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königlich Sächsischer Staatsanzrigev. Verordnungsblatt der Ministerien und der Ober- und Mittelbehörden. 1996 r> Beauftragt mit der verantwortlichen Leitung: Hofrat Doenges in Dresden. <- Mittwoch, den 24: Oktober Ankündigungen: Die Zeile kleiner Schrift der ümal gespaltenen Ankündigungsseite oder deren > Raum 20 Ps., die Zeile größerer Schrift der »mal gespaltenen Textseite oder deren Raum SO Pf. Gebührenermäßigung auf GeschästSanzeigen. — Schluß der Annahme vormittag- 11 Uhr. Bezugspreis: Beim Bezüge durch die Expedition, Große Zwingerstraße 20, fowie durch die Post im Deutschen Reiche 2 M. btt Pf. vierteljährlich. Einzelne Nummern 10 Pf. — Erscheint Werktags nachmittag-. — Fernsprecher Nr. 1295. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, dem Bureau-Borstande bei der Staatseisenbahnverwaltung Schöne in Dresden das Ritterkreuz 2. Klasse vom Ver dienstorden und dem Arbeiter in den Staatseisenbahn- Werkstättcn Friedrich Wilhelm Böhme in Leipzig das All gemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den in den Ruhestand versetzten nachgenannten Beamten der Staatseisenbahnverwaltung, und zwar dem Eisenbahnsekretär präd. Burcauinspektor Muller in Dresden das Ritterkreuz 2. Klasse vom Verdienstorden, dem Fahrgeldkassierer Hafer korn in Pirna das Verdienstkreuz, den Lokomotivführern 1 Klasse Engelke in Zwickau, Kummer in Dresden und Zabel in Görlitz, sowie den Obersch.iffnern Böhme in Hof, Hofmann in Dresden und Seidel in Reichenbach i. V. das Albrcchtskreuz, ferner den Schaffnern Eckert in Dresden und Kindel in Zwickau, dem Weichenwärter 1. Klasse Schubert in Bischofswerda, den Bahnwärtern Bellmann in Frankenstein, Conath in Zürchau, Göhler in Ulbers dorf, Meisel in Kralapp, Roth in Neukirchen, Schnorr busch in Neustadt bei Siegmar, Stephan in Reichensels und Zickmann in Lichtenwalde sowie dem Packer Jahn in Dresden das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Se. Majestät der König haben dem Inhaber der Firma Hermann G. Müller, dem Kaufmann Friedrich Emil Steigelmann in Dresden das Prädikat „Hoflieferant Sr. Majestät des Königs" Allergnädigst zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu ge nehmigen gerußt, daß Curt v. Arnim in Hennersdorf bei Kamenz die ihm von Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser und König von Preußen verliehenen mit der Ernennung zum Ehrenritter des Johanniter-Ordens verbundenen Ordens- abzrichcn annehme und trage. Mit Rücksicht auf die in letzter Zeit wiederholt vor gekommenen Einschleppungen der Maul- und Klauenseuche aus Norddcutschland nach Sachsen ist die Seuchengefahr für die Klaucnviehbestände des Landes eine größere geworden. Indem hiermit die Viehbesitzer auf diese erhöhte Gefahr hin- gewicsen und zu besonderer Aufmerksamkeit angchalten werden, ergeht an die Amtshauptmannschaften und die Stadträte in Städten mit revidierter Städteordnung hierdurch Veranlassung, den Vorschriften der unter dem 11. Oktober 1902 an die Kreishauptmannschaften erlassenen Verordnung des Mini steriums des Innern (657aUV) genau nachzugehen bez. die ihnen unterstellten Ortspolizeibehörden entsprechend zu be deuten. Insbesondere ist erneut dafür Sorge zu tragen, daß die in jener Verordnung erwähnte Belehrung zur allgemeinen Kenntnis gebracht wird. Im Falle des Ausbruches der Maul- und Klauenseuche ist mu Beschleunigung auf eine Tilgung der Seuche nach Maßgabe der einschlagenden Vorschriften (vergl. auch die Ausführungsverordnung vom 31. August 1905, Gesetz- und Verordnungsblatt S. 197) nachdrücklichst hinzuwirken. Gegenwärtige Bekanntmachung ist in den Amtsblättern zum Abdruck zu bringen. Nr. 707 UV Dresden, den 23. Oktober 1906. 8836 Ministerium des Innern. Im Medizinalpersonal des Regierungsbezirks Zwickau sind im 3. Viertel des Jahres 1906 folgende Veränderungen vorgekommen: Verzogen sind: vr. mell. Fürchtegott Erich Beck, Assistent an der vr. Pilling- schen Heilanstalt in Aue, nach Zittau, - - Harry Liebmann von Bärenwalde nach Leipzig. Niedergelassen haben sich: vr. weck. Martin Richard Britze, geb. 1876 in Bautzen, und - - Willi Hertel, geb. 1881 in Geyer, als Assistenten am Stadtkrankenhaus Zwickau. Gestorben ist: vr. weck. Georg Horn, Augenarzt in Plauen. Nichtamtlicher Teil Vom Königlichen Hose Dresden, 24. Oktober. Se. Majestät der König be- Österreichs zur Geltung brachte. Zur Neubildung VeS französischen Kabinetts Mitteilungen aus der öffentlichen Berwaltnug völlig ergeben seien. bedarf cS der Genehmigung der König!. Kreishauptmannschaft oder des König!. Ministeriums des Innern. Desieigne, Doumergue und Ruau, ferner der gleichfalls zu den Radikalen gehörende General Picquart, zwei unabhängige Sozialisten Briand und Viviani, ferner zwei Mitglieder der demokratischen Linken, die Deputierten Thomson und Barthou und schließlich das Mitglied der demokra tischen Vereinigung Caillaux. Der „TempS" behält sich das endgültige Urteil über das Kabinett vor, bis sein Programm bekannt sein werde. Das Blatt bemerkt heute Deutsches Reich. Vin Techniker als Minister. (W. T. B.) Karlsruhe, 23. Oktober. Der Direktor der Oberdirektion des Wasser- und Straßenbaues Max Honsell ist al« Nachfolger Beckers zum Finanzminister ernannt worden. Damit ist zum erstenmal in Baden ein Techniker auf den Posten eines verantwortlichen Ministers berufen worden. Der neue Finanzminister wurde geboren 1843 in Konstanz; mit 29 Jahren wurde er zum Assessor bei der Oberdirektion des Wasser« und Straßenbaues ernannt, bei welcher Behörde er rasch zum Baurat, Baudirektor und vor sieben Jahren zum Vorstand der Dienststelle aufrückte. Vor vier Jahren wurde er Die Praxis haben aufgegcben: j Koloutalpolitisches. msck. Bitterlich in Plauen, I Berlin, 24. Oktober. Ein Telegramm aus Windhuk M P ' . meldet: Am 12. Oktober bei Sandputz verwundet Vize- - - Friedrich Hugo Harting, «amtatsrat m S^ August Rohr, früher Feldartillerieregiment Nr 70 Zwickau, den 22. Oktober 1906. Nr. 568 VII (leicht); Gefreiter Richard Bohne, geb. den 12 3. 82 zu «ms Ä-mgUchr «reish-xptma-ischoft. KW-K-M.k°h°rK°mgi. SS« R, " ' (leicht, Streifschuß Stirn). Generalstabschef Gras v. Veck. (W. T. B.) Wien, 23. Oktober. Nach Meldungen hiesiger Blätter ist der demnächst zurücktretende Chef des Generalstabes Graf v. Beck zum Gardekapitän der Kaiserlichen Arcierenleibgarde ernannt worden. Die Frage betreffend den Nachfolger des Grafen Beck als Generalstabschef fei noch nicht entschieden. beabsichtigte Verwendung des Gesammelten zu wohltätigen oder anderen Zwecken, ebenso zu der einer öffentlichen Geldsammlung gleichzuachtenden Vereinnahmung von Eintrittsgeld für die Zulassung zu öffentlichen Versammlungen, zu denen ihrem Be griffe nach jedermann, ohne besonderen Bedingungen ge nügen zu müssen, Zutritt hat, bedarf eS der vorher einzuholen den Genehmigung. Sofern die Sammlungen in einem weiteren Bezirke als im Orte, oder im ganzen Lande stattfinden sollen, grüßte heute früh die zur Hauptprüfung von Schweißhunden hier versammelten Mitglieder des Vereins „Hirschmann" vor der heutigen PrüfunaSsuche in der Dresdner Heide, wobei die Mitglieder Sr. Majestät durch den 1. Vorsitzenden des Verein«, Sr. König!. Hoheit den Prinzen Heinrich der Niederlande, vor gestellt wurden. Hierauf kam Se. Majestät ins Residenzschloß, nahm zunächst militärische Meldungen entgegen und hörte dann die Vorträge der Herren Staatümmister, der HofdepartementS- chefS und des König! KadinettSsekretärS Nachmittags begab Sich Se. Majestät wieder nach Schloß Pillnitz zurück. (Meldung der Agence Havas) Paris, 23. Oktober. _ , .Die von Clemenceau einqeleitetcn Unterhandlungen zur Bildung - Zu jeder Veranstaltung, Ausschreibung und Vornahme eines Kabinett« sind zum Abschluß gelangt; nur die Zuteilung öffentlicher Sammlungen von Beiträgen an Geld und ^s Kolonialministeriums ist noch nicht endgültig erfolgt. Das Geldeswert, deren Höhe oder Hingabe in das Belieben der neue Kabinett setzt sich wie folgt zusammen: Präsidium und daran^sich MteMgenden gestellt mr^, ohne Rücksicht auf die Clemenceau, Justiz Guyot-Desiaigne, Auswärtige« «... /s.k. -r,- ... .^2,r.. .... Pichon, Unterricht Briand, Finanzen Caillaux, Krieg Picquart, Marine Thomson, öffentliche Arbeiten Barthou, Handel Doumergue, durch das Vertrauen des Großherzog« in die Erste Kammer b-ru,m, m d°-n wi-d-rh-U dmch ,°m g-schicki-, undd^-"^hi^qu^ ,um ^7g«miMn",wW Austreten äussrer. los sehr lebhaft erörtert werden wird. Diejenigen, die glauben, i" daß Picquart als Kriegsminister die Dreyfus-Angelegenheit Reichslagsersatzwahl in Ltade-Blumenthal. wieder auftollen und irgendwelche Vergeltungsgelüste befriedigen (W.T.B.) Stade, 23.Oktober. Bis '/je12Uhr abends wurde werde, dürften sich einem Irrtums hingeben. Picquart habe das Ergebnis von reichlich drei Viertel des 18. hannoverschen heldenmütig bewiesen, daß er ein Mann von Charakter sei, Reichstagswahlkreises wie folgt festgestellt: Reese (nl.) 5114, er besitze militärischen Geist und kenne die Armee, er werde Klaevemann (Bund der Landwirte) 2476, Otto (frs. Dp.) 2567, es als Ehrensache ansehen, die Zuneigung seiner Kameraden v. Meding (Welfe) 1157, Ebert (Soz) 5115 Stimmen. Stich- zu gewinnen und den Besitzstand der nationalen Verteidigung wähl zwischen Reese und Ebert gilt al« sicher. gegen schlecht angebrachte Ersparnismaßregeln zu schützen. Was das Ministerium des Auswärtigen anlange, so sei Pichon Reichstagscrsatzwahl in Hadersleben - Lonverburg. offener Geist und ein begabter Redner und habe durch (W. T. B) Hadersleben, 23. Oktober. Bei der heute seine diplomatische Laufbahn bewiesen, daß er für seine im Wahlkreise HaderSlebcn - Sonderburg erfolgten Reichstaas. Stellung geeignet ist „Journal des DebatS" meint, in dem ersatzwahl wurden bis 1 Uhr nachts gezählt für Hahn (deutsch- neuen Kabinett seien, von wenigen Ausnahmen abgesehen, national) 4737, für Hansen (Däne) 8816 und sür Michel nur Männer, die Clemenceau unbedingt leiten werde Die (Soz) 698 Stimmen Da« Ergebnis au« 13 Wahlortcn steht nationalistische Presse greift Clemenceau besonders wegen der noch aus, doch scheint die Wahl Hansens sicher zu sein. ! Wahl Picquart« zum Kriegsminister an und sagt, daß die ! Mehrheit seines Kabinetts aus Männern bestehe, die ihm Er«t»«uugen, Versetzungen re. im öffentliche«Dienste. Im GtschSftSbereiche des Ministerium« de« Sultu« U. östentl. Unterricht«. Zu besetzen: Die Filialkirchschul. Ausland. teile in Gränitz. Koll.: die oberste Schulbehörde. 1200 M. Grund- ... rehalt, 354,95 M vom Kirchendienste, da- übliche Honorar für Fort- (Drahtnachrichten.^ bildung-schul- und rurnunterrtcht und Amtswohnung Gesuche bi- Rücktritte Ves Grafen GolUchoWski. 12. November an Bezirksschulinspektor Schulrat vr. Winkler, Frei- berg—Vikar sür die Bürgerschule zu Meera ne für 1. November (W. T. B) Wien, 23. Oktober. Das „Fremdenblatt" »«sucht. Gesuche mit sämtlichen Zeugnissen sind alsbald bei Bezirks- meldet: Der Botschafter in St. Petersburg Frhr. v. Aehrmthal chulinspektor vr. Richler, Glauchau, einzureichen. ist vom Kaiser in längerer Audienz empfangen worden und hat sich hierauf in die Kabinettskanzlei begeben. Auch der Bot schafter in Berlin v. Szögyeny - Manch wird vom Kaiser empfangen werden. (Ä. T. B) Wien, 23. Oktober. Die deutsche Volks partei wird gemeinsam mit anderen Parteien den Ministerpräsi denten über den Rücktritt des Grafen GoluchowSki interpellieren und fragen, ob die Demission nur auf die Aktion Ungarn« zurückzuführen sei und ob der Präsident auch das Interesse Ackerbau Ruau, Ministerium für Arbeiten und Gesundheitspflege Viviani. Das Kolonialministerium soll MillieS-Lacroix an geboten werden, dessen Annahmeerklärung sicher erscheint. Die UnterstaatSsekretärfrage soll heute nachmittag geregelt werden Paris, 23. Oktober. Sämtliche Mitglieder des neuen Kabinetts mit Ausnahme von MillieS-Lacroix, der das Porte feuille der Kolonien angenommen hat, traten heute abend unter dem Vorsitz Clemenccaus zu einer Sitzung zusammen. Man regelte endgültig die Frage der Besetzung der Unterstaatssekre tariate und besprach die Fragen, die sich aus der Schaffung des Ministeriums für Arbeit und öffentliche Gesundheitspflege ergeben. Paris, 23. Oktober. Das neue Ministerium hat den Blättern zufolge entschieden radikalen Charakter. Ihm gehören an sechs Radikale bez. Sozialistisch-Radikale, die Senatoren Clemenceau, Pichon und MillieS-Lacroix, die Deputierten Guyot-