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MWeißeritz-Zeitung.M Ms- Md APche-KlaU der Königliche» Bmchls-Iemtcr »nd SladlrSIHc zu DiMoldismIte, /ranknSki« mid AUwdrrg. Verantwortlicher Redacteur: Carl Jehne in Dippoldiswalde. An die Leser -er Weißerih - Zeitung. Die vermehrte Theilnahme und Verbreitung, welche die Weißeritz-Zeitung in dem vergangenen Jahre ge funden hat, macht es der Nedaction zur Pflicht, ihrerseits Alles aufzubieten, um den Ansprüchen und Wünschen der Leser des Blattes möglichst zu entsprechen. Wie bisher wird sie auch in diesem Jahre nächst der Besprechung städtischer und ländlicher Angelegenheiten, das Neueste und Interessanteste aus der Geschichte der Gegenwart bringen und soweit es der Raum gestattet, auch für Mittheilungen aus dem Gebiete des Gewerbslebens, der Land- und Hauswirtschaft und Natnrkunde, sowie der Unterhaltung, ihre Spalten öffnen. Dippoldiswalde, den 1. Januar 1861. Die Redaktion. Tagesgesehichte. Dippoldiswalde. Vor einiger Zeit wurde auch in d. Bl. des in Leipzig verstorbenen Licdercomponisten Karl Zöllner gedacht und die Hoffnung ausgesprochen, daß auch hier Etwas für die bedürftigen Hinterlassenen desselben geschehen möge. Sicherem Vernehmen-mach wird diese Hoffnung in diesem Äonat von zwei SAtsn in Erfüllung geben, wie wir wünschen, mit glücklichem Erfolge. Bei dieser Gelegenheit bemerken nsir^ daß der Aufruf des Zöllner-Eömitö nicht spurlos ergangen ist, denn bereits sind in mehr als 50 Sendungen von Liedertafeln, Männergesang- und andern Vereinen auö allen Theilen Deutschlands, selbst aus Rußland und Italien (Ancona), »ahmhafte Beiträge eingegangen. So schickte Riga 223 Thlr., als Liebesgabe von einem 27jährigen Jubiläum, Bukarest 61 Thlr., die größten Sendungen kamen außerdem noch von Ehemnitz, 152 Thlr., Dresden 226 Thlr., Magdeburg 238 Thlr., wovon 138 Thlr. direct an die Wiitwe. * Altenberg. Mit Freude ist einer Stiftung zu gedenken, welche durch den chemal. Hrn. ?. Oehler hier gegründet wurde und die den Zweck hat, würdigen armen Wittwen und Waisen hiesiger Bergleute all jährlich am Wcihnachtsfeste durch Vertheilung der Zinsen des angelegten Kapitals eine Unterstützung zu gewähren. Mit Gottes Hilfe und durch Mitwirkung edler Menschenfreunde ist nun der Fond so weit ge diehen, daß von de» Zinsen desselben am 1. Weihnachts feiertage nach dem DormittagSgottesdienste in der hiesigen Kirche an 11 Arme, welche durch Hrn. Bergmeister Perl allhiet, dessen Thätigkeit, wo es gilt, Menschen- noih zu lindern, überhaupt zu rühmen ist, vorgeladen worden waren, nach einer kurzen, aber eben so kräftigen, anregenden und ermunternden als tröstlichen und er- .hebenden Ansprache des Hrn. ?. Hartenstein allhier 11 Thaler vertheilt werden konnten. Möge Gottes Segen fort und fort diese Stiftung begleiten, damit noch recht viele Jahre hindurch mancher armen würdigen BergmannSwittwe oder Waise eine besondere Weihnachts freude bereitet werden könne. Altenberg. In Nr. 101 d. Bl. vom vor. Jahre hat ein Ungenanter über die Ehristbescherung in der hiesigen Kinderbcwahranstalt referirt, wornach eS scheint, als habe der Franenverein für diese Kinder gesorgt, während der Armenvercin und namentlich der Vorsteher dieser Anstalt nicht das Geringste dazu beigetragen habe. Es fällt dem Franenverein gewiß nicht ein, sich mit fremden Federn zu schmücken, und wird cs derselbe auch dem betreffenden Referenten wenig Dank wissen, da er in seinem Referat nicht dec Wahrheit getreu geblieben ist. Es würde die Kräfte des Fraüetz- vcreins überstiegen haben, hätte derselbe 10 Kinder mit den nöthigen Kleidungsstücken, Stollen re. beschenken wollen. Der Armenvercin ist zufrieden gestellt und erkennt eS dankbar an, daß der Franenverein 4 Mädchen mit wollenen Röcken, Filzschuhen, Strümpfen und Handschuhen und außerdem die Aufseherin bedacht bat, und Hai es daher gern übernommen, die 6 Knaben mit neuen Hemden, Hosen, Strümpfen, Handschuhen, 1'Rock und Weste, sowie außerdem auch die Mädchen mit neuen Hemden und 2 Kuttchen zu beschenken, auch die nöthigen Stollen backen und sämmtlichen Aufwand aus der Anstaltskasse bestreiten zu lassen. Uebrigens stimmen wir dem kleinen Zögling bei, wenn er sich unter anderm auch dahin ausgesprochen bat, daß Der, welcher armen Kindern eine Freude macht, .sich selbst den Himmel auf Erden bereitet. Mochte H5ch der Nutzen dieser Anstalt immer mehr erkannt werden, und daher auch dem Sammler für dieselbe immer m<chr Thüren geöffnet werden! Dresden. Eine große und peinliche Sensation erregt die am 17. Dec. erfolgte Verhaftung des ehemaligen ungarischen Ministers, des Grafe» Teleki, der, von der österreichischen Regierung steckbrieflich ver folgt, sich unter einem falschen Namen in Dresden aufhielt. Mehrere Polizcibeamte erschienen an gedachtem Tage in der Wohnung des Grafen, nahmen alle seine Effecten weg und zertrennten seine Kleider, um nach verborgenen politischen Schriften zu suchen, wovon sich jedoch nichts vorsand. Auf Grund einer mit Oester-