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WWWUWM Nr. 175. Donnerslag, den 30. Juli 1S31. 84. Jahrg .«ne-rir,»»« «»Iwle—»»- -»«na «e«« »u «>u«-d»« »« I«s« MI» S«» X» 5Mae«. »« P«U ft, »k »4 mm drall« L»I°n<I-«liU«<e«u«N« k. Ist »0 «gamINmm^,« Md Sl«llmi^uch« ««ddrstl^r I»), «m-stl» »» st>» dl« «0 mm drUK PM. R«Uam«M« »». amwdrl» 10». «Ir U« »a mm »n», «»ll. ««ImUM «». »« «,I»,l>I«»nI^ P»sts-«<k-No»t« > velxzlt Nr. irr«. »«««labt-VIr»-»»«!», «m, e-chsm. «r. «. *»»«I««».«»»«»»« slr dl« «, ««»«Ist« «rlchUnm»« «»mm dl» mmlsta« » Uhr In dm Lmpi-«s»Sft<« st«Lm. «,« L«i»ddr flr dl« «nstiahm« dm »n«l,« am ,»m«s»rl<b«m L«« Io«I« an b«stlmm!«r Sl«ll« Mr» istql e«e«dm. m» «Ich! stlk dl« «lchlledilt»«« dand S«mspr<»m «nmlam. — M>r«»»,-», an. mrla,,» «In,Wandler SchrlfMck, lldrmlmml dl« vchrlfl- l«llrma »<!« vmmiraorlwia. — Unkrdmchimam d« »«- schdst»«<trl«dm dmründrn tUnivnkrL»,. »«l Zohlnag». »«N»! «,» Kondnr» a«llm Rabatt« al, nicht vmlndar». -a»»«,«schIft»ft«N«» lar Lu«, Lijnld, Schnmder, and Schwarz«nd«r,. Tageblatt - und Schwarzrnbtrtz, dir StadtrSt» tn Srllnhaln. Lkhnlh, NtuMltl und Schnreierg, der Finanzämter io Au» und Schwarzenberg. «- -erd« auberdem »«öffenttichit «"annlmachungen d« StadtrSt» « A« M Schwarzenberg unb de» Amtsgericht» zu Johanngeorgenstadt. Verlag S. M. Gärlner, Aue, Sachse«. „mstn«ch«r! »sm »1 «d »1. U»al» «ml««) 44w Sch««»«f, 1». Sch»«r,md«r, »i» vc-»!«°iqufii «»«s-chsn^ Amtliche Anzeigen. i Die Amtshauptmannschast Schwarzenberg hat das nach- stehende Ortsgesetz erlassen, das hiermit bekanntgemacht wird. Lößnitz, am 28. Juli 1931. Der Rat der Stadt. ' OrtSgesetz. ' i Gemäß 8 3 Ms. 1 Satz 3 von Kapitel IX des 2. Teiles der zweiten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 5. Juni 1931 (Reichsges. Bl. I, Seite 292) in Verbindung mit der Verordnung iiber die Siche rung der Haushaltsführung der Gemeinden vom 15. Juli 1931 (Ges.-Dl. S. 115) wird folgendes Ortsgesetz erlassen. I. Das Ortsgesetz über die kostenlose Totenbestattung wird aufgehoben. II. Dieses Ortsgesetz tritt am 1. August 1931 in Kraft. Schwarzenberg, den 23. Juli 1931. Die Amtshauptmannschast. 23. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Lößnitz. Bürgerstener. Gemäß 8 3 Ws. 1 Satz 3 von Kapitel IX des 2. Teiles der Weiten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 5. Juni 1931 (Reichsgesetzbl. I, Seite 292) in Verbindung mit der Verordnung über die Siche runa der Haushaltsführung der Gemeinden vom 15. Juli 1931 (GestBl. S. 115) wird folgender Nachtrag erlassen: 8 1- Die Gemeinde erhebt eine Bürgersteuer tn Höhe des Lan dessatzes nach den Bestimmungen im Zweiten Abschnitt 88 1 und 4 fgd. der Verordnung des Reichspräsidenten zur Dehe- bung finanzieller, wirtschaftlicher und sozialer Notstände vom 26. Juli 1930 (Reichsgesetzbl. I, S. 311) in der Fassung der Der- ordnung des Reichspräsidenten vom 1. Dezember 1930 (Reichs gesetzbl. I, S. 517) in Verbindung mit den dazu erlassenen Durchführungsbestimmungen. Zu dem Landessatze wird ein Zuschlag von 200 v. H. er- hoben. 8 8. In den Fällen des 8 14 Abs. 1 Nr. 4 und 8 18 Ms. 1 Satz 3 der Durchführungsbestimmungen des Reichsministers der Finanzen vom 4. September 1930 wird die Bürgersteuer gem. 8 18 Ziff. 2 der Reichsdurchführungsbestimmungen durch öffentliche Bekanntmachung allgemein angefordert. 8 4. Dieser Nachtrag tritt mit Wirkung vom 1. April 1931 an in Kraft. Schwarzenberg, 23. Juli 1931. Die Amtshauptmannschast. 24. Nachtrag zur Gemeindesteuerordnung für Lößnitz. Biersteuer. Gemäß 8 8 Ms. 1 Satz 3 von Kapitel IX des 2. Teiles der zweiten Verordnung des Reichspräsidenten zur Sicherung von Wirtschaft und Finanzen vom 5. Juni 1931 (Reichsgesetzbl. I, Seite 292) in Verbindung mit der Verordnung über die Siche« runa der Haushaltsführung der Gemeinden vom 15. Juli 1931 (Ges.Bl. S. 115) wird folgender Nachtrag erlassen: I. Die Gemeind« erhebt eine Biersteuer nach der mit Verord nung des Ministeriums des Innern vom 24. September 1930 (GBl. S. 122) erlassenen Biersteuerordnung mit der Maßgabe, daß die Steuer je das Doppelte der in 8 2 daselbst bestimmten Sätze beträgt. ! . '«II. , sj Dieser Nachtrag tritt am 1. August 1931 in Kraft. l Schwarzenberg, 23. Juli 1931. Die Amtshauptmannschast« Freitag, den 31. August 1931, nachm. 2 Uhr soll im ge richtlichen Versteigerungsraum 1 Konzertflügel (Blüthner) öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher des Amtsgerichts Schneeberg. Die Obstnutzung auf folgenden Staatsstraßen, und zwar: Mt. 1 der Staatsstraße Schneeberg—Karlsbad / »7 . . Annaberg—Schneeberg, » 3 - - Aue—Stollberg und l - 1 - - Schneeberg—Breitenbrunn soll Montag, den 8. August 1931, nachmittags 2 Uhr im Gast« Haus zum „Muldental* in Aue gegen Barzahlung versteigert werden. Staatl. Straßen- und Wafler-Bauamt Schwarzenberg. Zusammenschluß Der Frelflaak Sachsen übernimm! die voll Aeberrafchungen. Der englische Ministerpräsident hat es auch bei feiner An- spräche an die deutschen Journalisten am gestrigen Dienstag nicht lassen können, einen unangemessenen, gönnerhaften Ton gegenüber dem deutschen Volke anzuschlagen. Die Berliner Weltpresse, die doch sonst so empfindlich ist, findet nichts darin. Sie überschüttet Herrn Macdonald vielmehr mit einem Ueber- maß von Liebenswürdigkeiten, das, wie sich schon herausge stellt hat, im umgekehrten Verhältnis zu dem steht, was bei dem „Berliner Chcguers" herausgekommen ist. Man braucht freilich den Freundlichkeiten von dieser Seite keinen allzu hohen Wert beizumessen. Auch Amanullah wurde einst von den Asphaltblättern mit Jubel und Begeisterung begrüßt. Wenn nicht alles täuscht, haben die englischen Besucher in Berlin den Hauptwert darauf gelegt, die deutsche Regierung für ein Nachgebsn gegenüber Frankreich reif zu machen. Sie konnten dabei auf das Beispiel ihres eigenen Landes Hin weisen, das sich eben anschickt, vor den Franzosen zu Kreuze zu kriechen. Die Goldentziehungskur hat in London ihre Wirkung getan. Das stolze Albion muß die Franzosen um Schonung und darüber hinaus noch um eine Anleihe bitten. Als Sondcrleistung dürfte Paris von den Engländern Ver schiedenes verlangt haben. Z. B. den Verzicht auf eine allzu laute Abrüstungspropaganda und eben die Einwirkung auf Deutschland, das die politischen Forderungen nicht aner kennen will. * Dieses Thema dürfte bei dem politischen Essen, zu dem der Genosse Braun die englischen Minister eingeladen hatte, der Hauptgegenstand des Gesprächs gewesen sein. Die Amster damer Internationale mar dabei unter sich. Es waren nur die sichersten Spitzen der SPD. gebeten worden, darunter Wels und Breitscheid, die eigens zu diesem Zweck von Wien hcrüber- gekommen waren, wo sie bei dem internationalen Sozialisten kongreß so unentbehrlich sind, daß sie gleich wieder zurück- sahren mußten. Die beiden Herren sind ja gerade auf dem Ge biete der politischen Forderungen Frankreichs sachverständig, hatten sie doch in Paris und London diesen Ausweg angeregt. * So scheint sich der Besuch der englischen Minister noch nach einer ganz besonderen Richtung hin auszuwirken. Eg wäre eine ilcberrasckmng eigener Art, wenn die Regierung Brüning mit einem Komplott rechnen müßte, in dem die sozia- listische Internationale eine beachtenswerte Rolle spielt. Schon gehen Versuchsballone in die Höhe, die feststellen sollen, in welchem Grade Kanzler und Kabinett bereits den Plänen der Internationale gegenüber nachgiebig gestimmt sind. * Aus der großen Anzahl weiterer Ueberraschungen, deren Zeuge wir täglich sind, ist für unser engeres Vaterland Sachsen die Fusion Staatsbank-Adea von besonderem Inter- esse. Daß man hier aus der Not eine Tugend macht, indem man der Angelegenheit offiziell einen harmlosen Anstrich gibt, Sächsische Slaalsbank. Garantie für sämtliche Derbin-ttchkeilen, „Vereinigung -er Fnkereffen". Dresden, 29. Juli. Von zuständiger Seite wird mitge- teilt: Die Verwaltungen der Sächsischen Staats bank und der ADEA. (Allgemeine Deutsche Lreditanstalt) haben die Vereinigung ihrer Interessen beschlossen. Ausgehend von der Tatsache, daß unter den heutigen Ber- hältnissen das Bankgewerbe Deutschlands übersetzt ist, und daß ein Zusammenschluß beider Institute für das sächsische Wirtschaftsleben eine kräftigere Stütze bieten kann, als die getrennte Arbeit, erfolgt durch die Vereinigung beider Banken, über die schon seit längerem Erörterungen ge pflogen worden sind, die Schaffung eines großen, besonders leistungsfähigen Bankinstituts. Es dürfte damit zu rechnen sein, daßandere Bankensich der Kombination anschließen. Die Durchführung des Zusammenschlusses ist in der Weise geplant, daß unter der Firma ÄDLA-Sächsische Staatsbank eine Kommanditgesellschaft auf Aktien gegründet wird, neben der die Sächsische Staatsbank für rein staatlich« Zwecke bestehen bleiben wird. Als erster Sch ritt auf diesem Wege haben die Sächsische Staatsbank und die ADLA. eine offene Handelsgesellschaft ge bildet, in welche das gesamte Geschäft beider Institute einge bracht wird. Demgemäß haften beide Banken für ihre Verbindlichkeiten gemeinschaftlich und unbe- schränkt. Da gemäß Staatsbankgesetz für die Sächsische Staats bank der Staat für die Verbindlichkeiten der Staatsbank volle Gewähr leistet, bedeutet dies die volle Garantie des Freistaates Sachsen für sämtliche Verbindlichkeiten beider Institute. Die Beamten beider Banken werden von dem gemeinschaftlichen Unternehmen übernommen. Der Schritt der Danken stellt eine bedeutsame Maß- nahmezurKräftigungdesWirt schaftslebens in Deutschland dar. Es wird erwartet, daß das aus der Ver einigung hervorgehende, mit Staatshaltung versehene große Institut der sächsischen Wirtschaft einen verstärkten Rückhalt im In- und Auslande gewähren wird. (Bereits durch Sonderblatt mitgeteilt.) halten wir für «inen Fehler. Das Vertrauen der Massen kann nur durch rückhaltlose Offenheit wiedererworben werden. Im übrigen ist es unter den heutigen Verhältnissen weder für ein Bank- noch für ein sonstiges Unternehmen eine Schande, wenn es in Schwierigkeiten kommt. Der Freistaat Sachsen ist als Garant für die Verbindlichkeiten eingetreten, analog dem Vorgang Danatbank-Reich. Die Geste ist gewiß wohlgemeint, und den Bankengläubigern ist alles Gute zu gönnen. Im Interesse der gleichen Behandlung aller Staatsbürger, die in diesen Zeiten eine besondere Notwendigkeit ist, muß ober die Frage aufoeworfen werden: Gedenkt der Staat auch denjenigen zu helfen,'die durch das Schwachwerden anderer Betriebe Der- lüste erleiden? Was den Gläubigern der Banken recht ist, müßte den Gläubigern sonstiger Unternehmungen billig sein. Dom englischen Besuch in Berlin. Empfang beim NeichsprSsi-enlen. Berkin, 28. Juli. Der Reichspräsident empfing heute vormittag Ministerpräsident Macdonald und Außenmini ster Henderson, die von dem Botschafter Rumbold begleitet waren. * Forlsetzung -es Ehequers-Gespräches. Berlin, 28. Juli. (W.T.B.) Heute vormittag fand zwischen Dr. Brüning, Dr. Curtius, Macdonald und Henderson eine Besprechung statt. Die Beratungen, die eine Fortsetzung des Lhequers-Gespräches darstellten, dauerten zwei Stunden. Ani Nachmittag wurden sie weitergeführt. Einer der Hauptgegen- tände der Besprechung war die Frage, wie die Beschlüsse der Zondoner Konferenz am besten in die Praxis umzu« etzen wären. Weiterhin wurden die allgemeine Wirt« chaftslage und die Maßnahmen besprochen, die zur Desei- igung der wirtschaftlichen Schwierigkeiten getroffen werden könnten. Das Abrüstungsproblem wurde in Zusam menhang mit den Vorbereitungen für die kommende Abrüs tungskonferenz erörtert. Die Besprechungen trugen einen außerordentlich freundschaftlichen Charakter, und es herrschte Uebereinstimmung darüber, daß die persönlichen Fühlungnah men, die durch die Zusammenkünfte in Chcguers, Paris und London in so glücklicher Weise geschaffen wurden, fortgesetzt und ausgebaut werden müßten. Mnedonai- rede! gu! zu. Berlin, 28. Juli. Macdonald und Henderson empfingen heute mittag die deutsche Presse. Macdonald erklärte, der Zweck seiner Anwesenheit in Berlin sei, die persönliche Füh lungnahme mit den deutschen Staatsmännern, die in London angebahnt worden sei, fortzusetzen. Er habe erneut die Ueber- zeugung, daß die Qualitäten des deutschen Voltes, seine wirt schaftliche und seine finanzielle Starke es auch diesmal über die Schwierigkeiten hinwegbringcn werde. Er gebe zu, daß noch weitere Schwierigkeiten zu überwinden seien. Aber er sei überzeugt, daß die Deutschen sich als Volk Hindurchringen würden und Laß kein Deutscher seine Nation im Stich lassen werde. Der Deutsche sei mit Recht ein stolzer Staatsbürger und dieser Stolz werde ihm Lie Kraft geben, die Schwierig, keiten zu überwinden. Wenn sie überwunden seien, dann heiße es durch eine Zusammenarbeit der Völker Lie Beruhigung der internationalen Atmosphäre herbeizuftthren. Zum Schluß unterstrich Macdonald noch, wie erfreut man in England über den überaus freundlnhen Empfang gewesen sei, den die eng- lisch« Flott« in Kiel gefunLen habe. In all' dem glaube er Anzeichen für ein lange dauerndes freundschaftliches Verhältnis zwischen Len, beiden Ländern zu sehen. Hieran schloß sich ein Frage- und An(wortsp!cl zwischen >en beiden Ministern und den Pressevertretern. Entschieden lehnte Macdonald die frühere britisch« Politik Les Gleich, gewichts der Kräfte ab, die in diametralem Gegensatz zu der Politik seiner Negierung stehe, vor allem, weil sie die Ab- rüstung unmöglich mache, während umgekehrt die Labour- Party-Politik auf die Zusammenarbeit der Völker hinauslauf«, st« mit der Abrüstung unlösbar verbunden sei. Auf Li« Frage nach den möglichen Methoden zur Beseitigung der öko« römischen Schwierigkeiten meinte Macdonald, es sei nötig, n steigendem Maße bi« finanziellen Mittel der Völker zur nternationalen Entlastung »u verwenden, die Handelsab-