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Mopauer« Tageblatt und Anzeiger I Ar. 21 Sonuabend/Sonnlag, 25. 26. Januar 1S41 168. Jahrgang Da» „Zschopauer Lagedlatt und Anzeiger" «rlcheint werk täglich. Monatlicher Bezugspreis 1.70 NM., Zustellgebühr 20 Pf. — Bestellungen werden in unserer Geschäftsstelle, von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Anzeigenpreise: Die 4b mm breite Millimeterzeile 7 Pf.; die 4) mm breite Millimeterzeile im L-xtt-ü 25 Pf.; Nachlaßstasfel L; Ziffer- und Nachweis-Gebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Anzeiger" ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Zlöha und des Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte olatt und enthalt die amtlichen Bekanntmachungen des Zinanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgedirgische Handelsbank, Zschopau; Stadtbank Zschopau. — Postscheckkonto: Leipzig 42S84 Nuf 712 Zeitung kür die Orte: Börnichen. Dittersdorf. Dittmannsdorf. Gornau. Hokndork Krumkermersdork. Scharfenstein. Schlöbchen/Lrzgeb. Waldkirchen/Lrzgeb., Weibbach. Wilischthal. Witzschdorf. Feindlicher Geleitzug im Mittelmeer angegriffen Mehrere Treffer aus drei schwere Einheiten des englischen Mlenverbandes / Erfolgreiche Auskliirung deutscher Schnellboote im kanalgebiel Berlin, 25. Januar. (Funkmeldung.) Das -vdcrrommando der Wehrmacht gibt bekannt: Schnellboote klärten im Kanalgebiel bei ungünstiger Wetterlage erfolgreich auf. ES kam mehrfach zur Berührung mit dem Feinde. Die deutschen Boote kehrten unversehrt in ihre Stützpunkte zurück. Auch die deutsche Luftwaffe beschränkte am 24. Januar infolge der Ungunst der Witterung ihre Tätigkeit ans -e- wassnete Ausklärnng. Im Mittelmeer griffen deutsche Kampfflugzeuge eine» von Sccftrettkräftcn gesicherte» feindlichen Gclcitzug westlich Kreta an. Mehrere Treffer von Bomben schweren und mittleren Kalibers aus drei schwere Einheiten des englische» Flottcnvcrbandes wurden einwandfrei beobachtet. Ein feindliches Flugzeug wurde abgcschosscn Tobruk uach heldenhaftem Widerstand gefasten Wichtige Stellungen an der griechische« Front erobert Angriff deutscher Bomversormationen auf feindlichen Flot tenverband im Mittelmeer. — Italienische U-Boote ver senkte» einen griechischen 6000-Tonuen-Dampser und eine« englische« Truppentransporter. Nom, SS. Januar (Funkmeldung). Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonaabend hat folgenden Wortlaut: Das Hauptguartier der Wehrmacht gibt bekannt: Die letzten Abteilungen, die im Westavschnitt von Tobruk dem siendliche« Angriff noch verzweifelten Widerstand ent ¬ gegensetzten, erlagen gestern der Uebermacht. In Tobruk befanden sich eine Infanterie-Division (die Division „Sirte"), ein Bataillon Kreuzwachtruppe«, ein Bataillon Schwarz- Hemden, sowie Marosen- «ud Artillerieabteilungen; insge samt rund 20 »Iw Manu. Diese Kräfte Haven 19 Tage lang de mdrcisachen Bombardement von Land, von See und von der Luft aus Widerstand geleistet und habe« dem Endangriss «och vier Tage laug standgchalte«. Unsere Artilleri ehat bis zum letzte» Schuß gefeuert und große Lücken in die austra lischen Abteilungen gerissen. Auch unsere Verluste an Man» «ud Material sind groß. Nach einer Ruudsunkmeldnng des Gegners wurd enans Tobruk über 2880 italienische Verwun dete geborgen. I« der äußerst harten Schlacht von Tobruk hat sich die italienische Wehrmacht, wie der Gegner selbst z«gibt, heldenhaft geschlagen. Nach dem Fall von Tobruk hat sich die Schlacht gegen Westen verlagert, wo Borstöße von feindlichen Panzcrein- hciten durch unser Feuer zurückgewicse» wurden, wozu sich uufcre Luftwaffe mit Bomben- und Maschincngcwchrangrif- scn gesellt. Ein feindliches Blenheim-Flugzeug wurde vou unseren Jagdflugzeuge» abgeschossen. An der griechischen Front wurden trotz ungünstiger Wetterlage in Angriffen von örtlicher Bedeutung wichtige Stellungen erobert und dem Feinde empfindliche Verluste an Gefangenen und automatischen Waffen bcigebracht. In Ostafrika dauerten die Kämpfe an der Sudanfront in den Abschnitten von Eher» und von Aneota an. Die Luftwaffe griff kräftig in die Kämpfe ein. Bomberformationen des deutsche« Fliegerkorps griffe« am späte« Nachmittag des 21. Januar eine« feindlichen Flot tenverband im zentrale« Mittelmeer a«. Nach de« bis herige» Feststellltuge» wurde ein schwerer Kreuzer am Heck mit einer Bombe von schwerem Kaliber getroffen. Im Atlantische» Ozean versenkte eines unserer Unter seeboote unter dem Befehl vo« Korvettenkapitän Carlo Al berto Teppati den griechische« Süvv-Tonuen-Dampfer „Eleni" Ein anderes U-Boot «ntcr dem Befehl vo» Korvettenkapitän Todaro versenkte «ach hartem Kampf de« mit Truppen be ladene« englische« Hilfskrenzer „Enmveus" (7899 Tonnen). Unsere Starke liegt in der Gesinnung Der Erfolg unserer Kriegsslnmriemng Auf Einladung der Rheinisch-Westfälischen Börse sprach der Vizepräsident der Deutschen Reichsbank, Kurt Lange, in Düs seldorf über das Thema „Erfolgreiche Kriegssinanzierung". Prä sident Lange führte u. a. folgendes aus : Der Krieg ist die große Bewährungsprobe auf den nationalsozialistischen Grundsatz, daß die Wirtschaft den Aufgaben des Staates zu dienen bat. ' Die Feindmächte — an der Spitze England — haben dem Dritten Reich schon immer und erst recht in dem von ihnen her beigeführten Krieg den Beifall auf wirtschaftlichem und ins besondere finanziellem Gebiet prophezeit. Man hat aus Unkennt- nis und politischer Verhetzung heraus geglaubt, in dieser Be ziehung Vergleiche mit dem Weltkrieg machen zu können und übersehen, daß ein neues Deutschland entstanden ist. England habe trotz seines Reichtums und. gestützt aus das Gold, in diesem Kriege seine Währung nicht stabil halten können. Ein Riesen defizit im Werte von bisher fast 20 Milliarden Reichsmark im laufenden Haushaltsjahr 1840/41 werde voraussichtlich noch auf 25 Milliarden Reichsmark anfteigcn ohne daß zur Zeit eine Deckungsmöalichkeit bestehe Heute kann mit Genugtuung und Stolz sestgestellt werden, daß Deutschland nicht nur in einem bisher in der Kriegsgeschichte nicht vergleichbaren Ausmaß militärische Erfolge erzielt hat. sondern daß aus wirtschaftlichem und finanziellem Gebiet dieser Kampf bereits gewönne»- ist. ja schon am ersten Kriegslage ent schieden war. In der Zwischenze»- ha e nch ..«me. nu. oarum gehandelt, die angewandten Methoden den veränderten Verhältnissen anzupassen. Die Stärke unserer heutigen Kriegswirtschaft beruht auf der nach dem Gemeinwohl rusgerichteten neuen Wirtschasts- gesinnung. oer gut eingespielte staatlichen Wirtschaftslenkung und der hervorragend entwick-lte. Produktion. Nach dem Hinweis auf die Bedeutung des Vierjahresplanes ging Präsident Lange im einzelnen aut den Wirtichastsausdau und leine Finanzierung ein, wobei er auch deroorhob, daß im - Gegensatz zur Weltkriegszeit unier Außenhandel auf Grund unterer engen W'rtschaftsveziehunaen zu unseren »Nachbarn — insbesondere im Osten unv Südasien — den zusätzlichen Bedarf einzelner Rohstoffs für die Kriegsführung ficheritellte und daß außerdem nach dem siegreichen Feldzug im Westen die Rüstungs industrie der besetzten Gebiete zur Verfügung stellen. Die Erfolge in der Kriegsfinanzierung werden mit der zwestenisprechenden Mischung von Steuern sowie kurz- unv lang fristigen Kreditausnabmen erzielt. »Anders als im Weltkrieg kann diclesmal ein erheblicher Teil der Staatsausgabcn durch Steuern gedeckt werden. Es ist aber weder möglich noch angängig, die überschüssige Kaufkraft allein aut diesem Wege abzuschöpsen. Deshalb bat man dem Markt eine nach Laufzeit und Ver/in- fung wohladgesiimmte Auswahl von Krcditoavicrcn zur Ver- süauna gestellt. Bereits 1819 entscheidend versagt. Jugoslawisches Blatt gegen englische Anmaßung. Mit her bekannten englischen Anmaßung, selbst in der gegenwärtigen aussichtslosen Situation des Jnselreiches an der Illusion einer „neuen Ordnung" unter britischen Auspi zien fcstzuhalten, beschäftigt sich auch die Belgrader Zeitung „Novosti". Das Blatt nimmt sich Ausführungen der „Times" über „die Grnudlagen des künftigen Friebens" vor und schreibt dazu u. a., Frieden bedeute im Grunde nichts an deres als die ungestörte politische und wirtschaftliche inter nationale Zusammenarbeit. Lolch eine Zusammenarbeit hätten nach 1918 die damaligen Siegrrmnchte organisieren müssen, denn jeder Friedenszustand in der Geschichte sei immer von Liegern aufgcbaut und garantiert worden. Die Sieger des vergangenen Krieges konnten jedoch nicht einmal eine Zusammenarbeit untereinander schaffen. Ties gehe am besten aus dem Eingeständnis der „Times" selbst hervor. Die Genfer Liga, die mehr ideologische rels praktische poli- ti'che Bedeutung hatte, habe mit der Durchführung einer solchen Aufgabe überhaupt nie auch mir begonnen. Sn diesem Zusammenhang ist das Sparen nickt nur in der Sssentlichen Verwaltung, sondern auch in der Wirtschaft und im befondercn für jeden einzelnen Volksgenosien ein wichtiges Gebot Gerade bas Sparen ver Volksgenossen ergibt erhebliche Be- träge bei deren richtigem Einsatz Banken und Börsen unter Ausschaltung liberalistischer Spekulationsideen im Interesse der Kriegssinanzierung herangezogen werben. , - Lie Spareinlagen seien besonders seit Kriegsausbruch stan. dig gewachsen und haben allein be, den Sparkassen seit dieser Zeit -inen Zuwachs von acht Milliarden Reichsmark erfahren. Der Erfolg der Kriegssinanzierung wird noch dadurch unter strichen, daß gleichzeitig die bisherige Ztnssenkungs. Politik fortgesetzt und der Kreditbrief des Reiches unter immer besseren Bedingungen gedeckt werden konnte. Heute hat das Zinsniveau in Deutschland einen seit dem Weltkriege nrckt mehr gekannten Tiefstand erreicht. Die Deutsche Reichsbank als Hüterin ver Währung leiste bei der Kriegssinanzierung wichtige Dienste. Sie sei nationalsozialistisch ausgerichtet und werde m diesem Geiste geführt. , Der Vortragende betonte, daß im Kriege noch starker als im Frieden der Gemeinnutz dem Eigennutz voranzugchen habe, unv schloß mit einem eindringlichen »Appell an alle in der Wirt schaft Tätigen, zu ihrem Teil an der Verwirklichung des deut- schen Sozialismus mitzuarbeiten. Churchill sucht Auswege Obwohl Churchill in seiner Propaganda die schwarzen und die weißen Farben je nach Bedarf und je nach dem Eindruck ,den er erzielen will, beliebig mischt, kommt als Gesamtergebnis doch immer wieder das Bild der wachsenden Bedrängnis heraus, in der sich die englische Regierung be findet, und ans der sie nach den verschiedensten Richtungen einen Ausweg sucht. Bereits die innere Lage in England macht besonders in organisatorischer Hinsicht wachsende Sorgen. Die Frage des Arbeitseinsatzes hat im Unterhaus zu lebhaften Auseinandersetzungen geführt, nnd jetzt wird aus London berichtet, daß ans diesem Gebiete Zwangsmaß nahmen in Gestalt der Einführung der industriellen Ar beitspflicht unmittelbar bevorstehen. Die öffentliche Kritik hat sich dieses Problems berÄchts bemächtigt und besonders in der Landwirtschaft werden gegen die in London beab sichtigten Einberufungen viele Bedenken erhoben, so daß die Regierung wahrscheinlich nachgebcn muß. Das bezieht sich übrigens nicht nnr auf die Arbeitsdicnstvflicht, sondern auch auf die Wehrpflicht, so daß die militärischen Ein berufungen von Hunderttaufenden von Personen, die in der Landwirtschaft beschäftigt sind, vermutlich rückgängig gemacht werden. Die dringendste Sorge der Engländer gilt jedoch nach wie vor den überseeischen Verbindungen Englands nnd im Zusammenhang damit dem empfindlichen Mangel an Schiffs raum. Durch eine Mitteilung des Gcneralpostmeisters, wel cher bekanntgab, daß riesige Postsendungen durch feindliche Aktionen verloren gegangen seien, ist die rapide fortschrei tende Verringerung der Tonnage nochmals indirekt be stätigt worden. Die Engländer haben jetzt angesichts dieser Schiffsraumnot für den riesigen Betrag von 3 Millionen Dollar 12 alte Frachtdampfer aus Amerika gekauft, welche der sogenannten „Geisterflotte" entnommen sin-, also der großen Zahl jener Fahrzeuge, die seit Jahren in den Schifss- friedhöfen liegen und auf das Abwracken warten. Sie sind den Engländern jedoch nicht schlecht genug, um die Lü^en der eigenen Flotte damit aufzufüllen. Uebrigens sind schon so viel Schiffsveteranen dieser Art von den Engländern aufgekauft worden, daß die Amerikaner nur noch zwanzig dieser alten Fahrzeuge behalten haben. Zum Kaufe» ge hört aber Geld, und die englischen Bestände an Gold und Devisen sowie die britischen Guthaben in Amerika nch::.:n immer weiter ab. Deshalb hat man sich in London auch nach dem französischen Gold umgeschcn, und aus Paris kommen Meldungen, daß der im September von den Eng ländern unternommene Angriff auf das französische Dakar an der westafrikanischen Küste (der bekanntlich schlierte) vor allem im Hinblick darauf unternommen worden ist, weil nach Dakar ein französischer Goldschatz von 115 Milli arden Franken gebracht worden war. Inwieweit zwischen Reynaud und Churchill bereits im vorigen Mai über eine Verschiebung des französischen Goldes nach England ver handelt Worden ist, bedarf noch der Aufklärung. Außer Schiffsraum und Geld braucht England aber vor allem Hilfsvölker, und daher hat jetzt eine neue Werbung um die Inder eingesetzt, die bekanntlich keine Neigung zeigen, sich wie im Weltkriege für England zu opfern. Trotzdem versucht man es mit den gleichen Mitteln der leeren Versprechungen, die Inder gefügig zn machen. Nach dem man ihnen schon 1917 das Versprechen der Selbst- regierung gab, welches man später nicht hielt, hat der Mini ster für Indien Amery jetzt dieses Versprechen erneuert, allerdings mit Vorbehalten und Bedingungen. Es ist kaum anzunehmeu, daß die Inder darauf eingehen und so wird die englische Regierung auf keinem dieser Auswege zu ihrem Ziele kommen. „Zum Symbol «worbe«" ckach acht Monaten heldenmütigen Kampfes gesprengt Dem vor Tobruk gesprengten alten Panzerkreuzer „San Georgio", von dem der italienische Wehrmachtsbericht vom 23. Januar meldete, widmet die römische Mittagspresse ehrende Nachrufe. Der über dreißig Jahre alte nach dem Weltkrieg nur noch als Artttlerieschulfchiff verwendete Kreuzer mit seinem charakteristischen Rammsporn, der saft allen italienischen Ma- rineängehörigcn bekannt war wurde bei Eintritt Italiens in den Krieg nach Tobruk gesandt. Von ihm sielen, am zweiten Kriegstag, die ersten Schüsse gegen englische Kreuzer. Er halte die ersten Tolsn und die ersten Verwundeten der italienischen Kriegsmarine. Mit verbissenem Mm wiederholten die Engländer in der Folgezeit ihre »Angriffe von See lind von der Luft aus. An einem einzigen Tage wurden 39 Torvcdos gegen „San Gc- orgw" obgcseuen, die in den Torpcooschutznctzeu geiunden wurden Rach achi Moonen hcldenmniigcn Kampfes Kl das Schiff gesprengl. aber wie die Preße betont zum Symbol ge worden.