Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un» Anzeiger sür DippvlStswalSe, SchmteSeberg u. U. - Bezuasp««is: Für «inen Monat i.— - - mit Zulragen; einzeln« RÄnm«r 10 Apfg. - - :: Gemeiiüe-Berbands-Gitdkonto Nr. 3 :: I - Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 4V3 - , Postscheckkonto Dresden 128 48 ; Nm f Aelteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschaft, des StadtratS und des Finanzamts Dippoldiswalde i - Anzeigenpreis: Die 43 Millimeter breit« - - MIllimeterz«»« 6 Rpfa.; >m Terttell di« SS - , Millimeter breit« MMimelerzeil« 18 Npsg - Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. Zur Zeit ist Preltltst« Nr. 4 giilttg Nr. 64 Montag, am 16. März 1936 102. Jahrgang Sertlilhcs un- MWes Dippoldiswalde. Das Wetter des Sonntag war wenig einladend, aus dem Hause zu gehen. Ein rauher Nordwind fuhr durch die Straßen, machte sie glatt und schwer begehbar, und ließ trotz Wintermäntel alle frösteln, die ins Freie gingen. Das störte aber die politischen Leiter der Kreisleitung und der Ortsgruppe nicht im geringsten, die zur Eröffnung des Reichstagswahikampfes eine Propagandafahrt durchs Orts- gruppengebiet unternahmen und in den Orten Zeitungen verteilten. So wurden alle Volksgenossen an ihre heilige Pflicht erinnert, am 29. März dem Führer ihre Stimme zu geben. Die Wahlkundgebung am Mittwochabend zu besuchen ist wohl ebenfalls eines jeden Pflicht. — Bei einer Temperatur von 1 Grad linker Null fehle in der Nacht zum Montag hier und in der Umgegend leich tes Schneetreiben ein. Schon in den Vormittagsstunden wurde die weihe Herrlichkeit aber zu einem großen Teile wieder zu Wasser. Dippoldiswalde. Gestern hielt in unserer Kirche Pastor Zinßer seine Vorstellungspredigt. In der anschließenden Kirch- gemeindevertretersitzung wurde er einstimmig zum 2. Pfarrer der Kirchgemeinde gewählt. Seine Einweisung soll an einem der beiden Osterfeiertage stattfinden. Möge seine Wirksamkeit alle Zeit von Gottes Segen begleitet sein. Aus seinem bis herigen Lebenslauf geben wir kurz folgendes bekannt: Joa chim Zinßer wurde am 2 l. Dezember 1907 in St. Joachims- tal als Sohn des Pastors Friedrich Zinßer geboren. In Po- nickau bei Großenhain, der nächsten Stelle des Vaters be suchte er zunächst die Volksschule und bereitete sich dann im Selbstunterricht unter Anleitung des Vaters auf das Gym nasium vor. 1919 trat er in das Gymnasium in Freiberg ein, welches er 1927 mit dem Reifezeugnis verließ. Zinßer studierte in Leipzig und Tübingen Theologie und legte 1931 das erste Eramen ab. Hierauf bezog er das Predigerseminar in Lückendorf. Die Arbeitsgemeinschaft mit 12 anderen jungen Theologen, die unter der Leitung von Studiendirektor Dr. Doerne stand, brachte ihm die entscheidendste Zeit seiner Vor bildung für das geistliche Amt. Zur Unterstützung seines Vaters wurde er 1932 nach den beiden Kirchgemeinden Brand-Erbisdorf und St. Michaelis abgeordnet, die er sehr bald allein verwalten mußte, da sein Vater zwei Monate nach seiner Ankunft starb. Nachdem er 1933 in Dresden die Wahlfähigkeitsprüfung abgelegt hatte, bestimmte ihn das Landeskonsistorium zur vikarischen Verwaltung der 2. Pfarr stelle in Lauter im Erzgebirge. 2n dieser Gemeinde begegnete ihm das kirchlich und religiös sehr angeregte Leben einer Erzgebirgsgemeinde. Das Vorhandensein von Sekten erforderte ein größtmöglichstes Maß von Hausbesuchen und gewissenhafte Pflege der kirchlichen Vereinsarbeit. Es war ihm auch ver gönnt, in gute Beziehungen zur Arbeiterschaft des Ortes zu treten und er konnte ihr bei kirchlichen und kulturellen Abenden öfters dienen. Im Juni 1935 trat er in Dresden sein Amt als Ephoralvikar an. Er ist für diesen Abschluß seiner bis herigen Tätigkeit besonders dankbar, weil er ihm die Mög- lichkeit gab, in den verschiedensten Gemeinden zu arbeiten. Als Hilfe des Superintendenten hatte er bisweilen in Gottes diensten des Doms (Frauenkirche) zu predigen und in der sonstigen Gemeindearbeit auszuhelsen. Die Vertretung von Pfarrern führte ihn in Vorstadt- und Landgemeinden. So hat er über ein halbes Jahr das Pfarramt Weißig verwaltet. Dippoldiswalde. Nach^einergBekanntmachung des Stadt-- rats in dieser Nummer liegt die Wahlkartet Sonnabend, 21., und Sonntag 22. März, in Zimmer 16 des Rathauses aus. Die Kartei ist in den vergangenen Monaten neu aufgestellt worden, da die alte verbraucht war. Bei aller Peinlichkeit und Gewissenhaftigkeit, mit der bei der Neuaufstellung gear beitet worden ist, kann ein Irrtum doch unterlaufen und es empfiehlt sich daher, daß jeder Wahlberechtigte sich überzeugt, daß sein Name in der Wählerliste ent halten ist. — Winterhilfsschießen der priv. Schützengesell- schaft Dippoldiswalde. Bei reger Beteiligung der Schützen wie auch Freunden des Schießsportes konnten dem WHW der Betrag von 39.60 RM. abgeliefert werden. Als Beste gingen hervor im Großkaliber Friseurmeister Heer klotz mit 53 und Kaufmann Joh. Langer mit 52 Ringen, im Kleinkaliber, Klasse ä (über 25 Jahre) Fabrikant W. Martin mit 50 und P.-Kom. Sack mit 48 Ringen. Klasse 8 (unter 25 Jahre) Jungschütze Fritz Schwind mit 5l und Jungschütze Burk hardt mit 46 Ringen. ' Seutschland bereit, nach London zn kommen Deutschland emgela-en Ein umfassender Friedemplan Englands? London, 15. März. Der Generalsekretär des Völkerbundes, Avenol, hat an s Deutschland folgende telegraphische Einladung gerichtet: i „Unter Bezugnahme auf das Telegramm, das ich der s Deutschen Regierung am S. März sandle, lädt der völker- i bundsrat die Deutsche Regierung als eine vertragschließende Partei des Locarnooertrages ein, an der Prüfung der I Frage der Mitteilungen seitens der Regierungen Frank reichs und Belgiens durch den Rat teilzunehmen. Der Rat wird im St.-James-Palast am Montag, den 1S. März, um 3.30 Uhr nachmittags zusammenlrelen." Die außerordentliche (91.) Tagung des Völkerbundsrats zur Behandlung der französisch-belgischen Beschwerde über die angebliche Verletzung des Locarnovertrages wurde im St.-James-Palast, dem geschichtlichen Mittelpunkt der eng lischen Politik, eröffnet. Als Sitzungssaal dient der Salon der Königin Anna, in dem jedoch außer den Vertretern der einzelnen Staatem und den Völkerbundsbeamten nur die Vertreter der großen Nachrichtenagenturen Platz gefunden haben. Für die übri gen Pressevertreter und das Publikum sind die beiden an stoßenden Empfangssäle bestimmt, die zu diesem Zweck mit Lautsprechern versehen wurden. Andere Räume sind in aller Eile in Büros nach Genfer Muster umgestaltet wor den. An die übliche Vorberatung zur Genehmigung der Tagesordnung schloß sich unter dem Vorsitz des australischer» Oberkommissärs in London. Bruce, die öffentliche Sitzung an, in der die Erklärungen des französischen Außenministers Flandin und des belgischen Ministerpräsidenten v a Zeeland entgegengenommen wurden. Die Völkerbunds- mächte sind im allgemeinen wie bei der letzten Genfer Ta gung vertreten. Für Italien war jedoch der Botschafter Grandi am Ratstisch erschienen. wie der „Daily Telegraph" zu berichten weih, bereitet die englische Regierung einen umfassenden Friedensplan sür Europa vor, der erwogen werden solle, sobald eine Grund lage kür Verhandlungen zwischen den Locarno-Mächten und — Auf Blatt 355 des Handelsregisters — Grenzbaude Rehefeld GmbH, in Rehefeld — ist eingetragen worden, daß der Gesellschaftsvertrag durch Gesellschafterbeschluß vom 2. 3. 1936 geändert worden ist. An Stelle des ausgeschiedenen Gastwirts Georg Rother in Dresden ist Martha Claus geb. Küster in Rehefeld zum Geschäftsführer bestellt. — Oberregierungsrat Büttner vollendet am l6. März sein 75. Lebensjahr. Er ist in Döbeln geboren. Nachdem er die Landmesserprüfung abgelegt hatte, war er im Stadtoer messungsamt Leipzig und im Finanzvermessungsbüro (jetzt Landesvermessungsamt), tätig. Vom l. September 1894 bis 31. Mai 1897 verwaltete er den Vermessungsbezirk Dippoldiswalde. 1903 trat er als Vermessungsrevisor in dar Landesamt sür Grundstückszusammenlegungen (jetzt Landes kulturamt) ein; 1918 wurde er zum Oberregierungsrat und Zahlen beweisen! obwohl der Führer das deutsche Volk in den letzten drei Jahren durch einen schweren außenpolitischen Kampf geführt hat, vbwohl der Führer nie einen Zweifel darüber gelassen hä«, daß erst nach Durchführung unserer außenpolitischen Be freiung ein wirtschaftlicher Aufstieg möglich ist, hat sich das deutsche Volkseinkommen von 1935 45 Milliarden Reichsmark .. aps 1935 5ß Milliarden Reichsmark allo uw ll Milliarde» AM erhöht An dieser Erhöhung des Volkseinkommens nehmen die 4N Millionen Arbeiter teil, die vor des Führers Macht übernahme aus den Arbeitsämtern sahen. Bor dielen Zahlen verstummt jede Krim Sie reden eine wahrhaft sozialistische Sprache. Das deutsche Volt verdankt diesen einzigartigen Erfolg der Führung Adolf Hitlers l Mkt dem Führer am 29. Wrz Wühlt Moll Wer imd leiue Getreue» Et Technischen Rat ernannt. Am I.Juli 1926 trat er in den ! Ruhestand. Aeltere Dippoldiswalder werden sich seiner noch erinnern können. — Am Mittwoch vormittags 9 Uhr wird in der städtischen Handels-, Gewerbe-und Landwirtschafts schule die Entlassung der abgehenden Schüler und Schülerinnön statt finden. Freitag vormittags 10 Uhr folgt dieselbe in der Hans- S ch e m m - S ch u l e. Kurort Kipsdorf. Zu einem Bunten Abend unter den» Motto: „Lachendes 1936" hatte der Eisenbahn-Verein, Orts gruppe Hainsberg, seine Mitglieder mit Angehörigen nach der Teilkoppe" eingeladen. Zahlreich war man dieser Einladung gefolgt, denn willkommen war jeder. Ganz, was das Programm versprach hielt es auch. Nach einleitenden Begrüßungsworten des Vereinsführers wurde durch Vortragskünstler Mar Walach bald der Kontakt hergestellt, der dazu nölig ist, um eine Harmonie von Fröhlichkeit zu schaffen. Durch Mitwirkung der beliebten Lautensängerin und Klavierhumorislen Margarete Herzog er höhte sich diese Stimmung.bis sie durch Humorist Mar Walach „1000 Worte-Sächsisch" bald bis ins Unendliche stieg. Virk Zugaben erzwang sich das im Applaus dankbare Publikums Darauf wiegte sich alles im Tanz bis die vorgerückte Stunde zur Heimkehr mahnte. Einen guten Griff hatte der Eisenbahn- Verein in der Wahl der Künstler getan und er kann diesen Abend als einen der besten mit bezeichnen. Chemnitz. Einem Landwirt In Hartmannsdorf war, wie das Chemnitzer Tageblatt meldet, ein wertvoller Radioapparat gestoh len worben. Er benachrichtigte die Chemnitzer Polizei. Zwei Po li,zeibeamte begaben sich sofort mit dem Motorrad- nach Hart- mannsdorf, mußten unterwegs aber wegen einer Panne in der Nähe einer Bank halten. Auf dieser Bank stand ein — Radio apparat. Die Beamten nahmen den- Apparat mit und fuhren zu dem bestohlenen Landwirt, wo sie sich über den Diebstahl genau informierten. Dann erklärten sie dem überraschten- Landwirt, -ah ie den gestohlenen Apparat gleich mitgebracht hätten: denn tak- ächlich war den Polizeibeamten das Diebesgut in. di« Hände ge.» allen. Man nimmt an, daß der Dieb den Apparat aaf'der Bank» abgeseht hat und dann denselben vergessen hat oder gestört wor den ist. ' - Borna. U n g l ü ck i m T a g e b a u. Im Tagebau der Braunkohlenwerke wurde nachts der sünsundfünfzig Jahre alte Arbeiter Paul Sachse aus Hohenkirch bei Lunzenau, der mit dem Äusschauseln der Gleise beschäftigt war, von einem Kipplorenzug ersaßt und umgerissen. Fast der ganze ?,ug, dessen Herannahen der Unglückliche wahrscheinlich überhört hatte, ging über ihn hinweg. Beide Beine und ein Arm wurden ihm abgefahren; er starb im Stadtkran kenhaus. MtttMhNsWb» Ausgabeorl Dresden für Dienstag: - Mäßige Winde aus vorwiegend nördlichen Richtungen. Wechselnd bewölkt, aber immer noch einzelne Schauer. Nie derschläge. Tagsüber etwas milder, nachts leichter Frost.