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Inserat« werden «1t Spaltenzeile 60 Pf. 83. Jahrgang Freitag den 14. September 1917 abends Nr. 214 vsr LtaStrat. 2 Pfund, 3 Spätnachmittag ausge geben. Preisvierteljähr lich einschl. Zuträgerge bühr M.2.40,zweimonat lich M. 1.60, einmonat lich 80 Pf. EinzelneNum- mernloPf. AllePostan- stalten«P ostboten, sowie unsere Austräger neh- für 1 Pfund 30 Pfennig. Es werden abgegeben: . an einzelftrhende Personen . Haushaltungen mit 2 Personen Kirchen-Nachrichten. Freitag den 14. September 1917. Schmiedeberg. Kriegsbetstunde fällt aus. 15. Sonntag nach Trinitatis, den 16. September 1917. Dippoldiswalde. Tert: Matth. 6, Bers 24—34. Lied Nummer 605. — Vormittags 8 Uhr Beichte und heilige» Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mofen'. Vormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst: Sup. Michael. (Kirchenmusik: „Selig sind, die Leid tragen" von A. Kranz, für Sopransolo, kleinen Chor, Violine und Orgel.) — Nachmittags 2 Uhr kirchliche Unterredung mit oen Jung- frauen: Pastor Mosen. Henncrsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterdienst. Schönfeld. Nachmittags 2 Uhr Erntedankseftgottes- dienst. Ammelsdorf. Nachmittags 2 Uhr keine Kommu nion in der Schule wegen des Erntefeste» in Schönfeld. Johnsbach. Vormittag» 9 Uhr Pcedigtgottesdienft. Nachmittags 1 Uhr Unterreduug mit den Jünglingen. Kipsdorf. Vormittags 9 Uhr Predigtgoltesdunst: Hilssgeistltcher Clauß. Nachmittags 5 Uhr Beichte und heilige» Abendmahl: derselbe. Abends 8 Uhr Jünglings- verein in Schmiedeberg, Kreischa. Vormittags 8 Uhr Beichte und Feier d» heiligen Abendmahls. Vormittags 9 Uhr Predigtgottee» dienst. Nachmittags 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jünglingen und Jungfrauen aller dazu verpfttchteten Jahrgänge. Nachmittags 3 Uhr Taufgottesdienst. Oelsa. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Possendorf. Vormittags '/29 Uhr Beichte und Abend- mahlsseier: Pfarre» Nadler. Vormittags 9 Uhr Predigt gottesdienst: Pastor Schneider. Vormittags 2/411 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Schneider. Reichstadt. Vormittags 9 Uhr Predigtgotterdienst. Vormittags 1/2I I Uhr Kinderdottesdienst. Reinhardtsgrimma. Vormitraas 9 Uhr Erntedankfest. Sadisdorf. Vormittags 9 Uhr Kindergottesdienst. Nachmittags 2 Uhr Erntedankfest-Gottesdienst. Schmiedeberg. Vormittags 9 Uhr Lesrgottesdienst. Abends 8 Uhr Jünglingsverein (Konditorei Kögel). Seisersdorf. Vormittags 9 Uhr Lesrgottesdienst. .Dienstag den 18. September 1917. Selzersdorf. Abends 6 Uhr Kriegsbetstunde mit heiliger Abendmahlsfeier. Katholischer Gottesgienst. Schmiedeberg. Sonntag den 16 September, vormittags 91/2 Uhr im Gasthof. rvermtfHle». ' Die verlorene Brotkarte. In Stendal gab der Magistrat bekannt, bah neue Karten für verlorene zum Preise von 1,50 M. bezogen werden könnten. Die Folge >ies«r Bekanntmachung war überraschend. Es meldeten ich so zahlreiche Personen, daß der Magistrat eine War nung erlassen mutzte. „Plötzlich" hatten Hunderte von Personen ihre Brotkarte — „verloren". Aus Feld-ostöriefe». kk. Galizien, 19. 7. 17. Werte Herren Kameraden! Heute mal eine kleine Skizze von hier Hausen. Eine Autosahrt. Abends l/2lOUHr wars, als wir am 3. Juli d. I. nach beschwerlichem Marsche auf der Stratzr nach P. anlangten. Am Nachmittage war ein tüchtiger Gewitter- -regen niedergegangen und hatte den sußdicken Staub auf den Wegen in ebenso tiefen Schlamm verwandelt. Bei jedem kleinen Hügel mutzte 4spännig gefahren werden. Die Pferde fanden keinen Halt auf dem glitschrigen Boden. Und die Fahrzeuge rutschten von einer Seite auf die andere. Immer wieder mutzten die Schützen mit zugreifen. Und manchen Tropfen Schweiß hat ,» gekostet, bi» da» kurze Stückchen Weg von Z. nach der Straße von P. zu- rückgelegt war. Dort standen die Auto» schon bereit. Wir wurden nochmals in Bedienungen eingeteilt, Zugführer und G-fechtSoraonanzen bestimmt, und dann hi-tz es Gewehi frei. Und runter ging» zu den Kraftwagen. , I. Kompanie war bereits auf die ersten drei Autos vcrla. en. Wir vekommrn die nächsten drei. Jeder Zug Wir wünschen Veit Kamps in Ankunft nicht, darum müssen wir ihn jetzt bi» zum vollen siegreichen Ende führen. Auch ein unentschiedener Krieg lädt un» uner trägliche Lasten für die Zukunft auf. Wir haben keim Freude am Kilometerfressen und wir führen den Kamp nicht aus Lust an der Unterjochung fremder Völker. Aber in einer Welt, wo Treu und Glauben nichts mehr gilt, kann nur die Gewalt das Recht sichern. Gegen meuch lerischen Urberfall hilft kein Friedenskongreß und kein Schiedsgericht, da hilft nur die eigene Stärke. Wir leben der starken und gerechten Zuversicht, daß wir unsere künf tige Stärke nicht mißbrauchen zum Uebrrfall, sondern zur Sicherung des Weltfriedens. Eben darum aber kämpfen wir weiter. Oertliches und Sachfisches. Dippoldiswalde. Theater. Mit dem Preis-Lust spiel „Die Augen der Liebe" zeigte sich die Dresdner Novitäten Gesellschaft gestern abend von ihrer besten Seite. Gespielt wurde sehr gut, ohne Uebertreibungen nach der humoristischen Seite. Alle Mitwirkenden hatten ihre Rollen gelernt. Auch der Garderobe sei lobend gedacht. Das Stück gefiel, wenn auch die langen Monologe, besonders am Anfang, nicht jedermanns Sache sind. Auch macht es einige Mühe, mit den drei Akten den Abend zu füllen, einen vierten aber vertrug wohl der Stoff nicht. Das Gebotene hätte einen besseren Besuch verdient. — Am vergangenen Donnerstag abends in der achten Stunde ist von einem im Tempelwege vor einem Hause stehenden Fahrrade eine schwarze, mit Fransen versehene Handtasche, enthaltend einen Frachtbrief, eine Radfahr- karte, ein Geldtäschchen mit Inhalt, abhanden gekommen. Für Wiedererlangung der Tasche hat der Eigentümer eine entsprechende Belohnung ausgesetzt. — Fräulein Mara Duve, Opern- und Konzertsängerin au» Berlin, vorher in Warschau und Wien, welche zurzeit in unserer Stadt weilt, hat sich gütigst bereit erklärt, nächsten Sonntag im Haup'gottesdienstr eine unter „feld grauen Weisen" erschienene tiefernste Komposition zu Gehör zu bringen, deren künstlerischer Vortrag sicher zur Erbauung der Gemeinde beitragen wird. — Die Gerichtsferien erreichen am 15. September ihr Ende. Damit nehmen die Gerichte ihre Tätigkeit im vollen Umfange wieder auf. Die für die Erledigung der Fertensachen eingesetzten Ferienkammern und Feriensenate werden aufgehoben. — Militärische Gesuche An da» Kriegsmini- sierium gelangen täglich eine große Anzahl Gesuche, für die e» nicht zuständig ist. Dadurch entsteht den Gesuch- ftellern Zeitverlust, dem Kriegsministerium unnötige Mehr arbeit. Es sind zu richten: 1. Gesuche um freiwilligen Eintritt unmittelbar an den ausgewählten Truppenteil oder an das zuständige Bezirks kommando. 2. Gesuche um kürzeren Urlaub an die Kompanie, Eskadron, Batterie, oder die Sonderformation. (Non den Feldtruppen kann Urlaub außer der Reihe nur in den allerdrlngendsten Fällen bewilligt werden.) 3. Gesuche um längeren Urlaub, um Versetzung in die Heimat und Entlassung über die Ortsbehörde an die Amts» hauptmannschast. 4. Gesuche um Zurückziehung oder Zurückhaltung von der vordersten Kampfsront — nach Beglaubigung aller Angaben durch den Stadlrat oder die Amtshauptmann schaft — an den Truppenteil (beim Regiment an dieses, nicht an da, Bataillon oder die Kompanie). Letztere Ge- suche sind nur zulässig für s) über 45 Jahr« alte Landsturmleute, die schon sechs Monate in vorderster Linie gekämpft haben, b) Väter zahlreicher unversorgter Kinder, c) letzt« Söhne, wen» die Familie schon von schweren Verlusten betroffen wurde. . ' , . 5. Berufungen gegen Entscheidungen sind bei der Be hörde anzubringen, die die Entscheidung mitgeteilt hat. Diese gibt sie mit den Unterlagen ohne weiteres an die höhere Stelle. Seisersdorf. Nächsten Sonntag findet im Gastho wiederum ein Gastspiel des Dresdner Schauspiel-Jnsttuts (Dir. Henry Haupt) statt. Zur Aufführung kommt das reizende Lustspiel „Ein tolles Mädel" von E. A. Görner. Da die Gesellschaft für eine gediegene Aufführung bürgt, ist ein Besuch sehr zu empfehlen. Mühlbach bei Maren. Die Angelegenheit des Ein bruchs in dem Holzhändler Neubertschen Grundstück ist dahin polizeilich aufgeklärt, daß es sich nicht um einen versuchten Raubmord — der Einbrecher hat Frau Neubert nicht gewürgt oder verletzt — sondern lediglich um eine versuchte Erpressung handelt, deren Erfolg aber durch die Hilferufe von Frau Neubert und ihrem Enkelkinde ver hindert wurde. Man ist dem Täter auf der Spur. Tharandt. Ein Vermächtnis in Höhe von 5000 Frank ist der Stadtgemeinde von dem Grafen Pourtales in Bern zugefallen. Der Stadlgemeinderat hat beschlossen, da» Vermächtnis anzunehmen. Dresden. In der zweiten Hälfte des November finden hier trotz des Krieges Stadtoerordnetenwahlen statt. Dresden. Der Albert verein in Dresden, der auch in Dippoldiswalde einen Zweigverein besitzt, kann am heutigen 14. September auf sein 50jährige» Bestehen zurück blicken. Dohna. Den Katzen der hiesigen Stadt droht jetzt das Verhängnis durch die Einführung der Katzen steuer die für das Jahr auf 3 M. und für jede zweite Katze auf 6 M. festgesetzt worden ist. Schandau. In der Nacht zum Dienstag wurden zwe russische Kriegsgefangene hier aufgegriffen, die sind ihrem Arbeitskommando seit einer Woche entlaufen und stammten au« dem Kriegsgefangenenlager Königsbrück. Frankenberg. Privatmann August Eichler (Markt Nr. 12) konnte das 60jährige Meisterjubiläum bei der Weberinnung begehen. Der 92 Jahre alte Jubilar, der bereit» 1852 das Bürgerrecht erwarb, ist jetzt der ältelte Bürger unserer Stadt. Döbeln. Regelmäßiges Probemelken in den «inzel- nen Gemeinden des Bezirks wird der Bezirksverband vornehmen lassen zur Feststellung der Milcherträge, vor allem auch, um sich über den Stand der Milchversorgung ständig auf dem Laufenden zu erhalten. Chemnitz. In der Donnerstag abend staitgefundknen Stadtvsrordnetensitzung wurde der Stadtrat und Kämmerer Arlart aus Neukölln als Bürgermeister für Chemnitz gewählt. Bärenstein (Bez Chemnitz) Die hiesige Gemeinde- Gasanstalt hat die weitere Abgabe von Gas wegen Kohlen mangels vollständig etnstellen müssen. Zwar sind Kohlen sendungen angemeldet, es ist aber ungewiß, wann diese durch die Transportoerzögerungen rintreffen. Waldenburg. In einer gemeinschaftlichen Sitzung beschlossen Rat und Stadtverordnete, gegen das Straßen- beleuchtungsverbot de» Generalkommandos Einspruch zu erheben und zu beantragen, daß wenigstens die Rich- tungslaternrn bi» abends 1/212 Uhr gebrannt werden dürfen. 60 8 auf den Kopf, Berkaus,preis 7 Pf., ist vom 15. d. M. ab gegen Abschnitt „li" der Lebensmittelkarte erhältlich bei Hamann, Hofmann, Mende, Herm. Richter,'Joh. Richter, Scheibe und Thomschke. ' Stadtrat Dippoldiswalde.. Üinnvn-Vvnkjaulf Sonnabend den 18. September von vormittags 9 Uhr ob im Rathaussaale. Preis Die „Meiherltz - Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am 20 Pf., solche au» unser« Amtshauptmannschaft mit 16 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 46 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkoinplizierteJnserate mit entsprechenoem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« WeWtz-MlllS ÄMidi« «MM flr Amtsblatt für di« Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den S a a zu lppo swa e Mit achts«itl,«m „Jllustrl«rt«n Nnt-ryaltnngsblatt" und ««Nch« Unterhalt««,-s« " ' Mr die Ausnahme ein«- 2n!°rat« -« »«stimmt« Stell« ««» -« »«stimmten Tage« «^--i"°EE iwernamm . " V-rantw-rtlich« N°d°»°ur- Pani J-Hne. - Druck und Verlag van Lari J-Hn- 'N Dippoldiswalde. . . - 3 - 4 - usw. Vie Abgabe ist nm eine beschränkte. Besitzer und Pächter von Obstbäumeu werden nicht berücksichtigt. Brotausweiskarte ist vorzulegen. Dippoldiswalde, am 14. September 1917.