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Mittwoch de» I». Zanuar M8 nachmittags 18 87. zahrgang Ln,,1,,»prei»> t Millimeter Hühe cinlpaltlg (--- SS >»w breit) ?>/, Psenuig, Im viedaliionrlell i— ,2 Ium breit) !iv Pleiml». Meine dinjeine« sind bei »liisgabe j» bejahlen. gllr NachwclS und Vermittlung 2S Psennig Sondergebllhr. — giir schivlerine Sabnrtcu, bei Aulllu- dignnsen medrerer Anslraggrbcr in einer Anzeige und bei Plahvoischrffw, Aufschlag. Bei gröberen Auströgen und Im WlederyblungSabdrult Sr- iniiblgung nach feststehender Staffel. r« K««en»«W raMs« Ist das M MWMchWg der «MH« NetiMMachunM ZA «MZamMmmschast Mtza. des AMgerM md des Stsdtrats za Nmeaderg md der G«We MreMM UPMiHmsits destimste Matt SioiatdRÄraS mW MW: LG-Mder- (W.AW Md«g W.) ANMeMU. IeraMwortlich Ur Sie KM«»: KM Aegett M KMeMrs Da, L«,««all evscheiut au fedcur Werltag: 8wn»t«-S»luo»v»«is bei Abhaluu, I» den «»«gadestelleu der Biadt 1.80 Mk.. In den Ausgabe- stell«» d«t Landdezlrle» 1.00 Mk., bei Zutraguug tm Stadtgebiet 1.00 Mt., bei Lutraguug Im Landgebler S.00 Mk. W«ch«n!orte»80pfg. trluzelnnmmerlOPfg., SonnabendnummerSOPfg. WsMsth-ekIeont»: Leipzig 2S20I. B,>n«i»»,«irost»»t«! grankenberg. F,xnspr«ch«r 81. 8,l«gr»>»m«i Tageblatt Jrankenbergsachfen. Mzee Tagesspiegel Auf der Länderkonferenz erklärte ge stern der preussische Ministerpräsident, das; der Weg, der in Weimar migeschkagen worden sei, konsequent fortgesetzt werden müsse. Der preußkscheFinanzministerHoep- ker-Aschoff fasste gestern die bisherigen Erklärungen aus der Länderkonserenz dahin zu sammen, dass 1.. dis süddeutschen Staaten den Einheitsstaat ablehnen, 2. die norddeutschen Län der die Ausnahme in den preußischen Staats verband ablehnen und ein Eroßpreußen nicht wollen und 3. daß die Umwandlung einzelner Länder in Neichsländer undurchführbar ist, weil dies keinen Fortschritt bedeuten würde. Geheimrat v. Glasenapp, -der frühere Vizepräsident der Reichsbank ist gestern in Berlin von einem Lastkraftwagen, beim Ueberschreiten der Straße angefahren und schwer verletzt worden. Wie aus Moskau gemeldet wird, hat Trotzki gestern die Reise nach seinem Verbann ungs- ört in Sibirien angetrete». In Washington sind gestern zu gleicher Zeit zahlreiche Brände ausgebrochen. — —.m ZtWMtz mk KsittorSst (Von unserem Berliner Vertreter.) Berlin, 18. Januar. Die Verhandlungen über das Reich ^chulae^i; haben eine ebenso uuerwar e e wie verh äng is n e Wendung genommen: man ist'plötzlich auf einem toten Punkt angelangt, an dem Zentrum und Volfspartei erklären, das; sich hier ihre Wege icheiden. Wider Erwarten haben sich die Pfade picht Vei der Definition des geordneten Schul betriebes oder bei dec Festsetzung einer Schutz frist für die Simultanschulländer getrennt, son dern bereits bei einem Paragraphen, auf den man bisher garnicht so geachtet hat. Dieser Stein des Anstoßes ist die Bestimmung 16a, die be- -sagt, daß die bisherige Form des Religions unterrichtes in den Volksschulen in den Ländern heibehalten werden solle, wo sie bereits durch Verträge zwischen Staal und Kirche geregelt sei. !Das trifft nun für Bayern zu, das bekanntlich «in Konkordat abgeschlossen hat, in den; die Frage des Religionsunterrichtes einen breiten Raum einnimmt. Die Volkspartei hat in Bauern Ki vorderster Front gegen den Abschluß dieses Konkordates gekämpft. Nun hat sie durch ihre Vertreter im Vildungsausschuß des Reichstages seinen Antrag mit unterschrieben, der gewisser maßen als eine nachträgliche Anerkennung des hayerischen Konkordates gedeutet werden könnte. Das war natürlich nicht die Absicht der volks parteilichen Abgeordneten, und sie sind nun, nach dem sie aus die Möglichkeit dieser Auslegung auf merksam gemacht worden sind, gewillt, ihrs Unter schrift zurückzuziehen. Damit aber hätte sich im Wikdungsausschuß wieder eine Mehrheit gegen 'Zentrum, bayerische Volkspartei und Deutsch natkonale zusammengefundcn, die es in der Hand Mat, die Bestimmung 16a zu streichen und ab izulehnen. Das wäre von weittragenden staats- xschtlichen Wirkungen, da Bayern in dem Augen blick, wo das geschieht, keine Möglichkeit mehr Mtte, durchzuführen, wozu es sich im Konkordat Mer ausländischen Macht gegenüber verpflichtet Hat, da es ihm durch ein Reichsgesetz verboten würde und versassungsgemäß Rekchsrecht Land- Zecht bricht. Es ist ohne weiteres klar, daß das Zentrum .nach einer derartigen Abstimmung auf eine wei- Wre Durchberatung des Schulgesetzes ebenso ver zichten würde wie die Bayerische Volkspartei. Mif der anderen Sekte ist die Lage der Volks- Kartei sehr schwierig, da sie nicht nachträglich .Awas sanktionieren kann, wogegen sie vorher cr- Mert angekämpft hat. Bei allem guten Willen And aller taktischen Geschicklichkeit muß man nun hoch einer Verabschiedung des Gesetzes sehr skep- Mch gegenüberstehsn, da hier ohne Zweifel Le- Penssragen beider Parteisp berührt worden sind, Aber die man sich nicht einfach wird hinwegsetzen Minnen. Hinzu kommt, daß die innsrpolitische Lage durch den scharfen Kampf, der augenblicklich mner- Lcklb der Zentrumspartei tobt, sehr schmierig ge worden ist. Es ist überaus beachtenswert, daß Lin Kampf gegen Dr. Marr sich Abgeordnete zu- Mmmengefimden haben, die bisher stets al» Anti- Toden galten. Stegerwald und Wirth in einer Krönt — das ist ein« Konstellation, dis man Toch vor einein Vierteljahr kaum für möglich gehalten haben würde, und die auch bestimmt nicht auf Zufälle zurückzuführen ist. Es wäre lächerlich, von einem „Zerfall der Zentrums partei" zu reden. Ihr Turm steht noch immer fest auf sicherem Boden, aber innen, auf der Wendeltreppe, tobt ein erbitterter Kampf um den Platz an der Sonne, genauer ausgedrückt: ans der Kandidatenliste. Geßler und der Medns-Wm (Eigener Informationsdienst) Berlin. 18 Januar Reickswebrminister Dr. GetzIer hat seinen Rück tritt bekanntlich mit seinem erschütterten Gesundheits zustand begründet. Daß diele Begründung keine Ausrede war, ist allen unterrichteten Kreisen von vornherein klar gewesen. Ums" größeres Erstaunen hat es erregt, dab in einer Wiener Zeitung jetzt ein angebl'cher „Freund" Geßlers und Intimer Kenn-r der Verhältnisse Im Neichswehrm'nistertum die Behauptung anküellt, daß Dr. Geßlers Nück- trittsgesuch mit der bekannten „Phoebus-Angelegen heit" in engstem Zusammenhang stehe. Wir be- greiten dies Erstaunen nicht recht, da sich beide Les arten, so verschieden sie auf den ersten Blick anzu- tel-n lind, sehr gut miteinander in Einklang bringen lasse». Es ist ja nur natürlich, daß die verschiedenen Zwischenfälle, die sich gerade in letzter Zeit so sehr gehäuft -haben und unter denen die Beziehungen des Reichswehrministertnms zum Phoebus-Film nicht der kleinste war, die Nerven de» Ministers stark mitgenommen und ihm gewissermaßen den Rest gegeben haben, nachdem seine Gesundheit durch das Unglück, das ihn in seiner Familie betroffen Hot, bereit» aus da» Schwerste erschüttert war. Äon groß m Interest- ist augenblicklich vor allem, w-r dieser anonyme „Freund" ist, der der Wiener j Zeitung diele Informationen gegeben bat. Man nimmt vielfach an, daß er seinen Sitz im Retchs- wchrmlnisterium selbst hat und an dem Ausgang der ganzen Angelegenheit persönlich nicht völlig un- iuterelsiert ist. Im Zusammenhang mit dem mehrfach erwähnten Artikel wird von neuem die Forderung erhoben, den Bericht des Sparkommistars Sämisch über seine Ermittlungen in der Phoebus-Angelegenheit zu ver öffentlichen. Die Regierung beabsichtigt dies aber nicht, sondern will die Angelegenheit anläßlich einer kommunistischen Interpellation, die zusammen mit dem Wehretat beraten werden soll, zur Sprache bringen. Schwere Verleumdung DeuMMs durch die englische RsuteragsuLur Hongkong, 17. 1. Die englische Renteraaentur verbreitet in China die Nachricht, daß der Rücktritt Geßlers auf Melnnngsverschiedenhei'cn innerhalb des Reichskakünetts wegen deutscher Waffenge'chäste mit China zurückzuführen sei. In den europäischen F^emdenkolonien bildet diese Reutermeldung die Sensation des Tages. Die englische Kausmann- schast in Ostasien enthält sich trotz dieser Tendenz. Meldung der Reuterogentur jeglicher Hetze den Deutschen gegenüber. In Hongkonger Kanimanns- kreisen wird daraus hingewtcsen, daß außerdem das Waffenhandelsverbot mit China überlebt sei, nachdem die drei Hauptsignatarmächte des Ab kommens, Frankreich, Amerika und Rußland, sich darüber hinmeggesetzt hätten. E» wird dabei be- londers auf die französischen Waffenlieferungen an Tschangtlolin hingewiesen. Die Hongkong-Behör den hätten Infolge eines offiziellen diplomatischen Schrilles Frankreich di« Durchluhr der französischen Waffen für Tschaugtsolin gestatten müssen. Die Hongkonger Kaufleute beabsichtigen die Hongkong regierung auszufordern, in London die Aufhebung dieses heuchlerischen Vertrages zu verlangen. In Berliner Kreisen, die den Chinadeutschen nahestehen, erwartet man, daß die zuständigen deutschen Nmtsftellen umgehend die notwendioen Maßnahmen ergreifen und sür di« sofortige Rich tigstellung dieser den Stempel der Lüae an der Stirn tragenden Reutrrmeldung In Ostasten sorgen werden. Roch 1580 zaedige am MM Berlin, 17. 1. Bet der Beratung des Etats für die besetzten Gebiete tm Hauplauslchuß des Reichs tages hat beute der StaatsselretSr des Ministeriums sür di« besetzten Gebiete offen zugegeben, daß die Herabminderung der Desatzungstruppen um 10VÜ0 Mann eine wesentliche Erleichterung sür das besetzte Gebiet nicht gebracht habe. Die Besatzungsvermiu. derung habe nur die politische Bedeutung gehabt, daß damit die Zusage von Locarno wenigstens teilweise ersüllt sei. Nach dieser etwa« dürftigen Lutschuldiguna mußte der Staatssekretär dann zugeben, daß noch immer 1500 Farbig« al« -technische« Be- aleitpersonal der Truppen" im besetzten Gebiet seien. An« dem Ausschuß wurde durch «inen Zwischenruf festgestellt, daß di« Farbige« auch al« Trainsoldaten verwandt werden. Der zentmMionslM Der Fraktionsvorstand tritt zusammen. Berlin, 17. 1. Der Vorstand der Zentrums- fraktion des Reichstags wird in den nächsten Tagen zusammentreten, um zu einer Reihe schwe bender Fragen Stellung zu nehmen. Es kann als wahrscheinlich angenommen werden, daß auch die Frage der Nachfolgeschaft für den Reichs- wehrminister Dr. Geßler in den Rahmen dieser Erörterungen einbezogen wird. Daneben werden auch di« Unstimmigkeiten zwischen einzelnen führen den Persönlichkeiten der Zentrumspartei, zum Beispiel Marr—Guörard, Jmbusch—Oberhausen usw., die sich in den letzten Tagen gezeigt ha ben, nur Aussprache kommen. Aus dieser Fest stellung ergibt sich, daß alle weitergehendcn Akut maßungen, die in einem Teil der Presse über die Auseinandersetzungen im Zentrum zum Aus druck gekommen sind, den Tatsachen nicht ent sprechen bzw. zum mindesten ihnen vorauseilen. Unrichtig ist u. a., daß der Abg. Steger wald sein Amt als stellvertretender Vorsitzender der Neichstagsfraktion des Zentrums niedergekegt habe. Richtig ist lediglich, daß der Abg. Steger wald in einem Schreiben zum Ausdruck gebracht hat, daß er die Funktion des stellvertretenden Vorsitzenden der Neichstagsfraktion solange nicht ausüben könne, bis die zwischen ihm und dem Reichskanzler infolge dessen Schreiben an den katholischen hessischen Lehrerverband vorhandenen Differenzen bereinigt worden feien. M LSMrwnserenz Berlin, 17. 1. Die heutige Sitzung der 'Länderkonferenz in Berlin hat die Beratung des ersten Punktes der Tagesordnung „Veränderung im gegenwärtige» Verhältnis zwischen dem Reich und de» Ländern beendigt. Die Referenten über dieses Thema, der bäuerische Ministerpräsident Held, der Ham burger Bürgermeister Petersen und der preußi sche Ministerpräsident Brann, nahmen in Schlußworten noch einmal zu dem Ergebnis der Beratung Stellung. Der Vorschlag Petersens, einen Ausschuß von politisch unabhängigen Per sönlichkeiten zur gutachtlichen Beratung der Frage einzusetzen, fand nicht die Zustimmung Bayerns. Dagegen machte Bayern den Vorschlag, den i Ncichsrat selbst mit diesem Antrag zu betrauen, während von sächsischer Seite der Vorschlag ge macht morden war, einen Verfassungsausschuß des Reichstes zu bilden. Der preußische Miui'ter- präsident machte darauf den Vermittungsvorschlag, die Angelegenheit dem VerfLssungsausschuß des Neichsrates zu übergeben, der aber das Recht haben soll, Persönlichkeiten als Sachverständige heranzuziehen. Wie verlautet, ist beabsichtigt, die Ergebnisse der heute abgeschlossenen Beratung über den ersten Punkt der Tagesordnung in einem Kom munique niederzulegen, über dessen Inhalt am Mittwoch vormittag ein Redaktionsausschuß be schließen soll. Die Konferenz trat am Dienstag gleichzeitig in die Beratung des zweiten Punktes der Tagesordnung: „Sparsamste Finanzwirtschaft im Reich und in den Ländereien" ein. Hierzu referierten der preußische Finanzminister Hoep- ker—Aschoff und der badische Finanzminister Schmitr. Bayern bleibt fest Berlin, 18. 1. Ueber die gestrige Diskussion auf der Länderkonferenz verlauten noch folgende Einzelheiten: In ihren Schlußworten betonten die Referenten Held (Bayern), Peterson (Ham burg) und Braun (Preußen) noch einmal ihren in den Referaten bereits niedergelsgton Stand punkt. Ministerpräsident Held erklärte, Bayern würde gern bereit sein, sich mit dem Reich zn- sammenznsehen, um Schwierigkeiten aus der Welt zu schaffen. Dies könne geschehen, ohne daß man das Volk neuen Verbitterungen aussetzen müsse. Bayern werde sich niemals in einen Einheitsstaat in irgondeiner Form hineinpressen lassen. Es sei aber bereit, mit dem Reich und den übrigen Ländern zu versuchen, die bestehenden Schmie rigkeiten zu beheben. Bürgermeister Petersen hielt gleichfalls die in seinem Referat vertretenen Gedanlongänge auf recht und erklärte, daß allerdings die Zeit für endgültige Lösungen noch nicht reif sei. Ministerpräsident Braun wandte sich vor allem gegen die Vorwürfe, als wolle Preußen die kleinen Länder schlucken. Was er gesagt habe, habe er vielmehr in Abwehr unberechtigter An ¬ griffe gesagt. Preußen habe von sich aus keine» lei Interesse, andere Länder in sich aufgehen zu lassen, zumal sich die kleinen Länder, die sich Preußen anzuschlicßen wünschten, durchweg kn finanziellen Schwierigkeiten befänden. Gegenüber dem bayerischen Ministerpräsidenten betonte er, daß es „Niemals" in der Geschichte nicht geb«. Er legte dann noch einmal den preußischen Stand punkt dar, der bereits in einem Landtagsbeschkuß von 1019 zum Ausdruck gekommen sei, daß Preußen immer bereit sei, im Einheitsstaat auf- zugehen, vorausgesetzt, daß alle übrigen Länder ebenso verfahren würden. Eins franzöMe Stimme zur Berliner Länderkonserenz Paris, 18. 1. (Funkspruch.) Das ..Journal des Debats" ermahnt die Franzosen, der in Berlin tagenden deutschen Ländcrkonfcrenz kei nerlei außenpolitische Bedeutung bcizumesssn. Gegenüber dem Auslande und insbesondere gegen über Frankreich könne man in Deutschland nur ein Ganzes sehen. Alle französischen Diplomaten, Politiker und Publizisten, die im vergangen«« Jahrhundert und sogar 1919 ihre Pläne auf gewisse Sonder'intcressen der einzelnen deutschen Staaten aufbauten, hätten sich bitter getäuscht. Berlin, 18. 1. (Funkspruch.) Die Verhand lungen der Länderkonserenz nehmen heute ihren Fortgang. Um 9 Uhr ist ein Redaktionsausschutz zufammengetreten, der in einer Entschließung di« s beiden Punkte behandeln wird, die bisher die Länderkonserenz beschpstigt haben. Die Länder- konferonz kelbst ist beul« vormittag um 10 Uhr wieder zufammengetrelen. MM« Antwortnote «a Wen Warschau, 18. 1. TU. iFunksvrucb.) Wie aus Kowno gemeldet wird, enthalt dl« dem polnischen Sond->rdeleqier'en überreichte litauische Antwortnot« im ersten Teil eine anslübrllckie Darlegung und Kommentierung der Genfer Abmachungen. In der Note wird dann meller erklärt, daß Vole» in zwei Punlien diele Abmachungen nicht ge halten habe. Einmal bätten die aus dem Milna- gebict ansgew'esenen Mauer bisher nicht die Mög» Itcbkeit zur Rückkehr erhallen, zum anderen Mal« habe Polen die Emigrantenarmee unter Führunq Pleischfaltis nicht ausgelöit, sondern es befinden sich weiterhin Truppenabielbmgen in litauischen Uni formen Im Lager von Lida bei Grodno. Wolde- n aras erlläri dann weiter, daß die polnischen Vor schläge bezüglich des Verbandlungsgeoenstandes nicht genügend seien und richtet an Polen dl« Frage, ob die polnische Negierung geneigt sei, die Enlsck'ädigungsfrage sür die durch die Besetzung des Wilnaqebieles entstandenen Schäden in da« Verhandlunasprogramm mit aufzunebmen. Be züglich der in der Note Vo'ens enthaltenen Vor- Ichläae fragt die Manische Negierung an. ob Polen dis Verhandlungen mit oder obne Hinzuzlebunq des Völkerbunde» kühren wolle Im ersteren Falle mühten Zeit und Ort ber Verhandlungen im Ein verständnis mit d-un Völkerbund sestgektzt werden. Eine Kopie der Antwortnote Ist non Woldemara« dem Generalsekretär des Völkerbundes übersandt worden. MWtzmOM iwd BMidMWkM« Berlin, 18. 1. (Funlspruch.) Wie die Tele graphen-Union aus parlamentarischen Kreisen er fährt, hat die Tatsache, daß entgegen der vom Haushalt zu verlangenden Klarheit und der bishev geübten Praris im Regierungscntwurf zum Reichshanshalt die Beamtengehälter nnd Ein stufungen nicht in, einzelnen aufgeführt wor- den sind, zu lebhaften Diskussionen bereits An laß gegeben. Von unterrichteter Seite wird dar auf hingewiesen, daß allerdings bei Aufstellung des Haushaltplanes, das neue Besoldungsgesetz mit der Gruppeneinstellung noch nicht vorgelegen: hatte. Da es aber haushaltsrechtlich nach Ansicht maßgebender parlamentarischer Kreise unbedingt erforderlich ist, daß nach den Vorschriften der Reichshanshaltsordnung vom 31. Dezember 1922, die im Haushalt vorgesehenen Besoldungen auf die entsprechende» Vcämtenstellen aufgeteilt wer den, so wird allerdings damit gerechnet, daß die Reichsrcgierung die entsprechende Aufteilung nachreicht und zu ihrer Entlastung für den ein maligen Fall des Etats 1928 einen Gesetzentwurf cinbringt, der sie entgegen der bisherigen Haustz haltordnung von der Pflicht zur genauen Aus teilung dieser haushaltsmäßig entscheidenden Be träge entbindet.