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Auetthal-Zeitung. Allgemeiner Anzeiger für -ie Stadt Aue n. Umgebung. . Erscheint Mittwoch», yreitag» u Sonntag», «bonn»«ent»prei» inkl. derSwerthvollen Beilagen vierteljährlich mit Bringerlohn IMk. durch die Post 1 Mk. Ml S Aamitienötättern: Irohstnn, Aule Krister, Aettlpiegek. verantwortlicher Redakteur: Emil Hegemeister Aue (Erzgebirge.) Redaktion u. Expedition: Au«, Marktstraße. Inserat« die einspaltige Petitzeile Ist Htfg. amtliche Inserate die CorpuS-Zeile, SS Pf. Reklamen pro Zeile SV Pfg. Alle Postanslalten und Landbriesträger nehmen Bestellungen an. No. 113. Mittwoch, dcn 22. Cepteurber 1897. 10. Jahrgang. ' Alls dem Anerthal and Umgebung. Mitthett»»»»« von localem Jntereste stnv »er «edaction stet» willkommen. Der Kirche zu Klösterlein ist von einem Gemeinde, glied abermals in frommem Sinn ein Geschenk gewährt worden. TS besteht in einem wertvollen Opferbecken, welches in ebenso gediegener, würdiger wie geschmackvoller » Ausführung ein Schmuck der Kirche ist und auch einem i dringendem Bedürfnis abhilst. Herzlicher Dank ist dem opferwilligen Geber gewiß Am Erntedankfest konnte das Opferbecken zum 1. mal mit von die überaus zahlreichen Kirchgängern benutzt werden. — „Wer treu gedient hat seine Zeit, dem sei ein vol le» GlaS geweiht!" So singen jetzt Hunderte von Solda ten, di« ihre Zeit abgedient haben und nun nach been digtem Manöver mit dem ehrenvollen Abschied in das Civilleben zurückkehren dursten. Bevor es aber an den ersten Berus eines jeden einzelnen geht, wird erst, so ist » es Reservistrn-Brauch, noch einmal auf kurze Zeit das Le.' ?.n des freien Zivils von seiner Seite gründlich durch gekostet, wie man in unseren Straßen und Bierwirth- , schäften oft genug wahrnehmen kann. — Die demnächst zu ihren Truppentheilen abgehenden Rekruten seien darauf aufmerksam gemacht, daß sie, so fern sie der JnvaliditätS- und Altersversicherung unter liegen, bei der Verwaltung der Ortskrankenkasse ihre QuittungSkarten abzuholen haben. Diese ist beim spä teren Wiedereintritt in eine versicherungspflichtige Be schäftigung an den Arbeitgeber abzugeben und deshalb sorgfältig aufzubewahren. Wer dies unterläßt, hat sich entstehende Nachtheile selbst zuzuschreiben. / — Die Ausichren für die Kartoffelernte sind viele » Jahre hindurch nicht so »«günstig wie Heuer gewesen und wer in diesem Jahre nur einigermaßen mehlreiche Kartoffeln für den Winter in den Keller bekommt, der hat von Glück zu sagen. Sogar in bergiger Lage mit vorherrschendem Sandboden klagt man über Qualität und dazu gesellt sich strichweise noch der Umstand, daß auch die Quantität viel zu wünschen übrig läßt. Die Knollenfrucht ist infolge der großen Nässe meist schwarz. Der Preis der Kartoffeln wird jedenfalls damit berührt, denn bei den geringen Erträgnissen guter Kartoffeln liegt >» es nahe, daß dieselben theuerer als andere Jahre bezahlt werden müssen. —In diesem Jahre tritt die sogenannte „Karloffelsäu. le" auf. Es ist dies eine Krankheit, die auf den Kartoffel- Pilz zurückzusühren ist und sowohl Knollen als Blätter be fällt. Im Juli und August entstehen an den Kartoffelnblättern braune Flecken Einige Zeit nachher bemerkt man aus de. Rückseite der Blätter weißen Schimmel; letzterer ist der , Fruchtträger des Kartoffelpilzes. Wie gefährlich dieser Pilz ist, geht schon daraus hervor, daß L kmm solchen Schim mels nicht mehr als 300(1 Sporen erzeugt! Eine einzige kranke Kartoffelpstanze kann mithin ein ganzes Feld anstecken. Den Winter überdauert dieser Pilz in den Knollen. Kom men solche Kartoffeln in feuchte Keller, dann werden sie in kurzer Zeit jauchig. WittigSthal, 17. Sept. Heute Nacht ist hier das soge nannte untere Pachthaus Wohnhaus mit angebauter Scheune — ein Raub der Flammen geworden, nachdem bereis vor mehreren Jahren eine etwas entfernt stehen de Scheune dieser Wirtschaft durch Feuer zerstört worden war. Der Pächter, Hr. Geyer, welcher nebenbei Pferde handel treibt, ist in Ausübung desselben vom Hause ab wesend. Der Brand soll über dem Stall zum Ausbruch gekommen sein. ES dürften viel Heu-rc. Vorräthe mit > verbrannt sein. Aus Sachsen und Umgebung. c ( — Beim Ringturnrn in der Schulturnhalle in Zwickau ' ' "rissen di« Ringe ab. Der Prokurist Mende stürzte herab und brach das Genick. Leipzig 13. September. „Wilde Indianer" machten heute wieder, wie alljährlich zum Tauch'schen Markt", die Stra ßen unsicher. Unter KriegSgeheul schwangen sie ihre höl zernen Tomahawks und brachten erschreckliche Töne aus den „Töppertrompeien" hervor, allein mehr und mehr schwin det auch dieses Volksfest, raS früher den Zeitpunkt des sBe- ginnS der Lichtarbrit in den gewerblichen Etablissements * bedeutete, und bet dem gar so mancher „Lichtbraten,, namentlich in den Druckereien — getrunken wurde. — Ein 18 Jahre alter Bursche, den der Viehhändler Hahnemann aus Heinersdorf aus Gefälligkeit auf sei nem Wagen mttfahren ließ, ermordete den Genannten von hinten mit einem Messerstich. Der Mörder raubte, ch seinem Opfer eine Barschaft von 400 Ml. und fuhr mit dem Wagen nach dem nächsten Orte, wo er die da raus befindlichen 4 Schweine verkaufte. Die Leiche des BiehündlerS wurde im Walde verscharrt gesunden. Aus Anregung des Bürgermeisters Fadian hat sich ein Verein für die Lausigks gebildet. Der Verein will eine Sammlung von Altertümern anlegen und eine Chro nik herausgeben. —Erblindet infolge der Schutzpocken-Jmpfung soll nach der Festschrift „Der Jmpsgegner" in der Lunzenauer Gegend ein Kind sein. Das betr. Blatt schreibt darüber: „In Kleinhohenkirchen bet der Stadt Lunzenau in Sach sen ist das zweijährige Kind des Fleischermeisters Bach >4 Tage nach der Impfung erblindet. Die gesetzliche Anzeige durch den Jmpfarzt an den Bezirksarzt und von diesem an die ministerielle Behörde ist erfolgt und wei ter geschieht einfach nichts. Die Behandlung von fei ten des Augenarztes war erfolglos. Wenn etwa, wie in allen Fällen, die Impfung daran unschuldig sein soll, sei hiermit versichert, daß das Kind vorher gesund war, und heute noch nicht die Blatternarben nicht, wie bei andernKindern,nichtweiß,sondern rot anssehen. Das letzte dürfte den Beweis liefern, daß die Erkrankung resp. Erblindung in unmittelbarer Verbindung mit der Impfung steht ,c." — Inwieweit diese Mitteilung richig ist, darüber wird wohl noch Aufklärung gegeben werden. —In den 31 Wahlkreisen, in denen Neuwahlen zum Landtage zu vollziehen smd,kämpfen 39 bürgerliche Kandida ten um das Mandat. Dazu gehören zur konservativen Par tei 17, zur »aiionalliberalen 9, zum Kamniersorlschlitr 2, zm (autisemuischrn) Nejormparlei 7, zur freisinnigen Bolksparlei 1, während einer vom Lund der Landwirte a^ein, einer von der Mittelstandspartei (Antisemit?) ausgestellt ist und eine: als zu dieser Partei gehörig kandidiert. Di: bisher sestge- halten und bekannt gewordenen 6 sozialdemokratischen Kan didaten dürsten sich noch um einige vermehren. — Als in Stützengrün i. V. di« Ehefrau Friederike Morg, ner beim Zubettegehen die Lampe von oben herab ausbla sen wollte, explodierte der mit Petroleum gefüllte Ballon infolge Zurückschlagens der Flamme wobei die Frau sich so schwere Brandwunden zuzvg, daß sie zwei Tage später unter gräßlichen Schmerzen starb. — Mehrere Knaben spielten in OelSnitz mit einer mit Kalkwasser gefüllten Flasche. Diese zersprang und ein Knabe büßte durch das ausspritzende Kalkwasser d e Sehkraft beider Augen rin. — Manöverunfälle fehlen auch diesmal nicht. Bei Schönbrunn kam ein stürzender Gardereiter so Unglück- lich unter das Pferd zu liegen, daß er noch an demsel ben Tage den erlittenen Verletzungen erlag, und bei Untertriebel wurde ein Artillerist erheblich verletzt. In der Nacht zum Sonnabend wurde von ruchloser Hand der Kirchhof in Naila an der voigtländischen Grenze derart verwüstet, daß man glauben könnte, es hätte ei ne Schar Wahnsinniger darin ihr Unwesen getrieben. Es wurde ein Teil des starken Zaunes umgerissen, etwa 16 der schönsten Kindergrabsteine teils umgeworsen, teils stark beschädigt, von einigen Grabsteinen Erwachsener die großen schweren Kreuze abgehauen und dieselben, sonst ndch stark beschädigt, ein Fenster der Leichenhalle einge schlagen, sowie an der Wetterseite der Leichenhalle eine Menge Schiefer herabgerissen, Gräber zerstört u. s. w., kurzum ein Akt krassester Roheit verübt. — Leipzig, 14. Septr. Der 12. Delegiertentag des Jnnungsverbandes deutscher Bauwerksmeister beschloß aus Antrag der Berliner Innung: „Den Mttgiedern des Jnnungsverbandes zu empfehlen, daß sie die Verpflich tung eingehen, keine Gesellen aus Orten, in denen eine Arbeitseinstellung eingetreten ist, zu beschäftigen". So wohl das Reichsamt des Innern als die köngl. Kreis- hauptmannschasl haben erklärt, daß ein solcher Beschluß nicht gegen die Bestimmungen der Gewerbeordnung ver stoße. Der 26 Jahre alte Maurer Winkler hatte einen ar beitswilligen italienischen Kollegen mit dem Messer be droht und wurde hierfür durch das kün gl. Landgericht mit sechs Monaten Gefängnis belegt. Diejenigen, welche an einem der nächsten Sonntage die hiesige Ausstellung zu besuchen gedenken, seien da rauf aufmerksam gemacht, daß am Sonntag, den 26. d. MtS. und zwar bei dem gewöhnlichen Eintrittspreise von 50 Pfg. für die Person, große Illumination stattsindet. Das sehr schlechte regnerische Wetter des letzten Sonn tags hat nicht verhindert, daß ca. 40000 Tageskarten verkauft wurden. — Das große Unternehmen der Leipziger Jmmobt- lien-Gesellschaft, die Niederlegung deS Viertels von der Barfußmühl« bis zur Zentralstraße, scheint seine Ver wirklichung entgegen zu gehen. Den Mietern an der Pleiße ist -um 1. April gekündigt worden. Die Leip ziger Immobilien-Gesellschaft beabsichtigt, nach Ueberwöl- bung der Pleiße auf dem großen Grundstücke der Neu zeit entsprechende großstädtische Bauten zu errichten. Bei dieser Gelegenheit dürste auch der Durchbruch der Zen- !-tralsiraße nach der ThomastuSstrahe erfolgen. Mit der Ntederlegung diese» Läuserblock« manchem Leipziger lieb gewordenes Plätzchen, nämlich die seit einer langen Reihe von Jahren bestehen de Gosenstube von Cajeri. Königs. Standesamt zu A«e vom I. — IS. September 1897. Geburten: Dem Barbier und Friseur Karl Emil Klärner e. S. — dem Kaufmann Moritz Hermann Ge org Gruner «. T. — dem Mühlengehilsen Karl Wilhelm Pommer e. S. — dem Lohnarbeiter Robert Bernhard Dölz e. T. — dem Staatseisenbahnbremser Karl Gustav Maidorn genannt Weiß e. S. — dem Fabrikarbeiter Friedrich Arno Joseph e. S. — dem Former Ernst Her mann Hutschenreuter e. T. — dem Former Emil Max Seidel e S. — dem Eisendreher Ernst Paul Boigt e. T. — dem Fabrikarbeiter Gustav Albrecht Bochmann e. T. dem Argentanfabrikarbeiter Eduard Gotthard Seidel e. T. — dem Posthülfsboten Gustav Reinhard Wötzel e. S. — dem Drehermeister Moritz Paul Weiß e. T. — dem Ziegeleibesitzer Ernst Julius Fischer e. T. — dem Stuhlbauer Max Richard Schaale e. S. — dem Portier Hermann Richard Friedrich e. T. — dem Handelsmann Ernst Otto Kunz e. S. — dem Bahnarbeiter Otto Her mann Walther e. T. — der unverehelichten Plätterin Ida Auguste Richter e. S. — dem Schlosser Karl Gu stav Hergert e. S. - dem Eisendreher Franz Röhrich e. S., dem Glaser Hermann Albin Seibold e. S dem Barbier und Friseur Hermann Paul Nötzold e. T. — oem Stadtkassenassistent Gustav Adolf Emmrich e. T. — dem Schlosser Karl Max Glaß e. S. — dem Lokomotiv führer Curt Wildfeuer e. T. dem Kutscher Fürchtegott Hermann Kretzschmar e. S. — dem Fabr kc.rbetter Kurt Wilhelm Heinz e. S. Aufgebote: Der Correspondent Hermann Gustav Roßner mit der Haustochter Johanne Lina Günther, — der Buchdrucker Leopold Seyfried mit der Plätterin Jo hanne Minna Küchler, — der Kaufmann Paul Wolde- mar Epperlein mit der Haustochter Ernestine Therese Olga Rudorf, — der Eisenbahnarbeiter Albin Robert Bochmann mit der Plätterin Minna Clara Groß, — der Bäcker Hermann Oskar Ramsbeck mit der Plätterin Anna Luise Päßler — der Hufschmied Gustav Adolf Reich mit der Stepperin Camilla Hedwig Meinhold, — der Fabrikarbeiter Otto Max Wetzel mit der Weberin Anna Marie Ebert. Eheschließungen: Der Former Albin Hermann Schädlich mit der Haustochter Marie Rosa Reich. Sterbefälle: Die Blaufarbenwerksmaurerswittwe Marie Regina Löffler geb. Pomper, 72 I. 4 M. alt, — Ernst Richard, S. d. Steinbruchsarbeiters Franz Emil Rehm, 5 M. 15 T. alt, — Richard Albert, S. d. Eisen- dreherS Christian Wilhelm Richard Trobitzsch 9 M. alt, — Johanne Martha, T. d. EtsenoreherS Paul Gustav Weiß, 12 T. alt, — Marie Magdalene, T. d. Hausmanns Albin Heinrich Georgi, 5 M. 6 T- alt, — Walther Kurt, S. d. Briefträgers Gustav Adolf Ullmann, 5 M. 15 T. alt, — Xaver, S. d. unverehelichten Plätterin Marie Müller, 1 M. 26 T. alt, — Bernhard Johannes, S. d. unverehelichten Fabrikarbeiterin Martha Franziska Ge nau, 6 M. 26 T. alt, — Fritz, S. d. Dekorationsmalers Paul Emil Baumann, 5 Ai. 25 T. alt, — dem Buch halter Paul Walther Marx e. K. weibl. Geschl. todtgebo- ren, — Paula Johanne, T. d. Bäckermeisters Bernhard Gustav Müller, 2 M. 22 T. alt. Meteorologische». Barometerstand am Sep Früh 8 Uhr. teniber ZÄ Wetterhäuschen auf der König- Mbert-Brücke. Sehr nocken 7KN Bestönd. schön Schön Wueer veränderlich 780—HI Regen (Wind) — », viel Regen 720-—. I Sturm 710 — I ii 750 Temperaturn-Eelsiu» am IS. Leptber -s- Id" —740 - ?0- " 's- 21. -s- 9" — . Windrichtung. — 730 am IS. «eptbc. N -A>. » 20. „ m"72O " „ Wetter. — . am IS.Septbr. Berändrrl. — 710 „ 20 „ ! . 2l. „ Llviderstotke in grösster» 8crrt!l»e«te«, neueste u Nüster« u«d in unsrrsiokt, gute« HuedidLte« ?u billigste« kreise« bei «Dr«»o §aüs//s»ösr'Asr, SoLo cke/- ^ebee^asss Neste« 8i« Leders i« diese« ^.rtilrel«, so iestrv« 8ie sostnvll oeost Ostvmoitn, di« Leise iostnt dengel»,