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Wochenblatt k e e n s p, e c b e r lL Raum >2 H. kokalpr. 10 Reklame 20 Z. ! Bei Wiederholungen Rabatt. ! Dnserate für denselben^ Tag sind bis vormittag; io Uhr aufzugeben. Einspaltige Zeile oder Seren Erscheint Dienstag, Donners- tag und Sonnabend. Veiblätter-.Illustr.Sonntags- § blatt u. Snmor. Wochenblatt Abonnement. lUcnatl. 50 A., s vierteljährlich 1.25 hei ! freier Zustellung ins kjaus, durch die Post bezogen unter ! Nr. 8502 ./L ,.26. für Pulsnitz und Umgegend Amts-Blatt 2 - Ito. iS ^eieqi'amm-kiri'csse: ibockenblgss pülsm 8 Alle Annoncen-Expeditionen j nehmen Inserate entgegen, i des Uömgl. »nd des §kädt?atkes nu pujsnU^. Nnrtsblatt fiir den Veprk des ASnigl. Anrtsgerichts pnlsnit?, umfassend die Vrtschaften: Pulsnitz, Pulsnitz RI. S.. Böbmisch-voUung, Großröhrsdorf, Breinig, Hauswalds, Gborn, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Nisderlichtenau, Friedersdorf-Thiemendorf. Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Rlein-Dittmannsdorf Druck und Verlag von E -- Förster's Erben (2nh.: I. W. !Nohr.) Erpedition: Pulsnitz. Lismarckplatz Nr. 285 Verantwortlicher Redakteur Mtto Dsrn is! pntsiiiu. HU. 32. Donnerstag, den 16. März UM5 Der B^ndivede Gottlieb Ernst Ztinmec N1 Ohoru ist ou ch Beschluß des umecxelchneien Ä nisgerichis vom ll Bulsuill' 13. März 1905, K ö n i p l i ch c H A !II l s if c r i ch l. 57. Iaörgang. Marx 19 5 wegen T an'suchl enlmuae'gl worden Mengte Ereignisse. Dic Arbeit "" ^implontunnel ist gestern wieder ausgenommen worden; die Arbeiter haben die Forderung der Verlängerung der Arbeitszeit anerkannt. Die Budgetkommission des Reichstages hat die Vorlage betr. Fricdenspräsentstärke des Heeres mit einigen zeitlichen Modifikationen angenom men. An der Beulenpest starben in Port Pisagua in Peru viele Hunderte von Menschen. In Wien kam es gestern zu Zusammenstößen zwi schen demonstrierenden ausgesperrlen Tischlern und der Polizei. Diese wurde von einem Ztembagel überschüttet. Dem Erfinder des Kehlkopfspiegels, Manuel Garcia, ist anläßlich seines 100. Geburtstages vom deutschen Kaiser die große goldene Medaille für Wissenschaften verliehen worden. Nach den „Times" beschloß der rassische KKegsrat die Mobilisierung des Grenadicrkorps und zweier Armeekorps, die wahrscheinlich Gripen- verg unterstellt werden. Das italienische Kriegsminifterium verlangt einen Nachtragskredit von 200 Millionen Äre sür die Befestigung der Alpengrenze. Alls Konstantinopel wird gemeldet, das; die make donischen Bulgaren sich in Philippopel versam melten, um im Frühjahr die Türkei zu über fallen. Nach Berichten aus Tokio stehen die Japaner bereits 16 Kilometer südlich von Tieling, das eine Besatzung von 50 000 Mann hat.. Nach silier Londoner Zeitungsdepesche sind vier ja panische Kreuzer vor Singapore angekommen. Die „Tiemes" melden, daß eine größere japanische Truppenmacht, Infanterie und Artillerie, sich Wladiwostock nähere. Nach einer.Meldung Kuropatkins ist ein blutiger Angriff der Japaner gegen das russische Zen trum bei Fanho abgeschlagen worden ; mehr als 1000 Tote liegen vor den russischen Stellungen. Etwas vm„ ZwaugSverglcich. Noch 8 173 der Reichskonkursorknung kann der Ge- meinschuldner, sobald der allgemeine Prüsungstermin abge halten und solange nicht die Vornahme der Schlußvsrteilung »«nehmigt "ichtbevorrechtigten Gläubiger» einen äwangöve'gleich ""schlagen. Auf Grund dieser Gesetzesde- ^"w.ung werden denn alljährlich «ine große Zahl zuiam- ^"gebrochener Existenzen wieder zu neuem wirtschaftlichen Leben gebracht. 3" Mehrzahl der Fälle sind die Gläubiger ^""dsätzlich bereit, einem Zwangsvergleiche zuzustimmen, ^vß? Uneinigkeit huscht aber zumeist über die Höhe der ^«leichsdivivende. Der Gemeinjchuldner will nur so viel Leben, „ ohne seiest Existenz in Fiage zu stellen, eben «eben kann, Die Gläubiger wollen möglichst viel retten; auf ^erstrechangEn überMnftige Nachzahlung des erlassenen For- ,*"dgStestg Uaen sie ""1 "bcht keinen Wert. Es ist zwar nm/^^oflicht, Nachr^iungen z» leisten, aber keine Rechts- Häufig ist es schwer, den rechten Mittelweg zu finden, de« s der Geweinschuldner die Mittel zur Durchführung finde» ""^"»gleiches stch °"st^ laffen. Naturgemäß aleick» " "'cht leicht Zahlung der Ver- ch laten auf zu lange Fust erstreckt, so wird der Gemein schuldner meist nickt wieder richtig wirtschaftlich flott. — Zur Annahme des Vergleiches sind zwei Mehrheiten erforder lich. Einmal müssen wenigstens aller stimmberechtigten Forderungen, dann aber die Hälfte oer im VergleichLtecmrne erschienenen Gläubiger zustimmea. Wird nur sine der Mehr heiten erreicht, so kann die Abstimmung wiederholt werden. Nicht selten kommt es vor, daß einige Gläubiger sich besonders Vergünstigungen sür ihre Zustimmung zum Vergleiche aus- b-dinoen. All? derartigen Abmachungen sind nach § 181 der RsichskonkurSordnung ungültig. Wer sich sür seine Zu stimmung zum Vergleiche etwas versprechen oder geben läßt, wird außerdem mit Geldstrafe bis zu 3000 Mark oder mit Gefängnis bi« zu einem Jahre bestraft. Strafvar ist eS insbesondere, wenn ausgemacht wird: Ich stimme Deinem ZwangSosrglsich zu, wenn Du in den nächsten drei Jahren D-inkN gefammt-n Kahlenbsdarf bei mir deckst — oder: Ich stimme Deinem VergleichSvosichlage auf 30 Prozent zu, wenn Du mir unter der Hand gleich noch 20 Prozent gibst. — Ist der Vergleich angenommen, wirb aber die Ve.glsrchs- quots nicht gezahlt, so braucht man den Geme-nschuldner nicht erst zu verklagen Man kann sich beim KonktnSMichte vielmehr eine vollstreckbare Ausfertigung ZmangsvrraleichkS bestellen und auf Giund dieser Kan Gerichtsvollzieher mit der Pfändung beauftragen, Hat sich -in Bürge für die pünktliche Z ihlung der Vsrgteichkq rote rnitv rpflichtet, so kann auch dieser auf Grund deS Zwangsvergleiches sofort gepfändet werden. — Einen Zwangsvergleich zur Abwendung des Konkurses gibt es in Deutschland noch nicht. Zu wün schen wäre er. Häufig scheitern außcrgerrchtllche Akkordver- handlungen am Widerspruche nur weniger Gläubiger, Da durch wirb der Schuldner zur KonkarSanmeldung gedrängt. Das Konkursverfahren greift aber nicht nur in den Geschäfts betrieb des Schuldners störend ein, sondern verzehrt noch einen erheblich-n Teil seines Vermögens in der Form von Kosten. Diesen Nachteilen könnte du ch Einführung eines ZwangSvergleicheS zur Abwendung des Konkurses vo.qebeugt werden. Di. Ll. LerMche «üb sächsische ArrgeLegerrheitea. — Der Briefträger kommt in der Zeit vom 15. bis 25. dS. MS. zu denjenigen Lesern, welche unsere Zeüung omch die Post beziehen, um von öenjelben VaS Zeitungs geld für die Monate April, Mai und Juni avzuholen, über -essen Empfang er eine rechtsgültige Quittung aus« stellt. Wer unser Blatt noch nicht mittlest unb dasselbe fürs nächste Quartal zu beziehen wünscht, der kann sich den Sang zur Poft ersparen, indem er auf einen Zettel schreibt: „Der Unterzeichnete bestellt hiermit das Puls nitzer Wochenblatt für Vie Monate April bis Juni und ersucht um Abholung deS Seldes durch den Briefträger." Diesen Zettel wirst er dann ohne Kouvert und unfrankiert in den nächsten Briefkasten, worauf es nicht lange dauern wird, bis der Briefträger kommt. — Am Bußtag, der in diesem Jahre auf den 22. März fällt, und auch am Vorabend des Bußtage- sind Tonzbelustigungen, auch Pcivatdälle, sel st in Lokalen gefchloss.-ner S-scllfchafien und m Pnvnhäujern, ferner die Abhaltung von Konz-rtmusiken und anderer, namentlich mit Musikbegleitung verbundener geräuschvoller Vergnü gungen vn öffentlichen Orten verboten. Am Bußlag -.st auch dje Aufführung theatralischer Vorstellungen nicht ge stattet. Ernste Theaterstücke und Musikstücke gleichen Cha rakters können am Vorabend deS Bußtages aufgeführr werden. Ö ffentliche Versammlungen ullw Act, die Ver- Sammlungen von Innungen und anderer Srnossenichaftrn dürfen am Bußtag nicht abgehalten werden, und müssen am Vorabend deS Bußtage- um 12 Uhr nachts beendet sein. Am Bußtage und dessen Vorabend ist ferner die Abhaltung und Ankündigung der von Gast- und Schank wirten besonders dem Vergnügen gewidmeter Veranstal tungen, wie Schlachtfeste, Schwäche, Skatturmere, Bock- bierauSschänke und dergleichen nicht gestartet, auch sind am Bußtage Schaustellungen, öffentliche Aus- und Umzüge, Vogel- und Scheibenschießen und Schießübungen verboten. — Wir befinden uns jetzt in der sogenannten Ueber- ganqSzeit, die mit ih^em sonnigen Wetter manchen gar leicht verführt, die Wintergarderobe in den Schrank zu hängen und vorzeitig im Sommerhsbit zu promenieren, ein Leichisinn, vor dem n'chi eindringlich genug gewarnt werden kann. D s Uebelgargszett verlangt w.'gen deS öfteren schnellen Temveraturwechsels fogfältige Beachtung de? Kleidung: im allgemeinen hat sie mehr Krankheiten als Ver Winter und ist die Zett dec Katarrhe und des ständigen Schn-ipsinZ. Eine alte Regel sagt, im Frühjahr lege man di- Winterkleider spät ab und im Herbst spät an. Freilich hü!e man sich auch vor v elsm Schwitzen, man setze sich aber auch beim Schwitzen nicht der kalten Zugluft auS. Man vermeide mehr daS in den Schweiß kommen als das zu plötzliche Ahküh'en. Vom Winter Hec ist dir Haut durch die luftabschtteßende Kleidung jetzt mehr ver weichlicht, als im Sommer bei leichter Kleidung. Beson ders sind wegen S-S noch nicht durchwärmten Erdbodens die Füße noch warm zu statten. Im Frühjahr gibt es oft sehr schön; warme Luft unk kalte Ecke. — D'S linden Lüfte sind erwachs; ihr milder Ein fluß tut Sen A mungSvlganen wohl, die io lang die eisige Wintcrluft in sich haben aufnehmen müssen. N-chiS heilt dann besser, als Sie milde Last vom Mittag h?r. Darum sieht man bereits Jung und Alt »ns Freie strömen. Be sonders den Kindern, die lange >u der Sind- zurückg-halten worden sind, soll man di? wärmere LuMiömung gönnen, denn auch die beste Stubenlust ist schlecht gegen die reine sauerstoffhaltige der freien Natur. Wenn sie auch noch N'chi vermocht hat, das Srün h-ivorzuzoubern und die duftigen Blüten zu erschließ «, die blossen Wintergksichter der Menschenkinder, besonS-cS der jugendlichen, malt sie in einigen Stunden frischrot. Das sind die ersten Frühlings blumen, die sie hervorzudringen vermag zur neuen Belebung der Menschen. Die wärmere LenzeSlust bringt ferner den Tausenden feiernder Hände neue Arbeit, neues Schaffen und neuen Erwerb. Jetzt beginnt :S wieder, sich zu regen und niemand verschließe deswegen fein Herz neuen Hoff- nunzen. Wenn auch die Natur noch daS graue Kleid der fruchtlosen Zeit trägt, die ersten linden Lüfte sind daS sichere Anzeichen SeS neuerwachenden Lebens. — Für die diesjährigen Manöver deS XU. (1 K. S.) Armeekorps sind m Aussicht genommen dreüägige Brigade- Manöver, vieriägiae DivPonSmanüver und ein dreilagig-- KocpSmanöver. E» beginnen d-e Brigademanöver der 1. Division Nr. 23 am 9., Sie der 3 Division Nr. 32 am 11, September. Letzter Manövrrtag ist der 23. Sep tember. Vor dem Manöver finden noch statt: vom 26. August bis 1. September Regiment-ex irzieren deS Schützsn- (Füsitter-) Regiment- Nr. 108, und vom 2. bi- 8. Sep tember Bcigadckxerzieren der 6. Infanterie-Brigade N-. 64 im Gelände bei Freiberg; vom 28 August biS 7. Sept. Regiments- und Br-gadeübungen der 1. Feldartillecie- Brigade Nr. 23, vom 29. August dis 8. September Re giments- und Brigaoeübungen der 3. Feldartillerie-Brigade Nr. 32 im Manövergelände, einschließlich eines zweitägigen Scharfschießen- der Fsldarttllertebngaden. Zu den Schieß übungen der Felsarnllene in Zeithain (1. Feldartillerie- Regiment Nr. 12 una 4. Feldartillerie-Regiment Nr. 48 vom 28 Juli bis 17. August, 2. Felöartilleric-Rrgim?n: Nr. 28 uns 6. Felsart!llecl--Reg!ment Nr. 64 vom 6. bi- 26. Jul!) werden die An- und Rückmärsche von der 1. Fetöart'llene-Brigade Nr. 23 in einem Tage, von der 3. Feldarnllerie-Brigade Nr. 32 in zwei Tagen, und zwar aus dem rechten Eibufer, ausgesühct. Das 1. P-onter- Bataillm Nr. 12 nimmt in diesem Jahre an keinem Bri- gadeexerzi-ren leit. Großröhrsdorf, 14 März. Gestern Nach mittag fanö hier unter Beteiligung dec Behörden, Vereine sowie zahlreicher Gemeinveglleoer ?>>e feierliche E nwerhung d-r hiesigen Kinkerdewahcanstalt „AgncSheim" statt. Der O.'tSgeistl'ch? hielt ote We Herede. Die neue Anstalt, welche oem hiesigen Orte zur Zierse gereicht, ist eine Stiftung deS Großindustriellen Herrn Kommerzienrat Großmann, welcher sich bereit- durch andere wohltätige Schaffungen und ir tif« tungen hohe Verdienste um das GemeinSewohl erworben hat. Die Anstalt »Agne-Heim' hat den Zweck, die Kinder