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Die Sachsen-Zeitung enthält die amtliche« Bekanntmachmuge» der Amtshauptmamnschast Meitze», de» Amtsgericht« und Stadtrat» zu Wilsdruff, Forstrentamta Tharandt, Fimanzamts Nosie» ».«. Rr. 42 - 83. Jahrgang. Tri.^tr.: »Sechsen,««»,» Wilsdruff-Dresden. Peftschmb Dr«»e, r«l. Dienstag 1S. Fedruar 1924 plalr I^dein-Letlenlrlagr 17.7ebr«sf i-24 Die Gefolgschaft Wilsdruff des Iungdeutschen Ordens ver sammelte sich mit zahlreichen Gästen und Damen am gestrigen Sonntag im Saale des „Meisten Adlers" zu einer würdigen Begehung des Pfalz-Rhein-Gedenftages. Herr Rittergutspächter Böhme, Klipphausen, hielt die Festrede, düe, von Herzen kommend und zu Herzen gehend, hier im Wortlaut festgehalten zu werden verdient: ,Kast zehn Jahre ist es her. Der Götakanaldampfer „Rorcköpping" trug mich inmitten eines bunten Völkergemischs den Gvta-Aif stromaufwärts, zu den gewaltigen Naturwundern der Trollhättern-Fälle, vorder' an den einzigartigen, in den Fels gesprengten Trvllhättern-Schleusen, hinauf zu dem Vennersee, dem Möstten Binnensee Schwedens. 1914 war es, am Mit- fommerstag, dem gröstten Fest- und Freudentag der schwedischen Jugend. Still zog der Dampfer durch die Fluten. Eine herr liche Nacht war es, eine Nacht, die eigentlich keine war, sondern nur «ine nordische Sommerdämmerung. Rings an den Ufern brannten Freudenfeuer und die nordische uns in kultureller und sittlicher Beziehung so weit überlegene, so urwüchsige und ge sunde Jugend tummelte sich in Spiel und Tanz um den ge schmückten Maienbaum. Staunend betrachtete ich das fröhliche Leben und Treiben und zog Vergleiche mit Deutschland, dachte an die dumpfen GroHstadtsäle, in denen deutsche Jugend in Nachäffung irgend welcher Negertänze sich „amüsiert", sah die schwedischen Burschen in mit Bändern geschmückten Kitteln und derben Stiefeln, die Mädchen mit buntem Rock und Mieder, Blumenkränze im Haar, und dachte an den in neuester englischer Mode gekleideten deutschen Jüngling in Lackstiefeln und seidener Krawatte, an das deutsche Fräulein im Seidenkleid neuester Pariser Mode, aus Abzahlung von der Firma Isaak Natansohn bezogen. Kultur da, Ueberzivilisanvn hier. Gleich mir halte noch ein anderer Reisegefährte Gefallen an der herrlichen Nachtfahrt, mit dem ich auch bald ins Gespräch kam und der sich mir als Journalist und Londoner Vertreter einer deutschfeindlichen holländischen Zeitung vorstelfte und der gerade von einer Pressekonferenz in Kopenhagen kam. Da ge rade damals die englische Flotte — am 21. Juni 1914 — zu freundnachbarlichem Besuch in unserem Kriegshafen Kiel weilte, war es nicht verwunderlich, daß unser Gespräch bald auf Politik kam. Und dieser Mister van der Veer sagte mir schon damals, hast er auf Grund der Erfahrungen, die er gemacht habe, der Meinung sei, dah wir kurz vor kriegerischen Auseinandersetzun gen in Europa ständen. Mit Neid blicke England auf die un geheure industrielle Entwicklung Deutschlands, mit Besorgnis sehe es, wie die großen deutschen Binnenhandels- und Um schlaghäfen Hamburg und Bremen die englischen zu überflügeln beginnen und wie es fürchtet, daß es, wenn nicht bald eine krie gerische Auseinandersetzung komme, in der Deutschlands Handel vernichtet werde, wirtschaftlich unterliegen müsse. Ms ich dann wenige Tage später auf der Rückreise das Fährschiff in Saßnitz verliest, erreichte mich die Nachricht von der Ermordung des Erzherzog-Thronfolgers von Oestwreich, die wohl der äußere Anstoß zum Ausbruch des Weltkrieges wurde, dessen wahre Gründe aber viel tiefer lagen. Hätten wir uns mit England verftändiaen können? Niemals! — Die Auseinandersetzung Eng land-Deutschland hätte wohl hinausgeschoben, aber niemals -verhindert werden können, es sei denn, daß England seine Welt herrschaft freiwillig an Deutschland abgetreten hätte. Auf fried lichem Wege mußte England unterliegen. England hatte es nun durch die meisterhafte Politik eines Eduard VII., des größten englischen Staatsmannes der Neuzeit, verstanden, uns von der übrigen Welt abzuschneiden, und als es nun zu der gewünschten Auseinandersehuna kam, sah sich Deutschland ohne genügende und zuverlässige Bundesgenossen. And doch, Deutschland wäre nicht unterlegen, wenn noch der Geist eines Friedrich Wilhelm l. und Friedrich des Großen, des unsterblichen, oder eines Scharnhorst und Eneisenau oder eines Moltke und Bismarck im Deutschen Reiche vorhanden gewesen wäre. Nach dem siegreichen Kriege von 1870/71 nahm Deutsch land eine ungeahnt« Entwicklung. Ein wirtschaftlicher Auf schwung war zu verzeichnen, der in der Weltgeschichte seines gleichen nicht fand. Wir wurden eine Weltmacht und dabei . . . abhängig von der Welt. Der Kampf um das goldene Kalb begann. Das platte Land und die Kleinstädte entvölkerten sich, die Wasserköpfe der Großstädte erweiterten sich erschreckend. Aeußerlich sah alles blendend aus. Der kommerzielle, industrielle und gleichzeitig materielle Aufstieg blendete die meisten, man berauschte sich an dem sogenannten Fortschritt der Zivilisation. Daß aber dadurch die kulturellen Güter sanken, der innere Wert des einzelnen Individuums sowie in Potenz der der Masse zer stört wurde, beachteten zu wenige. Und wenn trotzdem das deutsche Volk im vergangenen Kriege so unvergleichlich Großes geleistet hat, wenn die deut schen Fahnen siegreich in Ost und West und Süd weit in Fein desland hineingetragen wurden, so war dies ein Zeichen, daß trotzdem im deutschen Volke noch ein gesunder Kern steckte. Noch einmal regte sich der Geist Friedrichs des Großen, des Siegers von Kesselsdorf und Hohenfriedberg, von Rostbach und von Leuthen im deutschen Volke, als es in jenen herrlichem Augusts tagen gegen eine ganze Welt in den Kampf zog und siegt e. Und siegest ch wehrte es sich gegen di« gewaltige Ued erwacht, wie «mft Friedrich der Grohe im Siebenjährigen Kriege. pfalLkunägebungrn im Reiche. Bayer« «n- Mü«che«. (Eigener Fernfprechöienst -er ,,S«ch s e n - Z e itu n München, 17. Februar. Am Sonntag nachmittag fand auf Veranlassung der Notgemeinschaft München und des ''Pfalz- Treubundes eine Kundgebung für die Pfalz im „Odeon" statt, zu der auch Kardinal Faulhaber, mehrere Staatsminisstr, der Landtagsprästdent und der zweite Bürgermeister von München erschienen waren. Nach Gesangs- und Musikvorträgen sprach der bekannte Historiker der Rheinlande, der Heidelberger Pro fessor Dr. Omken. Er wies darauf hin, daß sich in der Pfalz nicht nur das bayrische, sondern auch das deutsche Schicksal entscheiden werde. Jeder- Versuch einer, staatsrechtlichen Aende- rung zwischen Bayern und der Pfalz oder zwischen dem Rhein lande und Preußen fördere die Pläne der Franzosen und be deute daher Hochverrat. Eine bayrisch-preußische Einheitsfront müsse dem begegnen. Die bayrische Pfalz sei auch die deutsche Pfalz. Der Festakt klang aus in dem Deutschlandlied. Hamburgs Bürgermeister Dr Petersen. (Eigener Fernsprechdienst der „Sachsen-Zeitun g".) Hamburg, 17. Februar. Unter Beteiligung von Ver tretern des Senats, der Bürgerschaft und der Hamburgischen Behörden fand heute mittag im großen Saale der Mustthalle die Hamburgische Pfalzkundgebung statt. Bürgermeister Dr. Petersen hielt eine Ansprache, in der er unter anderem aus drückte: Wir sind ein Land am Meere, dessen Deiche die Flut zerrissen hat. Nun heißt es mit äußerster Kraft, mit deutschem Mut und deutschem Stolz Dämme neu aufzurichten, damit Haus und Acker geschützt seien. Das wird nur gelingen, wenn uns alle ein Wille beseelt, wenn wir uns alle zusammenfinden in einer Volksgemeinschaft. Hier liegt die große Aufgabe, die ! unserem Geschlecht gestellt ist, unsere Einigung zu einer Nation in einem Geiste zu verwirklichen, der wahrhaft deutsch ist. Mit der Ausführung der 2. Sinfonie von Gustav Mahler unter Mit wirkung des Orchesters des Vereins Hamburger Musikfreund« und der Singakademie des Lehrergesangvereins fand die -schlichte aber eindrucksvolle Feier ihr Ende. Pfalz- «nd Rheivtas in Berlin. (Eigener Fernsprechdienst der „Eachfen-Aeitun Berlin, 17. Februar. Im großen Sitzungssaale des Reichstages fand am Sonntag mittag eine machtvolle Kund gebung- für die deutsch« Pfälz und die deutschen Rheinlande statt. An den Reglerungsti-schen hatten- sich u. a. der Reichs kanzler, Arbeitsminister Dr. Brauns, der Minister für die be setzten Gebiete Dr. Höfle und die preußischen Staatsminister Severing und Oeser eingefunden. Die Berliner Liedertafel unter Leitung des Professors Williger eröffnete die Feier mit einer Motette von Bach. Konsistorialrat Gruhl begrüßte darauf die Versammlung mit zündenden Worten. Der deutsch« Gesandte in Wien, Dr. Pfeiffer, selbst ein Pfälzer, schilderte dann die wechselvollen Schicksal« der Psalz und des Rheinlandes, die so oft den Druck sremder Heere auszustchen hatten, auf denen so ost ein bitteres Kri-egsschicksäl lastete. Heute hat uns weniger die trübe Sorge hierher geführt, vielmehr gilt unser« heutige Kundgebung dem Ausdruck des Zorns und der Em pörung darüber, daß es Söhne des eigenen Volkes sind, die sich für die Gewalttaten für das Anrecht und für die Grausamkeit, die sie der Pfalz und dem Rheinlande zufügen, mit Gold lohnen lassen und deutsches Land an die -verraten wollen, die von Be ginn der Geschichte an unsere Feinde gewesen sind. Heute, wo der Kampf an Rhein und Ruhr -tobt, sind die Augen aller Welt auf diesen Kampf gerichtet, denn es geht hier um mehr als eine Provinz, um -ein Land, es geht hier um die Wiege des Geistes und -der Größe der deutschen Nation. Wir hoffen, daß diese trübe Periode in der Geschichte des Rheinlandes endlich vorüber ist und endlich wieder Frieden, Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Lande einkehrt. An der Deutsch-Heft dieses Lan des und an der Deutschheit der gesamten Bevölkerung ist kein Zweifel. Wir Pfälzer brauchen Ihr« Liebe und Ihre Hilfe, i» Gedanken und in -der Tat, damit wir alles das durchführen können, was wir- in Opferwillen und Opfermut für das deutsche Vaterland zu vollenden bereit sind. Nicht in Wehklagen wird die Befreiung eines Volkes geboren, sondern nur den Blick emporgerichtet zum Himmel, zu den Sternen. Der Reichsminister sür die besetzten Gebiete Dr. Höft« übermittelte den Veranstaltern der Kundgebung- den Dank der Reichsregierung und führte folgendes aus: Als Sohn der Pfalz empfinde ich mit großer Genugtuung, «daß auch die Bewohner der Reichshauptstadt und die Millionen von Mitgliedern in' den Verbänden, welche diese Kundgebung veranstaltet haben, an dem Schicksal der besetzten- Gebiete und besonders auch -der Pfalz den wärmsten Anteil nehmen. Unser Ziel an Rhein und Ruhr ist, ohne staatsrechtliche Aenderungen auf dem Boden des „status quo", der politischen und wirtschaftlichen- Schwierigkeften- Herr zu werden. Die Ereignisse, besonders in den letzten Tagen, beweisen, daß die Separatisten sich auch nur halten konnten durch die Unterstützung der Franzosen. Es bedeutet eine voll kommene Verkennung der Situation, wenn der ehemalige sran- zösische Kriegsminisier feststellen zu können glaubt«, daß es sich in Pirmasens um den- Aussluß nationalistischer Strömungen gehandelt hat. Was -dort vor sich geht, ist der Ausdruck eines bedrückten Volkes und nicht der Ausdruck nationalistischer Strö mungen. Die Politik der Reichsregierung läßt sich in einem Gedanken zusammenfassen: Ein großes deutsches Volk, einig nach innen- und frei nach außen. Ich sordere Sie auf, zum Zeichen dieser Auffassung sich zu erheben und mit mir zu rufen: Unser deutsches Volk, unser deutsches Vaterland, unsere Brüder an Rhein und Ruhr und in der Pfalz sie leben hoch. Die begeisterte Versammlung st'mmt« dreimal in diesen Ruf ein und sang dann stehend das Lied: „Deulschlaud, Deutschland über alles". Der Chor :rug zum Schluß noch das Lied vor: Der Rhein soll deutsch bleiben. Während sich sodann die Abordnung von Deputierten des Rhein landes und der Pfalz -um Reichspräsidenten begab, fand di« Kundgebung vor der großen Oeffentllchkeit mit einem Konzert ihr Ende. vo« Kahr ««- vs« Lasso» von ihre« Aevlter« z«rückgetrete«. (ki-ener sernfprechdienst der „Sa ch f»n - A e it u n München, 18. Febr. Herr von Kahr hat sein Amt al» Staatskommissar medergelegt. Zugleich hat General Lossow seinen Abschied eingereicht. Dagegen verbleibt der Kommandant der bayerischen Landespolizei, Oberst von Geisser, auf seine» Posten. Ruck nach recht» auch i« Mecklenburg (Eigener ker»sprechdie»st der „G«chsrn-8ei1»n g".) Rostock, 18. Febr. Rach dem Ergebnis der Landtags wahlen ergaben sich die Sitze folgendermaßen: Deutfchvölkische Freiheitsvartei 18 deutsch-nationale und völkische Arbeits gemeinschaft 20, Deutsche Volkspartei 5, Wirlschaftsbund 1, Demokraten 2, Republikaner keine, Sozialdemokraten 19, Un abhängig« 1, Kommunisten 9. Gegenrevolution in Ostsibirien. London, 18. Febr. „Morningpost" meldet, dah i» Ostsibirien die Revolution ausgedrochen sei. Die rote Armee sei entwaffnet und die Monarchie ausgerufen worden. Von bolschewistischer Seite verlautet, dah die Revolution von der japanischen und chinesischen Regierung unterstützt sei. Verlobung -es italienisch?« Kronprinze«. London, 18. Fedr. Der belgische Berichterstatter de» „Daily Expreß" meldet, daß in nächster Zeit die Verlobung des Kronprinzen von Italien mit der Prinzessin Marie von Belgien zu erwarten sei. Mehr und mehr gaben unsere Gegner -die Hoffnung auf Schwertsieg auf und begannen einen Krieg mit andern Waffen, dem wir nicht gewachsen waren. Sie sagten: „Wir führen -den Kampf mäst gegen das deutsche Volk, wir führen ihn nur gegen den Monarchismus und den deutschen Militarismus; legt die Waffen nieder und werdet — frei." Und so errangen unsere Gegner an jenem 19. Juli 1917, an dem im Reichstag die Leute, die noch um einen deut schen Sieg kämpften, -durch jene ersetzt wurden, die von „Ver ständigung" redeten, den ersten großen Sieg. An Stelle von Männern, die das Wohl des Staates im Auge hatten, übernahmen die Führung Leute, die Parteiziele zu erreichen, Programme durchzusetzen suchten. Der Bruderkrieg, — zunächst mit Worten unblutig, — begann; Männer mit einer skrupel losen Selbstüberhebung, befähigt vielleicht Intrigen zu spinnen, Minister zu stürzen, aber ohne jede staatsmännische Befähigung, kamen ans Ruder. Ein Erzberger glaubte damals, einen Frieden in wenigen Stunden schaffen zu können. Doch unser Feind dachte jetzt nicht mehr daran. Nun konnte rr warten, bis ihm die reife Frucht in den Schoß fiel. Nach dem 19. Juli 1917 war ein Sieg nicht mehr möglich, weil ein Wille zum Sieg fehlte. Des halb mußte dem 19. Juli 1917, der keinen hervorragenden Kopf, keinen bedeutenden Staatsmann ans Ruder- gebracht hatte, ei» 9. November 1918 folgen. Die Revolution wäre vielleicht ge rechtfertigt gewesen, wenn durch sie Männer an die Spitze des Staates gekommen wären, die befähigt gewesen wären, de» deutschen Volkes Geschicke zu leiten und es mit sich fortzureißen zum Kampf und äußersten Widerstand bis zum ehrenvollen Frieden. Doch wie war sie? In Kiel begann sie am 5. No vember. Matrosen verweigerten den Gehorsam, setzten ihre Führer ab, hißten auf den stolzen deutschen Schlachtschiffen den roten Lappen. Noske versuchte zwar noch einmal, in Kiel zu vermitteln, aber es kam, wie es nun kommen mußte. Die auf- gepeitschten Massen waren nicht mehr zu zügeln. Im letzten Augenblick vielleicht, doch mehr geschoben als freiwillig, stieg der schöne Philipp die Stufen- der Freitreppe am Rcichstagsgebäude hinauf und rief die deutsche Republik ans und schwenkte mit der Hand, die später einmal verdorren sollte, als sie die Folgen, dieses wahnwitzigen Unternehmens unterschreiben sollst, den Hu» beim Hoch auf die neue deutsche Republik. Erzberger aber unterschrieb im Walde von Compiegne den schmachvollen Waf fenstillstand. Und doch hofften viele Deutsche damals noch, daA