen in Oberschlesien seien auf internationale bolschewistische Agitation zurückzuführen. In Ostpreußen könne man von einer nationalen polnischer, Bewegung überharwt nicht sprechen. Auch die Warschauer