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Weißeritz-Zeitung : 24.08.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192508247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19250824
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19250824
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-08
- Tag 1925-08-24
-
Monat
1925-08
-
Jahr
1925
- Titel
- Weißeritz-Zeitung : 24.08.1925
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Netteste Zettuug -es Bezirk» Verantwortlicher Redakteur: Felir Iebne. — Druck und Verlag: Larl Jehne in Dlvvolüiswal-e. Montag am 24. August l92S Nr. 196 fallen. letzt worden Ist. peützeile I« v»lLpfenni,e, «n^smitt »tz UeUam«, I> Ooldpsennlge, Dieses Blatt ealhSU die amttichen Bekanulmachunge» -er Amlshamrlmannschast, -es Amtsgerichts uu- -es Sla-lrats zu Dippol-iswal-e s-sss---ss-ss«ss—--K 91. Jahrgang f Herold. In der Nähe des hiesigen Gasthofes fliest ein Raü- j fahrer mit einem aus Thum kommenden Kraftwagen mit solcher j Wucht zusammen, dast er Wer die Windschutzscheibe hinweg in das Aulo geschleudert wurde. Er erlitt einen Oberschenkel- und einen Schlüsselbeinbruch. Weitzeritz Zeitung Tageszeitung un- Anzeiger siir Dippol-iswal-e, Schmie-eberg u. U Chemnitz, 22. August. In der Kaserne der Landespolizei er eignete sich am Donnerstag abend ein schwerer Unglücksfall. Bei der Ablösung der Polizeimannschatten abends um 10 Uhr nahm auch die Braut eines Beamten Abschied. In demselben Augen blicke griff der Freund des Polizeibeamten nach dem auf dem Tisch liegenden Aevolver, um ihn wegzulegen. Die Waffe entlud sich dabei und traf die Braut so unglücklich in die Brust, dast Reigen von 4 Herren und 4 Damen, wie auch der lebhafter ge- fahrene 2. Reigen von 8 Herren gelangen vorzüglich, und -i« Ruhe der Fahrer, die Gleichmäßigkeit des Fahrens, die tadellose Richtung, die fehlerfreie Vorführung fanden allseitig lebhaftes Lob und dankbaren Beifall. Richt minder gut war auch -er von 8 Herren des gleichen Vereins gefahrene Kunstreigen. In den Begrüßungsansprache dankte der Vorsitzende, Oberpostsekrekär Iakob, für das Interesse und gab seiner Freude Ausdruck, daß der Verein zu neuem Leben erwacht, wieder so reges Interesse finde. Bei der später stattfindenden Preisverteimna betont er, dah Lief hiesigen Fahrer in diesem Rennen wieder viel gelernt hätten und hoffentlich bald die Scharte auswetzen würden. Außer dem Sieger-, Kranz erhielt Hurtig die vergoldete Medaille und einen Gutscheins über 70 Mark zur Anschaffung einer neuen Rennmaschine, die übrigen Fahrer ebenfalls Medaillen und praktische Geschenke, wie Mühen, Stutzen, Likör, Wurst, usw. Anschließend wurden! auch die Sieger-Medaillen an die Fahrer des Müglihtalrennens vor 14 Tagen verkeilt. Lebhafte .All Heil'-Rufe wurden zumal den Dippoldiswalder Siegern, bei der zweiten Verteilung deck Altersfahrern zuteil. Radballspiele voll spannender Momente vervollständigte das Programm. Im ersten siegte Freital «Wanderlust* mitS: 2 gegen Niederbobritzsch, im 2. eine 2. Mann schaft von Freital mit 7:4 gegen Dippoldiswalde. Die Dipvoldis- walder waren forsch im Angriff, ließen aber leider recht oft ihr Tor ungedeckt. Ein Spiel beider Freitaler Mannschaften mußte wegen eines Maschinendefektes abgebrochen werden. Dem Verein wurde ein Blumenstrauß überreicht. Mit Tanz schloß die Ver anstaltung, die ein Beweis dafür war, daß auch in unserer Stadt ein reges Interesse für den Radfahrsport besteht. — Auf dem Obertorplatze ist vor dem Fremdenhof .zum Roten Hirsch' mit Grunügraben mm Einbau der Benzin-Adfüll- stelle der Deutsch-Amerikanischen Petroleum-Gesellschaft begonnen worden. Plauen i. V. Ein 30 jähriger Bauarbeiter, der wegen An getrunkenheit aus einem Lokal, ini dem er gezecht hatte, aus gewiesen worden war, hob im Zorn darüber einen eisernen Einfall deckel von der Skraßenschleuse ab und schleuderte ihn mit ge waltigem Schwung durch ein Gastslubcnfenster in den Gastraum. Der Zornwütige konnte von Glück reden, daß durch seine .Helden tat' von den in der Gaststube anwesenden Personen niemand ver- Oertliches un- Sächsisches. Dippoldiswalde. Fast kein Tag ohne Regen. Der Sonnabend hatte wohl einmal damit aufgehört, aber schon Sonntag früh standen wieder dunkle Molken am Himmel und mehrmals am Vormittag und frühen Nachmittag setzten Gewitterregen «in. Erst gegen Al^nd wurde es wieder schön. Der Landmann in unserer Gebirgslage wird dadurch nicht nur in der Ernte aufgehalten, nein, das Getreide wächst oft schon noch auf dem Stocke aus, oder eS steht lange in Puppen und erleidet dabei das gleiche. Der Sonntagsverkehr sieh infolge des ungünstigen Wetters am Morgen viel zu wünschen übrig. Dippoldiswalde. Der Krieg hat uns arm gemacht, das wird uns ost und ost erzählt und jeder spürts am eigenen Leibe, wie Lohn und Geyalt oder das Einkommen aus der geschäftiichen Unternehmung nicht langen will. Da mutz man doppelt darauf bedacht sein, daß die Werte, die noch da sind, nicht noch zerstört werden, die Werte, die in den Gebäuden investiert sind, welche selbst wieder hohe Werte bergen, seien es nun Wohnhäuser, oder Scheunen gefüllt mit Ernte, oder Fabriken mit wertvollsten Ma schinen. Darum ist man mehr noch alsfrüher auf ausreichenden Feuerschutz bedacht. Hier helfen die Motorspritzen mit, und in richtiger Erkenntnis dieser großen Hilfe ist die LandeSbrandkammer dabei, die Anschaffung selbstfahrender Motorspritzen weitestgehend zu unterstützen. So ist es auch unserer Staütgemeinde möglich geworden, mit Unterstützung der Kammer und des Bezirks- verbandeS solches Werk anzuschaffen. Für vorigen Sonnabend nachmittags 6 Uhr war die Ankunft der Motorspritze gemeldet worden. Die Fahrer, der Branddirektor, Führer und stell vertretender Führer der neuen Spritze, der Hauptmann der Frei willigen Feuerwehr hatten sich am Donnerstag nach Jöhstadt be geben und waren in der Fabrik der liefernden Firma Flader eingehend über die Handhabung des Werkes unterrichtet worden. In 4 Fahrtstunden wurde der Weg hierher zurückgelegt. Kurz vor 6 Uhr traf die Motorspritze auf der Höhe des Berreuther Berges ein, wo sie von den Töchtern des Branddirektors, Fräuleins Edith und Erika Reichel mit einer Eichenranke ge- schmücht wurde, worauf Stadtverordneten - Vorsteher Schumann mit kurzen Worten Mannschaften und das ihnen anzuvertrauende Merk begrüßte, für die Ueberführung der Spritze dankte, und dabei die Hoffnung auSfprach, datz die Spritze beilragen möge, die Feuersicherheit der Stadt zu heben, daß sie aber doch auch möglichst selten nur eingesetzt werden möchte, dah Feuersgefahr Lie Stadt verschone. Durch die von Publikum stark besetzte Bahn hofstraße traf die Schütze kurz nach 8 Uhr auf dem Kirchplatze ein, wo die Freiwillige Feuerwehr Aufstellung genommen und sich «in zahlreiches Publikum eingefunden hatte. Nach Besichtigung durch die anwesenden Vertreter der städtischen Behörden und nach einer Rundfahrt um den Marktolatz wurde sie im Gerätehaus untergebracht. — Die Nachversammlung der Freiwilligen Feuer wehr im Bahnhotel trug dem festlichen Tage Rechnung. Brand direktor Reichel dankte in seinen Be-grühungsworten den städt- tischen und sonstigen Behörden, die die Anschaffung ermöglicht, dankte für die Begrühungsworte des Stadtverordnelen-Vorstehers am Weichbild der Stadt ung brachte den ersten Schluck den Mann schaften der Motorspritze und dieserselbst mit dem Wunsche, daß keinem Unglück zustoßen möge. Weiterhin gab Branddirektor Reichel bekannt, daß er die beiden bei dem neuen Gerät befind lichen Leitern gestiftet habe, während der Führer der Spritze, Kürschnermeister Thümmel, über das Fladerfche Werk in Jöhstadt und über die Fahrt hierher berichtete und Adjutant, Friseurmeister Hörl betonte, daß die abseits der inneren Stadt Wohnenden nun mit noch mehr Ruhe etwa drohenden Brandgefahren entgegen setzen könnten. Bürgermeister Herrmann sprach den Wunsch aus, daß sich die Spritze jederzeit bewähren möge, wie in der Wehr auch immer der Wahlspruch gelten möchte: Aste für einen, einer für alle. Die Stimmung war von Anfang an gehoben und nahm im Verlauf des Abends mehr und mehr zu, so daß di« Länge der Nachversammlung wohl niemand Wunder nahm. Bemerkt sei hier, daß von Apotheker Back ein Verbandskasten geschenkweise zu- grsichert worden ist. Am Sonntag fand dann di« Probefahrt, Abnahme durch den Kreisvertreter, Branddirektor Müller, Schmiedeberg und Uebergabe statt. '/-8 Uhr ftihr die Spritze nach Schmiedeberg und von hier durch den Molchgrund nach Frauendorf. Die Steigung dieser Straße wurde tadellos über wunden. Auf der weiteren Fahrt wurde auch noch die Hotz« Straße berührt und hier beim Windischheim eine erste Probe mit Wasserentnahme aus dem Hydranten ausgeführt. Sie verlief zu- friedenstellend. Die Bewohner und Gäste des MindischheimeS wie vor allem auch das anwesende Präsidialmitglied des Sächsischen Militärvereins-BundeS, Pfarrer Döhler, sprachen ihre vollste Ge nugtuung über den für die Gebäude des Stadtgebietes am Stein bruch ganz besonders wichtigen neuen Feuerschutz aus. Um 10 Uhr traf die Spritze auf der Aue ein und fuhr am Mühlgraben auf, worauf die Prüfung der Zenlrisugalpumpe begann. Diese ist in der Lage 1000—2100 Liter in der Minute zu fördern und sie ent weder in einem 24 Millimeter Strahlrohr, oder in zwei 16 er oder sechs 12 er Rohren auf das Objekt zu werfen An Schlauch material stehen der Spritze 8 Meter Saugschlauch und je 200 Meter 52 er und 75 er Druckschlauch auf drei Schlauchwellen zur Verfügung. Die Prüfung ergab bei einem 24 er Strahlrohr gegen Wind 48 Meter, bei Windstille 57 Meter Reichweite, bei zwei 18 er Rohren 53 Meter, bei vier 12 er Rohren 34 Meter und bei sechs 12 er Rohren 30 Meter Reichweite. Die Pumpe arbeitete zur Zufriedenheit des abnehmenden Kreisvertrelers und der anwesenden Vertreter der Behörden, Amtshauplmann von der Planitz, Bürgermeister Herrmann, Dezernent des städtischen Feuerlöschwesens Stadtrat Jäckel, ÄrandversicherungS - Baurat Choulant und anderer Herren. Stadkrat Jäckel übernahm dann die Spritze In den Besitz der Stadtgemeinde. Er dankte der LandeS- brandkammer, dem Bezirksoerband, Amtshauptmann v. d. Planitz und den Zeichnern freiwilliger Spenden für die gewährte Unter stützung, sprach anderseits ober auch sein Bedauern aus, daß sich einige um Spenden Angegangene von einer Unterstützung aus geschlossen hätten, darunter solche, bei denen die Mehr schon wiederholt habe eingreifen und ernste Gefahr abwehren wüsten. Er dankte Branddirektor Reichel und auch Kreisvertreter Müller. — Das Orgelkonzert von Professor Herklotz findet morgen Dienstag statt, nicht Sonntag, wie versehentlich gedruckt wurde. — Eine tüchtige sportliche Leistung vollbrachte Joh. Budra vom Freiberger Schwimm- un- Skiklub, indem er -le ganze Tal- I sperre Malter von Dippoldiswalde bis zur Sperrmauer durch schwamm. Er benötigte zu der Strecke trotz Gegenwindes und I Hohen Wellenganges 1 Stunde 44 Minuten 20 Sekunden. Drei I mitschwimmende Derelnsmitglieder mußten unterwegs aufgeben. — Im Anschluß an die vor einigen Tagen erschienene Notiz über die Ausstellung der Jagdkarte nach dem neuen Jagdgesetz ! wird für die beteiligten Kreise noch die kürzlich erfolgte Stellung nahme des Wirtschaftsministeriums von Interesse sein, daß eine Haftpflichtversicherung der Jag-Karteninhaber von 100000 Mark für Personenschäden und 10000 Mark für Sachschäden für aus reichend wird angesehen werden können. — Mittwoch am 26. August findet die nächste Tuber- kulosenspr«chstun d e im Diakonat statt. — Bei einem Mokorradbahnrennen in Dresden geriet ein Fahrer aus der Bahn, fuhr gegen die Holzbrüstung, die sofort zertrümmert wurde und stürzte ab. Schwerverletzt wurde er vom Platze getragen. Auch aus dem Publikum wurden zwei Personen verletzt. , Ulberndorf. Nach längerer Pause wurde von selten -er Schule für die Kinder des Schulbezirkes am vergangenen Sonn abend ein Schulfest veranstaltet, das, begünstigt vom schönsten Wetter, einen allseitig befriedigenden Verlauf nahm; am gestrigen Sonntag folgte demselben ein Kinderfest, das ebenfalls sich all gemeinster Teilnahme erfreute. — Durch festliches Schmücken -er Häuser hatte die Gemeinde ihre Teilnahme an beiden festlichen Vergnügen -er Kinder zu erkennen gegeben. Ulberndorf. Sonntag früh verunglückte hier «in Dresdner Motorradfahrer dadurch, daß ein Reisen platzte. Er stürzte und zog sich mit seinem SoziuSfahrer glücklicherweise nur leichtere Verletzungen zu, war jedoch gezwungen, seine Maschine mit der Eisenbahn heimzubefördern. Schmie-eberg. Der bei der Güter-verwallung des hiesigen Bahnhofes angestellte Eisenbahnbetriebs-Assistent hat als Güker- boden-Kassierer einen hohen Geldbetrag unterschlagen. Er befindet sich gegenwärtig in Urlaub und hatte sich, als ihm bekannt wurde, daß seine Unterschlagungen aufgedeckk seien, von Hause entfernt, ist aber später dorthin wieder zurückgekehrk. Hermsdorf bei Dippoldiswalde. Heute früh V«3 Uhr entstand auf dem Boden über dem Viehslalle des Stuhlbauers Paul Mühlisch ein Brand und legte das Gebäude sowie das angrenzende Wohnhaus in Asche. Außer der Ortsspritze waren erschienen! die Freiwillige Feuerwehr von Reinhardtsgrimma, die Spritz« von Hirschbach un- die Spritze von Reinberg. Letztere brauchte jedoch nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Erstere arbeiteten mit Erfolg. Lin Teil der Maschinen ist dem Feuer zum Opfer Die Prüfung habe ein erfreuliches Bild ergeben, am Merke werde es nicht liegen, wenn es nicht zur Zufriedenheit arbeite. Zwei Momente seien dazu nötig, ausreichendes Wasser und gute Durch bildung der Spritzenmannschaft. Es müsse Aufgabe sein, besonders in den Ortschaften des Bezirkes, alle verfügbaren Wasserstellen so herzurichten, daßihnen Wasser auf die Dauer entnommen werden könne und die Mannschaft müsse so eingeübt werden, daß sie sie auch zu jederzeit sachgemäß bedienen kann. Stad trat Jäckel über nahm die Spritze und übergab sie dann der Freiwilligen Feuer wehr, deren Kommandant, Branddirektor Reichel, versicherte, die Wehr sei stolz, als erste im Bezirk eine solche Spritze zu besitzen und werde sie stets als Kleinod betrachten un- als solches be handeln. Er übergab sie dem Führer Thümmel mit dem Wunsche, i daß sie für den Ernstfall wenig in Tätigkeit treten müsse, dann aber , «Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr'. Thümmel dankte für das in ihn und -ie Mannschaft gesetzte Vertrauen und versprach tauch für diese), den Dienst so zu verrichten, wie es sich gezieme. Darauf rückte die Spritze nach dem Gerätehaus ab. Hier wurde dann nochmals eine Probe an dem Hochdruck-Hydranten an der > Kirche vorgenommen. Hatte -ie Leitung an sich schon den an sehnlichen Druck von 8 Atmosphären und wurde der Strahl hoch hinausgeschleudert, so ging er, als die Spritze dann mitarbeitete, über das Kirchendach hinweg und lediglich der Wind trieb -as Wasser wieder zurück. Auch das Rathaus wurde überspritzt. Hier konnte man ganz besonders zeigen, welch hoher Feuerschutz für unsere Stadt in diesem neuen Merke liegt. Möge unsere Stadt und der ganze Bezirk vor Feuersnot möglichst bewahrt bleihen, möge aber die Spritze, wenn sie doch eingesetzt werden muß, mit helfen, den Brand rasch zu löschen, ein Umsichgreifen zu verhüten, Volksgut zu schützen und vor Vernichtung zu retten. Dippoldiswalde. Neben der Prüfung der Automobilsprihe und deren Uebernahme in den Besitz der Stadt war gestern noch eine zweite Veranstaltung, die das lebhafteste Interesse eines großen Telles der Einwohnerschaft fand, das Skraßen-Radrennen am frühen Morgen und das Radsportfest am Nachmittag und Abend, veranstaltet vom Radfahrerklub „Welßeritztal" von 1886 zu Dippoldiswalde. Schon zum Start morgens 5 halten sich viele auf dem Obertorplatz eingefunden, -er Weg, 54 Kilometer, führte, wie schon in letzter Nr. geschrieben, über Oberbäsllch-Teichmühle > —Heidemühle—Paulsdorf-Ruppendorf-DIppoldiswalde-Schmie deberg — Molchgrund — Luchau — Dippoldiswalde —Teichmühle— Heidemühle—Seeblick nach Dippoldiswalde. Das Wetter war I zum Fahren günstig, die Straße staubfrei, nur ein kleines Stück hinter dem Molchgrund schlammig, wohl drohten Gewitterwolken, I Nässe zu spenden, der Regen fiel erst, als das Rennen zu Ende war. Gemeldet hatten sich 21 Fahrer, einer startete nicht, da er erkrankt war. Bald nach 5 wurde ein Fahrer mit 5 Minuten Vorgabe aufden Weg geschickt, er wurde später aber aufgeholt, I die mit 2,5 Minuten Vorgabe abgelassenen 7 Fahrer legten aber sofort ein lebhaftes Tempo vor und haben, das sei gleich hier gesagt, eine bessere Zeit gefahren wie die zuletzt obgelassenen 12 Mann. Von ihnen mußte ein aussichtsreicher Fahrer schon hinter Dippoldiswalde wegen körperlichen Schaden aufgeben. Das Feld blieb dann ziemlich geschloffen und passierte nach 23 Mi nuten den Seebllck. Am Berreuther Berg mußte ein Freitaler I Fahrer wegen Maschinendefektes ausscheiden. Gegen 5.45 trafen die Fahrer in Dippoldiswalde ein und berührten den Freiberger I Platz, der längs der Fahrstrecke von zuschauendem Publikum dicht beseht war. Der Haupttrupp hatte 47 Minuten Fahrzeit gehabt. Den „5-MInuten Vorgabemann", ebenfalls ein Freitaler I Fahrer, traf bei Ulberndorf Unheil, er stürzte und mußte das I Rennen aufgeben. Dem Dippoldiswalder Fahrer Gericke, der I fast Immer geführt hakte, fuhr bei Obercarsdorf Claußnitzer— l Niederbobritzsch Ins Rad, beide stürzten und trugen Verletzungen I davon. Sie schwangen sich wieder auf ihre Maschinen und hotten bis Naundorf auch wieder auf, Gericke gab dann aber im Molch- I arund das Nennen auf. Einen Schlauchdefekt hatte Krönert— I Dippoldiswalde kurz vor Luchau, nach Reparatur hat er den I Weg aber bis zum Ende zurückgelegt. 6.45 hatten die Fahrer, bis auf wenige, unser« Stadt zum zweiten Male an der Glas- I Hütter-Dresdner-Straßengabelung passiert. Der von Fabrikbesitzer Erich Nitzsche Obercarsdorf freundlichst zur Verfügung gestellte und selbst gesteuerte Begleikwagen fuhr hinter Dippoldiswalde zur Spitze vor, konnte diese trotz höchster Geschwindigkeit ober doch erst bei Malter erreichen. Auf der Aue, am Ziel bei der Müllerschule, warteten schon lange vor 7 Uhr viele auf das Ein treffen der Fahrer. Als erster ging mit 2 St. 1 Min. 34 Sek. bei 2,5 Minuten Vorgabe Karl Hurtig vom Radfahrerverein Wanderlust Germania—Freital durchs Ziel, ihm folgte 12 Se kunden später Otto Wolf vom Verein Bobrlhschtal-Niederbob- rihsch. Beide sind im Besitz des Bezirksmeisterschafls Titels, ersterer von Freital, letzterer von Adlberg. Als erster Dippol diswalder traf, lebhaft begrüßt, Alfred Voigt mit 2 Sld. 4 Min. 42° i° Sek. Fahrzeit «in. Es folgte dann Paul Fischer-Nieder bobritzsch mit 2 Std. 7 Min. 16 Sek. und als erster der ohne Vorgabe Abgefahrenen Max Witwer—Freital mit 2 Std. 7 Min. 25 Sek. Hurtig war diesem gegenüber also um rund 3,5 Min. besser gefahren. In rascher Folge trafen dann die übrigen .„„ui n> unm» Fahrer ein: Herm. Zanssen-Dippoldiswaide, 2:9: 53,-/-, Erich . sich dabei unorras o>e ^"uiioungru „ Wünschmann-Dippoldiswalde 2 : 10 : 16, Willy Scharnweber, bas Mnge Mädchen tot Zusammenbruch ein erst 16jähriger Fahrer, der mit vorzüglicher Körperhallung Ptau« bei Floh«. Ein hiesiges 12 iährlges Schulmädchen, das fuhr, 2 :10 : 16, Arthur Franke-Poulsdorf 2 : 10 : 38, Erich ! -'M Arm Ü-brochen I)at und noch in der Binde trägt, kam zum Claußnitzer—Niederbobritzsch 2 : 11 : 29--, Georg Demkowsky— I Stürzen und brach sich unglücklicherweise den anderen Arm. Freital 2:11: 35-',. Gegen 8 Uhr unternahmen die Rennfahrer j und Mitglieder üeS Dippoldiswalder Vereins eine Rundfahrt i durch die Stadt, wobei auf dem Marktplätze der Vorsitzende deS § hiesigen Vereines, Oberpostsekrelär Iakob, -ie Gäste, Mitglieder der Vereine Wanderlust-Germania'—Freital und Bobritzschtal- Niederbobritzsch begrüßte. Trotzdem es noch nach Mittag zeitweise regnete, konnte doch der Rundgang durch die Stadt und das Gartenkonzert im Reichskronengarten durchgeführt werden. Am Abend versammelten sich viele Freunde des Radfahrsportes mit den Mitgliedern und auswärtigen Gästen deS hiesigen Radfahr vereins im Reichskronensaale. Nach Tanz begannen gegen 8 Uhr die Vorführungen. Der Radfahrverein «Turner zu DreSden- Briesnitz führte Reigen und Kunstreigen vor. Sowohl der erste Arzu »»preis: Für etnenMonat 2 Goldmark«» ^tragen, einzeln« Nummern 15 Doldpfenntg«, Vemelnde-Verban-t-Dirokont« Rumm«r 5, Postscheckkonto Dresden 12 548. Fernsprecher: Amt DwooU»s»alL« -kmmuer 8.
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