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Rabenaner Aiyeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung sne WruM Seifersdürs, Mein- u. GroPlsn Inserare kosten die SPaUenzeile oder deren Raum 10 Pf., für aus- . wärtige Inserenten 1b Pf. Reklamen r 20 Pf. Annahme von An zeigen für alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Nummer 97. Kernwrech«r: Amt L-Nbeu 21LV Dienstag, den 18. August 1914. FMsprech^«mP»e»be«^ 27. Jahrgang. sten Schärfe gegen sie vorgegangen werden wird. kommen im Widerspruch mit dem Begriff des Kriegsrechts betracht dieses (Gedankens verdient das Vorgehen der Direk tion die Unterstützung des Publikums. Man braucht nicht zu fürchten, durch den Theaterbesuch im Gefühl beleidigt zu werden, im Gegenteil: die drei Neuheiten sind ganz im Geiste der Gegenwart gedichtet und spiegeln die Gefühle, — Der niederländische Gesandte in Petersburg erklärte ^der russischen Regierung schriftlich, daß Deutschland die Neu tralität der Niederlande nicht verletzt habe. — Eine Pariser (?) Meldung über Rom kommend be hauptet, die Franzosen seien in Belgien eingerückt und mar schierten auf Gembloux zu. — Prinz Friedrich Wilhelm von Lippe, 1858 geboren, Onkel des Fürsten von Lippe, fiel bei Lüttich als er mit der F a h n e vor den Truppen herstürmte. — In Rußland werden viele Deutsche t i e f ins Innere nach Sibirien gebracht. Das „B. Tagebl." bittet die neutralen Staaten dieserhalb vorstellig zu werden. Per Wahl bereit. Gemeldet hatten sich 33 Bewerber. — In Herrndorf bei Mohorn brannte der Gasthof Wichert und „Der Kaiserbecher" von F. A Geißler erfüllen einen guten Zweck und sind bei der trefflichen Darstellung eines Besuches auch in dieser Zeit wert. Kleine Notizen. — Wegen Verdachts der Brand stift u n g wurde der 26jährige Dienstknecht Otto Fischbach aus Auerbach i. V. in Crimmitschau festgenommen. Er soll das Gehöft des Gutsbesitzers Engelmann in Gahlenz ange zündet haben, das völlig in Asche gelegt wurde. — — Der in Plauen i. V, wohnende Heizer Jahn hat in den letzten Tagen fünf Sö h n e, wovon vier verheiratet sind, dem Feinde entgegenziehen sehen, und jetzt hat sich der sechste freiwillig gestellt. — Direktor Dr. Helfferich von der Deutschen Bänk weist in der „Nordd. Allg. Ztg." nach, daß sich Deuts ch- — Der Kaiser sprach den Truppen, die den Sieg bei Mülhausen erfochten haben, in einem Telegramm seinen . — Auf dem Truppenübungsplätze Sennelager bei Paderborn sind 4000 belgische Kriegsge fangene eingetroffen. — Die ausländischen Nachrichten über größere Kämpfe sind falsch. Die Deutschen bestanden eine Reihe kleinere Gefechte siegreich. Zwei russische Kavallerie- Divisionen, gefolgt von Infanterie, gingen vor und steckten das an der Grenze gelegene Städtchen Marggrabowa in Brand. Sie sind wieder über die Grenze zurückgegangen. Das bei Mlawa stehende russische Kavallerie-Korps ist vor einer deutschen Kolonne nach Süden ausgewichen. Nicht eine einzige feindliche Maßnahme konnte bisher die deutschen Absichten beeinflussen oder aufhalten. — In Stuttgart erließ das Generalkommando eine Warnung, sich nicht würdelos vor den französischen Ge fangenen zu benehmen, weil bei Ankommen solcher Gefangenen entrüstende Szenen erfolgten. Namentlich die Frauenwelt drängte sich an die Franzosen. — Frankreich war nach den Aussagen französischer Kriegsgefangener schon seit vielen Wochen zum Ueberfall auf Deutschland vorbereitet. — Aus Monaco wurden alle Deutschen und Oester reicher ausgewies en. — Ein englisch-russisches Marine-Abkommen, das vor dem Abschluß stand, sah die Landung russischer Truppen auf englischen Schiffen in Pommern vor. — DerKaiser verließ am Sonntag um 8 Uhr vormittags Berlin in der Richtung nach Mainz. — Er ließ au den Oberbürgermeister von Berlin folgenden Erlaß gelangen: Der Fortgang der kriegerischen Operationen nötigt mich, mein Hauptquartier von Berlin zu verlegen. Es ist mir ein Herzensbedürfnis, der Berliner Bürgerschaft mit meinem Lebewohl herzlichen Dank zu sagen für alle die Kund gebungen und Beweise der Liebe und Zuneigung, die ich in diesen großen und schicksalsschweren Tagen erfahren habe. Ich vertraue fest auf Gottes Hilfe, auf die Tapferkeit von Heer und Marine und die unerschütterliche Einmütigkeit des deutschen Volkes in den Stunden der Gefahr. Unserer gerechten Sache wird der Sieg nicht fehlen. Wilhelm. — Der franz. Kriegsrat hat einen französischen Handels angestellten, der bei dem Verbrechen der Spionage ergriffen wurde, einstimmig zum Tode verurteilt. — Nach einer Meldung des „Ndeversul" ging der r u- mänischen Regierung eine offizielle Mitteilung zu, daß Bulgarien die allgemeine Mobilisierung bis zum 45. Lebensjahre angeordnet habe. — Die österr, - ungar. Truppen haben am 14. August nach heftigen Kämpfen den Feind aus einer seit länge rer Zeit befestigten und stark besetzten Stellung auf den öst lichen Uferhöhen der Drina in der Nähe von Loznica und Ljesnica geworfen. Dort sowohl wie bei Sabac wurden am Nachmittag des 14. August und in der Nacht des 15. Aug. zahlreiche mit großer Tapferkeit geführte Gegenangriffe der Serben abgewiefen. Am 15. August setzten die österr.-ungar. Truppen ihre Vorwärtsbewegungen fort. Die Verluste der Serben sind schwer. Auch die österreich. Verluste sind nicht unbeträchtlich. Einzelheiten fehlen noch. Montenegri nische Kräfte,Pie in österr. Gebiet einzudringen versuchten, wurden allenthalben znrückgeworfen. — 64 deutsche Prinzen und 18 Vundesfür- st e n nehmen am Feldzuge teil. — Der ehemalige Reichs kanzler Fürst Bülow begibt sich in einer politischen Mission nach Nom. — Die dänische Lebensmittel- ' einsuhr nach Deutschland wird nicht abgeschnitten- — In der Festung Neiße sind 655 russ. Gefangene eingeliefert worden. — Das „Amsterd. Handelsbl." verurteilt scharf die Ver haftung des österreich.-ungar. Bizekonsuls in Petersburg und Rabenau, am 16. August 1914. Der Bürgermeister. Bekanntmachung. Alle vom Aufruf des Landsturms betroffenen Unter offiziere und Mannschaften werden hierdurch auf den Wort laut des Aufrufs aufmerksam gemacht, wie derselbe durch Plakate in den Gemeinden der Königlichen Amtshauptmann schaften Dresden-Aitstadt und -Neustadt veröffentlicht worden ist, insbesondere aber darauf hingewiesen, bei eintretendem Zweifel sich bei den Ortsvorständen Aufklärung zu holen- Dresden, am 16. August 1914. Königliche Bezirks-Kommandos I n. II Dresden. Bekanntmachnna, die Preise für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Verbrauches betr. Getroffener Anordnung der Königlichen Amlshauptmann- schaff entsprechend, wird hiermit, obgleich dies schon wieder holt öffentlich geschehen ist, darauf hingewiesen, daß zu be deutenden Preissteigerungen für Lebensmittel und Gegenstände des täglichen Verbrauches z- Z. keinerlei Grund vorliegt. Sollten dennoch Preistreibereien oder Uebervorteilungen stadt stürzten der Leutnant Spieß und der Flieger Traut wein ab ; sie waren sofort tot. — Wie wenig Bedeutung heutzutage den verwandschaft- lichen und freundschaftlichen Beziehungen der Dhnnastien innewohnt, zeigt sich auch im deutsch-belgischen Krieg. Der König Albert I. der Belgier ist ein Deutscher, ein Prinz aus dem Hause Sachsen-Koburg-Gotha. Er ist Chef eines Preußischen Dragoner-RegimentS, das im vorigen Jahre seinen Besuch empfing, er ist der Sohn einer Prinzessin v. Hohenzollern, und seine Gemahlin, die Königin Elisabeth, fit eine Tochter des verstorbenen Herzogs Karl Theodor in Bayern, der dem Deutschen Kaiser freundschaftlich nahestand. Trotzdem hat er sich ohne Zögern unseren Gegnern zugesellt. Eingeschlvssen in Antwerpen mit seiner Familie und seinen Ministern, sieht er nun den Ereignissen aus der Ferne zu, ungewiß, wie sich sein Schicksal gestalten wird, ein König nur noch dem Namen, nicht der Tat nach. Kirchennachricht von Somsdorf. Mittwoch, 19. August, 8 Uhr abends Kriegsbetstunde. Brandursache konnte noch nicht festgestellt worden. — Vom Tode des Ertrinkens gerettet wurde eine Frau L. in Döhlen, die an der Brücke am Döhlen-Burg- ker Wege in die Weißeritz gesprungen war. Der Bahn arbeiter Müller aus Potschappel versah an dieser Straße Wachtdienst, hörte ein Stöhnen und Röcheln und entdeckte dabei die Frau im Wasser liegend. Er brachte die Be sinnungslose aufs Trockene und holte Hilfe herbei, die für die Frau weiter sorgte. — Die Socitätsbrauerei Waldschlößcheu-Dresden ver öffentlicht in den „Dresdner Nachrichten" das folgende In serat: Wir geben hiermit bekannt, daß unser bisheriger ^Pächter, B, Wolff, von der Pachtung unseres Stadtwald schlößchens am Postplatz zurückgetreten ist, und daß wir das selbe jetzt an H- Brennicke, bisher Inhaber des Cafe am Carvlasee, verpachtet haben. Herr Brennecke, der sich als Wirt einen guten Ruf in Dresden erworben hat, wird die Lokalitäten in kürzester Zeit wieder eröffnen. — Die Neu verpachtung ist zurückzuführen auf die bekannten Vorkomm nisse in letzter Zeit, die sich zwischen dem früheren Wirt und den Gästen an einem der ersten Mobilmachungstage zutragen. — Die Familie Lotze in G o in m e r n stellte 7 Söhne und 2 Schwiegersöhne ins Feld. — Der Sohn der Witwe Enke in Z s ch i e r e n, der sich als Kriegsfreiwilliger gestellt hatte und demnächst eiu- treffeu sollte, ertrank beim Baden in der freien Elbe. — Unentwegt spielt das Residenztheater in Dresden in der aufgeregten Kriegszeit weiter. Aus edlem Zweck. Die Direktion will, selbst mit eigenem Verluste, dem zen zu halten. Wie es da wohl ausschaue? — Weiter führte er aus, daß ein rechter Christ sich nicht nur in Wor ten, sondern vornehmlich in Taten zeige. Wer dem Vater lande nicht mit der Waffe in der Faust dienen könne, helfe! in irgend anderer Weise, wie durch Spenden an die Fami lien der Krieger und Unterstützung der echt vaterländischen Dank aus. und ist eine bisher beispiellose Verletzung des Versprechens einer Regierung für die Sicherheit u. Freiheit eines Diplomaten. -- Die russische Munition scheint wenig zu taugen. Ein Augenzeuge der Kämpfe bei Soldau schreibt, er habe eine wunderbare Entdeckung gemacht. Alle Schuß- locher zeigten glatten Durchschlag. Von Explosion keine Spur! Auf Soldau sollen über 30 Granatschüffe abgegeben worden sein. Ich besichtigte ein Grundstück; es war von einer Granate getroffen, jedoch ohne Explosion, Auf der StreckeJllowo-Soldau wurde eine deutsche Lokomotive getroffen. Das Loch der russischen Granate im Wasserkessel war faust groß. Die Wirkung der Explosion war lediglich eine kleine Verbeulung des Kessells. — In Loudon wurde ein Flugblatt verbreitet, das sich gegen den deutsch-englischen Krieg und gegen die englische Regierung wendet. Dresden. — Der Dresdner Kriminalwachtmeister Birnstengel hat den Polizeipräsidenten gebeten, die Belohnung von mehreren hundert Mark, die dem Wachtmeister für die Ermittlung der Mörderin der Frau Lehmaun zustehen, dem R oten Kr e uz zu übermitteln. Personal die Existenzmöglichkeit nicht erschweren. In An HM» b-. ^,,1« ch- des d°u«°» B-il-s in Waff-n 'mA »i d-b IM »ch wi-d-r. S°mi, di-n-n sie ,r Slwkmg d-s N-nmm - Al skE »» I« Di- drei EmM« »der Kl-mha»drlluibindr nisrage komm« Ml der Min- Das Minne Kreuz» und »In Feinde- Land» v»n Ernst N-. - r , - und segensreichen Arbeit des Roten Kreuzes. Nur Taten d-i-D-' ^f?lg der - esterreich er. Pst u können" vor Gott bestehen. Sein Prcdigtschluß klang in dem ^..mE'?aben z^ Mahnruf ans: Tut Buße! Denn wer seine Sünden auf- ^rnppen über starke feindliche Kräfte geführt, die zuruckge- werden sie auch vergeben. wo fen wurden. Zah reiche Gefangene wurden gemacht und /s ^^e di? Schul- und Kircheu- cc deutet. Die Verfolgung des Kindes die zur engeren Wahl vo?-geschlageneu Bewerber der i, i oc) n vollen Gange. n Kirchschullehrerstelle. Gewählt wurde Herr Lehrer Emil Arthur Dm den Letzten ent checdenden Kämpfen der Oester-Er sich auch zur Annahme reicher gegen die werben ollen fich dre kro^ l ^.^det hatten fick 33 Bewerber, ter beMderv ausgezeichnet haben. Die serbische Behaup^ e r r n d o rf bei Mohorn brannte der Gasthof dce^udslawen frate^ vollständig nieder. Bei Ausbruch des Feuers . Nom wird berichtet General Fr ench, der der Besitzer zur Arbeit aus dem Felde. Die e n g l i s ch e Oberkommandierende, sei am 14. August nn - .11. , o franz. Hauptquartier eingetroffen. — Die „Zürich. Ztg." ent nimmt einem Cardiffer Brief, daß die Bergarbeiter von Wales streiken, wenn die von ihnen geförderten Kohlen Kriegszwecken dienen sollten. Die Waleskohle ist die beste Kriegsschiffskohle. Ihre Ausfuhr ist verboten. Es wird zur Kenntnis gebracht, daß Herr Privatus, Friedensrichter Eduard Otto, hier, Bismarckstraße 24 H, von der Königlichen Brandver sicherungskammer als Geschäftsführer der Landesbrandver- sicherungsanstalt, Abteilung für Mobiliar - (Fahrnis-) Ver sicherung fürR abenan und Umgebung eingestellt worden ist. Rabenau, am 17. August 1914. — Der Bürgermeister. Kus Nab UNS fern. Rabenau, den 17. August 1914. — Dicht gefüllt mit Andächtigen war am verflossenen Sonntag unser Gotteshaus. Ja der jetzigen ernsten Zeit weiß der gläubige Christ sein Gebethaus wohl zu würdigen und zu schützen. Er sucht hier 4,rvst zu finden, sowie seinen - Glauben zu festigen. Er wird aber auch ermahnt, Buße zu tun für seine Sünden und Umkehr zu halten, ivelches letztere Herr G a st Prediger Schulze, Dresden-Löbtau, Friedenskirche zum Gegenstand seiner erbaulichen Predigt machte. Er führte aus, daß der Apostel Paultis in Römer 1,2 darauf hiuweist, Gott sei nicht nnr ein gütiger Vater, sondern auch ein strenger, aber gerechter Richter. Der Mensch sei nur zu leicht geneigt, sich bei jeder Gelegenheit zn entschuldigen und andere anzu schuldigen. Gott aber kenne keine Ausflüchte, da er ins Herz fehe. Hierbei erwähnte der Herr Redner auch die gegenwärtigen Ereignisse, den Weltkrieg und die Haltung der feindlichen Staaten. Er geißelte die schrankenlose Herrsch sucht Rußlands, die Oberflächlichkeit und Scheingröße Frank reichs und den kleinlichen Geschäftsgeist der Engländer. Er ermahnte aber auch die Gemeinde, Einkehr im eigenen Her- land auch fi n a n z i e l l allen Anforderungen gezeigt habest sagt: Die Maßnahme ist vielleicht russisch, steht aber voll- — Bei einem Uebungsflug auf dem Flugplatz Darm- s