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12. September 18S6. Sonnabend. Nachmittag 2 Uhr bis der im der im Ireitag, den 25. September 1896, '/^ Uhr Mädchen I 7<4 „ Knaben j Jahre 1884 geborenen Kinder, Jahre 1895 geborenen Kinder, ^3 7-4 V-5 7g3 Vr4 '/,5 der im Jahre 1884 geborenen Kinder, der im Jahre 1895 geborenen Kinder, bis L Es werden hiernach die Eltern, Pflegeeltern und Vormünder der nach Z 11 des Reichsgesetzes vom 8. April 1874 impspflichtigen Kinder unter ausdrücklichem Hinweis auf die in ß 14 Absatz 2 des gedachten Gesetzes angedrohten Strafen aufgefordert, mit ihren impfpflichtigen Kindern bez. Mündel in den oben anberaumten Impf- und Revisionstermin, zu welchem mit Patent noch besonders vorgeladen wird, behufs der Impfung und ihrer Controle zu erscheinen oder die Befreiung vor dem Impftermine durch ärztliches Zeugniß bei dem verpflichteten Jmpsarzt bez. dem unterzeichneten Stadtrath nachzuweisen. Pulsnitz, am 9. September 1896, Der Stadtrath. — Schubert, Brgrmstr. Ampfrevi sionstermin, Nachmittag 2 Uhr bis Impfung betr. Da die am 8. Juni dss Js. vorgenommene öffentliche Impfung ohne Erfolg gewesen ist, so macht sich eine anderweite öffentliche Impfung nothwendig, welche an folgenden Tagen vorgenommen werden soll und zwar: Impftermin, Ireitag, den 18. September 1896, 7,3 Uhr Mädchen V«4 „ Knaben 7,5 „ äbisL 6 „ b „ 2 und Auf Grund von § 2 in Verbindung mit § 1 der Verordnung, den Verkehr auf den öffentlichen Wegen betreffend, vom 9. Juli 1872, wird das höchste zulässige Ladungsgewicht der über die Pulsnitzbach-Brücke zwischen Sechsen- und Vierenweg in Böhmisch-VollUNg verkehrenden Fuhrwerke auf 2500 Lg (50 Centner) festgesetzt. Zuwiderhandlungen werden mit Geldstrafe bis zu 60 oder mit Haft bis zu 14 Tagen geahndet. Kamenz, am 7. September 1896. " » Königliche Amtshauptmannschaft. — J-V.: Or. Niethammer, Reg.-Ass. Bekanntmachung Die Lieferung von etwa einzugehen. 4500 ebm Virk Besenreisig vom bevorstehenden Winterschlage, soll demnächst unter den in der städtiscken Arbeits-Anstalt DresdkN-N., Königsbrückerstraße 117, ausliegenden Bedingungen vergeben werden. Preisangebote haben bis kann man es doch als wünschenswerth bezeichnen, daß ihre Bevbachtungslinie nahezu so viel Tagemärsche vor den Toten der Armeekolonnen sich befindet, als die Armee Tage zu ihrer Konzcntrirung bedarf. Die Kavallerie- Division der Ostarmee - Abtheilung (Graf von Waldersee) sollte aus der Linie Kodersdorf-Ober-Königshain-Markers dorf aufbrechend, gegen das Löbauer Wasser vorgehen und die Gegend von Gröditz erreichen. Aufklärungen sollien gegen und möglichst über die Spree vorgetrieben werden. Da die Meldung eingelaufen war, daß in der Gegend von Guben sich feindliche Streitkräfte sammeln, so befahl Graf von Waldersee, daß gegen Guben durch weit vorge schobene Offiziers-Patrouillen zu beobachten und Muskau dauernd durch eine solche besetzt zu halten sei. Die Ka vallerie-Division der Westarmee-Abtheilung (Prinz Georg von Sachsen) sollte frühzeitig vorgehen und gegen die Linie Herrnhut, Löbau, Weißenburg und Niesky aufklär?». Es sollte der Verbleib des am 5. September bei Görlitz gemeldeten feindlichen Armeekorps (5) festgestellt werden, sowie etwaige weitere Vormärsche oder Eisenbahntransporte deS Feindes, insbesondere in der Richtung Bunzlau-Niesky und auf den südlich Görlitz aus Schlesien und Böhmen nach der Gegend von Löbau führenden Straßen und Bah nen. Die Straße von Bautzen über Neu-Salza sollte im Auge behalten werden. Beide Kavallerie-Divisionen hatten vor sich Avantgarden vorgeschoben und diese wieder hatten einzelne Ausklärungs-Eskadrons vorgetrieben vor den letzteren, waren dann Offiziers-Patrouillen, deren Treiben zu beob achten hochinteressant war. Die Eskadrons erhielten jede ihren Aufklärungsroyon besonders zugetheilt, sie hatten dann einen Schleier von Patrvullien in entsprechender Breite vor sich und dienten den vor ihnen befindlichen Offiziers-Patrouillen als Rückhalt. Auch übernahmen sie gegebenenfalls die We terbesörderung der von diesen erstatteten Meldungen beziehungsweis'- stellten RelaiSlinien. Die Aufklärungs-Eskadrons und die Offizier-Patrouillen hatten den strikten Befehl, die Fühlung mit dem „Feinde" aufzu suchen und unbedingt zu erhalten. Sie operiren ganz selbständig und bleiben bis auf weiteren Befehl vorn, je nach den Umständen 8 bis 10 km vor der Avantgarde. Diese Meldungen der Kavallerie wurden dann beim Ober kommando geprüft und kombinirt, und daraus ein zuver lässiges Material zusammengestellt, welches dem Oberbe fehlshaber als Ausgangspunkt für seine Ordnungen und Befehle diente. Die Kavallerie ist das Auge und Ohr des Feldherrn! Sie darf sich etwa nicht darauf beschränken, das mitzu- theilen, was andere ihr erzählt haben, sondern sie muß dahin reiten, wo sie gleichsam mit der Nase auf den Geg ner stößt, wo sie sehen, selbst urtheilen, selbst kombiniren kann. So erst wird die reife Frucht zu erlangen sein. Doch diese Eigenschaften müssen der Kavallerie im Fleisch und Blut sitzen. Ist der Feind dann aufgespürt, so ist es erforderlich, sich ihm anzuhängen, zu folgen nud d'e Meldungen zur rechten Zeit und mit Sicherheit zu über mitteln. Die Uebermittelung des Wahrgenommenen muß so schnell als möglich erfolgen. Es ist das der letzte Zweck aller Maßnahmen und Erfolge des Aufklärungs dienstes; denn waS nützen schließlich die siegreichsten Er folge, die kühnsten Unternehmungen, die Bethätigung der höchsten Energie und die Anwendung überraschendster Schnelligkeit, wenn Dunkelheit herrscht und bleibt über das, was die Masse des Gegners unternimmt? Kurz und gut, das Alles verlangt nicht nur einen hohen Grad von Intelligenz, Verschlagenheit und Kühnheit, sondern eS muß auch die Fähigkeit vorhanden sein, allgemeine Ope rationslagen richtig zu beurtheilen. Die Kavallerie-Divi sion der Ostarmee-Abtheilung marschirte über Prachenau, Weißenberg auf Gröditz, unter Voraussendung von Offi zierpatrouillen auf Guben und Muskau, sowie auf Hoyers werda, Kamenz, Bischofswerda, ferner je einer Eskadron deS 3. Husaren-RegimentS über Diehsa, Klix auf Hoyers- Kaisermanöver. Der erste Manövertag gehörte der Kavallerie. Sie sollte den Gegner in seinen Absichten, seiner Stellung und Stärke erforschen, um so den Oberbefehlshabern der leiden Armee-Abtheilungcn das strategische Uebergewicht zu ver- schaffen. Ihre Thätigkeit soll den beiden Armeeführern dasjenige noch unbekannte Material erbringen, dessen sie für die Ausführung ihrer Absichten nöthig hatten, und sie sollte auch zugleich die zur weiteren Ausführung ihrer Maßnahmen erforderlichen Bewegungen vor Störungen und vorzeitigem Einblick durch den Gegner sichern. Die Kavallerie war also berufen, den großen Reigen zu eröff nen. Ihre Divisionen sollten den beiden Armeeabiheilungen die Bahn frei machen, ihre ersten Erfolge werden zur Nacheiferung Hinreißen. Es dürfte bekannt sein, daß die Aufklärung mit dem Dienst deS Verschleierns zusammen fällt; denn die beste Sicherung beruht auf einer ununter brochenen Aufklärung über den Gegner. Aufklären und schützen, entdecken und decken heißt es also besonders für die Kavallerie. Daher kommt es vor Allem darauf an, zu erfahren, wo sich der Gegner befindet, ob er steht oder in Bewegung ist, also Mit einem Worte, dessen Front. Kennt man diese, so kann Man darnach die Bewegungen der Armee - Abteilungen regeln. Eine solche Kavallerie muß natürlich so weit vor- kseschoben werden, als cs ihre Leistungsfähigkeit zuläßt, ^ie braucht für ihre Beobachtungen Zeit, die Uebermitte- 'Mig ihrer Wahrnehmungen an die Armeeleitung erfordert Wieder Zeit, die Entfchlutzsassung bei der Armeeleitung, die Ausgabe und Uebersendung der Anordnungen für das Zusammenziehen verlangt endlich abermals Zeit, — diese ist aber nur durch Vorsprung zu gewinnen, welchen die Vorgeschobene Kavallerie hat. Wenn es auch nicht angeht, bestimmte Anhaltspunkte darüber zu geben, Wie weit die aufklärende Kavallerie der Armee vorauszugehen hat, so zum 15. October 1896, Städtische Arbeitsanft alt Dresden, am 7. September 1896. Der Verwalter: Otto Friedrich. ;sll Är ä., zt- sr Vorm.? 9 Uhr au^ Blatt Amts und des Stadtrathes des Aönigl. Amtsgerichts MchtnudvisuzigKsV Aahugarrg Preis für die einspaltige Cor- PuSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Druck un Verlag von E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. Heschäftsstelten: Buchdruckereien von A. Pabst, Königsbrück, C. S. Krausche, Kamenz, Carl Daberkow, Groß röhrsdorf. Annoncen-BureauS von Haasen stein L Vogler, Jnvalidendank, Rudolph Moffe und. G. L. Daube S: Comp Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: 1 JllustrirteS Sonntagsblatt (wöchentlich); 2 Landwirthschaftliche Beilage (monatlich). Abonnement« - Preis Viertelt .hrl. 1 M. 28 Pf. Auf Wunsch unentgeltliche Zu sendung. zu Uuksnih ischenb/y,- M ' ^sür Pulsnitz, Lömgsbrick, tiadeberg, tiadeburg, Moritzburg und Umgegend.