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Dolgtländischer Anzeiger. > 7. Stück. - Plauen, Sonnabends den 24. April i 8 »9. Ehrendenkmal für «inen edlen Verstorbenen. Dieser Edle, dessen fernem, schon mit Frühlingsgrün bekleideten Erabeshüzel ich Hier mit trauerndem, aber liebenden und dankbaren Herzen eine Frühlingsblume streue, «var Franz Christian Doll, Pastor zu Neubrandenburg im Meklenburg « Strelitzi, schen. Schon schläft seine sterbliche Hülle im Echooße des Grabes seit dem Frühlinge des vorigen Jahres, und erst jetzt ward mir die traurige Kunde, daß fein christlichschöner Geist schon so früh, — Er war ein ange hender Vierziger — ins beßre Land ge, gangen sey. Zur Kenntniß dieses, auch für mich so schmerzhaften Todesfalles gelangte ich aber durch Nr. 39 der Jenaischen Literaturzei, tung von r8l9 / wo die letzte Predigt des würdigen Religionslehrers angezeigt wird, die — gleichsam im Vorgefühle seiner Todes nahe, aber gewiß auch in nächster Beziehung aus sein eignes schönes und segensvolles Le, den — am Sonntage Eeptuagesimä ig l8 ge, halten, folgendes Thema behandelt: Nicht die Länge, sondern die rechte Anwen, düng deS Lebens gibt demselben el, nen wahren Werth, welches, nach des Recensenteif Zeugniß, in einer populären, aber edlen und lebendigen Sprache, in einer natürlichen Ordnung und mit einer ihm eig, nen Salbung ausgeführt ist. „Auch sein kurzes Leben, fügt der Beurtheiler hinzu, war reicher Segen für die Menschheit, und hat in so fern einen hohen Werth, aber um desto wehmüthiger wird seine verwaiste Gemeinde, werden alle, denen er durch Liebe und Freund, schäft angehörtt, klagen: daß sein schöner Les benStag so kurz war. Friede sey mit seiner Asche! " I«, Friede deiner Asche! So rufe ich alH von Voigtlands Höhen dir nach, du zartfühlende? edle, liebevolle, frommeSeele' Und: Friedt sey mit seiner Asche! rufenge, wiß auch Diele mit mir, die ihn eben so we, nig, als ich, von Angesicht zu Angesicht kann, ten, wenn ich ihnen sage, baß dieser treffliche Mann es war, der auf den für Plauenjund das Ausland geschehenen Noth, und Hülfs, rnf bei letztrer Theuerung sich unser Elend so tief zu Herzen nahm, seine Landsleute um Mitleid und Hülfe anfprach und so die Freude hatte und machen konnte, für unsre Hülfsbt, dürftigen in verschiedenen Posten nach und nach