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stben-»stusgabe. «» für r«Ip»«g ua» Vorort, Sur» imfrre er«a,k V on-ep,ütt«ir«rmoltas»»lo«ko««i»dro«t: »ooatl'ck» i rr m>, vlrrlellührU» Z.7» m. v«> ürr G»ftSÜN»st»U«, unsrra ztüslr« unü Nu»o»d«N«Urn ode«d»It: mooatU» >M.,vt»rt»ljährUe»SM. ioorch unser- »«»»ärtie-n ZUIolen ia» hau» g»i>rocht: moaatit» 1.S» M., virrtellükkUck »^0 M. »urch-t-pog. marrdold d-utsck» lanS» unö -er ürutsch»« Kolontr« wonatUG l.so M„ v«ert«t>vhrüch 4.S» M., ausschU«-Uch postdrstrUgrlü. vr»i» »er «lnz, nummrr 10 Pf. 0a trtpztg, üru Uack»darort«n uno ürn Drtrn mit rigrnrn Ziliolrn wir» 0i« /-d«a-au»gad« noch am ftdraö ür» Lrschrinrn» » Hou» grliefrrt. Nr. S7. hcurdels Feiturrg ^rrrtsblrUt desRrttes und despolHeüuntes der Stadt Leipzig UeSakttoa vn- S«f»Sftoff,llr ''»Hanoi«gaff, Nr.«. » Z,rnfprr»»Nns<t>luS Nr. Kd«, Kd»Z unL t4d»4. Iss. Jahrgang 5«Mlg«i>preife: !?L» von au»wärt» ro Pf., Nrklamra t.r» m., Itlri«, flnze«s»n SI»p»tItr»il» nur S0pf.,d.w!---rhol.Nod..Na,»t>c«vonSehorL«n im am»Iick>,nL«i!0i,Petit» ;«il, »«Pf. »»sä»-st»an;rigra mit playo»rs»rtft m preis, erhöht. Nodatt , not» Taris. S-ilazen: »«lamtaus . 7 M.Sa» Tausend ourschl poNgedühr. Nnz-igra-Nnaahm«: )ohannl«gaff«S, d« >amtita>,n >iuo>rn0,»L,ip;ig«r Tag»dlottr» unü oU«n itnnoncen-Expe-itionen »,» 3a» und -eu-taa-r». vo»e,>p)>s,rtagedlott «ri»«inl wrrktags rmol.Sonn» u.Z«i»rtos»Imal. «.»runer t>»oa. ivn: 17, »^r» pre«». nkhmA: Hansa Ur. e»7. Mantsn. üen 1. /evrusr. 19lS. knglanü fürchtet etne üeutzche 8!ockaüe. Bevorstehende Beschlagnahme des Getreides in England. — Meuterei nnter den rassischen Trappen in Batum. — Zwischenfälle an der dal zar isch -serbisch en Grenze. — England erhebt Entsprach gegen den Aaus deatscher Schiffe durch Amerika. Die Gründe -es englischen Rückzugs ia -er Nor-jee'chlacht. Don Vizeadmiral z. D. Kirchhoff. r. Las große Gefecht in der Nordsee am 24. Januar wurde nach amtlicher Me.duug des engafchcn Vizeadmirals Bcatty schon um die Mittagsstunde nach dreistündigem Kämpfen ao- gebrochen, um die eigenen Lchis,e nicht den Gefahren deutscher Minen und Unterseeboote in der deutschen Bucht der Nordsee auszusetzcn, obwohl Helgoland noch 70 Seemeilen entfernt war. Daß diese Meldung den wahren Beweg grund vollkommen beiseite gelassen hat, geht aus vielen Anzeichen hervor. Erstlich aus den sich widersprechenden und unklaren Meldungen der britischen Admiralität und der Unzuver lässigkeit uud Unglaubwiirdigkeit des darauf als Berichterstatter vorgeschvoenen Reuter-Büros. Die erste anders lautende amtliche Mel dung von den schweren Verlusten, die den Engländern in dem Seetrefsen vom 24. Januar zugesügt worden sind, hat nicht nur bei einem der englischen Hauptblätter offen ausgehangen und ist alsdann unterdrückt worden, wie dies mehrfach berichtet wird; sondern englische Rei sende haben auch soeben mitgetcilt, daß die deutschen Nachrichten über die schweren Schäden der englischen Schiffe auf Wahrheit beruhen. Es ist ein starkes Stück, amtlich derartig offen in alle Welt hinaus die falsche Nachricht zu verbreiten, das britische Geschwader habe keinerlei Verluste gehabt. Mau vergleiche damit den ruhigen, sachlichen Bericht des deutschen Ad' miralstabes. Es ist jetzt festgestellt, daß ein großer englischer Linienschists.reuzer vernichtet ist, daß der große Dreadnought - Panzerkreu zer „Lion" solche schwere Havarie erhielt, daß er von der „Jndomitable" geschleppt werden mußte und auf die Dauer von Monaten außer Gefecht gesetzt sein soll. Untergang und Havarien dieser Schisse sind von dem „Moltke", einem Marine-Luftschisf und einem Torpedoboot fest- gestellt: desgleichen sind drei englische Torpedo boots-Zerstörer gesunken Weshalb drehte denn der siegreiche (!) eng lische Admiral so zeitig und so weit entfernt um und fuhr mit seinen! Geschwader von dan nen? Aus dem einfachen Grunde, weil es ihm zeitgemäß schien, das Gefecht, von dem ec für sich keinerlei Vorteil mehr versprechen tonnte, abzubrechen. Der Rückzug der weit stärkeren englischen Flotten-Abteilung war geboten, um noch bei Tageszeit sich so weit zurückziehen zu können, daß, die deutschen Torpedoboot die in ihrer Gesechrsfähigkeit herabgesetzten engli chen S.t iffe nicht in ocr Nacht vernichten könnten. Eine ähn liche tt»berlegung wird auf unserer S.'ite wohl die Veranlassung gewesen sein, dem Gegner nicht auf den Fersen zu bleiben, und sich mit dem erlangten Erfolg zu begnügen, bei dem allerdings der Verlust des „Blücher" als ernste Einbuße zu bezeichnen ist. Ein größeres Geständnis des Gefühls der eigenen inneren Schwäche tonnte die britische Mmiralität wahrlich nicht machen, als mit dieser ihrer neuesten Leistung. Glaubt man in Eng land wirklich, auf die Dauer die Welt derartig mit irgend anhaltendem Erfolg täuschen zu können? Noch nach jedem größeren Seegefecht ist die Wahrheit doch im eigenen Lande und iin Ausland ans Tageslicht gekommen, nach Co ronel, den Falklands-Inseln usw. ES hat sich einmal wieder klar gezeigt, daß englische Schiffe und Schiffsverbändc nur dann siegen können, wenn sie in erheblicher lieber- zahl uno Uebermacht zur Stelle sind; daß sie aber jedesmal benachteiligt sind und den kür zeren ziehen, wenn diese Uebermacht nicht gar so groß ist. Daß aber selbst bei solcher lieber macht wie bei oer am 24. Januar vor Helgo land die englische Flotte einen Mißerfolg er leiden würde, das wird man selbst in England nicht befürchtet, geschweige denn geglaubt haben. Dieser Mißerfolg ist so empfindlich, daß mit allen Mitteln versucht werden mußte, die Wahr heit über die wirkliche Sachlage zu unter drücken. sowohl dem eigenen Bolte, als auch den Verbündeten und dem gesamten Ausland gegen über. Englands Armada weiß gar zu gut, wes halb jie sich zurückhält und geschont werden soll brS zum Friedensschluß, um dann al- ver- Der Tagesbericht der obersten Heeresleitung Das Wolsssche Büro meldet amtlich: Großes Hauptquartier, 1. Februar. Westlicher Kriegsschauplatz. Vom westlichen Kriegsschauplatz ist nichts Wesentliches zu melden. Östlicher Kriegsschauplatz. Don der ostpreußischen Grenze nichts Neues. . Nördlich der Weichsel, in der Gegend südwestlich Mlawa, haben wir die Rusten aus einigen Ortschasten, die sie tags zuvor vor unserer Front besetzt hatten, verdrängt. In Polen südlich der Weichsel gewannen wir weiter an Boden. Südlich der PUiea haben wir unsere Angriffe erneuert. meintlicher Trumpf dienen zu können. Lai'en wir sie einstweilen weiter liegen und mecker lügen! England rechnet mit einer -rutschen Slocka-e. X. Ende November hatte Großadmiral von Tirpitz im Großen Hauptquartier eine Unter redung mit dem Berliner Vertreter der „Aisoci-.ned Preß", in der er eine vielbemerkte Drohung gegen England ausftteß: „England will uns a^shunzern; wir können dasselbe Spiel treiben. England umzingeln, jedes englische Schiff oder jedes seiner Verbündeten, das sich irgendeinem Hasen Eng lands oder Schottlands nähert, torpedieren und da durch den größeren Teil der Nahrungsmittel zufuhr ab schnei den." Zn den folgenden Wochen ist den Engländern und auch den Franzten an einzelnen Handelsdampfern der Beweis geliefert worden, daß deutsche Unterseeboote in der Tat be fähigt sind, die Zufuhr nach England zu schädigen. Die Besatzungen der Dampfer „Malachit", „Primo" und „Durward" können davon erzählen. Indes, die Feinde mochten denken, das seien nur vereinzelte Zu fälle bedauerlicher Art, mit denen man genau so rechnen müsse, wie mit dem Verluste von Handels dampfern durch Minen. Seit dem Abend des HO. Januar wird man in England und in Frankreich anders denken gelernt haben. Wir konnten bereits in dem Leitaufsatze der heutigen Morgennummer mit großer Befriedigung von rühmlichen Leistungen des Unterseeboots „17 21" und seiner bereits mehrfach bewährten Besatzung an der Westküste Englands, auf der Höhe von Liver, pool berichten: Drei englische Handels dampfer wurden binnen 12 Stunden von einem einzigen Unterseeboot versenkt. Die Zufuhr zu dem wichtigsten Handelshafen Englands ist also durch deutsche Unterseeboote aufs ernsteste 6edr?^7. Denn man darf wohl annehmen, daß außer dem „17 21" noch andere deutsche Unterseeboote in der irischen See kreuzen und auf feindliche Handels dampfer Ausschau halten. Aber damit nicht genug. Zn den frühen Morgen stunden lief eine weitere Drahtnachricht ein, daß auch an der französischen Küste deutsche Untersee boote auf feindliche Handelsdampfer Jagd machen und dabei ebenfalls bereits vom Glück begünstigt gewesen find: Ein englischer Dampfer wurde versenkt, und ein anderer konnte, schwer besch ädigt. gerade noch in den Hafen von Le Havre bugsiert werden. Das Ergebnis eine« Tages ist also: die völlige Vernichtung von vier Handels dampfern und die schwere Beschädigung eines fünften! Wir können damit sehr zufrieden sein und wünschen nur, daß unsere wackeren Unterseeboote auch die folgenden Tage ihre für England verderben bringend« Arbeit fortsetzen werden. Denn e» kann keinem Zweifel unterliegen: Was Tirpitz Ende No vember angedroht hat, scheint jetzt Tatsache zu werden. Deutsche Unterseeboote kreuzen an der englischen Küste, der Verkehr nach englischen Handelshäfen ist infolgedessen aufs äußerste gefährdet, der Handel mit England außer ordentlich erschwert, wenn nicht gar unterbunden. Jetzt soll und wird England mit der gleichen Warfe heimgrzahlt werden, mit der es uns Deutsche auf die Knie zwingen wollte, mit der Aushungerung, und vielleicht wird schon nach Verlauf weniger Wochen offenbar werden, saß für England diese Blockade das Furchtbarste bedeutet: der Anfang vom Ende! * Weiter wird gemeldet: (e.) Rotterdam, 1. Februar. fEigener Drahtbericht.) Die Londoner „News" stellt in ihrer Wochenübersicht fest, daß tatsächlich die all» gemeine Blockade Englands durch deutsche Unterseeboote begonnen habe. vermißte englische Schiffe. (r.) Rotterdam, 1. Februar. (Eigene Draht nachricht.) Das englische Hafenamt in Hüll meldet für die Zert vom 15. Dezember bis 15. Januar 11 Schiffe in der Nordsee als „vermißt". Die ferneren Veröffentlichungen des Hafenamies Hüll sind am 23. Januar durch den eng lischen Zensor verboten worden. Der französische Seneralsiabsbericht. Am 31. Januar wurde in Paris folgender Be richt des Eeneralstabes ausgegeben: Nachmittags 3 Uhr. Während des 30. Januar beschränkt: sich der Kampf nahezu an der ganzen Front auf Ar tilleriekämpfe. Die Kanonade war von beiden Seiten heftig Auf zahlreichen Stellen hatten wir überall Vorteil. Vor La Bassäc nahm die engli sche Armee alle Schützengräben, die vorübergehend verloren waren, wieder ein. Die Deutschen beschossen die Kirche von Fouque- oiller südlich Arras. Zn den Abschnitten Arras, Roye, Soissons, Reims und Perthes zerstörten unsere Batterien zwei feindliche Geschütze und mehrere Schanzarbeiten. Eine größere Anzahl Bombenwerfer zerstreute mehrere Ansammlungen, Biwaks und Transporte. Zn den Argonnen, im Ecurie- walde, wo wir am 20. Zanuar einen leichten, be reits gemeldeten Rückzug durchführen mußten, unter nahmen die Deutschen gestern bei Fontaine-Madame drei neue Angriffe, die abgewiesen wurden. Zwischen Argonnen und Vogesen keine Aendcrung. Wir halten namentlich bei Bodcnokllers das Dorf Angemont besetzt, das die Deutschen besetzt zu haben behaupten. Abend, 11 Uhr. Es wurde kein bemerkenswerter Zwischenfall ge- meldet. Sieges-Lügen üer Zeinöe. sr.) Gens, 1. Februar. lEigener Draht« bericht.j Wie schwer es ist, aus amtlichen französischen Meldungen die Wahrheit fest- zustellen, zeigt der „Bund" an einem neuen Bei spiel. Aus Grund einer amtlichen französischen An gabe meldeten die schweizerischen Zeitungen, daß die vielumstrittene Höhe 425 zwischen Thann und Sennl)eim sich wieder im Besitz der Fran zosen befinde, nachdem sie zu Beginn des Monats von den Deutschen erobert war. Nun bestätigt aber der Kriegsberichterstatter des „Bund" als Augenzeuge, daß dies« Höhe sich un erschütterlich in den Händen der Deutschen befinde. Das Blatt schreibt dazu, daß französische Mißerfolge zu verschweigen oder zu beschönigen menschlich be greiflich sei, aber doch nicht so weit führen dürfe, die Tatsachen ins Gegenteil zu verkehren. — Eine gleiche Feststellung gegenüber den amtlichen russischen Berichten vom Kriegsschauplatz macht der „Züricher Tagesanzeiger". Dem Blatte zufolge hat die Agentur Havas am 20. Zanuar eine Sieges nachricht aus dem russischen Hauptquartier verbreitet, mit der Anküirdigung der Besetzung von Lipto in Nordungarn. Ein einfacher Blick auf die Karte sw» gebe, daß der angeblich von den Russen eingenom mene Ort 80 Kilometer hinter der äst er» reichischen Front liege, mit der Verbreitung der unwahren Siegesmeldung somit eine Mystifika tion schlimmster Art begangen worden sei. Ein Sohn -es Genera)obersten v. Kluck gefallen. Der „B. L.-A." meldet: Zn den Artilleriegefechten bei Middelkerkc har am 28. Zanuar der älteste Sohn des Generalobersten v. Kluck, der Leurnant zur See Egon v. Kluck, bei einem Matrosenregiment den Heldcntcd gefunden. Aufruf öes französischen Kriegsminlsiers an die Rekruten. ,r.f Paris, l. Februar. Aus einer Bekannt machung des K r i e g s m i n i st e r s geht l)«rvor, daß eine große Anzahl französischer Rekru ten aus den von den Deutschen besetzten Gebieten l jeher nichr eingestellt worden sind. Der Kriegs minister erläßt einen Aufruf an die zurückgestellten jungen Leute des Jahrganges 1913/14 sowie an die Rekruten des Jahrganges 1915, die noch nicht unter sucht worden sind, und fordert sie auf, sich auf dem Bürgermeisteramt des Ortes, wo sie sich aufhalten, zu stellen. Zranzösijch-englijche Lügenmel-ungen über Oesterreich. Wien, 1. Februar. Das Wiener k. k. Telegraphen- Korrespondenz-Büro stellt fest, daß die Meldungen des ,Watin" über Unruhen im Süden der Monarchie von Anfang an bis Ende auf freier Erfindung beruhen. Weder in Laibach, noch in Triest oder sonst irgendwo hat es Demonstrationen gegeben, geschweige denn Ausruhr, Brandlegungen und Plünderungen. Die Einberufung neuer Reserven, die übrigens noch nicht die letzten sind, hat sich, wie stets seit Kriegsbeginn, in muster hafter Ordnung vollzogen. Die rumänische Bevölkerung der Monarchie gab durch die Bildung eigener Legionen neue Beweise ihrer Anhänglichkeit an die Monarchie und konnte darin durch die Grau samkeiten, die die Russen ihr gegenüber in der Buko wina verübten, wahrlich nicht beirrt werden. Die Ausführungen des französischen Blattes ge bären somit ebenso in die Kategorie der sattsam be kannten, oft genug stigmatisierten und auch durch die Ereignisse immer wieder dementierten Lügen- meldungen, wie die Nachricht des „Daily Ehro» nicle", der wieder einmal seinen Lesern das Märchen von Aboanknngsabsichtcn Kaiser Franz Josephs auf» tischt. Englischer Kriegsrat. (r.) London, 1. Februar. Am Mittwoch und Don nerstag sanden in London wichtige Sitzungen desReichsoerteidigungsausschusses statt, der, wie die englischen Blätter schreiben, ein förmlicher Kriegs rat geworden ist. Eine Unterkommission des Ausschusses tagte am Donnerstag. Es waren an- wesend Premierminister Asquith, Lloyd George, Churchill, Lord Fisher, Kitchener, Grey, der Marquis of Trewe und Balfour.