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Uckemurr Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten WI Mattes 1,50 Mk. Zeitung sie WmM, Seifersim^ Klein- n. GrosM Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., für ans- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen 1 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskrast für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 03. Ker»spreche»: «ml Leube« 2120 Sonnabend, den 9. August 19l^. Ser« spreche»: «mt Leube« 2120 26. Jahrgang. 8 Stck., im Laufe der vergangenen Zeit in der hies. Kirche liegen gelassene Taschentücher sind abgegeben worden. Diese liegen zur Einsicht und Rückgabe an die etwaigen Verlust- träger im hiesigen Rathaus, 1 Treppe, aus- Rabenau, am 7. August 1913. Der Bürgermeister Wasserleitung betreffend. Es ist zur Kenntnis gekommen, daß vielfach mit der Beseitigung der Defekte an den Wasserleitungshähnen gewartet und hierdurch ein nicht unwesentlicher Verlust an Wasser her- beigesührt wird. Die Besitzer der hiesigen Grundstücke werden daher ge beten, die Wasserleitungshähne in den zu ihren Häusern ge hörigen Wohnungen von Zeit zu Zeit nachzuprüfen und in allen den Fällen, wo Mängel vorhanden sind, auf deren schleunigste Beseitigung zu dringen. Gleichzeitig wird jede Vergeudung des Leitungswassers streng stens verboten. Darauf, daß im Laufe der nächsten Zeit durch städtische Beamte eine Revision d. Hausleitungen erfolgt, wird hingewiesen. Wer den Bestimmungen des Statuts, das Wasserwerk der Stadtgemeinde Rabenau betr-, zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 75 Mk. oder entsprechender Haft bestraft, auch kann mit Entziehung des Wassers vorgegangen werden. Rabenau, am 5. August 1913. Der Bürgermeister. Verbot. Das den Verkehr belästigende und außerdem die Rein haltung der Straßen außerordentlich erschwerende Wegwer fen von Papier auf die öffentlichen Verkehrs wege wird hiermit erneut verboten. Zuwiderhandlungen werden auf Grund § 1 der Ver ordnung vom 9. Juli 1872 mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder entsprechender Haft geahndet. Die Eltern werden gebeten, ihre Kinder auf gegen wärtiges Verbot hinzuweiseu. Rabenau, am 8. August 1913. Der Bürgermeister. Hur Nad uns fsrn Rabenau, den 8. August 1913. — In den letzten Nächten waren bei Reitzenhain auf dem Gebirgskamme Nachtfröste zu verzeichnen. A» mehreren Stellen sind die Kartoffeln erfroren. — In der Mittagszeit vergangener Mittwoch lag am Eingänge des Tharandter Heimleitenwegs, der Engländerei gegenüber, ein großer starker Mann, der am Halse blutete. Eine hinzukommende, nicht eben kräftige Dame, bemühte sich mit ihrem 12jährigen Sohne, den schweren Mann einpor zu richten und bis an die Betonbrücke, die zur Engländern hin- übcrsührt, langsam zu geleiten. Hier blieb er an der Brust wehr lehnen, während die hilfbcreite Dame dabei stehen blieb und ihren Sohn nebst einem dazu gekommenen Knaben nach Coßmannsdorf schickte, um Hilfe zu holen. Der Ver unglückte gab der fremden Dame nur die Auskunft, daß er öfter an Anfällen zu leiden habe. — Patentschau von O. Krueger u. Co-, Dresdcn-A. — Herm. Müller, Rabenau, Vorrichtung z. Kannelieren pro filierter Holzkörper. (Gm.) — Willy Obst, Großölsa, Krei sel-Billard-Spiel. (Gm) — Haiusderger Metallwerke, G. m. b. H. Hainsberg, Drehlager für den Tonarm von Sprech maschinen. Gm. — Beim Bau der Talsperre Malter stürzte der 19- jährige Arbeiter Kannegießer so schwer ab, daß er außer anderen Verletzungen einen Oberschenkelbruch erlitt. Der Verunglückte wurde nach einer Dresdner Klinik gebracht. — Als Kirchschullehrer angestelll wurde der dirig. Lehrer Herr I. Hentsch in Großölsa. Als ständige Lehrer an- gestellt wurden M. A. Altenberger in Pausa, bisher in Givß- I N. Schubert in Bannewitz, bisher in Deuben, W. I. Kirchgeorg in Cunnersdorf. » . »sten Male nehmen an den Uebnngen auf dem Truppenübungsplätze in Königsbrück zwei preußische Regimenter teil, und zwar das Infanterie-Regiment Nr- 20 Graf Tauentzien (Willenberg) und das Füsilier-Regiment N-. 3o Prinz Heinrich von Preußen (Brandenburg). Die Uebungen — Der Abschlriß für das am 30. Juni beendete 51. Betriebslahr der Sächsischen Gußstahlfabrik in Döhlen er gibt einschließlich 274 833 Mark — 204 466 M — Vor trag und nach Absetzung der 888 173 M. — 902 309 M. — erfordernden Abschreibungen einen verleilbaren Reingewinn von I 635482 M. — 1 437 916 M. —, aus dem die Verwaltung der auf den 21. Oktober festgesetzten Generalversammlung die Verteilung von wiederum 20 Proz. Gesamtdividende, das sind wieder 13 r/g Proz. auf die Akten und 20 M. auf jeden Ge ¬ nußschein, in Vorschlag bringt. Zu Beamtengratifikationcn und diversen Zuwendungen an die Wohlfahrtsfonds werden insgesamt 250 000 M. — 215 000 M. — bestimmt, für später zu leistende Ausgaben sollen 30 000 M. — 0 — zurückgeflelll und aus neue Rechnung 436 591 M. — 274 833 — vor- getragen werden. — Während der tz e r b stmanöver werden sämtliche Ortschaften der Amlsh. Zittau mit Ausnahme von Lückendorf, Oybin und Waltersdorf in der Zeit vom 25. August bis 22. September starke Emquartierung erhalten. — Vom 11. August 1913 an werden in Rabenau versuchsweise Arbeiter- Wochenkarten 4. Klaffe nach Hains berg zu 0,70 Mk. ausgegeben. Sie gelten an 6 hintereinander folgenden Werktagen zu einer täglichen Hin- und Rückfahrt, und zwar, zur Fahrt von Rabenau nach Hainsberg zu allen Zügen mit 4. Klasse, die vor 9 Uhr vormittags verkehren und in umgekehrter Richtung zu allen Zügen mit 4. Klaffe, die nach 2 Uhr nachmittags verkehren. — In P i r n a wurde ein Bettler aufgegriffen und zur Wache gebracht. Dort fand man bei ihm 100 Mark bares Geld und eine Schuldverschreibung der Stadt Leipzig über 100 Mark, die mit 4 Prozent verzinslich ist. Es handelte sich um einen Einwohner von Pirna. — Kleine Notizen. — Aus der Landesheilanstalt Colditz ist der 1872 in Candt geborene Stallschweizer Mai wald entwichen. M. ist ein gewalttätiger Mensch, der wieder holt wegen Einbruchsdiebstahl schwer bestraft ist und »och eine lange Zuchthausstrafe zu verbüßen hat. — Beim Baden er trunken ist der 21 Jahre alte R. Paudler von Bodenbach, der als einjährig-freiwilliger Mediziner seine Ausbildung beim 42. Jns.-Reg. in Königgrätz mitmachte. — Selbstmord beging in feiner Wohnung in Dresden, Walpurgisstraße, der 79jähr. Maurer Knauthe durch Erhängen. — Verschwunden sind seit einigen Tagen zwei 16jählige Lehrlinge ausNcustadl i. S. Sie haben gi äußerl, sie würden in die Fremdenlegion eintreten, — In Chemnitz beschäftigten sich drei Knaben, 10 und 13 Jahre alt, damit, daß sie eine Flasche mit Kalk und Wasser füllten und sie dadurch zur Explosion brachten. Alle 3 trugen schwere Verletzungen davon. — Einem in Thürmsdorf dienen den Mädchen ist die Unsitte, während des Nähens Nadeln in den Mund zu nehmen, verderblich geworden. Dasselbe hatte infolge eines Hustenanfalles eine mit den Lippen festgehaltene Nähnadel verschluckt. Drei Tage nach dem Geschehnis stellten sich bei dem Mädchen so heftige Schmerzen in der Gegend des Rückgrates ein, daß es ärztliche Behandlung in Anspruch nehmen mußte. Jetzt ist die Nadel auf operativem Wege entfernt worden. — Das Ni tte r gut N e u th i. V. wurde vom Besitzer Messerschmidt für 400 000 Mark an den Grafen von Hagen- Berlin Verkauft. Messerschmidt hatte das Gut für 275000 M. erworben. — Gegen den Gemeindesekrelär Adam Ramisch in Postelbe rg i. B. wurde Strafanzeige erstattet, aus der Gemeindekaffe Gelder in Höhe von über 4000 Kronen ent wendet zu haben. Ramisch ist angeblich nach Amerika geflüchtet. — Infolge einer Slurmböe kenterte vor dem Swinemünder Strande das Motor-Segelboot „Friedrich Karl". Von den 22 Insassen konnten nur fünf gerettet werden. 16 Fahrgäste und der Bootsführcr sind ertrunken. — Die russische Presse weist jetzt vielfach daranf hin, daß die russische Politik im fernen Osten Schiffbruch erlitten habe. Der russische Handel nach der Mongolei geht sichtbar zurück. Eine Zollstation hat im letzten Monat nur 6 Rubel Einnahmen zu verzeichnen gehabt. — Auf dem Tegernsee kenterte ein Boot, in dem sich der Kammersänger Sl mak und der Operettentenor Sturm- fcld befanden. Slemak konnte sich retten, Sturmfeld ertrank. Mit Sturmfeld verliert die deutsche Bühne einen ihrer besten Operettensänger; er war lange Zeit hindurch der Star der Leipziger Operette. Durch seine Gastspiele hat Sturmfeld, der mit der Leipziger Sängerin Annie Untucht verheiratet ist, Weltruf errungen. Den vergangenen Winter verbrachte er in Amerika. Dort wurde ihm für eine Tournee eine Niesen- gage gezahlt. Fast eine Million soll er nach Hause gebracht habe». Sturmfeld stand noch in jungen Jahren, eine glän zende Zukunft war ihm gesichert. — In Luneville Hal sich ein Zwischenfall ereignet, dessen Opfer die Familie eines aus Nenschen tu Baden gebürtigen Schlossers namens Schneider war, der in Luneville in einer Fabrik angestellt ist. Schneider ist zu einer Uebung in Kehl eingezogen, seine Familie blieb zurück. Als die Deutschenhasser erfuhren, daß Schneider eine Uebung ableiste, drangen sie in sein Haus ein und demolierten sämtliche Möbel; Frau Schnei der mußte mit ihren Kindern flüchten. Sie kam nach Kehl. Schneider erhielt sofort Urlaub, um die nötigen Schritte unter nehmen zu können. Dresden. Zum Präsidenten des Oberlandesgcrichts wurde der bisherige Ministerialdirektor im Justizministerium Geh. Rat Dr- Geßler ernannt; an seine Stelle tritt Geh. Rat Wilsdorf. — Die Handelskammer Dresden beschloß die Er richtung eines Ausschusses zur Ueberwachung der Ausverkäufe in Dresden. — Der König besuchte am Donnerstag nach mittag mit dem Prinzen Heinrich, den Prinzesstnen und der Prinzessin Mathilde die Vogelwiese. — Auf dem fiskalischen Gelände zwischen der Düppel-, St. Privat- und Villiersstraße in Dresden-Neustadt wird gegen wärtig das neue Magazingebäude des Hauptstaatsarchivs er richtet. Wie der erste New Aorker Wolkenkratzer wird dieses moderne Gebäude 13 Stockwerke enthalten, in denen 111000 Aklenfächer, also das Doppelte wie im alten Magazingebäude, untergebracht werden können. Gebraucht werden zunächst nur 88000 Aklenfächer, neben denen für die wertvolleren Urkunden eiserne Schränke ausgestellt werden. Durch einen zweistöckigen Verbindungsgang gelangt man in das Verwaltungsgebäude, das die Arbeitsräume der Beamten, die Bibliothek und den Lesesaal enthalten wird; auch für Dienstwohnungen ist noch genügend Platz- Für die Konstruktion des Gebäudes, die Bauamlmann Koch leitet, ist der Eisenbetonbau gewählt worden; die Fassade wird aus Sandstein bestehen. — EinmaligerZyklus neuinszenierter Werke in den König!. Hofl Heatern in Dresden im Herbst 1913. Im kommenden Herbst finden in den beiden Königlichen Hof- thealern zum ersten Male Sonderaufführungen statt. Diese Aufführungen werden zu je einem Zyklus in jedem der beiden Hoftheatcr vereinigt. Jeder Zyklus gelangt nur ein Mal zur Aufführung. Anlaß zu dieser Veranstaltung sind für die Leitung der Königlichen Theater: die Vollendung des Umbaues des Königlichen Opernhauses und die Eröffnung des neuen König lichen Schauspielhauses in Dresden-Altstadt. Der Zyklus im Königlichen Opernhaus umfaßt sieben Welke von Richard Wagner und drei von Richard Strauß. Von Richard Wagner werden die in den letzten Jahren neueinstudierten und szenisch neu gestalteten Werke wie Meistersinger und Lohengrin auf geführt. Im Mittelpunkt der Aufführung aber stehen die vier Abende des Nibelungenringes, dessen szenische Neugestaltung weit über Dresden hinaus Aufsehen gemacht hat. Von Richard Strauß werden die beiden Werke gegeben, die, von Dresden ausgehend de» großen Bühnenruhm des Komponisten begrün det haben: Salome und der Nosenkavalier. Ihnen schließt sich die jüngste musikdramatische Schöpfung von Richard Strauß an: Ariadne auf Naxos, zu spielen nach dem Bürger als Edel mann. Das Königliche Schauspielhaus veranstaltet einen auS klassischen und modernen Werken bestehenden Zyklus, der in charakteristischen Proben eine Uebersichl über das Repertoire und die von der Leitung verfolgten Ziele gibt. Er umfaßt eine Reihe von Werken, die in den letzten Jahren zuerst oder in neuer Einstudierung aufgesührt worden sind (alle in neuer Ausstattung) und bringt außerdem in seinem Verlauf eine Uraufführung, eine Erstaufführung und die erstmalige Auf führung eines neueiustudierten Klassikers. Der Zyklus umfaßt die folgenden Werke: Robert Guiskard von Heinrich v. Kleist, Die Torgauer Heide von Otto Ludwig, Minna von Barnhelm von Lessing, Judith von Hebel, Die armseligen Besenbinder von Carl Hauptmann (Uraufführung), Die Komödie der Liebe von Ibsen, Jedermann von Hugo von Hofmannsthal, Ernste Schwänke von Herbert Eulenberg (Erstaufführung), Torquata Taffo von Goethe (neu einstudiert), Eine Frau ohne Bedeutung von Osear Wilde, Wetterleuchten von August Strindberg, Der Kammersänger von Frank Wedekind. Der Zyklus deS Königlichen Opernhauses beginnt am 27. August und endigt am 12. September, der Zyklus des Königlichen Schauspiel hauses dauert vom 14. September bis 4. Oktober. Beide Zyklen umfassen je 10 Abende, In den Aufführungen sind als Darsteller die ersten Mitglieder der Königlichen Hofbühnen beteiligt. Auskünfte, ausführliche Prospekte über die Aus führung und die Mitwirkenden sowie Billetbestellungen — schriftlich und telephonisch — schon jetzt an der Theaterabtei lung der Lesehalle, Dresden, Waisenhausstraße 9. — Der Abschluß des Bukarester Friedens wird von der Pnsse allgemein als ein Ereignis von großer Tragweite be grüßt. — Oesterreich, Rußland, Frankreich u. England haben sich die Revision des Friedensvertrages Vorbehalten. — Kirchennachrichten von Rabenau. Sonntag, den 10. August 1913. 12. p. Trin. Halb 9 Uhr Gottesdienst (Dxl: Marc. 7, 31-37). Getauft: am 3. August Erich Hans Richter, Sohn des Kutschers Anton Richter hier — Kurt Erich Schlicke, Sohn des Bildhauers Kurt Heinrich Schlicke hier. Beerdigt: am 5. August Kurt Alfred Wildt, Sohn deS Dachdkckergehilfeu Max Alfred Wildt hier, geboren am 1. Aug. Jünglingsverein: abends 8 Uhr Versammlung bei Kunath. Karl Zülch, Pfarrvikar. Kirchennachrichten von Somsdorf. Sonntag, den 10. Aug., halb 9 Uhr PredigtgolteSdienst,