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«L- «r- » n«. — Luft-«-: A>A» Sxe»U>l»re. Jni»r«te«-rlnna>im,' aulwtrlt: S»»««» »t«t» » Vo«I«r in HLmLura, Berlin, Dirn, Lrtp/ng, Basel. Breslau, granlsurt a. M— LuLitv««» in Berlin, Lechng,Wien, Hamburg, Frankfurt a. Vt., viünikicn, — vaadaLLo. tiigrank- furt a. wk. — I«. Votxt in lliiemni».— >»-»» lialltt», öal- Uar t La, in Pari». Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: iLiepslh Reilhardt in Dresden. Verantwort!. Redaeteur: ÄUlMS NeichNköt. Zell« S Rgr. Sine «arantte für »»» na-YsttLaiae Lrfche^ neu der Inserate «tr» nicht ,e,edev Autwärtige Smionemm iluftrlige van un» unta- kannten Firmen u. Per sonen inseriren wir Mir argen Priinmneronda- Zablung durch «rief» marken oder B»ftetn»ach- lung. W Silben koste« I'<, Ngr. «udwiirri»« können «ie j. ^ aus eine DreidnerZ anweisen. Rr. 7. Achtzehnter Jahrgang. Mitrrdactcur: l)r. L«H »Ivre^. Für bas Feuilleton: Luckvl« Dresden» Dienstag, 7. Zannar 1873. Politisches. Zwischen der Scylla Rom und der Charybdis Roon können wir dießmal ohne sonderliche Gefährdung hindurchschiffen. Die immer schrecklicher werdende Beredsamkeit des Greises in Nom hat durch die Erklärung: der Welterlöser Jesus Christus sei als leibhaftiger Edelmann, als Herr von Jesus Christus zur Welt gekommen ein solches Eabinetstückchen geliefert, daß es nicht leicht überboten werden kann. Und der Feldmarschall Graf Noon wird als Premierminister zwar mit Bestürzung ober mit respektvoller Unterwerfung fast in der ganzen preußischen Presse behandelt. Die Kreuzzeitung natürlich athmet leichter auf, sie sieht die Tage ihrer Ernte nahen. Die kleinen malitiösen Bemerkungen der nationalliberalen Blätter - daß der General von Kamele, der als Chef des preußischen Kriegsniinisteriums stets in Uebereinstim- mung mit Roon sich befinden, handeln und vor der Volksvertre tung verantwortlich sein soll, eine noch nicht dagewesene curiose Stellung einnehme, daß Roon jetzt jährlich 12,000 Thlr. dem Reiche mehr koste, da Bismarck auf diese Summe, die er als preußischerMinisterpräsidcnt bezog, bisher verzichtet gehabt habe , solche und ähnliche Nadelstiche rufen bei einem strammen Kriegs mann wie Roon nur ein durch Kitzeln erregtes Lächeln hervor. Wir haben ein echt sconservatives Ministerium Noon — damit basta! Bismarck wird durch rheumatische Leiden am AuSgehen verhindert. Ministersitzungen finden in seinem Hotel statt. We gen des schlechten Zustandes der preußischen StaatSbahnverwal- tung durch den Grafen Jtzenplitz ist das Thema: die sämmtlichen Eisenbahnen Deutschland» sollten unter die Neichsverwaltung ge stellt werden, ein beliebter ZcitungSstoff. Jetzt munkelt man davon, daß der Generalpvstdirector Stephan Chef eine» Neichs- verkehrsamt werden solle, dem die Post, Telegraphie nnd Eisen bahnen zu unterstehen hätten. Angesichts des Umstandes, daß Graf Jtzenplitz in der jetzigen Hcrrenhauskrisis sich als der ge treueste Anhänger von Noon erwiesen hat, scheint uns die Mel dung, Roon werde jetzt als Premier seinen politischen Freund Jtzenplitz unter das alte Eisen werfen, nicht sehr glaubwürdig. Lesterreich hat auf eine Anträge von Berlin m?S: ob es ge neigt sei, seinen mit Frankreich abgeschlossenen Handelsvertrag in schutzzöllnerischer Richtung abzuändern, dahin beantwortet: cs gedenke an demselben bis zu seinem Ablauf nichts verändern zu lasten. In Deutschland wird man diese Nachricht mit Genug- thuung vernehmen, da ein« AbänderungdeSösterreich-französischen Handelsvertrags auf die zwischen Deutschland mit Lestcrreich und Frankreich bestehenden ähnlichen Verträge nicht ohne Ein fluß geblieben wäre.— In Wien sind sämmtliche 23 anSgeschie- dene Gcmeinderathsmitglieder von der demokratisch gesinnten Bevölkerung wieder gewählt morden. In Prag besuchten sich die Führer der Juirg undAIt Czeche», StreyschowÄi und Gregr im Gefängnisse, umarmten und küßten sich weinend. Die hierdurch zwischen beiden Parteien hergestellte rührende Versöhnung soll feierlich von der ganzen Stadt Prag begangen werde». — Graf Brust ist gnädig vom Kaiser empfangen worden. Die frnnzolen- freundliche Gesinnung Beust's war bekannt und es ist ihm dar aus niemals an maßgebenoer Stelle ein Vorwurf gemacht wor den. Die Beusthetze verläuft somit allem Anscheine nach völlig im Sande. Auch gegen die schlesische Grenze hin, von Nnchod bis Braunau, ivird jetzt deutscherseits ein Militärcordon gezogen. Preußen will die BlaÜernepidemie ebenso abwehren wie Sachsen die Rinderpest. Die Benachtheiligung der Bevölkerung Lester- reichs im Grmzverkehr ist eine große; möchte endlich die öster reichische Regierung erkennen, daß das beste Mittel, ihre Bevöl kerung vor solchen Zwangslagen zu bewahren, das ist. wenn sie im eigenen Lande gegen Vieh- und Menschenseuchen strenge Maß regeln selbst ergreift. England und Nordamerika schicken um die Wette Kriegs schiffe nach den Sandwichsinseln. Der Hafen von Honolulu ist die wichtigste Schiffsstation auf dem Wege zwischen San Fran cisco und Australien und den» indischen Ärchipclagus. Die Nord amerikaner wollen sich vergrößern: geht's nicht mit Jamaika, Euba und Haiti, so geht's vielleicht mit denSandivichsinseln, zu mal die Eiugebornen, die Maoris, sich besser als ein anderer Stamm dazu eignen, sanft und unmertlich ausgerottet zu wer den und dann das Land den Jankees, die schon massenhaft dort vertreten sind, bequem anheimfiele. England gedenkt dich zu hintertreiben. Zu einem Kriege wird es jedoch zwischen unseren germanischen Brudervölkern nicht kommen. Locales uud Sächsisches. «- Die Finanzdeputation der 2. Kammer hat durch Abg. Haberkorn als Referenten beantragt : die Staatsregierung zu cr- nrächtigen, daß das Kammergut Sachsenburg nach Ablauf des dermaligen Pachtvertrags in die Verwaltung des Ministeriums des Innern für die Zwecke der nach Bedürfnis; zu erweiternden CorrectionSanstalt zu Sachsenburg, gegen Gewährung einerjähr lichen Rente von 4000 Thlr. und gegen Uebcrnahme allen Bau aufwands zur Unterhaltung der WirthschastSgebäude, sowie aller Lasten incl. der Brandversichemngsbeiträge, übertragen und zum Behuf der Uebernnhme und Eimichtnng des Betriebs eine Be- rechnungssummc von 15,000 Thlr. bewilligt werde. Durch diese Maßregel wird beabsichtigt, den Correctionären eine ge sündere, sie kräftigernde und in Folge dessen auf ihre geistige Entwickelung und moralische Besserung den wohlthätigsten Ein fluß übende Beschäftigung anzuweisen. — Die Eisenbabn-Deputation tcr 2. Kammer beantragt durch Referent Pr. Rentzsch: k. die Staatsregierung zu er mächtigen, einer Gesellschaft, welche den Besitz ausreichender Mitte; nachweist, die Eonecssion sür die Eisenbahnlinie Löbau- Weißwasser zu crthcilen, beziehentlich abzutretcn; 2. die Ltaatöregierung um die »Vernnttclung zu ersuchen, daß von Seiten der Preußische» Regierung derselben Gesellschalt die Conccssion lü.r die Bahnstrecke Wcißwasscr-Guben ertbeilt werde; 3. die Staatsregierung zu ermächtigen, sich in ähnlicher Weile, wie durch die mit der Chemnitz - Line - Adorfcr Bahn- gelellschalt abgeschlossenen Punktationen bestimmt wird, bei tcr Ausführung der Linie Löbau-Weihwasser mit I.OM.OM Thaler zu beweiligen und diesen Betrag den Beständen tcS mobilen StaatsvennögenS zu entnehmen: 4. hierbei als Be- dingung zu stellen, daß auf der Bahnlinie Löbau-Weißwasser der Sächsischen Staatsbahntircction gegen noch zu verein barende Entschädigung der Betrieb überlassen werde. — Endlich wird es ErnstmitdemBaueinerEi srnbabn von Krippen, Schandau bis B au tz en. Soeben ging dem Landtage ein königl. Dekret zu, dem wir folgende ebenso für die betretenden Gegenden alö dleSlllgcmcinhcst interessante Daten entnehmen. Die Regierung wirft! zunächst einen Rückblick auf die bisherige Geschichte dieser vielbesprochenen Bahn und erwähnt namentlich, wie die böhmische Rortbahn- gelellschalt von der preußischen Regierung abfällig bcschieden wurde, als sie iür die Bocnahme der Vorarbeiten zur Fortsetzung der StrccteS chandau-Bantzen bisCottbuS dieGcnchmigung nach- suckckc. Umgekehrt erhält höchstwahrscheinlich einEonlortium Böhme in Wehrsders nicht die Concession für die Vorarbeiten auf höhmischcm Gebiete. Hingegen wollen Rittergutsbesitzer Douglas und das Großcnhain-Ccunenzcr Eomite den Betrieb der zu erbauenden Privatbahn Bautzen- lkeip. Seitschen» Eamcnz. Großenhain der Staatsbahn überlassen. Die öster reichische Regierung verlangt außerdem, daß, wenn von Tetscheu ans nach Bautzen gebaut wird, eine geineinschaltltche Zoll abfertigungsstelle I» Tetschen cirichlet we.'dc. Die Folge da von wäre, daß bald die gesammte Zolladlertignng und der da mit verbundene Elbverkchr von Schandau ganz weggezogen auf die längere LinieBodenbacb-Rumburg-Baulzen zu ziehen und cie sächsische Strecke zu beuachtheiligcn, besonders die Stätte Schandau und Lehnitz. Obwohl der Bevollmächtigte tcr böhmischen Nordbavn, Abg. Schreck-Pirna, die Vorarbeiten dieser Gesellschaft für die Linie Schc.ndau-Sebnih-Lchlnckenau- Bantzen-Camenz vorgelegt hak, schlägt die Regierung doch vor, nicht aiw dieses böhmische Projekt cinzugcheu. Sie hat viel mehr eine nochmalige Vermessung der sächsischen Linie vorge- noinmcn; dabei hat sich gezeigt, daß man durch andere -Anle gung tcS Bahnhofs von Scönitz, Wegfall des kostspieligen Uebergangs über das Lcbuitzthal u s. w. crbeblich billiger bauen kan». Die sächsische Linie wird zwar nach der neuen Vermessung 'Meile länger sein, alö das böhmische Projekt, sic braucht aber nur sächsisches Terrain, ist vor ausländischen Einflüssen ganz sicher, die Reisenden werten nicht der doppel ten Zollabfertigung unterworfen, die Gegend von Neustadt nach BischosSwerka und Stowen wird der Wobstbat einer Bahn thcllbastig, es bedarf keines zeitraubenden Abschlusses eines Staatsvertraas mit Oesterreich, cs kann rasch und was auch kein Pappenstiel ist, »m 7Ui>,h<>OTHlr. billiger gebautstvcrdc». Die Regierung empfiehlt den Staatsbahnbau. Dann wird von Bodeubach über Bautzen bis Camenz und Großenhain ein einheitlicher Bahnbetrieb möglich sein. Die böhmische Nort- bahn soll nebenbei von Rumdurg ans bei Sohland Anschluß an die sächsischen Bahnen haben. Wichtig ist der Brückenbau bei Schandau. Die Brülle muß aus stcomtechriilcven Grün den rechtwinklig zum Ltromstrich gelegt werden. Das kann aber nur bei Wendischsährc. I.'>«>(> Meter untcrbaib Schandaus geschehen. Für die lokalen Vcrkchrövcihäätninc Schandaus ist ticS zwar nickst sehr vockbeilbait, aber eine bei Schandau schiel die Elbe überschreitende Brücke würde tcr Elb'cdifffastrt die größten Schwierigkeiten bieten und kostspielige Uierbaiiten rechts tcr Elbe veranlassen. Sie würde l »Million kosten, die Brücke bei Wcntlschsährc nur 47<>,<!>>i> Thlr. »Nach alle rem vcantragt die Regierung die Ermächtigung zum Bau einer Bahn von Krippe» über Sebnitz und Neustadt nach Baiwc», soweit nöthig mit »Benutzung eines Thcileo der Südlausitzer L taatocisenvahii und zur Herstellung des zweiten Geleises am" diesem Theile, sowie zum Bau einer besonderen Straßenbrücke über die Elbe bei Schaukau auf Staatskosten und die zu diesemBahn-»ndBrückenvau erforderlichen, zu :>,«!!»>,>,«;<> Thlr. verauschlagscn Kosten aus den verfügbaren »Beständen teö mobilen SlaatSvermögens zu entnehmen. — In nächster Zeit sieht durch die Vereinigung der zwei Forstbezirke Wermsdorf und Cvldrtz eine Veränderung bei der sächsischen Staatsforstverwaltung bevor. Etwaige Naisonne- mentS: ob nach vollzogener Vereinigung der Sitz der künftigen Lberforsimsisterei in WennSdorf oder in Eolditz, woselbst an bei den Orten Dienstwohnungen und Lokalitäten vorhanden sind, oder gar an einem neu zu wählenden dritten Owe sein soll, kön nen als »nissig bezeichnet werden, insofern der Umfang und die jetzige »Verfassung dieser forstlichen Behörde doch überhaupt mehr oder minder eine Frage der Zeit sein dürfte. — Wir empfangen von sehr achtbarer Seite folgende Zu schrift, die wir im Interesse der edlen Sache — nnter »Weglassung aller Bitterkeiten — hiermit veröffentlichen ;n müssen glauben:! „Die Direetion unseres königl. Hoftheatcrc, hat den Preis eines Stehparterreplatzcs von 10 auf 12 Ngr. erhöht. Diese Er höhung hat unter den ständigen Besuchern gedachten Platzes ich bitte nicht an die leider diesen »Platz heimsuchende Claque «u denken, sondern an jüngere Kaufleute, Beamte, Lehrer, Schüler hiesiger höherer Bildungsanstalten re., welche nach anstrengenden »Arbeiten und Studien einer „soliden"Zerstreuung undErholung bedürfen — gerechte Unzufriedenheit hervorgerufen. Selbst in höheren Kreisen wurde in dieser Angelegenheit ein entschiÄmeü »Veto gesprochen. Sie ersparen mir die Gründe, weshalb gerade der »Preis eines Stehparterreplatzeü so billig als nur möglich sein sollte; der Besuch von „Emilia Galotti" spricht nur zu dmtlich für ilnsere Klage. »Wir nennen unsere Bühne „Hoftheater" — weiß aber unser allverehrter König davon, daß man der auf strebenden Jugend die Duellen ihrer Bildung — gewiß ohne böse »Absicht — immer mehr unzugänglich macht? Wir glaubt« eher an eine Ermäßigung, als an eine Erhöhung gerade dieses »Platzes, und ich erlaube mir daher im »Namen vieler und wohl gewiß im Sinne aller Besucher dieses Parterres um Veröffent lichung dieser Zeilen zu bitten und uns, wenn wir im Jrrthmne sind, zu überzeugen, daß ein „Hoftheater" auch auf solche Platze Zuschlag legen muß, welche von weniger Bemittelten, aber doch so gern sich Bildenden besucht werden." — Daß Alles theurer oder richtiger das Geld werthloser ward, erklärt die Erhöhung Wem: Graf Platen ohne Schädigung anderer Interessen hier de« »Wünschen der Petenten gemäß intervcniren kann, so sind wü überzeugt, daß er es thun wird. — Durch Errichtung des Schlachtviehhofs verschwindet hoffentlich von selbst die in einer bevölkerten Stadt wie Dresden völlig veraltete Unsitte des sog. Hausschiachtens und was damit zusammenhängt, das Treiben von Vieh durch die Straßen, ,dai Abladen »cm Schweinen vor den Häusern und das markdurch dringende Geschrei dieser Borstenträger. Den neubegründetm Flcischereigeschäften ist zwar das sog. Hausschlachten vom Stadt rath nur auf Widerruf bis zu der Zeit gestattet worden, wann ein Centralschlachthof errichtet sein wird — und wir erwarten von unserer Wohlsahrtspolszci, d ß diesen neuen Fleischern nicht länger das Hausschlachten gestattet werde — hoffentlich folgen aber auch, wozu sic ganz von selbst ihr Vortheil leitet, ältere Fleischgeschäste diesem Vorgänge. Man hört auch 'schon, daß Fleischermeisier, denen das Recht des Hausschiachtens zusteht, recht gern von selbst hierauf verzichten und sich des Hellen, freund lichen Schlachthvfs auch zum Abtbun von Schweinen und Klein vieh bedienen wollen. — Bei dem steigenden Geschäftsverkehr in den »Vorstädten Dresdens, und dem Verkehr der Stadt mit ihren Vorort-n, würde die Telegraphendireition sicb nur Dank verdienen, wenn sie dem rühmlichen Vorgehen der Psstvenvaltung Nachfolgen und eine Verbindung der Stadt zunächst mit Blascwiß-Losci witz, Stadt- Neudorf und Plauen Herstellen wollte. Eine einfache Telegraphen linie dorthin würde namentlich im Sommer viele und nützliche Arbeit finden, da auch z. B. in Blascwil; größere Etablisse ments wie die Ziegeleien. Schiffsöauwerft, Pferdebahn re.- sehr dringend eine schnelle «Verbindung brauchen kennten. Für die Sommerbewohner wäre die »Annehmlichkeit unberechenbar. — Vor wenigen Tagen soll in Dessau unter mysteriösen Umständen ein Mord geschehen sein. Der dort engagirte Sänger Mar Weiß wäre von dein Gatten der aus Dresden gebürtigen FrauÄreyßel-Berndt bei einemBesuch in derWohnung Berndt'S in verdächtiger Situation überrascht und auf frischer That er dolcht worden. »Näheres bleibt abzuwarten. — Gestern Mittag l Uhr wurde von einer Droschke auf der »Annenstraße, an der Ecke nach dem Fischhofplatze, ein sieben jähriger Knabe überfahren, wobei demselben das eine Bein ge brochen wurde -cl. Feronia. -Die erste MomttsaliSstellnng im neuen Jahre wird nächste Mittwoch im Breit'cld'sck'cn GlaS-Salon von Mittags 12 liste an gratis für Jedermann geöffnet sein; die nächsten Ausstellungen finden den 5. Februar, 5. März, 2. April »nd 7. Mai statt. Außerdem wird im Laufe des Moiiats Juli eine große Blumen und Pstanzeii-Aiiöttcllling im Zoologischen Garten abqcpaltcn. Zn der Weltausstellung in Wien haben sich von tcr Gesellschaft zehn Mitglieder an- geincldct, welche sich bei der Ausstellung in den veri'chicveiicn Ausstellungen für den Gartenbau bcthciligen. — Eine neue reizende Industrie sahen wir dieser Tage in dem reichhaltigen Laden des Juwelier Mau auf der Moritzstraße. Es waren Copieen von Gemälden der Dresdner Galerie auf Milchglas auögeführt und durch saubere Emaillirung dazu her gerichtet, zuSchmuckgegenständen, als Brachen u. s. w., wie auch als Einlagen zu Kunstmöbeln benutzt zu werden. Während Goldschmiede undKunstmöbeltischler bisher nur die theueren und langsam herzustellenden Porzellanmalereien verwendeten, gestat tet die von dem Maler Möbius in »Neustrießen gemachtes- sindung einen viel weiter ausgedehnten Schmuck solcher Kunst erzengnisse. Die von ihm gelieferten Gemälde besitzen den Vor zug bedeutender Billigkeit und größerer »Annäherung an die un vergleichlichen Meisterwerke der k. Galerie. Wir sahm di« Six tinische, Holbcinsche und die Lluckonva ckela seckis, prächtige Ge mälde von Wouwermann und liebliche Landschaften von Calame, die sich in der Fassung eines Juweliers wie Herr »Mau oder als Einlagen auf Kunstmöbeln herrlich ausnehmen. Das Verfahren