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DsmmMorüicher Redabreur: Va«l Jebne. — Druck und Verlag- Earl Zehne in Divvvldiswalde^ 88. Jahrgang Mittwoch den 13. September 1922 Bürger- -auptmamrsch«» S M», tm mnkkche» Lk» <»m 8 > —— Wrfes Blatt enlhäll die amtlichen BekannlmachWM» der Amlshauplmannfchafl, des Amtsgerichls und -es Sladtrats zu Dippoldiswalde Freilag den 18. September 1922 abends V- 8 Ahr öffentliche Sitzung der Stadt verordneten zu Dippoldiswalde. Tagesordnung hängt im Rathause aus. Weitzeritz-Jeilung Nr. 214 2. Teil und Schluß des gewaltigen zweiteiligen Sikkenfilms .Auf den Spuren des weißen Sklavenhandels', 2. Teil: .Durch Schiff bruch zum Strande' zur Aufführung. Das Werk erzielte bereits im Auslände die größten Erfolge und seht auch jetzt in Deutschland seinen unbeschreiblichen Erfolg fort. — Auch für den heiteren Teil ist bestens gesorgt. — Man schreibt uns: In dem Bericht über die Gemeinde- ratssihung in Schmiedeberg und gestern wieder über die in Groß- ölsa war von einer 500prozenkigen Erhöhung der Essenkehrerlöhne zu lesen, das wäre also das Fünffache des bis dahin Bezahlten. Das muß aber ein Irrtum sein. Der Sachverhalt ist folgender: In den Kehrbezirken Dippoldiswalde-Stadt und Dippoldiswalde- Land werden die Kehrlöhne berechnet nach der sogenannten Chem nitzer Grundtaxe. Auf diese wurden bisher 3OO2L Zuschlag (also viermal die Grundkaxe) bezahlt. Ab 1. 7. werden 500A Zuschlag lalso sechsmal die Grundtaxe) berechnet. Das bedeutet mithin eine Erhöhung um 50A. — Die Kohlenversorgung trauriger als je. Wie die Sächs.- Böhmische Korrespondenz erführt, ist in Sachsen ein ebenso be deutender wie bedenklicher Rückgang der Steinkohlenförderung zu verzeichnen. Im April 1922 wurden 68 000, Im Mai 12 000, im Juni 71 000 und im Juli 64 000 Tonnen weniger gefördert als in den entsprechenden Monaten des Vorjahres. Noch nie seit Einführung der Kohlenwirtschaft ist die Versorgung von Industrie und Hausbrand so schlecht wie jetzt. Die Aussichten für den Winter sind bös, noch dazu bei den ungeheuer gestiegenen Preisen. In erster Linie sind an der schlechten Lage natürlich die Hohen Ententelieferungen schuld. Deutsche Kohle muß nach Rotterdam für den Feindbund verschifft werden, und wir müssen über das selbe Rotterdam in denselben Kähnen englische Kohle zu hohen Preisen einfllhren. Die Ursachen des Rückgangs der Kohlen förderung in Sachsen in den erwähnten Monaten liegen zum kleineren Teil in vorübergehenden Verhältnissen (Urlaub, Be triebsschwierigkeiten), in der Hauptsache aber in der Abwanderung der Bergleute in andere Berufe. Der Arbeiterstand in Lugau- Oelsnitz hat sich vom 1. Januar bis 1. Juli um über 10 Prozent verringert, die Abwanderung aber betrug 15 Prozent. Der Ersah bestand in Jugendlichen und Ungelernten. Die abgewanderten Bergleute gingen meistens zum Baugewerbe, das im Sommer be sonders hohe Löhne zahlt, und zur Textilindustrie über. Im Zwickauer Gebiet war die Abwanderung fast ebenso groß, aber die Ergänzung leichter. Die Leistung der Bergleute ist gegenüber der Vorkriegszeit um 35—40 Prozent zurückgegangen, wovon etwa 15 Prozent auf de» Wegfall der achten Arbeitsstunde ent fallen. Im sächsischen Braunkohlenbergbau sieht es nicht viel bester aus. So wurden im Juni 649 000 Tonnen angeforderk, aber nur 435 000 Tonnen gefördert (im Steinkohlenbergbau waren die entsprechenden Zahlen 469 000 und 314 000 Tonnen). Bedenkt man, daß die deutschen Bergleute nur 5 Stunden vor Ort arbeiten, die englischen, französischen, belgischen und amerikanischen aber 6—7, so sieht man, daß wohl auch die besiegte Nation mehr Kohlen fördern könnte. Da aber die Bergleute in Sachsen jetzt einschließ lich ihrer freien Deputatkohlen rund 270 000 M. jährlich verdienen, lehnen sie einfach die so dringend nötige Ueberstunde ab, lasten ihre Mitmenschen frieren, sabotieren die Republik — und wundern sich dann, wenn aus sie geschimpft wird. Sadisdorf. Glockenweihe wird auch unsere Kirchgemeinde nun bald halten können und damit das seit dem Jahre 1917 ent behrte volle Geläut wieder erhalten. Die nach Vertrag mit der Glockengießerei L.A. Bierling in Dresden für Mitte September zu liefernde neue große Glocke, die wie die einst abgelieferte etwa 8 Zentner wiegen wird, soll am heutigen Dienstag in der Bierling- schen Gießerei in Gegenwart mehrerer Mitglieder der Kirchge meindevertretung gegossen werden. Heber die Glockenweihefeier, die Anfang Oktober mit der Feier des Erntedankfestes verbunden werden soll, wird seinerzeit näheres bekannt gegeben. Zur Deckung der Kosten für die neue Glocke, die zirka 63 000 M. be tragen — zirka 40 000 M. betrug die Glockensammlung im vorigen Jahre —, sind von verschiedenen Landwirten unserer Gemeinde zum Erntedankfest Kornspenden als Glockenspende in Aussicht gestellt worden. Möge diese Opferfreudigkeit viele Nachfolger finden! Hennersdorf. Um dem Erntewelter Rechnung zu kragen, wird am nächsten Sonntag den 17. September der Gottesdienst, da Be leuchtung in hiesiger Kirche vorhanden ist, abends 8 Uhr gehalten werden. Kreischa. Die fortschreitende Geldentwertung und die dadurch bedingten erhöhten Löhne, Gehälter, Strom- und Matertalpreise usw. zwingen, wie wir hören, die Verwaltung unserer Lockwitztal- bahn, vom 18. d. M. eine Erhöhung der Fahrvreise vorzunehmen, und zwar soll die einzelne Fahrt 25 M„ die Fahrt auf Arbeitec- fahrkarte aber 16,50 M. betragen. Gleichzeitig macht sich aber auch eine erhebliche Beschränkung des Fahrplans erforderlich, so daß außer den Arbciterwagen früh und nachmittags nur noch 7 Fahrten in jeder Richtung ausgeführt werden, während neun Fahrten künftighin wegfallen. Für die dadurch sreiwerdenden Mannschaften wird die Betriebsverwaltung geeignetes Arbeits unterkommen in Niedersedlitz zu erlangen versuchen, um dadurch zu ermöglichen, daß diese auf der Fabrt zu ihrer Arbeitsstätte und nachmittags zurück den Wagen fahren und die Wagen in zwischen auf Bahnhof Niedersedlitz stehen lasten. Sollte dieser Notbehelf nicht gelingen, so dürfte die Stillegung der Bahn nur noch eine Frage der Zeit sein. Dresden. Unter dem Eindruck des Fortschreitens der Eini- gunasverhandlungen zwischen den beiden sozialistischen Parteien im Reiche haben die beiden sozialistischen Stadlverordnetenfrak- tioncn in Dresden beschlossen, eine Arbeitsgemeinschaft zu gründen, die bald zu einem Zusammenschluß beider Fraktionen führen dürste. — Einen tüchtigen Denkzettel holte sich der 22jährige Hand lungsgehilfe Ernst Arno Ackermann. In der Nackt zum 23. Juni kam er mit einigen Bekannten von einem Vergnügen. In Vor stadt Strehlen am Wasaplatz zcrscklug er die Glasscheibe eines Feuermelders und setzte ibn in Bewegung. Sofort rückte auf der Haupkfeucrwache ein Ldsckzug aus und war bald an der Melde stelle. Der Hauptschuldige wurde diesmal zum Glück bald entdeckt. In der Verhandlung vor dem Schöffengericht versuchte sich der Angeklagte mit großer Trunkenheit zu entschuldigen. Das Gericht Dippoldiswalde. Kommenden Sonntag will der Turnverein Dippoldiswalde (D. T.) sein Ablurnen abhalten. Die naßkalten, vielfach völlig verregneten Abende haben dies Johr den Sommer turnbetrieb auf dem schönen Platze auf der Aue stark beein trächtigt. Trotzdem wird aber, wie üblich, auch dieses Jahr ein Wetturnen mit dem Abturnen verbunden sein. Am Vormittag hält die Kinderabteilung ein solches ab, nachmittags folgen allge meine Freiübungen und Wettkämpfe aller Abteilungen, denen sich noch Stasetkenläuse, Langstreckenlauf und Spiele ansckließen. Die Siegerverkündigung wird am Abend während des üolichen Balles stattfinden. — Tagesordnung für die 20. Stadtverordneken-Sitzung Frei tag den 15. September abends '/-8 Uhr. Oeffenlliche Sitzung: Kenntnisnahme a) von einer Einladung, b) Gaspreiserhöhung betr., c) Strompreiserhöhung betr., d) Kassenprüfungsverband betr., e) Abrechnung über das Kaltwasterbad betr., f) Sparknssenrein- gewinn betr., g) Kostendeckung für Umdeckung des Müllerschul- oaches. — Ausnahme eines Austauschdarlehns. — Rückzahlung des Lehrerbesoldungsdarlehns. — Verzinsung eines Darlehns der Kreditanstalt Sächsischer Gemeinden. — Erhöhung der Musik instrumentensteuer. — Verteilung der Kosten für die Rechen maschine. — Baulichkeiten und Inventarbeschasfungen für die Müllerschule. — Veränderung an der Heizungsanlage der Bürger schule. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Nach Ankunft des Hainsberger Nachmitlagszuges erklang am Montag vom Bahnhose aus schöne Choralmusik vom Posaunen chor des Pfarrer Müller, Dresden, worauf der Marsch nach Reichstädt zur Einrichtung eines freiwilligen Posaunenchors da selbst angetreten wurde. , — In den Stern-Lichtspielen gelangt am Mittwoch abend der Oeffentlichc Sitzung des SchnlausschnffeS zu DippoldisNaide am 11. September 1922. Anwesend: Bürgermeister Herrmann, die Stadtverordneten Schumann und Heeger, die Elternvertreter Bochmann, Kettner und Nietzold, Schulleiter Schmidt, Lehrervertreter Gast und Gruner und Schularzt Sanikätsrak Dr. Voigt. Kenntnis wird zunächst genommen von den Versäumnislisten. Im Juli sind unentschuldigte Versäumnisse nicht vorgekommen. Dagegen fehlte im August ein Bürgerschüler mehrere Tage und verschiedene Fortbildungsschüler versäumten wieder den Turn unterricht (es sind das im Großen und Ganzen immer dieselben). Die Strafe wird folgen. Bei der Gelegenheit wird beschloßen, das Beaufsichkigungs- geld für die Strafslunde auf 3 M. heraufzusehen. Von der Bestrafung der seinerzeit wegen der Rathenau- Demonstration unentschuldigt fehlenden Fortbildungsschüler ist ab gesehen worden, da nach den Erörterungen anzunehmen ist, daß die Rechlsbegriffe der Betreffenden damals sich derart verwirrten, daß sie sich zur Versäumnis sür berechtigt hielten. Das Gesuch eines Landwirtes um Befreiung eines Fork- bildungsschülers vom Unterricht aut einige Zeit, da die Ernte in folge des ungünstigen Wetters sich sehr erschwert und ihm ge eignete Kräfte fehlen, wird genehmigt. Kenntnis genommen wird von einer Verordnung des Mini steriums des Kultus und öffentlichen Unterrichts und des Wirt schaftsministeriums über das Verhältnis der Schule zum republi kanischen Staat. Wegen der Anschaffung einer Hausapotheke für die Schule geht das Gutachten des Schularztes dahin, daß der vorhandene Verbandskasten nach einigen Ergänzungen für die erste Hilfe ge nügt, in schwereren Fällen das Hinzuziehen eines Arztes sich aber sowieso empfiehlt. Man beschließt demgemäß. Die Frage, wer die Hausapotheke eigentlich beantragt hat, kann nicht beantwortet werden. Das Gesuch der Turnvereine, die Kinder im Winter in der Turnhalle turnen zu lassen, mit dem man sich bereits früher be schäftigte, hat der Rat abgelehnt, da die jetzigen Kohlenpreise ein Heizen der Halle verbieten. Dagegen soll der Wintersport im Freien soviel als möglich gesördert werden. Man nimmt davon Kenntnis. (Gedacht ist besonders an das Rodeln und Schlittschuh laufen.) Kenntnis nimmt man davon, daß die in der Turnhalle vorge sehenen Ausbesserungen aller Art erledigt sind und der vorge-, sehene Geldbetrag gereicht hat auch für die vielbesprochene Sprung- matraHe, die ein hiesiger Geschäftsmann für 1100 M. ansertigte. Der Schulleiter bittet um pflegliche Behandlung der Halle und ihrer Einrichtung. Das Gesuch der Sanitätskolonne um Aeberlassung eines Schulzimmers sür den neuen Unterrichtskursus hat sich erledigt. Die Kolonne benützt einen anderen Raum. Nochmals steht die frühere Verbindungskür zwischen Schule und Turnhalle auf der Tagesordnung. Sie liegt jetzt in einem Klassenzimmer und verursacht, da ja noch eine zweite Türe vor handen ist, starken Zug an die Füße. Man faßt noch einmal den früheren Beschluß, die Tür in irgend einer Weise entsprechend abzudichten. Hilfslehrer Dittrich ist als ständiger Lehrer nach Leipzig ge wählt worden. Der Ausschuß ist mit der frühzeitigen Entlassung am 1. 10. einverstanden und bittet um Ersatz. Die Herbstferien werden auf die Zeit vom 30. 9. bis 14. 10. festgesetzt; auf diele späte Zeit, um den Kindern Hilfe in der Kartoffelernte tunlichst zu ermöglichen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. OerMcheS mw BSrWcheS LageszeiMg ms MZetzer M DWsMsWMe- Schmieöeverg ».N Arreste Kes Bezirks x-- . .4 verurteilte ihn wegen Sachbeschädigung zu 2500 M. Geldstrafe. Dazu kommen noch die Kosten für das Ausrücken der Feuerwehr sowie die für die Ermittlung des Täters gewährte Belohnung. — Der Zoologische Garten in Dresden wird voraus sichtlich in den Monaten November, Dezember, Januar und Februar völlig geschlossen werden. Begründet wurde dieser Be schluß damit, daß während dieser Monate die Unterhaltungskosten größer sein werden als die Einnahmen. Die Tiere werden zum Teil an andere Gärten abgegeben, zum Teil in möglichst wenig Räumen zusammengebracht werden, damit Feuerung gespart wird. Ebenso sollen zwei Drittel des jetzt beschäftigten Personals ent lassen werden. Kötzschenbroda. Der Gemeinderak von Niederlößnih hat der Aufnahme einer Anleihe von 13 bis 15 Millionen Mark zuge stimmt, die der Gemeindeverband für das Elektrizitätswerk zu größeren Umbauarbeiten verwenden will. Coswig. Hier hqben verschiedene Firmen und Privatpersonen an die Gemeindekasse Abfindungssummen in Wohnungsangelegen heiten bezahlt, sodaß der Gemeinde insgesamt 51 750 M. zur Ver fügung stehen, die zur Behebung der Wohnungsnot anderweit Verwendung finden sollen. Der Gemeinderat hat beschlossen, diese Summe dem Finanz- und Wohnungsausschuß zur selbständigen Verwendung und Beschaffung von neuen Wohnungen zu über lassen. Bad Schandau. Zur Warnung für alle Hausbesitzer oder Verwalter diene folgender tiefbedauerliche Unglücksfall. Die kleine K. hatte in dem terassenartigen Garten eines hiesigen Grundstückes etwas zu erledigen und lehnte sich dabei auf der zweiten Terrasse leicht an den Zaun. Dieser war iedoch morsch und brüchig, gab nach und das Mädchen stürzte aus beträchtlicher Höhe in die Tiefe, eine Badewanne mit sich reißend. Dabei erlitt die Verunglückte Armbrüche und sonstige Verletzungen, die ihre Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machten. Da die Terrassen den Hausbe wohnern zugänglich sind, sie infolgedessen in gutem Zustande sein müssen, wird der Hauswirt wohl für die Kosten, die durch den Unfall den Eltern entstehen, auskommen müssen. Leipzig. Der Interalliierten Militärkommisflon in Dresden war von einem Angehörigen der 8. Maschinengewehrabteilung in Leiozig mitgekeilt worden, daß sich hier in der Ulanenkaserne ein geheimes Waffendepot befinde, dessen Bestände nicht in den Konkrollbüchern des Regiments aufgeführt würden. Am Donners tag nachmittag stellte sich daraufhin eine Kommission ein und unter- fuchte hier zunächst die Ulanenkaserne. Da sich die in ihr unter gebrachten Truppenteile auf dem Truppenübungsplatz Alken- grabow befinden, waren die Kasernements verschlossen. Nachdem man sie hakte aufbrechen lassen, fand man die angegebenen Waffen, aber es konnte einwandfrei nachgewiesen werden, daß es Ausrüstungsstücke der 8. Maschinengewehrkompanie waren, die zurückgelassen wurden, weil ein Teil der Mannschaften nicht zur Uebung ausgerückt war. Es erfolgte darum auch keine Beschlag nahme und die Ententekommission rückte wieder ab. — Die Gesamtbesucherzayl der Leipziger Herbstmesse hat mit rund 155 000 geschäftlichen Meßbesuchern die Rekordziffer der diesjährigen Frühjahrsmesse erreicht. Unter den Meßbesuchern befanden sich 26 500 Ausländer. Zwickau. Der Rat hat für 2160 000 M. Brennholz, insgesamt 800 Raummteer bestellt, das sür 1200 M. je Raummeter an oie Minderbemittelten abzugeben ist. Da ein Raummeter 2700 Mark kostet, werden die restlichen 1500 M. je Raummeter von der Stadtkasse getragen, so daß die Stadt endgültig 1 200000 M. zu gunsten der Minderbemittelten selbst trägt. — Der Gaspreisist ab 1. August rückwirkend In unserer Stadt von 5 auf 8 M. pro Kubikmeter beraufgeseht worden. Trotz dem dürfte der Gaspreis in Zwickau wohl der billigste in ganz Sachsen sein. Klingenthal. Trotz scharfer Ueberwachung der Grenze gibt es doch noch dreiste Tschechen genug, die es versuchen, daS Sachsen land auszuplündern, denn täglich werden Verhaftungen vorge nommen. So ist jetzt erst wieder eine Kellnerin von .drüben' mit ihrem Galan festgenommen worden, die in Leipzig Pelzwaren eingekaust hatte, die in dunkler Nacht über die Grenze gebracht werden sollten. Sie hotten aber kein Glück und wurden abge- faßt. Das Pärchen war schon in Zwolau aus dem Zuge gestiegen, um die Grenze zu Fuß zu erreichen. Die wertvollen Sachen ver fielen der Beschlagnahme. Eine andere Frau wurde festgenommen, die gleich ein ganzes Dutzend Unterröcke über die Grenze bringen wollte. Die den bisher abgefaßken Paschern auferlegte und in den meisten Fällen auch bezahlte Geldbuße geht bereits stark in die Millionen. Oberwiesenthal. Der erste Schnee, diesmal überraschend zeitig, ist auf dem Fichtelberg vor kurzem gefallen. Gleichzeitig allerbings hat es bei 1 Grad über Null geregnet. Es herrschte, wie der Meteorologe sich ausdrückt, sogenanntes .Schlacken wetter'. Im 25jährigen Mittel fällt auf dem Fichtelberg der erste Schnee am 2. Oktober. Der früheste Termin war der 11. August 1908, der späteste der 24. November 1902. Das Eintreten dieser Witterungserscheinung schwankt also in sehr weiten Grenzen und es können nach dem ersten Schneefall noch Wochen, ja Monate vergehen, bis die nächsten Schneefälle folgen. Mit dem ersten Schneefall auf dem Fichtelberg ist gleichzeitig auch der erste Nacht frost eingetreken. Für letzteren gilt als Mitteldalum der 25. Sep tember. Die Grenzdaten sind der 2. September 1898 und der 25. Oktober 1909. Im vorigen Jahre hat es auf dem Fichtelberg am 19. September zum erstenmal gefroren und erst am 23. Oktober zum erstenmal geschneit. Oberwiesenthal. Der 42jährige Schuhmacher Johann Mar bach war am Freitag hier eingekeyrt und dann in ziemlich ange trunkenem Zustande in der 10. Stunde nach Hause zurückgegangen. Dort hat er seine 37 Jahre alte Ehefrau im Streit erschlagen, wie er angibk, ohne Zuhilfenahme eines Instruments. Nachbarn wurden auf die Tat gegen Mitternacht aufmerksam und holten die Gendarmerie herbei, die den Täter nach Ioachimsthal über führte. Marbach war geständig und reumütig. Die ermordeke Marbach war, wie es heißt, schon seit Jahren Mißhandlungen ihres Ehemanns ausgesetzt gewesen. „ Eibenstock. Der Verlag des .Eibenstocker Tageblattes gibt bekannt, daß er vom sechsmaligen auf viermaliges Erscheinen der Zeitung In der Woche übergeht. Vierteljährlich ^JMlt.ohnrJ«» 8 tragen. — Einzelne Nuumrem s '" Df. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Vr. 8, s Nemeindeverbands-Glrokonto Nr. 3. — VMchkL- L Konto: Dresden 12348.