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Fernsprecher: Nr. 18. Vszirks-Nnzeigsr L. 1 chsinl: Dienstag, Donnerstag «.Sonnabend. Dit „Illustriertem Sonntagsblatt", .Landwirt, »chattlicher Beilage' und .Mode kür 6!is', Abonnement: Monatlich 4S pk., vierteljährlich flmts- und Zeitung vlatt Mk. 1 hei kreier Zustellung ins Kaus, ^rch sie Post bezogen Mk. l.41. - - — Les Königs. Amtsgerichts und Les StaLtrates zu Pulsnitz lelegr.-NLr.: Wochenblatt Pulsnitz Inserats kür denselben lag sind bis vormittags 10 Uhr aukzugsben. Dis künk mal gespaltene Zeile oder deren Naum l 5 Pf., Lokalpreis 12 pk. Nsklame 30 pk. Sei Wiederholungen Nabatt. Zeitraubender und tabellarischer Satz nach be. anderem larik. Erfüllungsort ist P anitz. Amtsblatt für den Nmtsgerichtsdezirk Pulsnitz, >ruck und Verlag von C. L. Sörstsr's Skben sink.: l. ^V. Mohr). LxpeLition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 265. Verantwort! reinig, iZauswalde, Ohorn, Obsrsteina, 'rneder- Zrotznaundork, Lichtenberg, klein-vittmannsdork. r Nedakteur: I. W. Mohr in Pulsnitz. Nr. 9. Dienstag, 21. Januar 1913. 65. Jahrgang. Bekanntmachung. 1. Die Mannschaften des Vsurlaubtenstandes e.halten die Kriegsbeorderung oder Paßnotiz in der Zeit vom 1. bis 15. März 1913 und zwar in Kamenz durch das Meldeamt, in Königsbrück durch das Garnisonkommando, in den übrigen Städten, Dö.fern rc durch die betreffenden Ortsbshörden (Stadtrat, Gemeindevorstand) zugestellt. 2. Etwaige noch nicht zur dienstlichen Kenntnis gebrachte Wohnungsveränderungen sind dem Meldeamt Aarnen; sofort zu melden. 3. Die Mannschaften des Beurlaubtenstandes haben in der Zeit vom 1 bis 15. Mar- 1913 — falls sie nicht selbst zu Hause sein können — eine andere Person des Hausstandes oder den Hauswirt mit Empfangnahme der Kriegsbeorderung oder der Paßnoiiz zu beauftragen. Eine Quittung des Empfängers ist nicht erforderlich. 4. Jeder Mann, der bis zum 15. März 1913 keine Kriegsbeorderung oder Paßnotiz erhalten hat, hat dies dem Meldeamt Aarnen; umgehend schriftlich oder mündlich zu melden. 5 Die vom 1. April 1913 ab nicht mehr gültigen alten Kriegsbeorderungen oder Paßnotizen sind an diesem Tage zu vernichten. Am 20. Januar 1913. I^öntgUcdes Msldsaml Kamenz Montag, de« 2?. Januar 1813: Weltmarkt i« Königsbrück. Das Vieh ist von der Kamenzer Straße aus an Grafs Gasthof vorbei aufzutreiben. Während des Niehmarktes ist die XVsltzbecksr Stratzs vom Hause des Schlossermeisters Maul ab bis zu Grafs Gasthof für Den §Qkrvsrksvr gesperrt. Der Fährverkehr wird nach der Louisenstratze und Kamenzer Straße, sowie von der äußeren Weißbacher Straße nach der Hohenthalstraßs verwiesen. Königsbrück, am 20. Januar 1913. Der vürgsrmelstsr. Aröeitsnüchweis Gesucht werden: 1 Arbeiterfamilie für Landwirtschaft für sofort auf dau rnde Beschäftigung vom Rittergut Straßgräbchen i. Sa. 1 zuverlässige Hausmagd zum 1. April 1913 von Rittcrgutsverwaltung Rehnsdorf bei Elstra. 1 unverheirateter, zuverlässiger und tüchtiger Vogt für bald oder 1. April d. I. Pachter Scheunert, Obergersdorf bei Bischheim i. Sa. 1 verheirateter Teichwärter von Rittergut Weißig. Ordentliche Arbeiterfamilie für 1. April bei freier Wohnung, Deputat, Lohn nach Uebereinkunft, von Rittergutspachter Löser, Röhcsdorf bei Königsbrück. 10 Frauen und Mädchen zum Zigarrenmachen bei gutem Verdienst für sofort von Julius Dick, Schwepnitz i. Sa. 1 jüngerer Bäckergeselle, Antritt 3. Februar d I. (Nur solche wollen sich melden, denen an dauernder Stellung gelegen ist. Auch kann sich derselbe vor dem Ofen ausbilden; letzter war 1'/- Jahr hier. Knetmaschine vorhanden.) Max Schmidt, Bäckermeister, Neudörfel bei Räckelwitz. 1 verheirateter Waldaufseher mit kleiner Familie, der mit seiner Frau Garten- und Gutsarbsit machen muß, Antritt sofort, von Rittergut Skaska, Post Oßling 1 Arbeiter mit kleiner Familie, der mit Pferden umzngehen versteht, Antritt 1. März, von Rittergut Skaska, Post Oßling Aas Wichtigste. Die Plenarversammlung des Deutschen Landw:rt- schaftsrates wird vom 11.—14. Februar in Ber lin abgehalten werden. In das Präsidium des Evangelischen Bundes wur den an Stelle des ausscheidenden Generalleut nants z. D. v. Leßel Graf Otto Moltke und Professor Dr. Scholz gewählt. Der Krankenkassenstreit in Halle a. d. S. wurde vom Reichsgericht endgültig zugunsten der ein- gesestenen Aerzteschafl entschieden. Bei einem Unfall während einer UebungSfahrt wurde das Schütte-Lanz-Luftschiff am Sonnabend bei Potsdam beschädigt. Die Botschafterkonferenz soll beschlossen haben, den Berg Athos in eine unabhängige geistliche Re publik zu verwandeln. Bei Tenedos hat am Sonnabend zwischen der tür kischen und griechischen Flotte eine Seeschlacht stattgefunden. Die griechische Flotte verfolgte den Gegner bis zu den Dardanellen. Ne Motion in Frankreich. Die Entscheidung über dar neue Oberhaupt der französischen Republik ist, wie bereit« gemeldet, nun- mehr gefallen, und Poincare ist aus dem Ringen als Sieger hervorgegangen. Leicht hat man er ihm wahr lich nicht gemacht, und zwar kam die Opposition be- kanntlich aus den Reihen der eigenen Parteigenossen. Der Verlauf der ganzen Wahl war so recht typisch für die innerpolitischen Verhältnisse Frankreich«, e« zeigt sich, daß es hier einige ehrgeizige Politiker sind, die sich anmaßen, über die Geschicke de« Volker be stimmen zu können, und er darf nicht weiter Wunder nehmen, daß gerade Clemenceau e- gewesen ist, der hinter den Kulissen ein eigenartiges Spiel trieb, so ei genartig, daß der in seiner Ehre schwer gekränkte Poin care sich veranlaßt fühlte, jenem gewandten und nicht immer einwandfrei arbeitenden Politiker seine Zeugen zu senden. Warum Clemenceau sich zu derartigen Machinationen Hinreißen ließ, ist unschwer zu erraten. ES gab einmal eine Zeit, wo Clemenceau an der Spitze der Geschicke stand und wohl selber im stillen Herzen erhoffte, dereinst der Berufen zu sein. Er ist aber ander» gekommen, Clemenceau stürzte von seiner Höhe und mußte lange Zeit im Hintergründe bleiben, bir er sich jetzt wieder in den Vordergrund gedrängt hat. Daß seine Wahl auf Pams fiel, ist gleichfalls leicht erklär lich, der Genannte ist kein hervorragender Politiker, ein sehr begüterter und gutmütiger Mann, der in den Händen gewisser Politiker weiche» Wachs gewesen wäre und der sicherlich keine selbständigen Entschließungen in wichtigen Fragen gefaßt hätte, ohne sich vorher mit Clemenceau und dessen Gesinnungsgenossen zu beraten, die auf diese Weise den größ Einfluß auf die Po- litik Frankreichs ausgeüb hatten. Daß dies verhin dert worden ist, ist eine ungemein erfreuliche Begleit erscheinung der Wahl PoincareS. Würde Clemenceau im nächsten Jahre den Draht hinter den Kulissen zie- hen oder gar selber wieder zur Regierung berufen wor den sein, so hätte eS eine Politik gegeben, die leicht zu Abenteuern geneigt hätte. Herr Poincare dagegen ist der Mann ruhiger Besonnenheit, der zwar vom Ehrgeiz geleitet wird, Frankreich in oer Weltgeschichte die erste Rolle spielen zu raffen, der sich aber doch nicht zu Waghalsigkeiten Hinreißen läßt und niemals va bangue spielen würde. Er war von je ein gemäßigter Politiker, und den Extrem-Radikalen war er daher nie mals so recht sympathisch, wie sie denn auch ihn nicht al» Präsidenten der Republik haben wollten, sich infolge dessen dazu verführen ließen, den weit weniger befähig ten Pams allerdings erfolglos auf ihr Schild zu er heben, Auch wir in Deutschland können von dem Ausfall der Wahl ziemlich vefriedigt sein, Herr Poin care ist zwar kein Freund der. Deutschen, aber man darf von ihm die Gewißheit haben, daß er stets eine höfliche und korrekte Haltung zeigen wird. Wäre die Wahl vielleicht auf einen anderen gefallen, so hätte es unter Umständen schlimmer kommen können. OorMckss unv Sücbsifckss. Pulsnitz. (Volksunterhaltungsabend) Der Pulsnitzer Ortsausschuß für Jugendpflege veranstaltet nächsten Freitag — siehe Inseratenteil — seinen ersten Volksunterhaltungsabend. In liebenswürdigster weise haben sich die mitwirkenden Kräfte vom geschätzten Herrn Vortragenden bis zu unseren Jugendlichen gern in den Dienst der Jugendpflege gestellt. Möchte allseitiger zahl reicher Besuch die gebrachten Opfer an Arbeit, Zeit und Geld reichlich lohnen und öffentlich bekunden, daß die Bewohnerschaft ein warmes Herz hat für die bedeutsame völkische Sache! PulSnitz. (Fleischbeschau.) Im Jahre 1912 wurden im Bezirke der Stadt PulSnitz 2672 Schlacht- tiere der Schlachtvieh- und Fleischbeschau unterworfen, und zwar: 304 Rinder, 442 Kälber, 1679 Schweine, 66 Schafe, 41 Ziegen, 3 Hunde, 137 Pferde. Hiervon wurden 16 Rinder, 12 Schweine und 13 Kälber — zusammen 41 Stück — beanstandet. Der Freibank wurden überwiesen: 6 Kühe, 1 Ochse, 1 Bulle, 5 Schweine wegen Tuberkulose. 1 Pulle, 1 Schwein wegen Bauchfellentzündung, 1 Kuh wegen Tuberkulose- Leukämie, 1 Kuh wegen Herzbeutelentzündung, 1 Kuhwe- wegen Magen- und Darmentzündung, 2 Schweine wegen Geschlechtsgeruch,1SchweinwegenAbsceß,10Kälberwegen Frühreife. 2 Schweine wurden den Besitzern zur Ver wertung im eigenen Haushalt überlasten. Als un- tauglich zum Genüsse für Menschen wurden 4 Rinder und 1 Schwein erklärt, die der Abdeckerei in Pirna überwiesen, desgleichen auch 3 Kälber, die hier ver graben wurden. PulSnitz. (MissionS-Vortrag.) Herr Prad- jourit Bey besucht auf seiner Durchreise auch die hie sige Stadt. Er wird in malerischer indischer Tracht auf Veranlassung der hier bestehenden Lande-kirchlichen Gemeinschaft nächsten Donnerstag im Saale de« Gast hofs zum Herrnhaus das Thema: „Meine Erlebnisse unter den Eingeborenen von Sumatra, Java und den wilden Stämmen von Borneo" behandeln. Nach sechs jähriger Tätigkeit zurück nach Deutschland; obgleich er e» in Borneo mit Menschenfressern zu tun hatte, so trennte er sich sehr ungern von seinen braunen Brü dern. Seine spannenden Vorträge wurden überall mit großer Begeisterung gehört, überall wurde er ge- beten, Vorträge zu halten, u. a. höheren Schulen sprach er auch in der Universität zu Kiel und in dem Lehrer seminar zu Dresden-Plauen. Niemand wird er bereuen, seinen Vortrag gehört zu haben. PulSnitz. (25jährige- Jubiläum und Fahnenweihe) Am 1. März d. I. vollenden sich 25 Jahre, daß der hiesige Militär-Gesangverein ge gründet wurde. 17 Kameraden der hiesigen Kgl. Sächs. MilitärvereinS traten genannten Datums im Jahre 1888 zur Gründung eines Gesangvereins zusammen. Die Hauptaufgabe war, die patriotischen Feste, welche im Militär-Verein gefeiert werden, durch gesangliche Darbietungen zu verschönern, das herrliche deutsche Lied zu pflegen, die echte treue Kameradschaft zu för- dern und die Liebe zu Kaiser und Reich, König und Vaterland hochzuhalten. Trotz vieler Mißhelligkeiten hat sich der Verein im Laufe der 25 Jahre emporge- arbertet, und eS ist su» dem kleinen Reis schon ein hübscher Bäumchen geworden, zählt doch oer Verein zurzeit 54 aktive und 59 passive Mitglieder. Seit dem Jahre 1894 gehört der Verein dem Sächsischen Elb- gausängerbund an, und hat derselbe an allen Veran staltungen und Festlichkeiten im Bund und in der Gruppe tstlgenommen. Der Verein steht nun in die sem Jahr vor dem Fest seiner 25 jährigen Bestehen-, welches in den Tagen vom 27. und 28. April in den Räumen des hiesigen Hotels „Schützenhaus", verbun- den mit Weihe der neugeschafften Fahne stattstnden soll. Schon lange sind die verschiedenen Ausschüsse m Tätigkeit, um das Fest zu einem einfarhen, aber wür-