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D-rMMLrM-r k - aus - 1 t z gelangen, der durch ein Sicherheitsabkvmmen auf «GMWK Gegenseitigkeit begründet werden soll. Berlin, 29. Juni. (Drahtb.) Der Parteivorstand der Deutschen Volksportei wird am Dienstag in Berlin zusam- mentreten, um zur politischen Lage Stellung zu nehme». Wie die Blätter hierzu aus maßgebenden Parteitreuen hören, sind die Behauptungen, wonach innerhalb der Deut» schen Volksportei angeblich eine Gegnerschaft mit dem Außenminister Dr. Strescmann bestehen soll, vollkommen aus der Luft gegriffen. Mischoltzwerdaer Einzige Tageszeitung im Amtsgerichtsbezirk Bischofswerda und den angrenzenden Gebieten Dies Blatt enthält dir amtlichen Bekanntmachungen der Amtvhaupt« Mannschaft, der Schultnspedtton und de« Haupt-ollamts zu Bautzen, des Amtsgerichts, de» Finanzamtes und de« Stadtrats zu Bischofswerda. Unabhängige Geltung für alle Stünde tn StM und Land. DtchtesteVerbrettung tnallenVolksschichten Beilagen: Sonntags-> Unterhaitun gsblatt und Landwirtschaftliche BeSa-« Geschäftsstelle Bischofswerda, Altmarkt 16. — Druck und Vertag d« Buchdruckerei Friedrich May G. m.b.H. in Bischofswerda. Fernst» N«. 22 landsfeinde und führe sie gegen die Pariser Regierung. Dann weiß das nationalistische Pariser Blatt noch von einer dritten Gefahr für Frankreich zu berichten: Herr Dahlet, der aus der radikalen „Republique" ausgeschieden ist und des sen Spezialität es war, gegen die Unbehagenserscheinungen der Uebergangszcit anzukämpfen, soll als Chefredakteur durch den früheren liberalen Landtagsabgeordneten und alten „Nmnnaunianer" Georg Wolf, der durch seine deutschen Gefühle bekannt ist, erseht werden. All' das mahne zur Aufmerksamkeit! So beurteilt man in Paris doch schon die Situation. Es ist ein großer Fortschritt, wenn wenigstens die Pariser Presse darauf aufmerksam wird, was in den neuen Provinzen vor sich geht. Die Resultate der Volkszählung in Elsaß- Lothringen liegen heute vor. Der große Beamten- apaiat hat es fertig gebracht, diese Resultate seit 1922 zusam- mcnzustellen! Auch dazu hat es also volle zwei Jahre ge braucht. Seit 1907 ist die Bevölkerung bis 1921 um 120 000 Personen zurückgegangen. Die erwerbsmähige Bevölkerung ging im ganzen um 2,9 Prozent zurück. Die Verschiebung, die unter den Berufen vor sich ging, ist bezeichnend. Land wirtschaft und Industrie gingen zurück. Das Transportper- sonal und die Verwaltungsbeamten vermehrten sich um 50 Prozent! Elsah-Lothringcn wird heute „überver waltet" und dies in einer Art, die zum Aufsehen mahnt. Das neue Land soll möglichst rasch französisiert werden. Das glaubt man in Paris dadurch zu erreichen, daß man durch einen großen Verwaltungsapparat das ganze Volk über wachen läßt und indem man mit Gewalt die deutsche Spra che und das deutsche Fühlen abschafft. Und da seht die Op position ein. Wie stark sie bereits eingesetzt hat, weiß man in Paris n o ch n i ch t. Man wird es vielleicht nur zu früh erfahren und dann händeringend vor den abgefallenen Provinzen stehe» und über die Deut schen schimpfen, die daran schuldig sein müssen. Vielleicht wird „Die Zukunft" recht behalten, die heute voraussagt, daß Elsaß-Lothringen nie deutsche und nie französische Provinz sein könne, weil die Bewohner nur Elsässer und nur Lothringer seien, die sich nicht „angliedern" lassen wollen. Käbtnettsrat mit de« Mtnisterpriifidenten der Länder. Berlin, 28. Juni. (Drahtb.) Vie Besprechungen der Ministerpräsidenten der Länder mit der Beichsregierung be gannen gestern t0 Uhr vormittags unter dem Vorsitz de« Brichskanjier« vr. Luther und erstreckten sich zunächst auf die Besprechung außenpolitischer Aragen. An den Bera tungen nahm do« gesamte Bcichskabinett teil. Nach einem Befrral de« Außenminister« vr. Stresemann über die außenpolitisch« Lage legten die Ministerpräsidenten der Länder ihren Standpunkt dar. Die Lage r« Ehi«a. Paris, 28. Juni. Ueber die Lage in China berichtet die Agentur Havas, in Chung King dauere die Propaganda fSe den Streik fort. Eine Veränderung der Lage sei nicht ein getreten. Ein Mangel an Lebensmitteln mache sich bemerk bar. In Amop sei infolge der Studenten-Kundgebun- in der internationalen Konzessionszone die Lage schwidNEkk geworden. Die Schiffahrtsbehörden übten jetzt über vle Konzessionszone eine Kontrolle aus, die bisher jedoch un wirksam geblieben sei. In Hongkong sei die Lage ruhig. Alle wichtigen Dienstleistungen seien mit Hilfe der Auslän der gesichert. In Kanton sei die Lebensmittelversorgung jetzt reichlich. Nach Eintreffen von Militär aus Hongkong habe man neue Maßnahmen für die Verteidigung getrosten. Die Lage sei ruhig. Paris, 28. Juni. Noch einer Havasmeldung «« Schanghai hat die Menge gestern auf die Straßenbahnen Steine geworfen. Sie ist durch die Polizei zerstreut wor den. Fünf japanische Seeleute sind von der Menge mit Steine>r_beworfen worden, doch hat die Polizei ihnen recht zeitig Hilfe bringen können. Das Wolffbureau erfährt über das Ergebnis der letzten Kabinettsbtratungen von zuständiger Seite folgende«: Dav Kabinett ist übereinstimmend zu dem Ergebnis ge langt, daß die tn der sranzöst chen Note vorgeschlagenen Er örterungen zur Vorbereitung der endgültigen Stellung nahme al» bald auszu nehmen sind. Die deutsche Neateruna, die im Einklang mit den Schlußworten der fran zösischen Not« auch Ihrerseits da« Zustandekommen von Ver handlungen begrüßen würde, die zu elner neuen und wirk samen Friedensgenlähr sichren, wird unentwegt an dem Ziel Deutschland, festhalten, lm Sinne der vorstehend dargeleg- ten Veft^ebunqen zu einem wirklichen Frieden zu Llsatz-Lothringen (Von unserem 7,v.-Mitarbeiter.) Straßburg, de» 24. Juni 1925. Es war zu erwarten, daß die Bestrebungen, die sich im Elsaß gegen das Pariser Regime wandten, als deutsches Manöver hingestellt würden. Die politische Einsicht und der Weitblick, der dazu gehörte, aus den antisranzosischen Strö mungen das zu entnehmen, was Frankreich in seinen neuen Provinzen falsch macht, scheint kn Pa>-is nicht vorhanden-zu sein. Vor kurzer Zeit wurde auf das neue Organ der El sässer „Die Zukunft" htngewtesen, Vas sich zum Ziele gestellt hat, die elsässischen Sonderintercssen außerhalb der Par teien hvchzuhalten. Das Programm der ersten Nummer dieser für Vie Stimmung bezeichnenden Neugründung zeigte deutlich, daß man das Pariser Regime bereits übersatt hat. Und aus dieser Mißstimmung heraus konnte „Die Zukunft" entstehen. Wie aber nicht anders zu erwarten war, ist das Erscheinen dieses Blattes von der französisch eingestellten Presse mit großem Unbehagen und Mißtrauen entgegepgegenommen worden. Man wollte dahinter sofort antinationale, neutralistische oder autonome Machenschaften suchen. Es wurde auch eifrig nach den Uebel- tätern gefahndet, die mit dieser Zeitung das Elsaß innerlich wieder von Frankreich lösen wollten. Und die Ueberpatrio- ten waren gleich dabei, um diese Bestrebungen zu diskredi tieren, das „crgument b o che" dahinter zu sehen. Seit sechs Jahren sind in Elsaß-Lothringen alle Bestrebungen, dis sich gegen den plumpen Verwaltungsapparat oder gegen die Vergewaltigung des hauptsächlich deutschen Elsaß in Sprache und Schule wandten, „deutsche Manöver". Gottlob hat -'ich der Großteil des Elsaß noch seine Kritik und seine Selbstän digkeit allem Neuen und VsrbesseruNgsfähigen gegenüber gewahrt. Aus dieser Kritik heraus entstand „Die Zu kunft , die nun mit vl^m, was sich um sie gruppiert, auf den Wagen der, deutschen Propaganda" geladen wird. Cs ist nur gut, daß do und dort Im weiten Frankreich doch Stimmen zu hören lind, Vie nicht so leichtfertig über die Klagen aus den neuen Provinzen weggehen. So schrieb General Peretn vor wenigen Tagen in einem südfronzösi- schen Blatte, daß entgegen.der Auffassung des Präsidenten der Republik, Doumergue und des Ministerpräsidenten Painlevö die elsaß-lothringische Bevölkerung niemals ihre Zustimmung, wieder an Frankreich angeschlossen zu werden, ausdrücklich be kundet hätte. Infolgedessen müßten die Reden der beiden genannten Politiker in Straßburg anläßlich des Sportfestes zu Pfingsten als' nickst mit den Tatfachen übereinstimmend bezeichnet werden. Pertiii wies, In seinem Artikel unzwei- dckitig darauf hin, daß Frankreich nun die gleiche Haltung zu den neuen Provinzen einnehme, wie vor dem Kriege von Deutschland zu seinem Schaden eingenommen worden sei. Peretn ist der Ansicht, daß nur die Autonomie dem Volke von Elsaß-Lothringen die von Ihm gewünschte Befriedigung bringen werde. Dafür soll General Percin fasset gemaß regelt werden. Man wird ihm das Großkreuz der Ehren legion entziehen und ihn sonst nach Möglichkeit kaltstellen. Und diele Strafe erfolgt, weil «r das auaspricht, was „Dis Zukunft^ und was Taufende in Elsaß-Lothringen vertreten. So blind ist Frankreich seinen Provinzen und seinen guten Ratgebern gegenüber! Das „Echo de Paris" widmet der „neuen Störung" in Elsaß-Lothringen «inen Artikel. E, spricht von einer stän- big wachsenden „neutralistischen Gefahr". Um die „Zu- kunft" gruppiere sich da« protestantisch« autonomistische Element. La« Blatt steht aber nicht nur in dieser „Zukunft" eine Gefahr für Frankreich. Sogar da« Blatt d«, Senator» Dtlsor, der halbwächentlich erscheinende „Voiksdote", ist Ihm nichk geheuer. Delfor werde auf katholischer Sette die Vater- Die Lage i« Marokko. Verstärkter Druck auf die französische Fron». Parts, 28. Juni. (Drahlb.) Privatmeldungen Marokko lassen erkennen, daß Abd el Krim auf dem öst lichen Teile der Front einen starken Druck ausübt. Selbst das „Journal des Debüts" muß zugeben, daß es sich seit Beginn der Feindseligkeiten, also seit der ersten Maihälfte, um die schwersten Kämpfe handelt. Der Einbruch der Rif leute habe wesentlich an Boden gewonnen, jedoch scheine dos französische Kommando Herr der Lage geblieben zu sein. Paris, 28. Juni. (Drahtb.i Wie dem „Petit Parisien" aus Fez berichtet wird, haben die Rifleute am 27. ds. Mts. aufs neue Vorstöße gegen verschiedene Posten 30 Kilometer nördlich von Taza unternommen, während andere Streit kräfte heftige Abienkungskämpfe an anderen Stellen der Front ausfuhrten. Trotz der wiederholten Versuche hatten die Rifleute jedoch keine ernstlichen Fortschritte zu ver zeichnen. Tagesschau. Auf dem Theaterplatz in Dresden fand am Sonntag un ter Beteiligung von 15 bis 20 tausend Personen eine Bhein- lakdkundgebung statt, bei der Minister Dr. Kaiser eine An sprache hielt. * Am Sonnabend begannen in Berlin die Besprechungen der Ministerpräsidenten der Länder mit der Reichvregie- ruttg über Kontrollnote und Sichcrheitspakt. * Nach Meldungen aus Marokko übt Abd el Krim einen verstärkten Druck aus den östlichen Teil der französischen Front aus. Zu den mit ' bezeichneten Meldungen finden die Utier Aus führliches an anderer Stellt. Neues aus aller Welt. — politischer Mord. Nach einer Meldung des „Mon- tga" wurde in Rosenheim in der Nacht zum Sonntag der Nationalsozialist und ehemalige Gendarmeriekommandant Mann von drei der kommunistisch-radikalen Partei ange hörenden jüngeren Burschen aus einer Wirtschaft gelockt, überfallen und derart mißhandelt, daß er tot auf dem Platze liegen blieb. Einer der Täter wurde bereits festgenommen. Es dürfte sich um einen der üblichen Racheakte handeln, da nämlich vor zwei Jahren ein Kommunist von Angehörigen der Rechtsverbände ermordet worden sein soll. — Große Feuersbrunst in Sielow bei kottbus. Am Sonntag entstand im Gehöft des Besitzers Noack in Sielow bei Kottbus ein Brand, der sich infolge des herrschenden Windes mit rasender Geschwindigke t im Dors ausbreitete. In kurzer Zeit, standen bei 10 Bo itzern verschiedene Ge bäude in Brand. Die Löscharbeiten wurden durch Wasser mangel und zum Teil ungenügende Ausrüstung mit Gchlauchmaterial erschwert. Nach den bisherigen Feststel lungen sind 8 Wohngebäude, 7 Scheunen und 8 Stallungen vollständig in Asche gelegt worden. Der Besitzer Noack wurde beim Versuch, das Vieh zu retten, von einem herab stürzenden Balken getrosen und so schwer verletzt, daß er in das Kottbuser Krankenhaus eingeliefert werden mußte. In der 8. Abendstunde beseitigten starke Regenschauer jede weitere Gefahr. — Autounglück. An, Sonntag nachmittag fuhr eln mit drei Personen besetzter Kraftwagen auf der Landstraße Schwerdte—Dortmund in voller Fahrt gegen einen Kilo meterstein und stürzten in den mit Wasser gefüllten Graben. Die Insassen wurden herausgeschleudert und zwei von ihnen getötet. — Leichensund. In der Nähe der Bahnlinie Prien— Traunstein wurde am Sonnabend in einem Heuhaufen die Leiche eines den besseren Ständen angehörenden 30 Jahre alten Mannes ausgesunden, der bis aufs Hemd ausaeraubt war. Als Mörder kommt ein aus der Strafanstalt Bernau am Chiemsee entsprungener Sträfling in Betracht. Welche Geldscheine gelte« zurzeit? In der letzten Zeit haben eine Anzahl Reichsbantnoten und die alten Rentenbantscheine über 50 Rentenmark vom 1. November 1923 ihre Eigenschaft al» Zahlungsmittel ver loren und dadurch tst in den «reifen der Seschäst-leute et« «wisse Unsicherheit über die Gültigkeit der lm Ver kehr befindlichen Geldscheine entstanden. Im folgenden ist eine Uebersicht über die zur Zeit gültigen Noten gegeben: Aufgerufen sind: 1. sämtliche Reichsbanknoten, deren Ausfertiaungsdatum vor dem 11. November 19 2 4 liegt. E« sind dies die alten aus Mark lautenden Noten; sie können nochdtvzumS.Jult 1S2SHei den Reichs- «eschrtnungowetser Jeden Werktag abrndsM den folgend. Lag. Bezu,«pret« für die gelt rlNe« halben Monat«: Frei tns Hau» halbmonatlich Mb. l.20, beim AbholeN in dr» Bejchäftsslelle wi ch-i,»ich SOPsg. Einzelnummer 15 Big. — All, Posianstalten, owic unsere Zeitungsausträger imd di« Geschäftsstelle nehmen jederzeit Bestellungen «ntgegen. Pofttcheck-Konto: Amt Dresden Nr. 1821. Gemeinde« »erdandogirokast« Bischofswerda Konto Nr. S4. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de« Betriebe« der Zeitung oder der Befördeniägsetnrich- tungrn >— hat der Bezieher deinen Anspruch auf Lieferung oder Nachli^erung der Zeitung oder auf Rückzahlung dr« Bezugspreise«. N«zetaeup»«t» (tn Goldmark): Die 43 mm brtit« etnßsavtg« Grundschrlftzeil» 20 Pfg., örtlich« Anzeigen 15 Psa^ di« M »m breit« Reklamezeile (im Textteil) 50 Pfg. Zablrma tn Daptmuack zum amtttchen Briefkurs vom Zahltag, jedoch nicht mrmtgikt alk Mm Kur« vom Tage der Rechnung. — Rabatt nach Tartk Mr Sammelanzetgrn tartsm. Aufschlag. — Erfüllungsort Btfchvsmacka. Nr. 14». Dienstag, den SV. Juni 1V25. so. Jahrgim,