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Dresdner Nachrichten : 28.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189411285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18941128
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18941128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-11
- Tag 1894-11-28
-
Monat
1894-11
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1894
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"1U: VA .je vor sich mit seiner lnfällt und eine Gäste und unser 'n-würdige en Seine B«ii«»i>e>mbr vlerleliwrti» R. 2« f«, »«n«, Ui»ett>allnna. SelLüNSderkelir. SörKabenckt. Knmdwitfte. roo. »and ila». «aaabme von «nlundiaunaen Manenm Av vorm 8-3 iUirNalbin. Lonmaasv Vom, il-l t»,r Mttia,«. pn Neunadi: Mr cupbeniv nur an Llocknilaae»die- 3lllir Nach»»lla»s. In lilmliiae G,und,ege ,«,,e>äbrsSiIb>m >5 Plan» Mon- laad oder »aä, iZeittaae» so Pia, Ilnixri» -Mit, wmgel.i ttnlc «oPD Snluiidiamiasi^ am de>^ Pnvatleiie Luswdriiae Äninaac nur aearn Boiauoknaiillma «!»ku»d»»i»m» gebmen 'amintlnde »auibq'ie Pennniklimaollelle» o» gur Nülkaadc eniaemiidier ^-chntt« Kucke keine Berdindlichkeil. t'rrnIprrttilkeU« Vr. N. 39. Jahrgang Lriidtt I'vrrc-llmR.iuäluii^ HH 18. Flloiinorlcuiil lür ,Ij„ ?or- rvllnntudiik >>. ILnielcim. OrotwrutlM darrllvdar Velkaaedls-ktvakoitea. Dresden, 1894. Lortta-Lroalvaedivr! kvtrolvaw-lLwpaa. . -ttilNiHlML I'oi'MtU« «. ei. Lluiktli-rUo Aax: Itunatli, ^VallsU'. 8. Nkitiiiiulil-i-Vk'iiIieilkii 8 ^ in I^Iiuluu« - Xlbuni»«, Ivot»«-k»«aai «>n, 4; vto. emglivlilt j» iillen l'rvi^lü^vn ^ 5.r»rrr»r^rrrrVrrrr^rr,»^»-«r»^»xrrr»»^rrrr«-»»;t^r^rrr»r»rr'«rrrr^»^.^ M lür lom» I orsetg / VLOÜ Nkuos^o I'itNäor, Lrüssolor imä >Visv6k LiloävUs. lelnrirl»:: N-nI. :s vrssäon, ^ NaUstr. 2S. tz -r«!opb.z.I,IV7. D kvKo»8vdiri in V. k. kvisvdke, ^il8ill»Vtzi'8li'. 17. Nr. 332. Kpitüel: Fürstin BiSmarck s. verein Hosnachrichtcn, LandeStiiltiirrath, Oicsammtratlissitzniig. Heilsernm. Rcchtsschutz- in für Fronen. Gerichlsverhandlungeil. Dresdner Künstler. Für de» Monat Dezember werden VesieUuiiaeii ans die „Dresdner tltachriliite»" für Dresden bei »nterzeichneter Geschättssielle zn N<» Pfennigen» für answarks bei de» kaiserlichen pasianslalicn im Ocuischcn Keichsgebieie zu "2 Pfennigen, bei den 1(. I». Pasta intern in L'estcrreieli llngarn ZN btt» Krenzern und bei den postanslallcil inr tveliposiverein »Itt entiprechendeni Postzuschiaa, a»geiio,»,nen. Geschäftsstelle der Dresdner Nachrichten. lltari eilst ratze 5 8 (Lrdgeschotz). Aiirsrin Bismarck 1-. Schmerzliche Wehmnlb mid aufrichtiges Mitgefühl Ivird aste deutschen Herze» bei der Trciuertinidc erfüllen, das; der uncrbitt- >>che 2ed dein Fürsten Bismarck seine Gattin entrissen hat. die mit ilnn über t7 Jahre Freuden und Leiden in selbstloser Liebe imd Hingabe gcthcilt hat, die in allen Ctüunen seines Lebens seine treueste Genossin, seine innigste Vertrante gewesen ist. Manch' schwerer Schicksaleschlag hat den grasten tianzler des Deutschen bleiches ans seiner langen Laufbahn betroffen; fast alle eng ver bundenen Freunde und Gefährten seiner Thaten und seines RnhinS hat er nacheinander scheiden sehen, und die Bitternis; des mensch lichen Lebens, den Wechsel des Glückes hat er erfahren wie wenige Licrblichc. bl der so tics wird der Schmerz sein Gemüth noch nie ertast! haben, wie in der Stunde, die ihm das kostbarste Kleinod inner seinen irdischen Gütern, seine Gattin, hinweg gcnvmincn hat. Schwer nicdergcbeugt stand einst der greise Held an der Bahre seines kaiserlichen Herrn und mächtig ergriff ihn der herbe Schick salswcchiel, den er inr März des Jahres ttW erdulden mustle. Hier wie dort blieb ihm jedoch als der beste Trost die Treue und die Liebe seiner Gattin. Nun hat auch sie ihn verlassen müssen, die seinem Herzen die grostere Halste seines Lebens hindurch am nächsten gestanden hat, die ihm das reinste und schönste Glück ge währt hat, den stillen traulichen Frieden der Häuslichkeit und der Familie. Unter allen Segnungen hat dem Fürsten Bismarck dieses Glück, aus dem er vielleicht den besten Theil der Kraft sür seine vaterländischen Grösst ha len geschöpft hat, stets obenan gestanden und seit er einen häuslichen Herd besessen, hat er immer wieder an diesem nach des Tages aufreibenden Sorgen imd Kämpfen Ruhe und Befriedigung gesucht und gesunden. Mit sticcht schrieb im Juli IK72 Kaiser Wilhelm I. dem Fürsten Bismarck bei Gelegenheit seiner Silberhochzeit: „In und nach allen Ihren Blühen sanden Sie stets in der HänSlichtcit Erholung und Frieden, — daS erhält Sic Ihrem schweren Berufe!" Und das; unserem nationalen Heros, fern von der politischen Schaubühne, die letzten vier Jahre ein heiterer Lebensabend beschieden gewesen ist, das hatte er in erster Linie seiner Gemahlin zu verdanken. Lie Fürstin BiSmarcl verkörperte das Ideal einer kerndeutschen Frau. Alle, die ihr näher getreten sind, pricicn ihre ausovscrnde Liebe für ihren Gemahl und ihre Kinder, ihren wirthschaftlichcn Sinn, ihr zartes Empfinden, ihren lebhaften Geist, ihr scinsühlen- de-s Gemüth. ihre echte Frömmigkeit, ihren festen Gottcsglanbcn. der alle Stürme und Kämpfe überwindet. Sic war in der That die würdige, die ebenbürtige Lebensgefährtin eines Bismarck. „Wer jiruals das Glück gehabt," schreibt der jüngste Bismarckbiograph Hans Blum, „Bismarck'S Frau kennen zn lernen, sie, die sich ihm sur das Leben versprach, als »och Niemand ahnte, was in ihm l Wummerte und was ans ihm werden wurde, und die als sein guter Geist an seiner Seile gestanden ist in allen Wegen und Wandlungen seiner Bahn, wer jemals Feuge gewesen ist des herz innigen ElNvcrnchmenS »nd Bcrständnisies dieses edlen Paares, der findet an der Auscrwahlten Bismarck s eine Fülle von Vor zügen und Gaden, die allein schon völlig erklärlich machen, warum Bismarck diese Einzige sür sich begehrte und zu gewinnen suchte. Da leuchtet uns entgegen das scelenvolle, tiefe Auge, an dessen Glan; die Jahre spurlos vorübergeden. Alles Gute und Treffliche an dieser Frau ist überhaupt dauernd, wird nur mit ihrem Dasein rüden: ihre Lelchastigkeit, die Wärme ihrer Empsindmig, die Innigkeit ihres Geuiülhcs, welche vornehmlich ihrer edlen Wnhr I,astigleit entspringen, ihrem träitigcn, sittlichen imd rechtliche» Gcsühl und Willen." Man begreift, dcist Fürst BiSmarcl dieser herrlichen Fran allezeit die gleiche vertrauensvolle Liebe und Ver einung bewahrt hat. mit der er selbst beglückt worden ist. In allen Phasen seiner LebeiiSkntwictcluiig hat er wiederholt die Gelegen heit ergriffen, a»f die Fülle des Segens hinznwcijen. der ihm durch seine Frau beschieden worden, und die Macht des Ewig- Weiblichen hervorznhcbcn, die er in der Gestalt seiner Gattin an sich erfahren hat. Mehr als einmal hat er in vertrantem Kreise geänstert: „Sie ahnen nicht,- was diese Frau ans mir gemacht hat." Ist Jahre nach seiner Verheirathung erinnert er sich der Wiederkehr seines Hochzeitstages, der „Sonnenschein in sein Leben gebracht" habe. Als er im Jahre 1859 fern von seiner Gemahlin in St. Petersburg seinen Geburtstag begehen »mstw, schreibt er wehmüthig und schnsuchtsvoll: „Heute ist mein Ge burtstag, seit 12 Jahren der erste ohne Johanna." Vier Jahre sväter schreibt er aus Biarritz an seine Frau: „Ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich so viel Schönes ohne Dich sehe." Das; die Frau eines Bismarck ihr Vaterland mit der gleichen leidenschaftlich glühenden Seele liebte wie ibrcn Mann, bedarf eigentlich keiner besonderen Envabniing. Zwei Tage nach der Schlacht bei Sedan las Gras Bismarck im Hauptguarticr seinen Vertrauten einen Brief seiner Gattin vor, worin sie in biblischen 'Ausdrücken inbrünstig den Sieg der Deutschen ersteht. Mehrere Wochen später sagte er zu dem Prinzen Albrecht, der sich nach dem Befinden seiner Frau erkundigte: „Sic leidet immer noch an ihrem grimmen Hasse gegen die Gallier, die sie sammt und sonders todtgeschvsscn und gestochen sehen möchte, bis ans die ganz kleinen Kinder, die doch nichts dafür lönnlcn, das; sie so schenstliche Eltern hätten." Wer ein solches Weib säst fünfzig Jahre an seiner Seite gehabt bat. mochte mit Neckst der Hoffnung 'Ausdruck gebe», das; die Zntnnst unseres Voltes aus der Stellung beruht, welche die deutsche Frau bei demselben einnimmt. Bei seiner letzten Geburts tagsfeier sagte daber Fürst Bismarck aus seiner eigensten Erscibriing heraus zn einer Deputation deul'cher Frauen und Jungfrauen: „Ich sehe in der häuslichen Tradition der deutschen Mutter und Frau eine festere Bürgschaft sür »nscrc politische Zutunst cst-s in irgend einer Bastion unserer Festungen." Fürst Bismarck ist stets ein entschiedener Gegner der Politik im Unterrvct geweicn, und so lange er im Amte war. hat er nie geduldet, das; sich auch mir im Geringsten in den politischen An gelegenheiten irgend ein weiblicher Einstich geltend machte, von welcher Seite er auch kommen mochte. Manche Jntrigncn und Widerstände hat er deshalb überwinden müssen; von seiner eigenen Frau aber hat man nie gehört, das; sie auch nnr den leisesten Versuch gemacht hätte, sich in die Politik einziimischcri. Sie be schränkte sich auf den ihr zngewiesciicn Wirkungskreis am häus lichen Herd! ihr ganzer Ehrgeiz ging ans in der liebevollen Sorge um das Familienglück ihres Mannes. Um so Heller erstrahlen ihre Tilgenden als Gattin und als Mutter. Tic Fürstin Bismarck hatte in diesem Jahre ihren siebzigsten Geknirlstag gefeiert. Eie war geboren am kl. April l82I als die einzige Tochter des pvmmerschcn Bitter,zittsbescherS Heinrich Ernst Jacob v. Putttamer ans Viartlnm und der Frau Luitgarde gcb. v. Glasenapp auf Bein selb in Pommern. Auf der Hochzeit eines seiner Jugendfreunde hatte der pommcr'jche Landiunker Otto v. Bismarck, damals der „tolle Bismarck vom Knciphos" genannt, Fräulein Johanna v. Pnttkamer kennen gelernt. Sofort bei der ersten Begegnung machte sic ans ihn einen ticsen Eindruck, der noch verstärkt wurde, als ec auf einer Harzrcisc im Sommer 1810 längere Zeit in ihrer Gesellschaft weilen durste. 'Bach seiner Bäck lehr nach Pommern schrieb Bismarck an die Eltern und bat um die Hand seiner Geliebten. Die Eltern sträubten sich Anfangs, ihre Einwilligung zu geben. Der Vater fasste de» Eindruck, den die Werbung des Jniilers Bismarck um die Hand seiner einzigen Tochter ans ihn machte, in die Worte zulammcn: „Ich war wie mit der Art vor den Kopf geschlagen!" Der Widerstand wurde indes; überwunden, als Bismarck persönlich in Rcinfclo erschien. Am 28. Juli 1847 fand die Vermählung statt, die Bismarck zu dem glücklichsten Ehemann machte. Möge ihm heute, wo die Tragik des menschlichen Daseins wiederum über ihn hereiiigebrochen ist, der Gedanke Linderung und Trost gewähren, das; alle deutschen Patrioten mit ihm in ausriclstiger Anthcilnahmc die Grösse seines Schmerzes und seines Verlustes empfinden. AtNtschrtil»- und Hrlttsprrch-Btnchtc vom 27. November B crli n. Säinmllichc Abendblätter widmen der verstorbenen Fürstin Bismarck warm empfundene Nachrufe. Kaiser Wilhelm bat als einer der ersten ein längeres herzliches Kondoleiiztelcgranun au de» Fürsten Bismarck gcrichlel. Dieser is> durch de» Verlust, der ihn betroffen, sehr niedcrgebcngl. Man belürchtet, das; sein in letzter Zeit etwas besseres körperliches Befinden unter diesem 'chwcrem Schlage nicht nnechcblich leiden werde. Von insormirler Seite wird initgctheilt. die Fürstin sei ieit langen Fahren kränklich gewesen, sie habe an einem hartnäckigen Lilsttöhrentätarib und am Magen gelitten. Tic erste criisthastc Erkrautmig sei vor Ms Jabren eingctreten. als sie eines Tages vor ihrem Bett bewusstlos in einer Blutlache liegend gesunden wurde. Diese Ohnmachisansälle, welche ans das Entstehen eines Herzleidens schlichen liehen, haben sich in der Zwiichenzeit oft wrederbolt. In der That ist Wassersucht in Verbindung mit der Erkrankung des Herzens als die unmittelbare Todesursache anznsehen. Die Fürstin war trotz der schweren Er kraiitiing bis zn dem Augenblicke, da die Krankheit sic völlig niederwars. heiter und guter Dinge und sorgsam bemüht, ihren Gemahl über chr Befinden zn täusche». So erhob sic sich denn, so lange cs irgend ging, mit grober Anstrengung von ilnem Lager und ging ihren Geschäften >m Haine nach — eine mnstergiltige, sorgsame Hnnssran bis zn ibreiu Ende. Tr. Ebrhscmder stand schon seit langer Zeit mit Professor Schweiiiiigcr in nniintrr bwchcncr Korrespondenz wegen der Patientin, welche ilnn grobe Sorge mochte. Seit ungefähr 4 Wochen wurde der Zustand alS hoffnungslos betrachtet. ledvch icdc Erklärung vermieden, welche den Fürsten hätte noch besorgter machen löniieii. als er es ohnehin schon war. Fürst Bismarck hat wiederholt den Wunsch gcä»s;ert, cs möge sich der Zustand seiner Gemahlin so bessern, das; sie bei leidlichem Wohlsein mit ihm nach Fricdrichsruh fahren könnte; der Gedanke, das; eine schlimme Wendung in Varzi» eiiitrcten konnte, habe etwas besonders Beängstigendes sür ihn. 'Als die Gattin seines alten Kammerdieners beinahe gleichzeitig von einem hoffiiniigslojc» Leiden ergriffen wurde, sagte der Fürst, wie der „Lvtälanzcigcr" mittheilt, zu seinem treuen Diener: „Lieber Freund, ich nehme an Ihrem Schmerze herzlich Aistheil. dich, ich bin ja in derselben schrecklichen Lage wie Sie selbst. Alles stirbt vor uns dahin." Ter Fürst hat alsbald dem Kaiserpaar von dem traurigen Ereignis; telegraphisch Mitthcilnng gemacht. Graf Her bert Bismarck ist in der vergangenen 'Nacht mit seiner Gemahlin in Varzin eirigctrosfen. Gras Wilhelm Bismarck wurde heute früh erwartet. Die Beisetzung der Leiche wird voraussichtlich ans dem Bismarck scheu Gute Schönhansc» in der 'Altmark stattsinden. wo selbst bereits vor einem Jahre ein Erbbegräbnis; sür die gesamintc Familie Bismarck hcrgcrichlet worden ist: doch sind bestimmte Dispositionen noch nicht grlroisen. Sowohl von dein NrichSIänzlcr Fürst Hohenlohe wie vom Hofe sind an c»i» Fiirsten Bismarck Koridoleiiz-Telegramiiic abgrgangcn. I» den Ministerien. wo die Nachricht bald allgenicin bekannt wurde, encgtc der Todesfall gleichfalls grobe Tbeilnahme: Minister v. Bötticher lies; davon so gleich sämmllichen Beamten Mitthcibmg machen. Bermnthliche Witterung:! Bedeckt. Der Mittwoch, ÄK.Rovbr. Berlin. Der Kaiser und die Kaiserin begriffsten gestern Abend die zum Besuch im neuen Palais eingctwffenc Gräfin von Flandern und deren Tochter, die Prinzessin Henriette. — Tie Kaiierin Friedrich, die gestern 'Abend hier eingctroffen ist, emvstng heute Mittag den Besuch der Kaiserin und der Kaiserlichen Kinde,. — Ter „Relchsniizciger" bestätigt, das; nicht beabsichtigt ist, dem Reichstag bei seinem Zusammentritt »ur die Umsturzvorlage zugehen zn lassen. Cämmiliche bis zur bestimmten Session fertig gestellten 'Vorlagen, namentlich auch der Etat, werden sofort cingchen. ^ Die offiziöse „'Norddeutsche 'Allgemeine Zeitung" bringt folgende Mittheilung: Tic von verschiedenen Blättern verbreitete Nachricht, der Reichskanzler Fürst Hohenlohe habe seine amtliche THÜtiglett damit begonnen, das; er sich bei den süddeutschen Hosen vvrstellle, ist nicht richtig. Fürst .Hohenlohe ging, nachdem er das Amt des Reichskanzlers übernommen hatte, nberMnnchen, wo er mit seiner Gemahlin zusammcntrcff. nach Strabburg, nm seinen Umzug zn ordnen und vom Rcichslandc Abschied zn nehmen. Das; er während seines zweitägigen 'Aufenthaltes in München dem Prinz rcgcnten seine A»'Wartung machte, war natürlich, eine andere Ab sicht als die der HöflichkcitSpsticht zu genügen, lag nicht vor. Eine Rundreise des Reichskanzlers bei den siiddcntichcn Höfen war nicht beabsichtigt, sonst würde Fürst Hohenlohe nicht ermangelt habe, auch nach Stuttgart zu gehen. Ter Besuch, den der Fürst von Strabburch aus beim Groscherzog von Baden machte, war ein Abschiedsbeluch infolge der in Straßburg gegebenen vielfachen nachbarlichen Beziehungen des Statthalters zum Grob-Herzoglich Badischen Hose. — Ter „Nationalzcitllng" wird ans Weimar ge schriebe»: Ter Kaiser und die Kaiserin hatten dem Groscherzog lichen Paare ihre Absicht, zn den Trauerscierlichkeiten nach Weimar zn tommen, mitgetheilt. Ta die Groscherzog», indessen durch die schmerzlichen Ereignisse sehr angegriffen ist. so bat der Groscherzog, die Reise nicht zu unternehmen. Doch ist nicht ausgeschlossen, das; der Kaiser allein am Donnerstag hier cintrifft. Am selbigen Tage kommt der König von Sachien, ebenso der Erbgrobherzog von Baden, der Herzog von 'Altenburg, die Erbprinzen von Meiningen und Kvbnrg Gotha. Die Bcstctznng beginnt Donners tag 1l Uhr. 'Nach der am 2l. November in Kap St. Martin stattgchabtcn Secirnng der Leiche des Erdgroschei-zogs bestand das Leiden in einer Schrumpfung beider Nieren, verbunden mit Herz- nnd Lebcrvcrgrößcnmg. Ten Tod unmittelbar hat die" Entzündmig beider Luiigcnslügel herbeigeführt. — Der Koloninl- rctth wird wahrscheinlich im Dezember noch einmal einbcmscn. Der zur Beratbiing der LandvertansSfragc eingesetzte Aussthns; wird nächster Tage seine Berichte ciusstcllcii, mit deren Erledigung sich der Kvlonialrnth beschäftigen wird. — Ter auch in Dresden be- läittite Journalist Tr. 'Arnold Bodeck ist gestorben. SPrc m b e r g. Eine gewaltige Feuersbrnnst äscherte ans der Julius Grube in Wvlsshain die Jörderschächte, <>,örderthürmc. die Ladebühne und andere Banlichkeitcn ein. Der Schaden ist sehr bedeutend. Menschenleben sind nach den bisherigen Ermittelungen nicht zu beklage». Gotha. In Klci'il-Schiiialkaldcn äscherte ein Feuer fünf Gebäude und Scheunen ein. Eine Fran ist in den Flammen um- gekvmmcn. H a ii nove r. Ter Rcichstcigsabgcordnctc Lensz wurde wegen Meincidsvcrdachts ans Verfügung der Obcrstnatsanwaltschast zn Celle wieder verhaftet. M ü ii ch e ii. Ter Landschaftsmaler Professor Graf Stanislaus von Kalkreuth ist hier gestorben. Paris. Nach verschiedenen Zcilungsmcldungen beabsichtigt der Kaiser von Japan, für den Thronfolger um die Hand eiiicr enropäischcn Prinzessin zu werben. Am st erd am. Eine Depesche uictdct ans Lvmbok. das; ein legitimer Sohn dcs Radjah im Kamzffe bci Topciti getödtcl worden sei. Die Holländer verloren einen Dodtcn und fünf Verwundete. Tic Truppen traten den Marsch gegen zwei Eingelwrencn- Dörfcr an. London. Tcm „Rciltcr'scheii Bureau" ivird ans Shanghai die Gefangennahme seines Spezial-Korrespondenten in Port Arthur durch die Japaner bestätigt. Dieselben hielten den Korrespondenten sür einen Offizier in chinesischen Diensten. Die »öthigcn Schritte zur Befreiung sind ciiigeleitet. London. Grobe Aufregung rnst die Venirtheiliing des Svhnc-S des ehemaligen Ministers Fergnssou hervor, welcher ciuc Gcfäiignibstrcffe von 1 Jahr erhalten hat. weil er eine Schule. >» welcher er stndirte, in Brand steckte. Der Materialschaden betrug 8000 Psmid. Ter Berthcidigcr hob in seiner Rede hervor, das; man den Angeklagten wegen seines zerrütteten Nervcnziistandcs nicht vcrurthciicn könnte. A t h c n. In der heutigen Kmiiinersitznng verlangte KaiapaiioS die Borlcgnng zahlreicher, die bisherigen Verhandlungen mit den Gläubiger Ausschüssen betreffender Staatsdokiimentc. Der Minister präsident verweigerte Alles, der Staatsministcc und der Finanz minister mit Ausnahme der zn allererst geführten Korrespondenzen mit de» ausländischen Kvmitecs, sowie des Athener Abkommens, das von den Ausschüssen nicht angenommen wurde. Da mehrere Abgeordnete die Forderung des Erstgenannten unterstützten, stellte der Minister die Perlraiicnsfragc nnd cs stimmten 105 für, 79 Ab geordnete dagegen. Tanger. Ter deutsche Gesandte Graf Tattenbach, der sich nach Weisung seiner Regierung znin Sultan begeben hatte, um wegen der Ermordung eines Deutschen bei Easablouca Genug thniing zn fordern, ist nm 22. November feierlich in Fez eingezogcn. Die Berliner Börse verlief sehr rescwirt. später trat steigende Tendenz ei». Hcimi'chc Banken Anfangs ' e Prozent höher, später etwas ahgcschwacht. gegen Schlich wieder höher. Für Kohlenakticn wirkte der gute Gclscntirchcncr 'Ausweis anregend. Hüttenwcrthc waren nach anfänglicher Besserung abgcschwächt. schlossen aber besser. In Schffffahrtsnttien fanden Deckungen statt angeblich ans eine bevorstehende Erhöhung der Frachtsätze. Eisenbahnen still, Prince Henri auf Deckungen bis l'/ü Prozent höher. SchW fest. I», K " und Iprozentige Konsuls gebend. Amerikanische Be , . „ . „ .... dendcnpaptere erfreuten sich bei höheren Kliffen guter Kauflust. Privatdiskont IM Prozent. Nachböffe fest. Wetter: kühl, be deck,. Ostwind. Krank,ur« «I. <T»l»sM Credit 321'/,. TiScont0 20S.lv. Dresdner Bank iss.oo. Lombarde» ns. vcmra 122,70. U»a. Gold —. Portuaicle» —. Htaliencr —. :l>eiclioo»lcilir Tintciiloose —. Still. Paris. (3 »ln s,-och», > Rcnie 102.02. Iiniieiier 84.45. Spanier 73'/^ Poll„,>,c>ei! 25.s». lütten 25.72 r»tteiiioc>K >27.(0. Oltoma,idanl c-w.vv. <2.taa>si'lN»i 7S2.5N. ttoml'mde» 2Z2. > »>>>c. ^ Paris. Prodiilic» iLchi»'., > iwene» Per November is.7v. per M>>n- Mm lS.7v. 'en Si'iriius vec November 34.75, per Mm Aliauit 35,5v. n, Ruböi per November 47.00. per R>» , ec,,,,, 47.7s. ,es>. AmNervam. Piodiili,',,. I^chium. 2sei,e» per Novbr. —. per M,n, 123. per Mm —. Noch!,-'! pci Mm, VS. per Mm N. M iss
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