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Sgegeben von d» Erwin, 6) R^ <S-ni, is) Oft-? Reh, LS) TM» Oer Kr-mpf gegen die Sozialdemokratie eine glatte Machlfrage. Nach dem kurzen Aufwallen patriotischer Entrüstung über das schandbare Gebühren der sozialdemokratischen Presse gegenüber den patriotischen Erinnerungsfeiern ist es in den bürgerlichen Kreisen wieder stille geworden; die Sozialdemokratie fährt trotzig in ihrer Agitation fort und proklamirte kürzlich in Cohns Saal in der Berliner Beuth- straße auf der fozieldemokratischen Versammlung aufs neue „den Kampf gegen die herrschenden Gewalten"; einer Partei, die drei Millionen Anhänger zählt, „könnten alle Garde- regimentcr nichts anhaben," aber sie brauche noch alle die indifferenten Massen. Die Sozialdemokratie plant die Auf- wiegelnng der ländlichen Arbeiter; mit den Bauern selbst wollen sie sich zunächst nicht befassen, da diese noch nicht zu haben sind, aber sie wollen ihnen die Hölle heiß machen, indem sie ihre Arbeiter unzufrieden machen und gegen sie aufwiegeln und dadurch den Grundbesitz und namentlich den kleinen Grundbesitz in eine immer schwierigere Lage bringen, um den Untergang desselben so viel wie möglich Politische Betrachtungen vom Tage. Der hochgehende Wellenschlag, welchen der Prozeß Leckert-Lützow im politischen Tagesleben Deutschlands er äugt hatte, beginnt sich allmählich wieder zu verflachen. Selbst die in dieser Angelegenheit veröffentlichte hochamt- üche Erklärung des „Reichsanzeigers" dürfte hieran nichts »lehr ändern. Gewiß konnte man aus ihr nur mit Ge- "ugthuuug entnehmen, daß die durch den Moabiter Sen sationsprozeß vor aller Welt aufgedeckten gefährlichen Machenschaften bereits in dem zu Schloß Hubertusstock ab gehaltenen Kronrathe zur Sprache gekommen waren und daß Kaiser Wilhelm sofort die strengste Untersuchung und dollste Klarstellung in diesem schändlichen politischen Jn- stiguenspiel angeordnet hatte. Aber zunächst hat mit der Verurtheilung der Angeklagten und mit der allerdings effekt dollen Verhaftung des Polizeikommissars v. Tausch der erste Akt jeues seltsame» Dramas, welches sich äußerlich an die ursprüngliche Falschmeldung über den Breslauer ^zarentoast ankuüpfte, ausgespielt. Inwieweit der zweite Akt der Meineidsprozeß gegen Herrn v. Tausch, die viel fach ihm entgegengebrachten Erwartnugen erfüllen wird, wonach er die Lösung der vom Prozeß Leckert-Lützow Deifellos hinterlassenen Räthsel bringen solle, das muß jedoch noch dahingestellt bleiben; jedenfalls wird heute und "wegen diese Fortsetzung der Verhandlungen gegen Leckert and Genossen noch nicht in Szene gehen. Für's Erste tritt darum wieder das Interesse an anderen Vorgängen unseres öffentlichen Lebens in seine Rechte, vor Allem jenes an der Weitereutwickelung der schwebenden wichtigen parlamentarischen Fragen im Reiche. Hat doch gerade jetzt die Frage der geplanten Reformen "ad Veränderungen in den Reichsjustizgesetzen ihren letzten "ad entscheidenden Abschnitt erreicht. Wie verlautet, sind Em Bundesrathe in dessen jüngster Wochenplenarsttzung Ra vom Reichstag bei der zweiten Lesung der Justiznovelle Rschlossenen Abänderungen nicht genehmigt worden, sollte Reichstag aber bei der inzwischen begonnenen dritten >esung der Justizvorlage an seinen Beschlüssen festhalten, R müßte letztere als gescheilcrt gelten. Das wäre freilich ""r siefbedauerlich, schon weil alsdann die lange Arbeit, ?Rche dem Reichsparlaniente durch die ihu schon seit Jahren .mMftigten Abänderungsvorschläge zu den Reichsjustizge- Mn verursacht wordeu ist, gänzlich verloren sein würde. Außerdem wären jedoch uothweudige und längst erstrebte formen in unserem Rechtsleben, an ihrer Spitze die Forder- "g der Entschädigung unschuldig Verurtheilter, abermals SU ""bestimmte Zeit auf die lange Bauk geschoben, welche Wahrnehmung auf weite Volkskreise zweifellos einen höchst ungünstigen Eindruck machen müßte. Noch recht ungewiß steht es mit zwei anderen wichtigen gesetzgeberischen Fragen, welche die deutsche Volksvertretung in der gegenwärtigen Session mit beschäftigen sollen. Die Vorlage über die Ein- führuug einer Militärstrafprozeß^ für das gesammte Reich will im Bundesrathe noch immer nicht die wünschens wertheu Fortschritte macheu, so daß sich der Zeitpunkt, zu welchem der bedeutungsvolle Entwurf an den Reichstag gelangen wird, selbst jetzt noch nicht bestimmen läßt. Ganz und gar gescheitert aber ist im Bundesrathe bekanntlich der preußische Entwurf einer Zwangsorganisation des Hand werks, ob die süddeutschen Vorschläge nun zur Annahme gelangen werden, bleibt abzuwarten; jedenfalls sind die Aussichten in dieser Frage nach wie vor ungewisse. Einen verhältnißmäßig flotten Fortgang nehmen die gesetzgeberischen Arbeiten im preußischen Abgeorduetenhause. Bereits sind zwei hervorragendere Vorlagen, diejenigen über die Umwandlung der vierprozentigen Consols und über die Verstaatlichung der hessischen Ludwigsbahn, angenommen worden, und das wichtigeLehrerbesoldungsgesetzist wenigstens in der Kommission zur Annahme gelangt. Einigermaßen bedenklich sieht es dagegen mit dem Staatsschuldentilgungs gesetz aus. Die Kommissionsverhandlungen hierüber zeigen, daß diesem neuesten finanzpolitischen Plan des Herrn Dr. Miquel zunächst kein allzufreundlicher parlamentarischer Stern strahlt, wie namentlich die schwierige Haltung der Centrnmspartei hierbei bekundet. zu beschleunigen. Dieselbe Taktik befolgen sie bekanntlich -auch dem Kleingewerbe — dem Handwerk — gegenüber durch Aufwiegelung der Gesellen und Lehrlinge. Sie wollen also nicht Verbesserung der bestehenden Verhältnisse resp. der in demselben vorhandenen Mißstände und auch nicht der Lage der in denselben beschäftigten Arbeiter; denn wenn der Grundbesitz und das Handwerk zu Grunde gerichtet werden, so werden auch die darin beschäftigten Arbeiter mit zu Grunde gerichtet. Wenn sie ehrliche Kritik an den bestehenden Verhältnissen übten und Besserungs- Vorschläge machten, wie es die anderen Parteien thun, so wären sie in ihrem Recht wie diese; aber das thun sie nicht, sondern wollen — das muß nachdrücklich betont werden — nicht Besserung, sondern Revolution, Umsturz des Bestehenden ohne irgend eine bestimmte Angabe, wie es besser gehen soll, nnd ihr ganzes Agitiren hat zunächst nur den Zweck, die Menschen mit Unzufriedenheit und Umsturzgedanken zu erfüllen, um sie reif zu machen zur Revolution. Eine solche Partei hat keine Berechtigung; mit ihr kann man nicht mehr verhandeln, weil sie alle Verbesserungsvorschläge auf dem Boden der bestehenden Gesellschaftsordnung hinweist, jede Besserung von vornherein für unmöglich erklärt und nur den radikalen Umsturz will. Die logische Konsequenz dieser Stellung der sozialde mokratischen Partei ist, daß sie nicht in das Parlament gehört und von demselben ausgeschlossen sein sollte. Ist dies nach den bestehenden Gesetzen nicht möglich, so sollten die übrigen Parteien sie doch möglichst isoliren, um ihnen zu zeigen, daß sie eigentlich nicht dahin gehören, und es ist geradezu ein Hohn auf alle gesunde Vernunft, daß der Sozialdemokrat Singer bisher Vorsitzender der Geschäfts- ordunngskommission des Reichstags war. Freilich könnte eine solche Jsolirung nicht vorgenommen werden ohne Kollision mit der bestehenden Geschäftsordnung des Reichs tags, aber daraus wieder ergiebt sich, daß eine solche Re volutionspartei mit allen bestehenden Ordnungen im Wider spruch steht und daß für sie eigentlich nirgends ein Platz ist. Aber doch ist sie da und zwar in der Gestalt der stärksten Partei des Landes — und darin liegt das Un geheuere der Aufgabe ihrer Bekämpfung. Und es fragt sich, wie diese Aufgabe gelöst werden kann. Von vorn herein muß anerkannt werden, daß das auf dem Wege der Agitation in Volksversammlungen und der Presse nicht möglich ist; denn keine andere Partei kann die sozialdemo kratischen Volksmassen erreichen, keine ist imstande, es in der Agitation den Sozialdemokraten gleichzuthun. Jeder sozialdemokratische Arbeiter ist zugleich Agitator und kann es sein; denn wenn seine Arbeitszeit in der Werkstatt zu WmM, Uchen, Menlehn und die Umgegenden Amtsblatt No. 148 Dienstag, den 13. Dezember 189« im Gegentheil » ne ärmeren Schiit ie ihnen nöthig» Mücke, niten sind wohl s i Zeit im La«» B. in Virgin!» ige gegründet W n sie existiren sch«' cht mehr. jO. v. Brieseist, Dienste Mete" ßen. — Peters esuchte auf sei«» en berühmten r Mechaniker ir Franz Thonf Ue seine Erff und machte «schlag, in sei« su treten und V iland zu folgen. > ehe der Künste r konnte, mM . litamvesendeWs ie Rede und »» "g genug, " zu sagen, das d» , Glicht gefiel. M! de der Zar so a» daß er sei«" als Termin zu Verkündung -es verthettungsplans Eberaumt worden. Die Realberechtigten werden aufgefordert, die auf dem Grundstücke lastenden Rückstände an wiederkehrenden Leistungen, sowie Kbstenforderungen, spätestens im An- vieldetermine anzumelden. Eine Uebersicht der auf dem Grundstücke lastenden Ansprüche und ihres Rangverhältnisses kann nach dem Anmeldetermine in der Gerichtsschreiberei des unterzeich neten Amtsgerichts eingesehen werden. Wilsdruff, am 11. December 1896. Königliches Amtsgericht vn. kisnglott. -er 3. Februar 1897 Bormittags 19 Uhr als Versteigerungstermin, -er 13. Februar 18S7 Bormittags 19 Uhr chne Weiteres " aßte, ihn an " uf und mit seif! »er Künstler d»! - die Prügelst tat Ihren Kan!» r aus dem Ha«i atte. fC. Ti Zwangsversteigerung. . Das im Grundbuche auf den Namen Friedrich August Lrnst vinkert eingetragene Haus- und Gartengrundstück Folium 423 des Grundbuchs Nr 2580 Rs Brandcatasters und Nr. 289 des Flurbuchs für Wilsdruff, 30,1 groß, mit 11,74 Steuereinheiten belegt und geschätzt auf Bekanntmachung. . Die Polizeibehörden aller dem Orte Naundorf bei Dresden benachbarten Gemeinden des hiesigen Verwaltnngsbezirkes werden davon benachrichtigt, daß die unte Rin Viehbestände des Grundstücks Nr. 50 für genannten Ort ausgebrochene Maul- und Klauenseuche wieder erloschen ist. Königliche Amtshauptmannschaft Meißen, am 10 Dezember 1896 von Schroeter. S4,8KO — V1., M im hiesigen Amtsgerichte zwangsweise versteigert werden und es ist -er 14. Januar 1897 Borwittags 9 Uhr als Anmel-etermin, !ür die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. ^scheint wöchentlich dreimal und zwar Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. — Bezugspreis vierteljährlich 1 Mk. 30 Pf., durch die Post bezogen 1 Mk. 55 Pf Inserate werden Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens Mittags 12 Uhr angenommen. — Jnsertionspreis 10 Pfg. pro dreigespaltene Corpuszeile. Druck und Verlag von Martin Berger m Wilsdruff. — Verantwortlich für die Redaktion Martin Berger daselbst. aus der Reihe i« darauf, daß Fra«' er römischer KW : knieend durch d» Aerzogthum erhalt» fv. Rs hüre eines einfach» der Weltstadt M mirten holländisch» " Es ist also di» s bisher immer tagten galt. 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