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HolMstciiElnsSthiilcr Anzeiger Tageblatt für Aohenstein-Krnfltlial, Hberlungwih, Gersdorf, Kermsdorf, Wernsdorf, Wüstmbrattd, Ursprung, Mittelbach, Langenberg, Falken, Meinsdorf, Grumbach, Tirschheim rc. . IM» IMMI Weitverbreitetes Insertions-Organ für amtliche «ad Privat-Anzeigen. --- - rr b o n n e m e n t Frei ins Haus Bei Abholung 35 Pfg. monatlich 42 Pfg. monatlich vierteljährlich 1. M. 25 Pfg. die einzelne Nummer 5 Durch die Post bezogen 1.25 Mk. excl. Bestellgeld. Freitag, den 11. September 1903 Nr. 211 Fernsprecher Nr. 151. Jnsertionsgebühren: die sechsgespaltene Corpuszeile oder deren Raum für den Verbreitungsbezirk 10 Pfg., für auswärts 12 Pfg. Reklamen 25 Pfg. Bei mehrmaliger Aufgabe Rabatt. Annahme der Inserate für die folgende Nummer bis Vorm. 10 Uhr. Größere Anzeigen abends vorher erbeten. Dieses Blatt erscheint mit Ausnahme der Sonn- und Festtage täglich nachmittags. — Zu beziehen durch die Expedition »nid deren Aus träger, sowie alle Postanstalten. Für Abonnenten wird der Sonntags-Nummer eine illustrierte Sonn tagsbeilage gratis beigegeben. MWHIWWU _IZ1! III!! UM »Will IW! «Mi II MW Geschäftsstelle: Bahnstr. g. 3Y. JahMNg Die Kaisermanöver in der Provinz Sachsen nahmen bisher einen un gestörten Verlauf. Das Welter ist kühl und stürmisch geworden, was für die Truppen aber besser ist als die drückende Hitze. Gehörte der Erfolg des ersten Tages den Sachsen (der blauen Armee), so gipfelte der zweite Manövertag in der unter Führung des Kaisers gerittenen große» Kavallerie-Attacke bei Roßbach, welche die Entscheidung zu gunsten der roten Armee (Preußen) brachte, lieber diese Attacke schreibt Richard Schott u. a.: „Plötzlich stürzten sich Teile des Kavalleriekorps auf die weiter unten am Hügel feuernde sächsische Artillerie. Diese wendete nun zwar sofort die Geschütze und konnte noch gegen die anstürmenden Reitermassen feuern. Aber der Ansturm der Uebermacht war zu groß und die Batterien wurden überritten. Inzwischen war das Gros des Kavalleriekorps etwas nach Norden ein geschwenkt. Die Regimenter, die eben attackiert hatten, sammelten sich wieder. Voran sah man die Standarte des Kaisers flattern, der die Uniform der Leibkürassiere trug. Und nun stürzten sich alle 12 Regimenter aus die bei Roßbach stehende In fanterie von Blau, während von der Höhe aus die vier reitenden Batterien und die beiden Maschinen- gcwehr-Abteilungen den gewaltigen Angriff unter stützten. Erst nach längerer Pause wurde der Attacke Infanteriefeuer entgegengesandt. Nun aller dings sehr wirkungsvoll durch das ganze 177. Regi ment bei vollkommen freiem Schußselde. Ein Teil des Kavalleriekorps, von dem man schließlich vor der gewaltigen Staubwolke, die das ganze Tal erfüllte, kaum noch etwas sehen konnte, schwenkte nun nach Norden, um eine Artilleriestellung zu attackieren. Gleich darauf aber wurde die Uebung abgebrochen." Derselbe Berichterstatter meldet, daß sich über die Leistungen der Rohrrücklaufgeschütze vorläufig noch nichts sagen lasse. Vom dritten Manövrrtage wird berichtet, daß die rote Armeeabteilung Befehl hatte, die rechte Flanke der blos gedachten Westarmee, die weiter zurückgehen mußte, zu decken. Der Führer von Rot beschloß daher, auf Camburg und Sulza an der Saale zu marschieren. Die blaue Partei war der Verfolger und schob sich nach heftigen Kämpfen südlich von Naumburg vor das Marschziel des zur roten Armee gehörigen 11. Korps. In letzter Stunde aber kam das 4. Korps heran und brachte das Vorgehen von Blau zum Stehen. Nachher hatte die rote Partei freie Bahn. Der Kaiser, der ebenso wie König Georg von Sachsen und die anderen Fürstlichkeiten diesem Kampfe beigewohnt hatte, kehrte nachmittags nach Merseburg zurück. * * * Da wir jetzt in der Periode der Paraden und Manöver stehen — so viel Paraden, wie in der Vor woche, fünf an der Zahl, haben wohl noch nie bei uns im Zeitraum von sechs Tagen stattgefunden; eigentlich waren es sogar ihrer sechs, wenigstens Parade-Ausstellungen, deren die Berliner Garden zwei erlebten, von welchen die erste aber durch Regen vorzeitig beendet wurde, wie bekannt ist — dürste ein Rückblick auf frühere Paraden und Manöver von Interesse sein. Die berühmteste, freilich lange nicht die größte Parade ist immer die „Potsdamer Wachtparade" gewesen, die der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. von Preußen mit seinen „langen Kerls" einführte. Unter dem strengen Herrn war überhaupt die Parade eine bitterböse Geschichte für die beteiligten Regimenter; die Regimenter, die zum Zweck der Besichtigung zusammengezogen wurden, halten weile Märsche vorher zu machen, die Uniform in ihrer heute kaum noch verständlichen Knappheit und Um ständlichkeit, das große Zöpfeflechten rc. boten Schwierigkeiten, die nicht leicht zu überwinden waren. Für manches Regiment gab es nicht viel Schlaf in der letzten Nacht vor dem militärischen Schauspiel, und kein Wunder war es, daß die jungen Mannschaften oft „schlapp" wurden. Aber die „Kur" war probat. Als cs dann zum Kriege mit Oesterreich kam, marschierte die „Potsdamer Wachtparade" im Kugelregen, wie auf den, Exerzier platz. Namentlich die Pariser Gecks witzelten über die „Potsdamer Wachtparade" nach Kräften, bis > dann bei Roßbach auf dem heutigen Terrain der Kaisermanöver die Abrechnung folgte. Freilich, nicht weit davon liegen Jena und Auerstädt, die tragischen Stätten, die bewiesen, daß Parade-Drill allein es nicht macht, die aber dann die Erkenntnis schufen, welche die Freiheitskriege zum siegreichen Ende führen half. Waren die Paraden und Manöver unter dem großen Preußenkönige Friedrich II. nicht die einzigen ihres Jahrhunderts, in Frankreich bot man ganz anderen Glanz auf, so waren sie doch die ernsthaftesten. Freilich, so grob wie dieser größte Hohenzollern- könig werden konnte, hat es wohl selten jemand iiachgemacht. Historisch ist jene berühmte Besich tigung des Pasewalker Reiter - Regiments, der heutigen Kürassiere, in welcher das im Morgen grauen alarmierte Regiment nicht alle Bewegungen zur Zufriedenheit des Königs ausführte, sodaß dieser dem Regiments-Kommandeur zurief: .Alle Seine Leute sind besoffen!" Und dasselbe Regi ment hat wenig später bei Hohensriedberg jene berühmte Attacke ausgeführt, die zu den glänzendsten Neitertaten aller Zeiten gehört. Als das Regiment bei dem Könige vorbeidefilierte, nahm dieser seinen Hut ab und behielt ihn in der Hand, bis der letzte Mann vorüber war. „Wat saggt Hei nun tau sien Süpers?" (Was sagt Er nun zu seinen Säufern) klang es an des Königs Ohr, und die Antwort war: „Ich hatte die Herren erst gar nicht mieder erkannt." Wieviel der große König von seinen Generalen verlangte, zeigt die bekannte Geschichte vom alten Husaren-General Zielen und den Klexen, die der große Haudegen auf einen Bogen hingemalt hatte. Zicten konnte sich das erlauben; sonst war der alte Fritz von rücksichtsloser Strenge. Und doch folgten Jena und Auerstädt so srüh seinem Tode, noch nicht zwei Jahrzehnte waren vorbei, als die glanz volle preußische Machtstellung jäh zusammenbrach. Wir brauchen keine Not zu haben, daß wir aber mals einem Jena uns nähern, die Warnung jener furchtbaren Zeit wird unvergänglich in Deutsch land bewahrt. Ein Manöver, wie es nach den Freiheitskriegen stattfand, heule aber absolut nicht mehr möglich ist, war die interessante gemeinsame Uebung deut scher und russischer Truppen bei Kalisch. Diese idealen Zustände in der Heeresleitung sind vorüber, sie werden nie wiederkommen. Hat es doch schon im blutigen Ernstfall, wo alle Kontingente auf einander angewiesen waren, im Chinakrieg, der bewährlen Umsicht des Grafen Waldersee alle Mühe gekostet, die äußere Verträgkichkeit aufrecht zu halten. Die Manöver, und demgemäß die Paraden mit, haben im letzten Jahrzehnt immer größeren Um fang gewonnen. Rußland fing damit an, die an deren Staaten mußten mit. Der „Krieg im Frieden,, ist teuer geworden, aber er nützt wenigstens. Tagesgeschichte. Deutscher Reich. — Die „Köln. Zta." melvet aus Wien: Das Programm für die Anwesenheit Kaiser Wilhelms in Wien bestätigt den mehr freundschaftlichen Cha rakter des Besuchs. Weder findet ein Empfang der Botschafter, noch eine öffentliche militärische Fest lichkeit statt. — Die Vorschläge, welche die preußische Regier ung zur Bekämpfung des Alkoholgenusses in einer dem Bundcsrol des Reichs vorgelegten Novelle zur Gewerbeordnung macht, werden in der Berl. Volksztg. sehr abfällig beurteilt. Der Entwurf enthält eine Rcihe wichtiger Bestimmungen, zum Beispiel die obligatorische Bedürfnisfrage für Wirtschaften, Vor schriften zur Förderung alkoholfreier G-tränke, Aus- schloß weiblicher Bedienung, Verbot des Borgs, härtere Strafbestimmungen, gegebenenfalls Verlust der Konzession. Das genannte Blatt schreibt nun: Einzelne dieser Bestimmungen sind so ungeheuerlich, daß man sich vergebens fragt, wie sie von den Mitgliedern der Kommission für durchführbar ge halten werden können. Andere Bestimmungen wieder sind so übelflüssig und unmotiviert, daß man staunen muß, wie man auf sie verfallen konnte. Zum Beispiel sollen alkoholische Getränke nicht mehr durch weibliche Personen verabfolgt werden. Es scheint, den Herren von der Kommission Habendabei lediglich die berüchtigten Kneipen mit Damenbedien ung vorgeschwebt, denen man auf diese Weise das Lebenslicht auszublasen gedenkt. Man vergißt aber dabei, daß in vielen Tausenden von Gasthöfen, Gastwirtschaften usw. die Frauen und Töchter des Hauses und höchst ehrenwerte und anständige Mädchen Wein, Bier und andere Getränke verabreichen, ohne daß sich daraus auch nur entfernt bedenkliche Momente ergeben. Will man diese Tausende von ehrlichen, ihren anständigen Beruf sittlich durchaus einwandfrei ausübenden, Frauen und Mädchen aus ihrem redlichen Erwerbe Herausreißen ? Wenn das die Wege sind, die zur Bekämpfung des Mißbrauchs des Alkoholgenusses — denn nur dieser soll bekämpft werden — eingeschlagen werden sollen, dann wird der Sache, der man dienen will, mehr geschadet als genützt. Einstweilen ist cs Sache der Gastwirte, zu den gegen sie geplanten Unmöglichkeiten Stellung zu nehmen. — Zu den Handelsvertragüverhandlungen mit Rußland wird offiziös geschrieben: Da» bisherige Ergebnis ist derart, daß beiderseit« daraus verzichtet werde» kann, an die Stelle de» ruhigen geschäfts mäßigen Verfahrens vor der Zeit Ausbrüche einer nationalen Empfindlichkeit zu setzen, die hoffentlich in Sachen de« deutsch-russischen Handelsvertrag« überhaupt nicht mobil gemacht zu werden braucht. Und wenn hüben und drüben ein Teil der Presse Terroriimus treiben will, die Geschäftswelt lasse sich nicht ins Bockshorn jagen: „Bange machen gilt nicht! — namentlich nicht bei Handellvertragsver handlungen. — Unser erstes Uebungsgeschwader, das nach kriegsmäßiger Kohlen- und Proviantübernahme in der Nacht zum Mittwoch den Kieler Hafen verließ, mußte vormittags wegen des durch äußerst heftigen Regen verursachten unsichtigen Wetter« und wegen hohen Seegangs bei furchtbarem Nordwest dorthin zurück kehren. — Gegen die Bezeichnung „Taufe" bei der feierlichen Namensbezeichnung neuer Schiffe war schon seit einigen Jahren von streng orthodoxer kirchlicher und zwar evangelischer Seite eine lebhafte Agitation entfaltet worden, weil man darin einen Mißbrauch des heiligen Sakraments der Taufe er blicken wollte. Jetzt wird dem „B. L.-A." aus Danzig geschrieben, daß in den offiziellen Anweis ungen, die neuerdings das Reichsmarineamt bei der artigen Festgelegenheiten, so auch für den bevor stehenden Ablauf des kleinen Kreuzers „Ersatz Ziethen" erläßt, nicht mehr von einer Schiffstaufe, sondern nur von einer „Namengebung" die Rede ist. — In der Denkschrift, welche dem Reichstags über die von den Einzelregierungen in der Wvhnungr- fürsorge aufgebolene Arbeit ein umfassendes Bild zu geben bezweckt, wird nach der „Nat.-Ztg." auch die Frage der Wasserversorgung besonders berücksichtigt werden. — Der preußische Eisenbahnminister kommt von neuem den RAsenden entgegen. Die Bestimmung, nach welcher der Aufenthalt im Speisewagen der V-Züge nur den mit einer Platzkarte versehenen Reisenden gestattet fein soll, ist nach der „Kreuzztg." aufgehoben worden, da den Reisenden, die einen Speisewagen unterwegs betreten, wenn die Mittags mahlzeit beginnt, nicht zugemutet werden könne, sich so lange aus dem Speisewagen zu entfernen, bis sie im Besitze einer Platzkarte sind, andererseits das Zugspersonal darauf achten könne, daß die Reisenden sich während der Mahlzeit oder nachträglich Platz karten lösen. Für diese Anordnung wird man Herrn Budde ebenso Dank wissen, wie für die vor einiger Zett erlassene Bestimmung, daß auch Reisende mit Fahrkarten dritter Klaffe den Speisewagen aufsuchen dürfen. — In Kaffeier gut unterrichteten Kreisen be gegnet die Meldung, daß General von Wittich vom Kommando de« 1t. Ärmeekorp«, dar er nahezu 10 Jahre führt, zurücklreten würde, keinem Zweifel, da der General schon vor längerer Zeit die Absicht ge äußert habe, nach den Kaisermanövern sein Kommando niederzulegen. General von Wittich sieht im 67. Lebensjahre. Als sein Nachfclger wird der Kom mandeur der 22. Division, Generalleutnant von Heeringen in Kassel, genannt. — Die Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrts- Einrichtungen tritt Ende diese« Monats von Berlin aus eine Reise nach England an. Es soll dort hauptsächlich die Wohnung«frage studiert werden. — Die Behauptung der sozialdemokratischen „Franks. Volksstimme", daß da« preußische Justiz ministerium einen neuen Erlaß habe ergehen lassen, enthaltend Weisungen über ein schärfere« Vorgehen in Fällen, wo es sich um eine Majestätsbeleidigung handeln könnte, ist, der „Post" zufolge, frei er funden. — Die Meldung der „Brest. Ztg.", daß die Zensurbehörde in einem von den Breslauer Rektoren und Lehrern zusammengestellten Lesebuche denjenigen Passus gestrichen habe, welcher einige Proben au« dem Inhalt der preußischen Verfassung wiedergab, wird von der „Bresl. Morgenztg." dementiert. In dem betreffenden, von Max Hübner als Original- beilrag für das Lesebuch geschriebenen Artikel seien auch gar nicht die von der „Bresl. Ztg." mitge- teilten Sätze enthalten, sondern e« werde aufgesührt und mit einigen Worten erläutert der Satz, welcher von der Gleichheit aller Preußen vor dem Gesetz handelt; ferner Artikel 21, in welchem die allge meine Schulpflicht festgesetzt wird, und endlich der Artikel 34, der die allgemeine Wehrpflicht stabiliert. — Zu der Nachctckt der Londoner „Daily Mail", daß in Marseille die Beulenpest eingeschleppt worden sei und von 11 Erkrankungsfällen 7 tödlich gewesen wären, erklärt da« kaiserliche Gesundheitsamt auf eine Anfrage, daß e« die englische Meldung für nicht zutreffend halte. Im Falle des Auftreten« der Pest in Marseille hätte zweifellos der dortige Konsul auf Grund seiner dienstlichen Instruktion sofort an da« Berliner Kaiserliche Gesundheitramt telegraphische Meldung erstattet. Wahrscheinlich handle e« sich in Marseille um eine Epidemie anderer Art, nicht aber um Beulenpest. — Eine Schwester der Großherzogin von Weimar, Prinzessin Marie von Reuß ä. L., hat sich mit dem Frhrn. v. Guagnony, Leutnant im österreichischen Dragoner-Regiment Nr. 6, verlobt. — Wie aus Straßburg gemeldet wird, ist der wegen der Metzer Spionage-Affaire verhastete Zeug- Sergeant geständig. Ihm waren 4000 Mark für den Verrat versprochen worden. Der Verräter kam von der Spandauer Munitionsfabrik und war erst seit zwei Monaten auf der Veste „Kronprinz" be schäftigt. — Der Hamburger Schnelldampfer „Deutsch land" hat sich wieder einmal selbst übertroffen. Er legte die jüngste Fahrt nach Newyork um 29 Mi nuten schneller zurück al» bisher, in 5 Tagen, 11 Stunden und 54 Sekunden. Oesterreich-Ungarn. Pest, 9. September. Die gesamte Presse bespricht heute vie nun feststehende Tatsache, daß alle Be mühungen zur Beseitigung der Krise total erfolglos blieben und konstatiert, daß derzeit ein Ende der Krise nicht abzusehen sei. — Alle Blätter betonen, der König sei in hohem Grade verstimmt. Die regierungsfreundlichen Blätter sagen, der Monarch sei bis an die äußerste Grenze der Nachgiebigkeit gegangen, während die Organe der Opposition nach wie vor betonen, die Nation könne und werde nicht nachgeben. Orient. — AuS Konstantinopel wird geschrieben: Die Unruhen in Beirut zwischen Christen und Mohame- danern, wobei 20 Personen getötet wurden, sind durch das Erscheinen des amerikanischen Geschwaders veranlaßt worden. Die Amerikaner wollten beim Ausbruch der Unruhen Truppen landen. Ler Wali ließ sie jedoch wissen, daß er für nichts einstehe, falls die Amerikaner ihre Absicht ausführten. — Flüchtlinge aus Smilevo geben folgende Schilderung der Vorgänge bei der Wiedereroberung der Stadt durch die Türken: Eine aus Soldaten und Baschibozuks bestehende Streitmach» umzingelte plötzlich den Ort. Die Häuser wurden in Brand gesteckt und auf diejenigen, die zu flüchten versuchten, wurde geschossen. Dann plünderten die Baschibozuks die Stadt, während die Soldaten über die Ein wohner herficlen und über 200 von ihnen töteten. Viele Kinder wurden von den Soldaten in die Flammen geworfen. Eine Anzahl Frauen wurden