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WiMmMÄgebla« Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und Dar „Wilsdruffer Tageblatt" erscheint werktags nachm. lUhr. BezugLpr. monatl 2RM. frei HauS, bei Postbestellung I.M RM. zuzügl. Bestellgeld- Einzelnummer 10 Rpf. Alle Postanstalten, Postboten, unsere Austräger u. Geschäftsstelle »chmen zu jeder Zeit Be- . ftellungen entgegen- Im Salle höherer Gewalt oder Wochenblatt für Wllsdrusf u. Umgegend sonstiger Betriebsstörun. Sen besteht kein Anspruch auf Lieferung der Zei ¬ tung oder Kürzung des Bezugspreises. 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Japan ist dabei, seinen militärischen und wirtschaft lichen Einfluß in Nordchina zu verstärken und zu sichern. Zwar werden die fünf nordchinesischen Provinzen Hopei, Schantung, Schansi, Tschachar und Suijuan die politische Oberhoheit der Nankingregierung auch formal weiterhin anerkennen, aber die dem Autonomen Ausschuß Nord chinas zugeteilten japanischen Berater werden schon dafür sorgen, daß die linke Flanke des mandschurischen Staates genügend militärisch und wirtschaftlich gesichert wird. Die imperialistischen Bestrebungen Japans sind ja eigentlich schon lange kein Geheimnis mehr. Brachte der historische Vertrag vom 23. März 1935 die Ostchinabahn in japanischen Besitz, so beweist Japans Vordringen in Nordchina, daß, da die Basis „innere Mongolei" Su schmal ist, eine weitere Flankensicherung und Organisation des Widerstandes gegen Sowjetrußlands Vordringen in Ostasien unerläßlich ist. Denn Japans Interessen werden, wie jeder Blick auf die Karte zeigt, don der russischen Zange, die ihre Hebel zwischen Wladi- tvostok und der äußeren Mongolei hat, bedroht. Japan läßt sich Zeit, um sein weitestes Ziel, „Asien den Asiaten", zu erreichen. Mit unbeirrbarer Hartnäckig keit geht das japanische Militär vor. Korea, Dschehol Und Tschachar waren die ersten Etappen auf dem japa- Uischen Vormarsch in Ostasien. Zu ihrer Eroberung brauchte Japan dreißig Jahre. Weder das zaristische doch das neue Rußland, weder der Völkerbund noch Amerika oder die europäischen Großmächte konnten diesen japanischen Vorstoß verhindern. Es kam nicht einmal zu einem Versuch. Zielbewußt setzt Japan jetzt seinen Weg weiter fort. Gegenwärtig sucht es Nordchina unter seinen Niachteinfluß zu bringen. Weiter tastet es sich nach Siam bor, das als letzter unabhängiger Staat zwischen Fran zösisch- und Britisch-Jndicn liegt, sowie nach Abessinien (japanische Baumwollpflanzungen), das als natürliche Bergfestung sich an einem der empfindlichsten Punkte des Europäischen Kolonialgcbietes befindet. Aber das sind wehr lockere kolonisatorische Fühler. Zunächst führt der Weg der japanischen Politik von Tschachar in die innere Mongolei, und von hier vielleicht weiter Nach Chinesisch-Turkestan und Tibet, die zweifellos die Schlüssel zum Besitz Asiens darstellen. . Aber das sind Gefahren, die sich erst am fernen Horizont der Weltpolitik abzuzeichnen beginnen. Die wilitärischen und politischen Agenten Japans arbeiten Zunächst daran, die japanischen Ausbreitungsmöglichkeiten w Mandschukuo, in Nordchina und in der inneren Mongolei zu vergrößern. Der Druck auf China wird sich dicht vermindern, und die Kriegsbereitschaft gegenüber °er Sowjetunion wird keine Einbuße erfahren. Die japanische Aktion in den fünf nordchinesischen Pro binzen Hopei, Schantung, Schansi, Tschachar und Suijuan stellt nichts anderes dar, als die politische Front gegen die Bolschewisten zu verlängern. Aber der wirtschaftliche Gesichtspunkt ist dielleicht noch stärker als der politische. Japan, ein industrialisiertes Land ohne eigene Rohstoffe, ein über völkertes Land, muß sich die ergänzenden Rohstoff- und Marktgebiete anderswo suchen. Es hat zu seiner wirt schaftlichen und politischen Ausbreitung den naheliegen den Weg auf dem asiatifchen Festland beschritten und setzt sihn sort. Die Japaner sehen 'für sich ein riesiges Tätig- ikeitsfeld hinter Tientsin, das der Erschließung harrt, und Isis verweisen dabei auf ihre Tätigkeit in Mandschukuo. lSie sprechen nicht von Okkupation oder Annexion — Iworauf das japanische Vorgehen doch letzten Endes hin ausläuft —, sondern sie verbrämen ihr imperialistisches Vorgehen mit so schönen Worten wie „wirtschaftliche ' Modernisierung" und „Erschließung" Nordchinas. Und die Chinesen? Und die Nanking regierung? Und Marschall Tschiangkaischek? Der Chinese beugte sich jedesmal dem japanischen Willen. - Do war es in der Mandschurei. So wird es in Nord china sein. Es spielt Wohl dabei auf chinesischer Seite die Erwägung eine große Rolle, daß Japans Eingreifen in Nordchina sich weniger gegen China als vielmehr gegen Sowjetrutzland und seine weltrevolutio nären Jd,en richtet und damit der Sache Chinas und der inneren Beruhigung dieses Landes dient. Der Chinese rechnet vielleicht auch damit. Sollten die Japaner bei einer russisch-japanischen Auseinandersetzung Sieger und dann in Mandschukuo und Nordchina Herren bleiben, dann wird einst die Zeit kommen — denn der Chinese rechnet nicht mit dem Augenblick, er denkt in Jahr hunderten und Generationen —, wo chinesisches Volks tum, das in diesen Gebieten ansässig bleibt, den fremden Eroberer, wie einst die Mandfchus, aufgesaugt haben wird. Das Volk Hai sich zum Führer bekannt, Bekenn' dich zum Volk und spende! 1 Uns-alle umschließt ein brüderlich Band: Dann geht auch die Bot bald zu Ende. Max Barthel. M!WWWWWW!Wtt!!WlWWVWW!UWWW^^^M^ „Wir MW jetzt Wst WM!" Or. Goebbels sprach zu S00OV Hamburgern. Gewaltige Kundgebung in der Hanseatenhalle. Auf einer Kundgebung von eindrucksvoller Wucht sprach Reichsminister Dr. Goebbels in der Ham burger Hanseatenhalle zu 50 000 Menschen. Schon seit Wochen waren alle Plätze der riesigen Halle ausverkauft. Vor der Halle und in den umliegenden Straßen stauten sich Zehntausende, die die Rede des Reichspropagandaleiters durch Lautsprecher hörten. Es wird immer eine gewisfe Schicht von ewigen Kritikastern geben, so betonte Dr. Goebbels in seiner Rede. Sie wissen auch heute wieder, wie man die Butterknappheit überwindet und wie man zu großen Mengen Schweinefleisch kommt. Die Zeit geht über diese Kritikaster hinweg. Sie wird gestaltet von Män nern, die ihren Namen in das Buch der Geschichte ein tragen und denen es gelang, das Volk für ihre Ideale zu begeistern. Das deutsche Volk ist wieder zur Besin nung gekommen, es hat sich wieder in den Kreis der Großmächte hineingestellt. Wir sind wieder eine souve räne und freie Nation. Mit Deutschland wird jetzt nicht mehr Politik gemacht, sondern Deutschland macht jetzt selbst Politik. Während die Welt in Unruhe liegt, während Krisen, Streiks, Aufstände und Revolutionen die Völker erschüt- tern, ist Deutschland eine Insel der Ordnung und eine Zelle der Disziplin geworden. Dr. Goebbels rechnete sodann mit den Leuten ab, die da sagen: Mit Hitler sind wir einverstanden, aber — die kleinen Hitler. Demgegenüber erklären wir: diese kleinen Hitler tragen heute noch das Gebäude der Partei und des Staates. Es kann nicht bezweifelt werden, daß Deutschland in seiner Geschichte niemals so viele mutige und idealistische Männer gesunden hat wie in den vergangenen Jahren. Die alten Partei genossen haben auf vieles verzichtet, nur um einem Ideal zu dienen. Sie kamen zu uns in einer Zeit, als es bei uns nichts anderes zu holen gab als Verfol gung und Gefängnis. Wir müssen uns daher da gegen verwahren, wenn der Spießer über diese Manner rrcyien will. Sie können heute angesichts des großen Aufbauwerkes des neuen Deutschlands sagen: Das ist unser Werk, wir waren die ersten Bataillone! Zur Butterknappheit erklärte der Reichspro pagandaleiter: Wir wissen alle, daß unsere Devisen vorräte zur Bezahlung der für die Arbeitsbeschaffung notwendigen ausländischen Rohstoffe gebraucht werden. Wenn wir fünf Millionen Volksgenossen wieder in Arbeit gebracht haben, so ist es klar, daß diese fünf Millionen auch mehr Nahrungsmittel kon sumieren. Würden wir dieses Mehr an Butter nun im Aus lande kaufen, dann müßten wir a^f die Einfuhr der notwendigen Rohstoffe verzichten und so die Arbeitsbeschaffung hemmen. Wir lehnen es ab, uns im Auslande Geld zu pumpen und dafür Butter zu kaufen, > um später der nächsten Generation die Schulden zu hinterlassen. Es wird auch in Zukunft nolwcndig sein, zeitweilig solche Einschränkungen auf uns zu nehmen, wenn beispielsweise eine Mißernte,sich ergibt. Wir haben aber den Mut, derartige Krisen zu überwinden, und wir haben nicht die Absicht, unsere großen nationalen Aufgaben zu vernachlässigen und die Nerven zu verlieren. Erst kommt die Freiheit, und aus der Freiheit entspringt eine hohe Kultur, nicht umgekehrt. Wir schaffen nicht nur für die Gegenwart, so fuhr Dr. Goebbels fort, sondern auch für die Zukunft, und unsere Nachwelt soll dereinst sagen: Sic haben anständig gehandelt. Sie haben auf das Wohlleben der Gegenwart zeitweilig verzichtet und haben damit die Existenz der Zu kunft gesichert! Das deutsche Volk weiß heute, daß wir keine eigenen Interessen, sondern nur die Interessen der deutschen Nation verfolgen. Das Volk hat die Über zeugung: Alles, was der Führer tut, tut er aus rein stem Herzen, und er wird es zum Erfolg führen. Unter stürmischem Beifall schloß Dr. Goebbels: Wir wollen unsere ganze Kraft dem Aufbau unseres Staates und Volkes widmen. I e d e r v o n u n s ist an seinem Platz für diesen Aufbau verantwortlich. Und wenn wir einmal zu Staub zerfallen, dann soll Deutschland leben und ewig weiterbestehen! AMW md Wmdi Mmrt auf die italienische Protestnote vom 11. November wird am Sonnabend veröffentlicht Im Verlauf von Besprechungen des französischen Ministerpräsidenten mit dem italienischen Botschafter Ce- rutti hat Laval den Wortlaut der Antwort der französischen Regierung auf die italienische Protestnote vom 11. November überreicht. Der Wortlaut wird, wie nun endgültig feststeht, am Sonnabend der Öffentlichkeit übergeben werden. Zu gleicher Zeit wird auch der Wortlaut der englischen Antwortnote veröffentlicht, die im Laufe des Freitag in Rom über reicht werden wird. Die französische Antwortnote umfaßt, wre man in gut unterrichteten Kreisen erfährt, etwas über zwei Schreibmaschinenseiten. Der Wortlaut soll in zuvorkom menden Ausführungen gehalten sein und keine neue politische Stellungnahme bringen. Das Schrift stück erkläre, daß von dem Augenblick an, wo, der Völker bundsrat und die Vollversammlung des Völkerbundes grauen als Angreifer erklärt haben, der Artikel 16 der Völkerbundssatzungen in Kraft getreten sei. In Anerkennung seiner Unterschrift habe Frankreich nicht anders handeln können, als sich den wirtschaft lichen und finanziellen Maßnahmen anzuschließen. Abschließend erkläre die französische Regierung in ihrer Antwortnote, daß sie indessen nicht die Hoffnung auf eine freundschaftliche Regelung aufgebe, die den Feindseligkeiten in Abessinien zu gleicher Zeit wie den Beschränkungen ein Ende bereite, denen sich Italien in folge der internationalen Sühnematznahmen ausge setzt sehe. Wie in unterrichteten Kreisen verlautet, wird die britische Antwortnote am Freitag entweder in Lon don oder in Rom überreicht werden. Die Antwort wird der französischen Note in Form und Inhalt ähnlich sein. Der Abfassung der Note ist ein Austausch vorausgegangen. Frankreichs Schaden durch die Sanktionen Milliarden jährlich. Die französischen WirtschaftsverbSnde fordern Abkürzung der Sühnemaß« nahmen. Die Zeitung der französischen Royalisten, die „Action Fran? ais e", fordert die französischen In dustriellen aus, ihre Wiedergutmachungsansprüche anzu- melden, wenn sie in Verfolg der Sühnemaßnahmen gegen Italien finanziell geschädigt werden. Der wechselseitige Wirtschaftsverkehr zwischen Frankreich und Italien werde auch nach der Beilegung des augenblicklichen Streitfalles nicht wieder in vollem Umfang ausgenommen werden können. Man müsse also mit mindestens zehn Jahren rechnen, ehe der normale Zustand wiederhergestellt sei. Wenn man den durchschnitt lichen Bruttoverlust auf jährlich 1N Milliarden beziffere, so ergebe sich ein Gesamiverlnst von 12 Milliar den Franken. Der französische Wirtschasts- und Zollausschuß, Der einen großen Teil der französischen Wirtschaftsverbände umfaßt, hat angesichts der Rückwirkungen, die die Sühnemaßnahmen auf die französische Wirtschaft haben, ein Schreiben an die französische Regie rung gerichtet, in dem er sie aufforderl, nichts unver sucht zu lassen, um die Dauer der Sühnemaß nahmen abzu kürzen und den Ausfall, der sich dar aus für die französische Wirtschaft ergibt, durch neue Ab kommen mit anderen Ländern wiedergmzumachen. Oie Tür für Verhandlungen offen? Mussolini hat in einer Nachtsitzung des Großen Faschistischen Rates einen großen Bericht über die mili tärische und politische Lage gegeben. Da eine amtliche Verlautbarung nicht herausgegeben wurde, nimmt man in Rom an, daß Italien den Weg zu weiterem diploma tischem Gedankenaustausch offenlasscn will. Während der Sitzung des Großen Faschistenrates hatte sich trotz des strömenden Regens eine große V üHs-