Suche löschen...
Dresdner Journal : 05.10.1877
- Erscheinungsdatum
- 1877-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-187710054
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-18771005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-18771005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-10
- Tag 1877-10-05
-
Monat
1877-10
-
Jahr
1877
- Titel
- Dresdner Journal : 05.10.1877
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Freitag, den 5. October. ^231 1877 Ldo»L«»«u1»pr»l»: DreMerIourml Usicbo» tritt?o«t- urul Verantwortlicher Redacteur: Hofrath I. G. Hartmann in Dresden. WMamMärer Theil V e i e r fi ch t. ie 7. Papier Oberste eint 'S. s er 's.« alen ermächtigen. die uöthig, dem Hause in K» >on ncl ln- »de Feuilleton. Redigirt von Otto Vanek. it >d Les »mours ü« kkilippe. Romaoexcerpt nach Octave Feuillet. (Fortsetzung zu Nr. »29 ) Philipp v. Boisvillirrs hatte Mary Gerald W. w ack Telegraphische Nachrichten. Zur orientalischen Krage. Lagesgeschichte. (Dresden. Berlin. Wien. Paris. London. Rio-de-Janeiro.) Dresdner Nachrichten. Provinzial-Rachrichten. (Leipzig Wurzen. Glauchau. Schneeberg. Königsbrück Löbau.) Vermischtes Statistik und Nolk-wirthschaft. Eingesandtes. Feuilleton. Tagrskalender. Tetegraphiscbe Witterungsberichte. Börsrunachrichten. Inserate. lnoerutoopreloe: kür dsn Raum einer genpaltovo« kstitaeit« SO kL Unter „Lin^veunat" äi« 2«to KO kt. Lreebvlnenr T'klgliob mit Xnanudm« <ior 8onn- and keierta^s Abonäv tllr äsn kotssnäeo ^»8 mit der Laune eines geistreichen, aber sehr verwöhnten Kindes. Er bemerkte auch, daß sie trotz des fortlaufen den Gespräches hie und da ihre räthselhaften, tiefen Augen mit einer Art von neugierigem Erstaunen aus ihn lenkte. Kurze Zeit darauf lieh sie das Gespräch fallen und ihr blasses Gesicht nahm den Ausdruck der Langweile an. Die drei oder vier Herren verschiedenen Alters, die alle von untadelhafter Vornehmheit waren, erhoben sich gleichzeitig, küßten ihr dcrReihe nach dieHand und entfernten sich nach einander. Sie selbst hatte sich erho ben, um die Herren bis zur Thürr ihres Salons zu begleiten, dann kehrte sie sich, indem sie den Schlepp ihres Hauskleides mit dem Absätze ihres Schuhes zurückwarf, Philipp zu und sagte: „Ich kann nicht ganz Ihr Vorhaben be greifen, mein Herr Ich bin es ja nicht, welche die Stücke annimmt ... es ist dies mein Director.' „Ich wollte früher wissen, mein Fräulein, ob Ihnen die Rolle gefällt. . . . Davon hängt es ab, ob ich das Stück einreiche oder nicht.* „Warum denn das?* sagte sie mit einer leichten Bewegung der Achseln und setzte sich rasch nieder. „Sie wissen doch, daß man auf unserm Theater kein Stück in Versen spielt?* „Verzeihen Sie, Fräulein, man hat bereits einige Stücke in Versen auf Ihrem Theater gespielt.* (Fortsetzung folgt.) rtMrllcd: « Iturll K0 kk tuvra. bnurelo« Hummern: 10 kk. „Hohes Haus l Gestern Abend um 6 Uhr erschienen vier Individuen, gekleidet in die Tracht der Hordars (Dieustmän- uer), in der Wohnung uusers College« Helft, und postirteu sich vor derselben Helft, fragte, wer sie geschickt habe und ob er am Ausgehen gebindert sei. Er erhielt darauf die Ant wort, sie seien vom Stadthause geschickt, und zeigten ein Blatt kapier vor, worauf Helfy'» Adrcsie uud die Unterschrift des ^berstadthauplmaone» ThaiSz, sonst jedoch nicht» zu lesen war. Amtlicher Theil. Ickanntmachung einer Nachtrag-bcstimmung zu der Verordnung, Maßregeln zu Verhütung der Wiedereinschleppung der Rinderpest betr. vom 27. August 1877. Nachdem die Rinderpest neuerdings in der Bukowina, sowie in der unmittelbaren Umgebung von Wien und in zwei Gemeinden bei Brünn ausgebrochen ist, so wird das in § 1 der Verordnung des unterzeichneten Ministeriums vom 27. August dss. Js. enthaltene un bedingte Ein- und Durchfuhrverbot hiermit auch auf die aus der Bukowina, Niederösterreich und Mähren kommenden Rinder ohne Unterschied der Race, Schaafe, Ziegen und thierischen Theile in frischem Zu stande von allen diesen Wiederkäuern hiermit erstreckt- Es muß demnach auch das nach §. 2 jener Verord nung noch ferner zur Sin- und Durchfuhr zuzulassende Vieh innerhalb einer Zett von mindestens 30 Tagen vor dem Abgänge nach Deutschland in Ortschaften außerhalb der Bukowina, Nieder-Oesterreichs oder Mährens gestanden haben. Ferner ist zu erwähnen, daß zu den in K. 3 der mehrgedachten Verordnung genannten Eisenbahn-Ein- laßstationen die Stationen Ebersbach, Reitzenhain und Voitersrruth hinzugetreten sind, dergestalt, daß der Einlaß von Wiederkäuern in Ebersbach an der Mittwoche, in Reitzenhain am Donnerstage und in Voitersreuth am Montage und Freitage jeder Woche stattfindet. Solches und daß es im Uebrigen bei den Bestim mungen der Verordnung vom 27. August dieses Jahres allenthalben bewendet, wird hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dresden, am 2. Oktober 1877. Ministerium des Innern. v. Nostitz-Wallwitz. Pfeiffer. Unter lautloser Stille und allgemeiner Aufmerksam keit ergriff hierauf der Ministerpräsident Tisza dcs Wort und sagte: „Hohes Haus! Im Augenblicke, als ich da» Parlament»- Haus betrat, erfuhr ich durch den verehrten Präsidenten erst von den Vorfällen, welche auch mich überraschen. So viel kann ich schon jetzt sagen, daß die Affaire nicht infolge einer ministeriellen Anordnung geschehen ist und schwerlich auch durch den Stadthauptmann veranlaßt wurde. Ich bitte, das hohe Haus mägc sich vorläufig mit der Zusicherung beruhigen. daß ich die Sache rasch und genau untersuchen und den Präsiden ten vom Ergebniß sofort unterrichten werde, welcher sodann dem Hause Bericht erstatten wird" (Zustimmung.) Damit ist der Zwischenfall vorläufig erledigt. Nie mand kennt zur Stunde die Ursachen des räthselhaften Vor ganges. Ohne den Minister und den Stadthauptmann ist nämlich Niemand befugt, derlei Maßregeln zu treffen. — Der „Hon" hebt in seinem Leitartikel hervor, daß die in Ungarn befindlichen Faiseure des siebcnbürger Putsches keineswegs von uneigennützigen Motiven ge leitet zu sein scheinen. — Die Nachricht des „EUenör", betreffend den Zusammenstoß von Militär und Civil in Kezdi-Vasarhely, wird nicht bestätigt. Dagegen er hält „Közvelemeny" aus SzepssSzent-György eine De pesche, wonach Lanszky, Director des Eisenwerkes in Olanfalu, Szücs, Director der Glasfabrik, und Ludwig Balazsy, ein sehr angesehener Szekler Grundbesitzer, verhaftet wurden. Das Szeklerland ist von allerlei Schreckensnachrichten erfüllt, welche jedoch mit Vorsicht aufzunehmen sind. Die Stationen der Eisenbahn sind mit Polizisten besetzt. Die Satsirungen dauern fort. Eine Division Kavallerie ist nach Szent-György abge- gangcn. Bukarest, 3. Octobrr. (Tel.) Vorgestern sind der Großfürst Paul und der Generallieutenant Graf Paul Schuwalow, Generalstabschef der Garde, hier eingetroffen und begeben sich demnächst nach Bulgarien. Vor einigen Tagen dürfte sich kaum etwas auf dem Kriegsschauplätze zutragen. — Ein in St. Petersburg eingrtroffenes officielleS Telegramm vom Kriegsschauplätze vor Plevna vom 2. d. meldet: Gestern und heute besichtigte der Groß fürst Nikolaus mit dem Fürsten Karl von Rumänien und dem General Totlebcn alle russischen und rumäni schen vorgeschobenen Stellungen und die Batterien. Alle Arbeiten, sowohl die russischen, wie die rumänischen, sind weit vorgeschritten. Die Türken erwidern das Feuer nicht. Auf den übrigen Punkten des Kriegs schauplatzes ist Alles ruhig. — Stach einer der „Polit. Corr." aus Bukarest vom 3. d. zugegangenen Meldung, ist seit dem 1. October eine größere Bewegung in der russisch-rumänischen Armee bei Plevna wahrnehmbar, welche theils durch Truppenverschiebungen, theils durch Positionsablösung hervorgcrufcn zu sein scheint. Bei den meisten bisher durch größere Verluste geschwächten Regimentern sind die Ersatzmannschaftcn fast vollzählig und ebenso die für die Armee vor Plevna bestimmten Verstärkungen eingerückt. General Totlcben ist hauptsäch lich deshalb zum Generalstabschef der Armee des Fürsten Karl von Rumänien ernannt worden, um die dieser Armee zugefallenen Geniearbciten vor Plevna zu leiten. Letztere dürften noch mehrere Tage in Anspruch nehmen, bevor zur Eröffnung der Operationen geschritten wird. Inzwischen wird die Ruhe kaum die ersten Tage der nächsten Woche überdauern. — Aus Pera vom 2. October liegt der „Pr." eine vfficielle Depesche vor, welche von Grausamkeiten be richtet, welche in Turski-Jsvor, einem Dorfe nahe bei Orhanje, von Bulgaren und Kosaken an den dor- lndenschaftliche Verehrung gewidmet, und die Liebe des jungen Mannes für die Schauspielerin ermangelte weder der Reinheit, noch de- Adels. Er bewunderte die Tiefe ihrer Augen und dir Stirn voll Hoheit der tra gischen Schauspielerin. Er glaubte in ihnen die Leiden schaft, jene Ähnsucht ohne Ende zu lesen, welche sein eigenes Herz bewegte und ersülltr. Er widmete ihr sein Leben. Er beging deshalb all' dir Thorhettrn, wrlche Jrnr krnnzrichnen, dir in Schauspielrrinnen odrr Königinnen vrrltebt sind. Nachdem er Mary Gerald auf seinem Sitze im Theater leidenschaftlich applau- dirt hatte, erwartete er sie an der Thüre, durch welche dir Schauspieler das Theater vrrlassrn, sah, wie sie sich in ihren Wagen warf, und zog sich beglückt zurück, drnn es genügte ihm, das Rauschen ihre- Kleides ge- Hirt zu haben. Des Nachts schrieb er an sie Gedichte und sehr beredte Briefe in Prosa, welche er nie ab- srndrte. vis zu ihr zu dringen, ihre Hand zu berühren, sich an ihrem Anblicke zu berauschen, an ihren Worten, an ihrrm Athrm, ihr ergebener Freund zu werden: das bildetr fortan seinen einzigen Gedanken. Durch welch«- Mittel konnte er zum Ziele gelangen? Fern lag ihm jedes, welche- seine Liebe hätte erniedrigen können. Er beschloß de-halb, ein Drama zu dichten, welche- eine Jur orientalischen /rage. Cetinje, 3. October. Ein Telegramm der „Polit. Corr." meldet, daß vorgestern ein mehrstündiger blu tiger Kampf in Cronitza bei Sutornan stattgefunden hat. Starke Abteilungen türkischer Irregulärer ver suchten in Montenegro einzudringen, wurden aber blutig abgewiesen. Die Montenegriner hatten in diesem Kampfe 6 Todte und 10 Verwundete. Die Türken ließen mindestens die dreifache Anzahl von Todten auf dem Kampfplatze zurück. * Buda-Pest, 3. October. Wie Klapka, so protestirt nun auch der ungarische Reichstagsabgeordnete I. Helft) in hiesigen Blättern gegen die Nachrichten, welche seinen Namen mit den siebcnbürger Vorgängen in Verbindung brachten. Dem „Közvelemeny* zufolge waren die Projectanten und Faiseure zum größten Theil Polen, die in einem hiesigen Kaffeehause ihre Rendez vous hatten und sich Personen gegenüber, die sie ins Vertrauen zu ziehen suchten, bald mit Zuschriften des türki schen Kriegsministeriums, bald mit Telegrammen Klapka's legitimirten. Als die ersten Gerüchte über das Unter nehmen auftauchten, sei die Mehrzahl von ihnen aus Buda-Pest verschwunden. Die „Bud. Corr.* will wissen, daß zwei ganz verschiedene, aber parallel gehende Schmuggeleien entdeckt wurden. Nur der kleiner« Theil 'per Waffen sei für die Szeklerlegion bestimmt gewesen; der größere, der von ganz anderen Leuten an ganz andere Individuen adressirt worden, sei für Rumänien bestimmt gewesen. Die für die Szekler bestimmten Waffen seien englisches Fabrikat gewesen und direct aus England gekommen; die anderen seien österreichi sches Fabrikat und in Wien aufgegeben worden. Die Namen der Ausgeber seien bisher nur zum Theil be kannt. Der „N. fr. Pr." entnehmen wir Folgendes: Helfy richtet an den Redactrur des „Egyetertes" ein Schreiben, worin er mittheilt, daß seit gestern Abend 6 Uhr seine Wohnung von 4 Panduren bewacht werde, welche ihn am Ausgehen hindern. Helft) richtete ein Schreiben an den Overstadthauptmann, in welchem er Aufklärung verlangt, erhielt aber keine Antwort. Heute Morgen erschien die Frau Helfy's beim Präsidenten dcs Abgeordneten Hauses, Ghyczy, und erstattete dem selben die Anzeige; eine Stunde später erschien Helft) selbst im Abgeordnenhause, hinter ihm 2 Polizisten in Civil. Die Affaire, welche mit dem Szeklerputsch in Verbindung, gerabch wird. Zu Beginn oer heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses erhob sich Ludwig Mocsary (äußerste Linke) und sagte: der Schönheit und dem Talente der Mary Gärald würdige Rolle enthalten sollte. Die Rolle der Frödä- gonde, welche Philipp zum Mittelpunkte des Stückes machte und auf welche er die größte Sorgfalt verwen dete , schien ihm geeignet, dem eigenthümlichcn Talente, dem Reize und der tragischen Gewalt der Mary Görald zu entsprechen. Als er demnach das Stück beendet hatte, entschloß er sich, Mary Gerald zu schreiben und sie zu bitten, die Vorlesung des Stückes anzuhören; er hütete sich aber, die geringste Anspielung aus seine Empfindung für die Schauspielerin zu machen. Diese, vielleicht neu gierig gemacht durch die aristokratische Unterschrift des Briefes: „Boisvillirrs de la Roche-Ermrl", antwortete mit einigen aus ihre Karte geschriebenen Worten, daß sie den Antor des anderen Tages um fünf Uhr erwarte. Diese Antwort versetzte Philipp in einen förmlichen Rausch. Des anderen Tages begab er sich, sein Manu- script unter dem Arme, um fünf Uhr in das Haus, dessen zweiten Stock Mary Görald zu bewohnen geruhte. Als er den Portier befragte, glaubte er in den Mienen desselben den Ausdruck eines geheimnißvollen Wesens, das nicht frei von Ironie war, zu erblicken. Er stieg klopfenden Herzens die Stiege empor. Vor der Thüre der großen Künstlerin angelangt, vermochte er kaum seiner Aufregung Herr zu werden. Endlich zog er an der Glocke. Der Geruch einer guten.jKüche, welcher ihm in dem Augenblicke, als man die Thüre öffnete, rntge- arndrang, kam ihm an diesem heiligen Orte etwas selt sam vor, hatte indessen das Gute, daß er Philipp wie der auf die Erde zurückführte. Eine junge Kammerfrau, deren hübsche-, nur etwas hochmüthiges und unbrweg- ltches Gesicht eine Art wett vorgeschrittener Erfahrung kenn»eichte, empfing ihn. Sie bettachtete kalt die Katte, welche er ihr übergab, führte ihw dann, ohne zu sprechen, ^livb: . . I« Ulirb in eine Art Vorzimmer und trug die Katte in ein be- nachbattes Zimmer. Philipp vernahm mehrere Stimmen, dann plötzlich den Ausdruck von Heiterkeit, welchem Schweigen folgte. Die Kammerfrau kehrte zurück und indem sie die Thüre des Salons vor dem jungen Dich ter geöffnet hielt, machte sie ihm begreiflich, daß er ein treten könne, wenn dies in seinem Begehren liege. Der Salon Mary Görald's entsprach, obwohl er Nein war, ziemlich den Ideen, welche sich Philipp über dieses Heiligthum gebildet hatte. Eine Lampe, welche jener einer Kirche ähnlich war, erhellte schwach das dunkle Zimmer. Gold und Seide, großblättrige exotische Blattpflanzen, durchdringender Geruch von Blumen und eine auf einem Divan halb liegende weiße Gestalt: so hatte er sich die Künstlerin und ihre Umgebung gedacht. Woran er aber nicht gedacht hatte, das war eine Gruppe von drei oder vier Herren verschiedenen Alters, welche in diesem Bilde einen unrrwünschten Platz gefunden hatten. Die Anwesenheit dieser Zeugen war für ihn indessen nicht ohne Nutzen. Das zweideutige Lächeln dirser Herren tönte noch in seinem Ohre und weckte seinen Stolz. Er trat deshalb zwar ein wenig blaß und etwas durch das Manuscript, welches er unter dem Arme trug, genitt, im Ganzen aber mit jener Hoheit eines Prinzen auf, durch welche er das Herz der armen Jeanne erobert hatte. Weniger empfänglich als diese, warf Mary Gerald auf den jungen Mann einen Blick von ganz außerordentlicher Gleichgiltigkeit. Kaum daß sie ihn mit einer Beweguna de- Kopfe-, als ob er Stoffe zum AuSsuchtn gebracht hatte, grüßte. Sie trug ihm an, sich niederzusetzen, worauf sie ganz ruhig ihre Un terhaltung mit den anwesenden Herren fottsctzte. Phi lipp bemerkte nicht ohne Erstaunen, daß sic heiter war und scherzte. Die Art und Wrisc ihre- Gespräche- war kurz und vrrttaulich. Dir sprach ohne Zusammenhang, Pascha- gerichtet. Der General Lori- -Mclikow commandirte. Die den Schlüssel Mukhtar s bil dende Position, von nur einem einzigen Bataillon vrrtheidigt, wurde von drei Seiten angegriffen, genommen und das ganze Bataillon aufgerieveu. Die Türken versuchten, die Position wiederzuneh- men, wurden aber zurückgeworfeu. Die Nüssen verloren 1 SW Todte und Verwundete und bivoua- kirtrn auf den eroberten Positionen. Der Wieder beginn deS Kampfes wird erwartet. General LoriS-Mrlikow beabsichtigte, Mukhtar von Kars abzuschneiden, und wußte die Türken über seine Bewegungen zu täuschen. Ein Telegramm aus Moskau bestätigt, daß nach dem Eintreffen der russischen Verstärkungen am 2. Oktober der Angriff gegen Mukhtar Pascha läugS der ganzen Linie heftig begonnen hat und bis jetzt durchaus erfolglos war. Der Zweck dieses Angriffs ist, den Gegner von Kars ab zur Grenze hivzudrängeu. Innor»t««»uu»bm« »uv^Lrto- /»> L«-l»ncktektee, OoulMw-iooär ü« Uroaüosr Journal-; Sa»d«U->»rU» Vla» kraatear»». H.: L UarUa-Vt«o-8ai»darg. kraz-l^tvatz kranLtarr ». H. Uiwcdin: . Lc^jotte,' Urs-Ian: L. Äan-en'» Uürt-au; OkaouUr«: />>. rranktarr ». N.: Z. u. t). Luobk , S»rUr»: /»v-D , Uaiuw,» : 6. Lcküratee, r»rt» -U»rUn rraaktnrt a ».-Statt^arr: L vo, SudmU: Vt«: AI. t-ppettt. Uvruungvdorr tcüuiHl LrpsSition 608 ttrvnlluer ^o«rn»l», OrvvävQ, Aviugvrvtnuws Xo. 20. Personaleinkommensteuer vor der Einschätzung der selben an. (Vgl. den Sitzungsbericht unter „Tages- geschichte".) Buda-Pest, Mittwoch, 3. Octobrr, Abends. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung deS Abge ordnetenhauses thrilte der Abg. Mocsary dem Hause mit, daß der Abg Helfy polizeilich über wacht werde, und richtete an den Präsidenten die Aufforderung, hierüber Information einzuholr». Nachdem der Ministerpräsident Tisza hierauf erwi- dert hatte, daß die polizeiliche Uebrrwachung Helfy's ohne sein Wissen erfolgt sei, erklärte Helfy, daß er, da er sich nicht frei fühle, von der beabsichtigten Interpellation bezüglich deS vereitelten sieben- bürger Putsches abstehe. Inzwischen hatte der Ministerpräsident TiSza die zur Bewachung Helfy's vor dem Abgeordnetenhause ausgestellten Polizeibeamten entfernen lassen und erklärte schließlich, daß Helfy vollkommen frei sei. (Vgl. die Rubrik „Zur orientalischen Frage") Bukarest, Mittwoch, 3. October. (Tel. d. Polit. Corr.) Im russischen Hauptquartier war man schon seit einiger Zeit von der geplanten ungarisch - polnisch - türkischen Freischaarendivifion unterrichtet, deren Zielpunkt Kalarasch zur Her stellung einer Verbindung mit Silistria sein sollte, um von dort auS Strrifzüge zur Zerstörung der Eisenbahn zu unternehmen Lon russischer «eite waren alle Vorkehrungen getroffen, um die projec- tirte Diversion zu vereiteln. Bukarest, Mittwoch, 3. Oktober, Abends (Tel. d. Dresdn. Journ.) DaS Regiment „Finnland" pasfirte heute Bukarest. IW griechische Freiwillige find heute früh von Bratta nach Griechenland abgereist. Die Bewegung in Transsilvanien beginnt die Aufmerksamkeit der Regierung zu erregen. Die Subskription der rumänischen Regierung auf Waffenlieferungen dauert fort. Da- Wetter in Bulgarien ist besser. ES bestätigt sich, daß die Türken da- Feuer gegen Plevna nicht erwidern. (Vgl. die Rubrik „Zur orientalischen Frage".) Konstantinopel, Mittwoch, S Oktober. (Reuter'- Office.) Reuf Pascha ist zum Oberbe fehlshaber der Armee im Balkan und Suleiman Pascha zum Oberbefehlshaber der Donauarmee ernannt worden. Mehemed Ali Pascha soll zu- rückberufen sein. Konstantinopel, Mittwoch, 3. Oktober, Abends. (Tel. d. Dresdn. Journ.) Der Comman- dant von Philippopel, Ibrahim Pascha, hat die in den benachbarten Ortschaften von Bulgaren belagerten Muselmänner mit 2 Divisionen befreit uud nach Philippopel gebracht. Die Truppen marschirten sodann gegen Karlova und bombar- dirten die Stadt, nachdem die Muselmänner die selbe verlassen hatten. Die Bulgaren sandten Notable ad und boten ihre Unterwerfung a«, welche angenommen wurde. Fazli Pascha ist am Montag von Suchum- Kaleh (Kaukasien) abgereist, um den Oberbefehl über eine Division an der Donau zu übernehmen- Vom asiatischen Kriegsschauplätze meldet die „Agence HavaS" von einer großen Schlacht bei KarS in der Gegend von Ani, in welcher die Russen unter der persönlichen Führung deS Groß- fürsten Michael geschlagen worden sein sollen. Bon Seiten der Regierung liegt noch keine Nach richt hierüber vor. Karajal, Mittwoch, 3. Oktober. (Tel. d. Daily News ) Am gestrigen Morgen wurde rin all- gemeiner Angriff gehen die ganze Linie Mukhtar Dresden, 4. Oktober. In verschiedenen hiesigen Blättern wird Bedauern darüber ausgksprochen, daß angeblich infolge einer Entschließung de» königl- Mini sterium- de- Innern die kunstgeschichtlichen Vor träge de- Herrn Prof. vr. Hettnrr btt der königl. Kunstakademie »n«"" —" NekgraphWe Nachrichten Wien, Mittwoch, 3. Octobrr, Abend-. (W. T. BI Da- Abgeordnetenhaus nahm heute bei der Lerathuna der Einkommensteuervorlage, unter Ablehnung aller anderen Anträge, mit 117 gegen 83 Stimmen den Antrag auf Contingentirung der Helfy richtete an den Letzter« einen Brief, erhielt jedoch bi» zur Stunde kein Wort der Aufklärung. Er machte sodann einen Spaitergang. r vo« de« Individuen blieben vor dem Hause, 2 folgten dem Abgeordneten aut Schritt und Tritt. Unser College versuchte es, persönlich den Stadthauptmaun aufzusuche«, jedoch vergeblich. Dieser Vorgang, hohe» Hau», iovolvirt nicht blo» eine craffe Verletzung der persönlichen bürgerliche« Freiheit, sondern auch der Immunität der Abge ordneten. (Allgemeine Zustimmung) Ich richte daher an da» Hau» die Bitte, e» wolle de« Präsidenten ermächti« Sache streng zu untersuchen und, wenn uöthft rincr besonder« Sitzung Bericht zu erstatten."
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite