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«. «lMft,«» »raßtanichrtit: Nochrlckiten Dre»en gernivrecher-Tommelnummer: »»»»: «ur sür Nechlaek-riche: Rr. »00tt SchriltNilung u. HeupIge^ckiSINstell«: Dretden-L. t, MaNenPraß» «/»» «e,«a»^»e»r »»» u. »u «. «llM»st UI» »Ä tt«a» L«st«ar«g '«l Hau» U70 «r. V«stL«,u,rvret» >llr vl«»at »u«i»st ».«o Oil. elnlchl. s« Vl<>. Vostatbllsti (»hn« VoIl»ui:eUung»-Hahr>. «n»elnumm> l »L VI,„ «ußechalb »«»den« io Psg. »»»»^«ipret^e: Lte «n-etgen werde» «ach «»Idmarl b«rechnet: dt« «tnt^iltt,« »0 mm brette Zell» 8» Via» sstr uulwLtt« «ü Psg. gmnttten- an, eigen und «tellengeluche ohne «»d-t, 1» Psg., außer-«» »» »s«.< dt« »o mm brette R«llame,eU» »Do »s^, außerhalb »L0 Ps«. Osl«rt«ngebühr »o vlg. AubwLrtt«« LustrLge gegen Lor»u«be,»blung Druck u. Verla«: Stevtch » Vetchardt, Dretden, PoiacheS-aw. lo»b Dreiden Siachdruck »Ul M.I aeuri c.ue»en»ngabe tDreddn. Nachr.> tuISitiq. Unverlangte Echritlststcke werden nicht auldcwahrt Mitten über -em Stillen Ozean ,Hraf »kstpklin" mM weit«! mt» Mtt 22.20: Mr 800 Meilen nor-öftlich Tokio Neuyork, 24. Aug. Rach einem bei einer San FranziSkoer Zeitung cingegangenen Funkspruch befand sich „Graf Zeppelin" «m 16.28 Uhr Neuyorker Zeit <22,28 MEZ.s 860 Meilen nord« tstlich Tokio. 23 Mr: 301° westlich« 38.33° nöröltch Neuyork» 24. Aug. Rach einem Funkspruch von Bord d«S »Gras Zeppelin" befand sich das Luftschisf um 28 Uhr MEZ. aus SÜ1 Grad westlicher Länge und 88,85 Grad nördlicher «reite. 2143 Kilometer in 17°/« Stunden! Tokio, 24. Aug. Nach einer Meldung der Funkstation Ochischi von 2 Uhr srith MEZ. hatte „Gras Zeppelin" seit seiner Abfahrt nach Los Angeles rund 8145 Kilometer in 17 Stunden 47 Minuten zurückgelegt, was einem Durchschnitt von 117 Kilometer in der Stunde ergibt. Am 3 Ahr früh SanFranziSko. 24 August. Um 5 Uhr früh MEZ. befand sich das Luftschiss auf 4« Grad 5 Minute» nördlicher «reite und 183 Grad westlicher Länge. Diese Standortmeldung wurde von einem Amateurfunker in San Franziska aus« gefangen, demzusolge das Luftschisf weiter meldete: „Wir treten in ein Tiefdruckgebiet ein. Unsere Geschwindig keit ist nicht sehr grob " Die kalifornische Mariuesunkstatto» Mars hat hat eine direkte Verbindung mit Ke» ..Gras Zeppelin" hergcstellt. > s Ahr: 30 Knolen durch dichten Nebel San Franziska, 24. August. Die Funkstation Mackay erhielt nm 8 Uhr vormittags MEZ. eine Meldung. die den Standort des Luftschiffes mit 181 Grad 88 Minuten westlicher Läuge und 41 Grad 5 Minuten nördlicher Breite an- gibt. — In der Meldung heißt es weiter: „Wir machen fünfzig Knoten durch dichten Nebel." t» «»«: >»«' «»M«. nSrtlich SauFrauziSko» 84. August. Ein Fuukspruch vom „Graf Zeppelin" meldet: DaS Luftschiff befand sich 18 Uhr vor mittags MSZ. auf 188 Grad westlicher Länge und 48 Grad 28 Mmuteu nördlicher Breite. 12 Ahr: 188° 30 westlich. 43° 30' nördlich San FranziSka, 24. Aug. „Graf Zeppelin" teilte heute mittag 12 Uhr MEZ. durch Funkspruch mit. daß er sich aus 171 Grad 18 Min. östlicher Länge und 48 Grad 88 Min. nördlicher Breite befinde. Bon einem Dampfer gesichtet Neuyork» 24. August. Ein Funkspruch von Bord eines Pazifikdampfers besagt, bab dieser das Luftschiff ge- sichtet habe, bald nachdem es die Sturmzone verlassen hatte. Auf dem Schiff hatte man den Eindruck, daß der „Graf Zeppelin" den Gcwittcrsturm glänzend überstanden hat. Er flog mit einer Geschwindigkeit von rund 150 Stundenkilometer in östlicher Richtung. Das Lust, schiff folgt also der Dampferlinie und vermeidet damit die weiter nördlich gelegenen Aleuten-Inseln, die wegen ihrer häufig ^anftreten-eu groben Nebelgebtete be. rtichtigt sind. Die Washingtoner Postverwaltung hat eine Mitteilung auSgegeben, wonach alle Postsachen, die „Graf Zeppelin" nach Los Angeles mitbringt, einen besonderen Poststempel erhalten sollen. Eine „deutsche" 8evvelinwürdigung Die kommunistische Dresdner „Arbeitersttmme" gießt ihre Jauche kübelweise über den Zeppelin. Diese „Würdigung" der Zeppeltnfahrt vom kommunistischen Partcistandpunkt auS in einer deutschgeschriebenen Zeitung verdient niedriger ge hängt zu werden, weil sie bezeichnend ist für dte Einstellung dieser Partei zu allem, was deutsch ist. Da heißt eS: „Dte Reise des „Zeppelin" ist ein neuer Vorstoß des kriegßhnngrigen deutschen Imperialismus in den Nahen und ernen Osten, den er schon vor 1914 als seine eigentliche omäne betrachtete. Die freche, herausfordernde Erklärung Eckeners. er könne „aus Wetterrücksichten" nicht Moskau überslicgen, die sorgfältige Vermeidung des Fluges über irgendeine große Svwjctstadt zeigt geradezu demonstrativ den imperialtsttsch-sowjetscindlichen Charakter dieser Expedition. Ergänzt wird dieses Bild durch die Nachricht, baß der „Zeppelin" bet seinem Flug über daS Sowsetgebtet mit Maschinengewehren und KriegSwaffen auSgerüst« war. Er wird auch nicht wenige Photographenapparate und sonstige optische Sptonagemtttel an Bord mitgeführt haben. Daß die Reise des „Zeppelins" nur imperialistischen Zwecken bient, wird weiter dadurch bekräftigt, daß Eckeners erste Tat nach seiner Landung in Tokio die war. ein drei- sachcS „Banzat" auf den japanischen Kaiser auszubringen. Die deutsche Arbeiterschaft hat kein Wort der Begrüßung für dte erfolgreiche Fahrt des „ZeppelinS" übrig. Sie ver flucht den „Zeppelin" in den Händen der Ausbeuter." Der sozialdemokratische „VorwjjrtS". der diestz -ß- schämende Leistung de- Dresdner kommunistischen Organ» seinerseits anprangert, bemerkt dazu mit Recht: „Ein dreifaches „Banzai" dem tüchtigen Mann, der so dem Eckener den Marsch bläst. Leiber verpufft der in der Dresdner Enge, während Zepp über dem Stillen Ozean fliegt. Aber vielleicht bekommt er dte Epistel doch noch mal zu Gesicht, und bann wird er sich bessern müssen..." . Die Wetterlage Ga« Franziska. 24. Aug. Nach einer Mitteilung deS hiesigen Wetterbüros liegt ein großer Nebelgürtel in der Fahrtrichtung d«S „Gras Zeppelin". Auch werd« da» Luftschiff bet der Fahrt nach Amerika frischen Winde» be- gegnen. Westlich vom 178. Grad westlicher Länge ist die Wind- rtchtung von der Behringsee her südlich. Oestlich von dem- selben Meridian» herrscht Südwind. Wie das Wetterbüro er klärt. ist die Gegend der Alöuten stets sehr neblig. Dr. Eckener werde aber gewiß imstande sein, seinen Kurs den Windrichtungen vorteilhaft anzupassen. Weltrekord eines französischen Fliegers Parts, 28. August. Der Flieger Burtin, der vor kur- zem den Welthöhenrekord mit 1880 Kilogramm Belastung geschlagen hat, hat beute nachmittag über dem Flugplatz Toussus le Noble mit 588 Kilogramm Belastung dte Höhe von 8568 Meter erreicht. Den btSherigen Rekord hatte der deutsche Flieger Schtenzinger fett Oktober 1828 mit siso Met«, trme- Macht endlich Schluß! Dte „Opfermächte", Frankreich, Italien und Belgien, be. treiben im Haag die Liquidation des Weltkrieges. Natürlich ganz so wte sie es verstehen. Man spricht von der eigenen Großzügigkeit, feilscht um einige Millionen, als hänge davon die Zukunft der eigenen Völker ab und glaubt durch neue Tributforbcrungen allen Ernstes ein schöneres und fried licheres Europa vorzubereiten. Vergessen aber wird bei diesem Schacher, daß es so nebenbei um das Schicksal eines 68-Millionen-Bolkes geht, daS von dieser Konferenz die end liche Befreiung seines Vaterlandes von dem Druck und der Schmach fremder Bajonette erwartet hatte. Man spekuliert weiter auf die riesengroße Geduld, die das deutsche Volk im Kampf mit einem widrigen Schicksal immer wieder bewiesen hat. Aber man vergißt, daß auch der stärkste Geduldsfaden eines Tages der Belastung nicht mehr gewachsen ist und reißen muß. Unmenschliches hat Deutschland tn den letzten zehn Jahren auf seine breiten Schultern genommen und ge tragen: feindliche Besatzung in seinen schönsten Gauen, die furchtbaren Paragraphen des Friedensdiktats, schrankenlose Erfüllungspolitik bis zum Zusammenbruch der deutschen Wirtschaft, und weiter die Lasten des Dawesplancs. Und das alles ohne Haß und ohne Murren, bereit, sich mit seinen Gegnern zu versöhnen, bereit, für ein neues Europa jedes Opfer zu bringen. Fast ohne eigenen Willen, wie ein Schlas- Wandler jedes neue Hindernis überwindend, die Sorge und das Elend als Gefährten, ging Deutschland seinen Opfergang. Aber tn diesen Tagen ereignete sich etwas Ungewohntes. Es geht ein jähes Erwachen durch unser Volk. Wohin man hört, Entrüstung über den Betrug, den dte „Opfermächte" im Haag an uns begehen wollen. Eine Warnung an unsere Gegner, ein Zeichen aber auch für unsere Delegierten: Der Bogen ist überspannt. Es ist notwendig, sich noch einmal zu vergegenwärtigen, wie es kam, daß Deutschland an seinen Ketten zu rütteln beginnt. Hatte sich doch ein großer Teil unseres Volkes bereits damit abgefunden, durch drei oder vier Generationen hin durch unerhörte Tribute zu zahlen. Aber wir hatten gehofft, unsere Gegner würden nunmehr sofort unseren Anspruch ans Räumung anerkennen, der deutsche Boden würde frei werden von fremder Besatzung und von fremder Kontrolle, die doch »ur verkappte Wirtschaftsspionage ist. Statt dessen Hohn und Spott, und das unerhörtest«: man mutete uns zu, für die Ketten, die drei Generationen fesseln sollen, noch zu bezahlen. Der „gute Europäer" Brianb glaubte mit einem unerhörten Zynismus aus der Haut des Opfers neue Riemen schneiden zu können: „Frankreich kann sich nicht mit dem hartnäckigen England verständigen. Den Deutschen aber scheint ja sehr daran gelegen zu sein. Na gut, dann sollen sie auch die Kosten unseres häuslichen Streites tragen. Weigern sie sich, dann haben wir wenigstens denjenigen gefunden, dem wir die Schuld am Scheitern unserer Friedenskonferenz geben können" Dieses nackte Erpressertum war zu viel selbst für die tribut bereitesten Deutschen. Also das war Brianb, auf den wir seit Locarno all unsere politischen Karten gesetzt haben: ein entlarvter Schönredner, den seine Landsleute zur eigenen Unterhaltung und zur Täuschung des friedlosen Europas über Paneuropa, Weltfrieden und Völkerversöhnung improvisieren lassen, der aber gar nicht daran denkt, seine politischen EoupletS selbst ernst zu nehmen. Ein Schwächling in der Hand seiner chauvinistischen Landsleute, der für seine Jong- leurkunststückchen ängstlich nach dem Beifall der Poincarsleute schielt und dem zum Führer Mut und VerantwortungS- bewußtsein fehlen. Zehn Jahre sind seit Versailles ver gangen, aber di« Methode des geisteskranken, ehemaligen französischen Finanzmtntsters und Wechselfälschers Klotz ist unverändert diejenige BriandS: „Der Boche zahlt alles." Kein Deutscher, dem dieses Ansinnen Briands nicht Schamröte ins Gesicht getrieben hätte. Leider, leider hat die deutsche Dele gation nicht sofort mit der einzig richtigen Geste geantwortet, den Saal verlassen und endlich ihre Koffer gepackt. Das Blatt des deutschen Ftnanzministers Dr. Hilferdtng, der sozialdemokratische „Vorwärts" hat es sogar fertig gebracht, von einer Verbesserung unserer außenpolitischen Lag« zu sprechen und erklärt: „Wann geräumt wirb und wann der Aoungplan in Funktion gesetzt wird", das seien „Fragen zweiten Ranges." Der „Vorwärts" irrt sich, das sind wohl Fragen zweiten Ranges für Briand, aber nicht für das deutsche Volk. Für uns sind das Lebensfragen. Der Eifer de» Herrn Htlferding und de» „Vorwärts", unter allen Um- ständen die Annahme des Boungplanes auch ohne Räumung burchzusetzen, hat ja bedauerlicherweise seine Gründe in unserem Finanzelend. Htlferding hat sich auf den 1. Sep tember, der uns finanzielle Erleichterungen durch die An- nahm« des Uoungplanes bringen sollte, eingestellt. Unsere leeren Kassen sind der Anlaß, uns zu neuen Opfern zu zwingen. Eine beschämende Tatsache. Dte Unordnung in unserem Staatshaushalt hätte uns aus die Knie gezwungen, wenn nicht der Engländer Gnowden helfend etngegriffen h»tt^ »r hat da» schamlos» «nfinnen Briand« abgelehnt, mit