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auhemr c Nachnchtm BerordunngSblatt der «reiShaup1ma«»schaft Bavtze« zugleich als «oafistorialbehörde der Oderlaasitz für brtcslichc AnSkunstSertcilung 10 (und Porto). Nr. 56 1!M5 Mittwoch, den 8. März, abends Königliches Amtsgericht. Bautzen, am 7. März 1905. Bautzen, den 7. März 1905. Bautzen, am 28. Februar 1905. Bautzen, am 3. März 1905. 4 3 4 Zittau: Bautzen Kamenz Löbau: Stroh 100 leg 3 78 - 30 « . 98 . . 20 . Hafer 100 kg 14 96 4 15 - 46 . 15 ' 65 - 14 - 96 - )ster» «I» «s E, In das Güterrechtsregister Ist heute eingetragen worden, das; der Schlosser Johann SSYkor und seine Frau Anna Auguste SSYkor verm. gewes. Gude gev. Halle in Bautzen Gütertrennung vereinbart haben. Zn besetzen: die Schnlstelle zu Tiöblgau bei Schmölln. Kollator: das Königliche Ministerium des KuliuS und öffentlichen Unterrichts. Einkommen der Stelle außer freier Wohnung im Schulhaus und Nutznießung des Schulgartens: 1200 Mark Grundgehalt, 165 Mark für Foribilduvgsichul- und Turnunter richt. sowie bis zur Einrichtung der vietklaffigen Schule (Michaelis 1905) die gesetzliche Entschädigung sür 4 Ueberstunden, nach deien Wegfall eine unwiderrufliche persönliche Zulage von 200 Mark gewährt wird. Bewerbungsgesuche sind unter Anschluß der erforderlichen Unterlagen (darunter ein AmtSsühiungszeugni« neuesten Datum?) bis zum 24. März bei dem Unterzeichneten einzureichen. der Amtshauptmanvschasten Bautzen und Löbau, des Landgerichts Bautzen und der Amtsgerichte Bautzen, Schirgiswalde, Herrnhut und Bernstadt, des Hauptzollamts Bautzen, ingleichen der Stadträte zu Bautzen und Bernstadt, sowie der Stadtgemeinderäte zu Schirgiswalde und Weißenberg. Der Eiageborenm-Aufstant i« DeMsch-Südwestafrila. * Berlin, 7. März. Ein amtliches Telegramm aus Windhuk meldet: Jntendanturrat August Drewes, qe. baren am 16. 12. 69 zu Diertrichsdorf, früher bei der In tendantur der 28. Division, am 23. 2. 05 an Bord des Dampfers „Bergranow" plötzlich verstorben. Reiter Emil Bergemann, geboren am 9. 11. 81 zu Damm, früher im 3. Garde Regiment zu Fuß, verirrte sich 15 Kilometer nörd. lich Dabis beim Ochsenlränken und wird seit 15. 2. d. IS. vermißt. Gefreiter Reinhold Hilscher, geboren am 13. 10. 83 zu Ober-Lobendau, früher im 2. sächsischen Feld- Artillerie-Regiment Nr. 28, im Gefecht bei Gochas am 5 1. d. Js. durch Schuß linke Schulter leicht verwundet. Für dl« hiesige städtische Kindeibewahranstalt Ist die Lieserung der im 2. Vierteljahre 1905 benötigten Flitsch- und Wurstwaren, Fett und Talg u. s. w. zu vergeben. Lieserungsangebole sind unter Angabe des Einzelpreises sür da« Psund schriftlich bis 17. März 1905 an die Sladlhauptkanzlel abzugeben. Die Bautzener Nachrichten erscheinen, mit Ausnahme der Sonn- und Festtage, täglich abends. Preis des vier el jährlichen Abonnements 3 Jnserlionsgebühr sür den Raum einer Pelit-Spaltzeile gewöhnlichen Satzes 15 in geeigneten Fällen unter Gewährung von Rabatt; Ziffern-, Tabellen- und anderer schwieriger Satz entsprechend teurer. NachwciSgcbühr sür jede Anzeige und Insertion 20 -z, Serantwortlicher Redakteur Georg G. Monse ^Vertreter A. Zschuppes (Sprechstunden wochentags von 10—11 und von 3-4 Uhr). - Telegramm-Adresse: Amtsblatt Bautze«. Fernsprechanschluß Nr. 51. Der Königliche Bczirksschulinspektor. Schulrat Schütze. Würde das ohne Zweifel viel dazu beitragen, den in dem zweiten Manifest des Zaren gelegten Keim zu ruhiger Ent wickelung zu bringen. Eine neue Niederlage der Russen im Osten ober würde das Zarentum aufs tiefste erschüttern und die Wirren im Innern nur noch vermehren. Noch läßt sich aus den einander widersprechenden Nachrichten vom Kriegsschauplätze kein Gesamtbild gewinnen, aber die Zeichen niedren sich, welche darauf deuten, daß auch diese gewaltige Schlacht für die Russen unglücklich zu verlaufen scheint. Mag es nun sein, wie ihm wolle, am besten wäre es, wenn der Zar diesen durchaus unpopulären Krieg en digte und Frieden schlösse. Es gibt im Innern gerade genug zu tun, und draußen keine Lorbeeren mehr zu holen. Die große Ausdehnung seines Reiches ist die Achillesferse seiner Macht. Auch Alexander der Große mußte in Indien umkchren, und seine Nachfolger haben erkennen müssen, daß es leichter ist, große Reiche zu gründen, als sie zu erhalten Und Rußland ist groß genug, um ein Jahrhundert an der inneren Kolonisation des Landes zu ai beiten. Aber wir wollen nicht pharisäisch über andere richten, sondern uns fragen, würde es bei uns anders uussehen, wenn Deutschland einmal in einen unpopulären, unglück lichen Krieg verwickelt würde? Nicht um ein Haar besser, sondern noch viel schlimmer! Die slavische Natur des rus sischen Volkes ist indolent und an den Zustand dumpfen Leidens gewöhnt, und es hält schwer, diese träge Mosse zu organisieren und aufzurütteln. Deshalb diese vereinzelten Streike, die keinen Sinn und Zweck haben! Wie würde das aussehen bei unseren organisierten und durch und durch revolutioniertem Volk?! Dann wäre die Stunde des großen Kladderadatsch gekommen und das Deutsche Reich binnen 48 Stunden eine Republik. Darum können wir nur wün schen: Gott bewahrt uns vor einem Kriege, vor allen Dingen vor einem unpopulären Kriege! x Konservatorium nu vrosäon. 00. AIIv k'äelwr kür Kusip um! Dbvater. Voll» Luruo uixl bliurollliobor. Iklotritt Huuptsiiuritt 1. null 1. keptombor. krospott äurob äa» Orga» der Handels- und Gewerbekammer z« Zittau »er r«sßsch-1tt"mtsche «rte«. * Paris, 7. März. Der Kriegsberichterstatter deS „Journals", Raudeau, telegraphiert gestern nachmittag 4 Uhr aus Mukden: Die beiden feindlichen Armeen, jede ver treten durch ihre Eliten, die japanische Armee durch die Veteranen von Port Arthur, geführt von General Nogi, die russische Armee vertreten durch das sibirische Korps unter General Kaulbars, haben sich heute eine gigantische Schlacht geliefert. Der Kampf hat sich neun Kilometer nordwestlich von Mukden in einer ungeheuren Ebene ab gespielt. So weit das Auge reichte, sah man nur daS - Nur bis früh 1v Uhr eiugeheude Inserate finde« noch in dem abends erscheinende» Blatte Ausnahme. Inserate nehmen die Geschäftsstelle des Blattes und die AmwncenbureauS an, desgleichen die Herren Walde in Löbau, Clauß in Weißenberg, Lippitsch in Schirgiswalde Gustav Kröling in Benistadt, Buhr in Königshain bei Ostritz, Reußner in Ober-Cunnersdorf und von Lindenau in Pulsnitz. MU ketteu-Tiiwr chle. ms wiEt ll- »al: u Novität: lvlßkl , 3il»n> el. Bekan«t«ach»»g. Wir bringen hierdrrch zur öffentlichen Kenntnis, daß wir beschlossen haben, die Anschlüsse an daS Elektrizitätswerk unentgeltlich auSzusühren, die bis znm 30. Juni dsS. JH8. augemeldet werden. Die Anmeldungen sind bei der Bauleitung d«S Elektrizitätswerkes zu bewirken, die auch alle erforder lichen Auskünfte erteilt. Hm 100 kg 9 97 j 11 - 55 . 11 - 02 - 10 - 50 - Für den Monat Februar 1905 sind behufs Vergütung des von den Gemeinden resp. Luarticrwirten innerhalb der betreffenden Lieferungsvcrbäiide im Monat März 1905 an Militärpferde zur Verabreichung gelangenden Pferdcfulterü in den Hanptmarktorteu -er LieferuugsverbSvde des Regierungsbezirks Bautzen folgende Durchschnitte der höchsten Preise für Pferbefutter mit einem Aufschläge von fünf vom Hundert fest gesetzt worden: Der Stadtral. l)r. Kaeubler. Oberbürgermeister. E. Der Stadtrat. Dr. Saeubier, Oberbürgermeister. Str. lieber das 50stündige Gefecht der Abteilung Meister am Auob vom 1. bis zum 3. Januar wird im „Militärwochenblatt" berichtet: „Als Witvoi am 1. Januar die Nachricht vom Vorgehen aus Stampriet erhielt, beließ er nur die Gochas Hottentotten in Gokhaö und HaruchaS und ging mit allen übrigen Leuten der Abteilung Meister entgegen. Bei Witkrans, Gei-Nabakarus und besonders bei Gari-Nabakarus fand er gute Stellungen. Günstig waren sie dadurch, daß sie nicht bloß ein Umfassen des Gegners gestatten, sondern ermöglichen, sich dem Artilleriefeuer auf günstige Entfernungen zu entziehen. Groß-Nabas, auf der Kriegskarte nicht Gei-, sondern Gari-Nabakarus, liegt in einer Talerweiterung. Kleine Hügel durchsetzen das beinahe 1 Kilom. breite Tal. Der östliche Talhang ist etwas höher. Diese Stellung scheint Witboi mit seinem Gros am 2. Ja nuar erreicht und eingerichtet zu haben. Major Meister drang unterdes über Witkrans und Gei-Nabakarus vor, hatte Verfolgungsgefechte gegen seinen gestrigen Gegner und stieß am Nachmittag auf die an Zahl wohl um das Doppelte überlegenen, 1000 Gewehre zählenden Witbois. Am ganzen 3. Januar wurde auf nahe Entfernungen gekämpft, in den Nächten vom 2. zum 3. und vom 3. zum 4. Januar lag man sich schußbereit gegenüber. Auch die Batterie muß auf nächste Entfernungen im Kampfe gestanden haben. Am 4. Januar wurde unseren Truppen die Munition knapp. Den Witbois gings wahrscheinlich ebenso. Möglicherweise machte sich bei ihnen das Eingreifen deS Obersten Deimling bemerkbar. Ihr Widerstand ließ nach. Nach 50stündigem, nur durch 18 Nachtstunden unterbrochenem Kampfe, dem Verluste der Hälfte der Offiziere, des vierten Teiles der Mannschaft, fast aller Pferde schritt Major Meister mit den halb verdursteten und verhungerten Mannschaften zum Sturm. Der erschütterte Feind, der 80 Tote liegen ließ, wagte nicht standzuhalten. Dieser Sturm ist eine Tat, die in der Kriegsgeschichte die ehrenvollste Erwähnung finden wird. Truppen, die solcher Leistung fähig sind, wollen wir unS immer wünschen." Die Krists in Rußland. Das große russische Reich gleicht augenblicklich einem Hause, das in Brand geraten ist. ES brennt an zwei Stellen, innen und außen. Außen der Krieg, innen die Revolution. Aber wie es in solchen Fällen zu gehen pflegt, so auch hier. Die Leute verlieren oen Kopf und wissen nicht, wo sie zuerst löschen sollen. Sic laufen wirr durcheinander, schreien alle nach Hilfe, und dabei hindert einer den andern, und in der Absicht und in dem Gefühl, es müsse etwas getan werden, tut jeder das Verkehrteste — und das Haus brennt ruhig weiter, bis es abgebrannt ist! Auch in Rußland sind jetzt die Schreier oben auf und rufen nach Hilfe. Aber jeder denkt sich etwas anderes dabei. Keiner weiß, worin eigentlich die Hilfe bestehen soll. Selbst die nach einer Konstitution rufen, nicht. Denn wenn der Zar eine Konstitution geben würde, so würden sie sagen, die meinen wir nicht, wir wollen eine andere. Und die Regie- rungleute laufen umher und tun alles mögliche, nur damit etwas getan werde. Aber es fehlt ein fester, einheitlicher Wille, und es fehlt das Vertrauen im Volke, daß es der Regierung mit den Reformen ernst ist. Die beiden jüngsten Erlasse des Zaren scheinen einander zu widersprechen. Welche Umstände das letzte Manifest ver anlaßten, ist bisher noch nicht bekannt geworden. Dem An schein nach weiß der Zar selbst nicht, welchen Weg er cin- schlagen soll und läßt sich von Ereignissen oder, was noch schlimmer ist, von Stimmungen leiten. Die Aufnahme, welche daS letzte Manifest in der Bevölkerung gefunden hat, ist sehr verschieden. Die einen Preisen den Erlaß als Beginn einer neuen Aera und legen ihm übertriebene Bedeutung bei. Die anderen stehen ihm skeptisch gegenüber und befürchten Ver schleppung und Machenschaften der Reaktionäre. Auch die Presse des Auslands äußert sich meist abfällig. Die „Times" sagen, der peinliche Eindruck, den das erste Manifest erzeuge, werde nicht im geringsten gemildert durch das letzte Reskript, dessen Fassung dunkel sei. Wenn der Zar wirklich Männer hören wolle, so seien solche in seinen Gefängnissen zu finden. Und daS Organ Jaurös, die Pariser „Humanilä", erklärt: „Es blieb dem Zarentum nur noch ein Fehler zu begehen, und es hat ihn begangen: auf die Frei heitsforderungen, auf die wachsende Aufregung des Russen- Volkes antwortet es mit der Verweigerung der Verfassung und jeder Reform, mit der Verherrlichung des Selbstherrscher- tums, mit dem Befehl zur rohen Niederwerfung jeder Auf lehnung. So drängt der Zar selbst das Russenvolk zur Umwälzung." Alles hängt jetzt in Rußland von dem Ausgange des Kampfes av, der augenblicklich um Mukden tobt. Gelingt es Kuropatkin, einen entscheidenden Sieg zu gewinnen, so > ff'", »q. u, Dleuftio, t-wku. z. »t vurü- o Duvtl eldea: I V, -«U. b ff. ff«». Bia«»» je v«q<, ollst« oüm le Off. orl K. üb. er tust. st 2Sp st I. Spül > g'ich, kam». k»«u- ltzk« >«ld«. «swolwoj : g fott. «3,1. lttn «ad lllßi. 7. jeu Ellen, I »orkr, »i «piff midth«. Ilk,I ßviindl chcster. 18,11 rd ord Fetm-r verlor« »«taff, ! Ml. V.d.Vl. Solches wird in Gemäßheit Punkt l zu tz 9 unter 3 der mittels Allerhöchsten Erlasset rom 13. Juli 1898 (Neichsgesetzblatt Seite 921) bekannt gegebenen Verordnung zur Aus kühlung des Gesetzes über die Naturalleistungen sür die bewaffnete Macht im Frieden in der Fassung des Gesetzes vom 24. Mai 1898 zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Bautzen, am 4. März 1905. Königliche Kreishauptmannschaft. von Wilncki Mu. lieber daS Vermögen des Buchbindermeisters Max Zoss in Bautzen, Lvtzestraße 8, wird heute, am 7. März IM, nachmittags 4 Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Der Kaufmann Jacob in Bautzen wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkursforderungen sind bis zum 4. April 1905 bei dem Gerichte anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, soioie über die Bestellung eines Gläubigcrausfchusses und eintretendeu Falles über die in ff 132 der KonkurSordnung bezeichneten Gegenstände auf den 25. März 1905, vormittags 9 Uhr, und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 15. April 1905, vormittags 9 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberauint. Allen Personen, die eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz haben oder zur Konkursmasse etwas schuldig sind, wird aufgegeben, nichts an den Gemeinschuldner zu verabfolgen oder zu leisten, auch die Ver pflichtung auferlegt, von dem Besitze der Sache und von den Forderungen, für die sie aus der Sache ab gesonderte Befriedigung in Anspruch nehmen, dem Konkursverwalter bls zum 24. März 1905 Anzeige zu machen. Königliches Amtsgericht zu Bautzen.