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Frankenberger Tageblatt m. Mittwoch den 7. August 1918 77. Jahrgang 182 auen Höchstpreise für Gemüse et Nerge. 0,62 (0,72) Mk. je Pfd. 0,77 (0,82 btsr Königliches Amtsgericht. vr imtckt. um trts rsu itsr krs« und I-tväluog, Z6U, ;tsv ntsvreLcn- Sadewüsche Freitags Ku büdrr Frankreich und England gewaltige Summen im Auslände aufnahmen. >u as bsi v vir Oaulr. aä 0,47 - 0,57 0,17 0,24 (0,28) 0,32 (043) VS5 AerSen Ne; königrreicd; Litauen Zur litauischen Frage veröffentlicht die „Nordd. Allg. Ztg." eine längere Darstellung, in der sie die zurückhaltende Haltung der deutschen Reichsregierung zu den Berichten des Staatsrats, den Herzog von Urach zum König von Litauen zu machen, näher begründet. Wir entnehmen daraus fol gendes: Entscheidend für die Haltung der deutschen Negierung ist folgendes: Der litauische Landesrat hat Deutschland um Schutz und Hilfe gebeten. Daraus folgt, das; dieses, wenn es sich für Litauen eiusetzsn soll, bei Regelung der Landes angelegenheiten um feinen Rat gefragt werde» mus;. Co wenig Deutschland gewillt ist, Litauen eins Verfassungoder Regierungsform aufzuzwingen, .so wenig ist das Gegenteil möglich Was nun die Kandidatur des Herzogs von flrach be trifft, so liegt in der Erklärung der deutschen Regierung weder eine Ablehnung noch irgendeine Festlegung für eine andere Kandidatur. Die Negierung steht vielmehr auf dem Standpunkt, das; vor Erledigung der Thronfrage die staat lichen Beziehungen zwischen Deutschland und dem künftigen Litauen geordnet sein müssen. Wir können nun hierzu mit teilen, daß die Vorbereitungen der mjt Litauen abzuschlies;en den Konventionen in Berlin jetzt soweit gediehen sind, das; fie nächste Woche abgeschlossen worden und dann die Ve» handlungen mit litauischen Vertretern beginnen können. ver MUMeg Deutlicher Äbeudbericht wtb Berlin, 5. August, abends. (Amtlich.) Oertliche Kämpfe an der Vesle 0,35 0,48 0,12 Die unter Nr. 18. und 16. der Minift«ial-Verordnung vom 29. Juli 1918 festgesetzten Pilz- Höchstpreise werden aufgeboben. Dresden, am 8. August 1918. Ministerium de» Innern. Westen Die Frontverkürzung w Die Ausführung unserer Bewegungen in der Nacht vom 1. zum 2. August erfolgte, wie an der Hauptsront auch südwestlich Reims, nachdem alles, was dem Feklide hätte zweckdienlich sein können, zurückgeschafft oder zer stört worden war. Alle vorhandenen Bestände und Muni tionsdepots waren beizeiten zurückgeführt, auch di« Ernte war zum großen Teile eingebracht. Der Abmarsch der Truppe^, die in vorderster Linie gestanden hatten, geschah ohne eigene Verluste. In der Nacht und am Morgen beschoß der Feind noch mit seiner Artillerie ausgiebig die Höhe 240 westlich Vrkgny und die Talmulde unseres alten Kampfgeländes, die längst von uns geräumt war; ein Beweis, daß er- nichts gemerkt hatte. Am Nachmittag des 2. August fühlte er vorsichtig mit Patrouillen an unsere zurückgelassenen Postierungen heran, folgte dann in Marschkolonnen über Mery in Richtung Ger- migm;, Jauvry und Gueur. Dies war der willkommene Augenblick für unsere Artillerie, dem Gegner durch zusammen- gcfaßtes Feuer schwere Verluste zuzufügen. Er wurde zur Entwicklung und zum Angriff gegen unsere Nachhutstellungen gezwungen. Oestlich Gueur vorgehende Kavallerie wurde m alle Winde verstreut. Auf dem linken Flügel kam ein feind licher Angriff auf die Höhen bei Germigny zum Stehen. Durch das tapfere Aushalten eines deutschen Artillerie beobachters bei der Rosney-Ferme, welcher das deutsche Feuer aus die nachfolgende französische Infanterie hervorragend leitete, wurde der Feind gegen Abend von den Höhen bei Germigny wieder zur Umkehr gezwungen, ebenso flutete die bei Molzon vorgchendc Infanterie wieder zurück. Unser« Nachhuten bei Thillois verwehrten dem Gegner dort das Ueber,schreiten der Reimser Straße. So endete der Versuch des Feindes, die Zurücknahme unserer Nachhuten zu stören, am 2. August abends unter schwersten Verlusten für ihn selbst. Er wagte nicht weiter vorzudringen, auch die Nachhut löste sich nach vollständig gelungener Durchführung ihrer Aufgabe in der Nacht vom 2. zum 3. August unbemerkt vom Feinde los. Uche re noch vor demselben ausharrenden Patrouillen und Maschinen gewehre fügten heute vormittag dem Feinde bei seinem Vor fühlen weitere Verluste zu. So hat auch diese Operation wesentlich dazu beigetragcn, den Feind in seiner Kampfkraft zu schwächen. Die Brücken über die Aisne gesprengt w Aus Genf wird Berliner Blättern gedrahtet: Eine Haoasnoie teilt mit, daß die deutschen Truppen die Brücken über die Aisne gesprengt haben. Die Beschießung von Charis w „Progres de Lyon" meldet: Während der Beschießung Berkaus von Lützstoff ii in WM WnlW, Mainz i>, Mittwoch, den 7. d». Mts., norm. >/,9 bis 12 Uhr an die noch nicht belieferten Haushaltungen. Stadttat Frankenberg, den 6. August 1918. LSS—700 MilliMen Sekamtlrotten Ser Mltimeger Dis Gesamtkosten des Weltkrieges für die vergangene» vier Jahre sind auf 650 bis 700 Milliarden Mark zu veran schlagen. Von dieser Niesensumme entfällt noch nicht ein Drittel auf die Mittelmächte. Am Ende des vier ¬ ten Kriegsjahres betrugen die nionätlichrn Kriegskosten der Entente -15,3, Milliarden Mark gegen nur 5,8 Milliarden Kriegskosten der Mittelmächte. Auch nach dem Ausscheiden Rußlands und Rumäniens erreichten die monatlichen Kriegs kosten der Entente also fast das Dreifache der Vierbundskosten Auch die Anleihepolitik der Mittelmächte ist viel erfolg- reicher als die der Entente. Bisher hat die Entente vo'n 500 Milliarden Mark Kriegskosten nur 185,6' Milliarden fundiert, die Mittelmächte von 186 Milliarden Kriegskosten aber 134,3 Milliarden Mark. Deutschland brachte' mit 8 Kriegsanleihen 88 Milliarden oder 71 Prozent seiner Kricgs- langfristig auf gegen 32 Prozent in England und 30 Prozent s Frankreich. DK Mittelmächte deckten ihren uhebedars fast ausschließlich im eigenen Lande, während » » » ff »ff SYIS verlorene knieme flngreuge In den vier Kriegsjahren hat der Verband nach den bisherigen Feststellungen 5915 Flugzeuge verloren, .während Deutschland bisher nur 1927 Flugzeuge ernbüßte«.. jAllem im letzten Jahre find von den Deutschen 3617 feindliche Flugzeuge vernichtet worden, d. h. fast das Doppelte der in den gesam ten drei Kriegsjahren abgeschossenen Flugmaschinen des Ver bandes. Neben der rasch steigenden Bedeutung der Luft waffen zeigen diese Abschußzahlen, wer in Wirklichkeit die Luft beherrscht. 430 abgeschossene Fesselballone der Entente stehen 163 vernichteten Ballonen auf deutscher Seite gegen- , über. und in Trichtergelände verwandelt worden t Alles ge werbliche und industrielle Leben, aller Handel und Verkehr -liegt ja weiten Provinzen Nordfrankreichs vollständig dar nieder. Alle diese unbeschreiblichen, furchtbaren Wunden hat unser Heer dem deutschen Vaterlands nun schon vier Jahre lang erspart. Demgegenüber spielen die Lasten und Ent behrungen, dis der Heimat durch Krisgsnotwendigkciten auf erlegt "werden, eine ganz untergeordnete Rolle. Sie müssen ohne Murren ertragen werden. Die Heimat muß die gleiche Widerstandskraft zeigen, wie sie unser Heer immer wieder aufs neue 'beweist, damit uns auch weiterhin erspart bleibt, was unsere Feinde wollen und weswegen sie den Krieg trotz unserer oft ausgesprochenen Friedsnsbereitschaft fortsetzsn, daß deutsche Städte und Dörfer von weißen und farbigen Fran zosen und Engländern heimgesucht werden. In das Güterrechtsregister ist heute eingetragen worden, daß die Verwaltung und Nutz nießung des Volkschullehrers Friedrich Wilhelm Franz Weber in Ebersdorf an dem Ver mögen seiner Ehefrau Elfriede Magvdlene geb. Bohnsack durch Ehevertrag vom 20. Juli 1918 ausgeschlossen worden ist. Frankenberg, den 24. Juli 1918. X.-Rog. 125/18. ver Sotten 4er sirlegMrong in feinckerlmul Die Ereignisse, di« sich im Westen ab spie len, werden m ihrem Verlauf und in ihrer Bedeutung von viel«» in der Heimat völlig verkannt. Es gibt Leute, die dir Kämpfe nur nach neu genommenen Qudratkilometern, nach Gefangenen zahlen und Geschützziffern bewerten. Und wenn der Heeres bericht gar von der Preisgabe eines E«ländestreifens spricht, dann schütteln sie bedenklich den Kopf. Sie vergessen völlig, daß es sich bei den jetzigen Schlachten der Riesenheere, die einander gegenüberstehen, nicht als Selbstzweck darum han deln kann, Gelände zu erobern, sondern daß ein Ringen der einander bekriegenden gewaltigen Heeresmassen statt findet. ' _ - In diesem Ringen haben wir seit dem 21. März in bis her in der Kriegsgeschichte unerhört gewesenen Leistungen dem Feinde ganz bedeutende Nachteile zugefügt. Einer der größten Nachteile für den Feind aber ist es, daß alle diese Kämpfe auf seinem eigenen Boden ausgefochten werden. Das ist etwas, was uns Deutschen noch viel zu wenig zum Bewußt sein gekommen ist, daß dieser Krieg — abgesehen von einem kleinen Stück uns teuren elsaß-lothringischen Landes — in Feindesland geführt wird und daß insbesondere die gegen-- würtigen Kämpfe sich so weit von den Grenzen des Reiches entfernt abspielen, daß nicht nur die eigentlichen Schlachten mit ihrem alles zerstörenden Geschoßhagel in Feindesland loben, sondern daß auch die zahlreichen Bombenflieger, die Tag für Tag und Nacht für Nacht unser« Etappen, Nach schubstraßen, Eisenbahnlinien und Unterkunftsplätzc mit Bomben beleg«», Schäden im besetzten feindlichen Gebiet anrichkn, während unsere eigenen Bombengeschwader und weitreichenden Geschütze auch wieder in französische Städte und Dörfer jenseits des eigentlichen Operationsgebietes Brand und Tod tragen. Wo im einzelnen die Schlachten in Feindesland ge schlagen werden, ist eine Frag«, dl« sich aus der jeweiligen Gruppierung der sich bekämpfenden Heeresmassen ergibt. Wenn es unseren Truppen und unserer Führung dabei ge lungen ist, seit dem 21. März weite feindliche Gebiet«, die bisher vom Krieg noch unberührt waren, in Operations gebiet im wahrsten Sinne des Wortes zu verwandeln, so ist diese Tatsache allein eine ebenso schwere Wünde für' den Feind wie die Schwächung, die wir ihm in diesen Kämpfen' durch .gewaltige Verluste an Kämpfen: und an Kriegs material bereitet haben. Für uns bleibt die Hauptsache, hen Kampf in Feindesland zu führen und dabei den, Geg ner möglichst große Verlust« zuzufügen, unsere eigenen Streitkräfte aber stark zu erhalten. Selbst die Preisgabe eines kleinen Streifens feindlichen Geländes spielt dabei eine geringe Rolle, wenn dadurch eigene Verluste erspart werde» und die strategische Lage zu unseren Gunsten «r- haltc, bleibt. Die Heimat bewertet dies vielfach mcht richtig; die Truppe draußen aber weiß, daß es nicht auf G^ändegewinn ankommt, sondern haß es gilt, in den, Ringen von Heer zu Heer die Oberhand und Bewegungs freiheit, zu behalten, und das felsenfeste Vertrauen, das die Truppe zu ihren Führern hat, wird nur noch' fester ge schmiedet, wenn sie sieht, daß die Führung, wenn es die Ge samtoperationen erfordern, die lebendige Mauer unbeirrt durch kleinmütige Besorgnisse der Heimat znrückbiegt, um Opfer an deutschem Blut zu vermeiden. So steht unser Heer in voller Kraft auf Frankreichs Boden, fest entschlossen, sich den Sieg nicht entringen zu lassen. Vier Jahre hat es die heimatlichen Fluren vor den Schrecknissen des Krieges im eigenen Lande bewahrt. Als im September 1915 der französische Generalissimus Joffre zum erstenmal seine Truppen zu eimm großen einhejtlchen Angriff antreten ließ, der einen Durchbruch und eine Ent- sitz unserer besetzten Gebiete entreißen." Das war das Ziel jenes Angriffs und ist das Ziel der vielen Angriffe ge- ! wesen, in denen seit jenen Septembertagen' Frankreichs und Englands Heere Ströme von Blut im vergeblichen Ansturm ' gegen die deutsche Mauer haben fließen- lassen- Wie viele französische Dörfer und Städte sind in. diesen vier Kriegs jahren von deutschen, französischen, englischen und ameri- kaüischen Granaten in Trümmer gelegt worden und mit j Hab und Gut von unschätzbarem Werte verbrannt! Wie viele ! Brücken sind zerstört, wie viele Wälder und Felder vernichtet scheidung bringei: sollte, sagte er in seinem Befehl von, 14. September 1915: „Auf dem französischen Kriegsschau platz zum Angriff zu schreiten, ist für uns eine Notwendig keit, um die Deutschen ans Frankreich zu verjagen. Wir werden sowohl unsere seit zwölf Monaten unterjochten Volks- genossen befreien, als auch dem Feinde den wertvollen Be- i Anlel Bezirks- MI Anzeiger Amtsblatt für Lie MM.AmMMtMHnschchMha, das Königl. Amtsgericht mid den Stadtrat zu Frankenberg «--«».Eh- «-», i-- >° s-"'""-»: s-- - 2-°' -- --- L » 1- z-«-«-- r s,. 4. Bohnen: ») grüne Bohnen (Stangen-, Buschbohnen) ..... d) Wachs- und Perlbohnen . 9. Frübweißkohl: 12. Früh,wiebeln ohne Kraut: 0,18 0,24 0,32 (043) , „ » Die in Klammem geletzten Kleinhandelspreise gelten nur für solche Waren,, die noch aus Lieferungen unter der Herrschaft der bis mit 7. August 1918 geltenden Erzeuger- und Groß- handelshöchstpreise (Ministerial-Verordnuna vom 29. Juli 1918) stammen. Die Kommunal»«- bände haben darüber zu wachen, daß die in Klamm«» gesetzten Preise nicht auch für solche Waren gefordert werden, die zu den vorstehenden neuen Erzeuger- und Großhandelspreisen an den Kleinhandel geliefert sind. Mit Wirkung vom 8. August 1918 ab werden im Auftrag der Reichsttelle für Gemüse und Obst die in der Bekanntmachung des Ministeriums de» Innern vom 29. Juli 1918 — 1271 V 02 - («Sächsische Staatszeitung" Nr. 178) festaesehten Höchstpreise wie folgt abgeandert: Erzeugerpreis: Großhandelspreis: Kleinhandelspreis: Ausgabe von Kohlengutscheinen (Reihe VH Donnerstag, den 8. August 1918, von 8 bis 1 Uhr vormittags im Rathaus (Zimmer Rr. 4) gegen Rückgabe der Kopfkarten (Reihe v). Frankenberg, den 6. August 1918. Ortskohlenstelle. Berkaus von nichtbankwürdigem Rindfleisch in der hiesigen Freibank Mittwoch, den 7. ds. Mts., von nachmittag» 3 Ahr ab an die Be wohn« de» 1. und 2. Brotkartenbezirkes. Fleischkarten mit dm Marlen Nr. 1 bi» 6 sind mitzubringen. Die AusweiSkarte ist vorzulegen. Stadttat Frankenberg, dm 6. August 1918. ' . -M , Berkaus von Quark und Quarkkäse MWwohn«?-- 2. Brotkartenbezirke» Nr. 1 bl» 709 bei Kerber, Holler, Schaarschmidt, 3. „ „ 1 „ 459 „ Herold je >/< Pfund Quark: fern«: an die Bewohner der 3. Brotkartenbezirkes Nr. 451 bi» 799 bei Roth je 69 Gr. Köse; beides gegen 1. Abschnitt für August d« Landesspnrkarte. Stadttat Frankenberg, den 6. August 1918.