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abemuer Anzeiger Erscheint Dienstag, Donnerstag u. Sonnabend. Abonnementspreis ein schließlich zwei illustrierter achtseitigen Beilagen sowie eines illustrierten Witzblattes 1,50 Mk. Zeitung siie VMMdt, Seisttsdors) Min-u. WWsn Inserate kosten die Spaltenzeile oder deren Raum 10 Pf., sür aus- . wärtige Inserenten 15 Pf. Reklamen ) 20 Pf. Annahme von An zeigen sür alle Zeitungen. Obernaundorf, Hainsberg, Somsdorf, Coßmannsdorf, Lübau, Borlas, Spechtritz re. Mit verbindlicher Publikationskraft für amtliche Bekanntmachungen. Nummer 34. K-r«s»r«cher: Amt Deuben 2120 Donnerstag, den 20. März 1913. Kernsprecherr «mt Deuben 2120 26. Jahrgang. ein Höhenfeuer ab. vom 27. September 1898 «evgvn vn»vkvinK «Uv nLokstv kßummoi' »m TonnadvnU — Das rätselhafte Verschwinden des Herrn Fratzke in Mügeln, Inhaber eines Manufaklurwarengeschäftcs auf der Bahnhofstraße daselbst, wird vielfach besprochen. Vor ca. 14 Tagen unternahm genannter Herr einen Ansgang, von dem er nicht zurückgekehct ist. Sein Aufenthalt ist unbekannt. Dresden. — Der in der Rosenstraße wohnhafte, 71 Jahre alte Veteran Borrmann wollte seine in der Oststraße wohnhafte Tochter besuchen, fiel aber beim Ueberschreilen der Fahrbahn Plötzlich zu Boden und verschied in einem Haus flur, wohin ihn hilfsbereite Leute gebracht hatten. — Der sächsische Militärflieger Leutnant Meher v. 139. Infanterie-Regiment mit Oberleutnant Thieme flog von Döberitz b. Berlin über Potsdam, Beelitz, Treuenbrietzen nach Jüterbog. Die Landung erfolgte nach einstündiger Flug zeit glatt im Gleitflug aus 1200 Meter Höhe vor den Schup pen der Fliegerstalion in Jüterbog, die dort zu Zwecken ar tilleristischer Erkundung errichtet worden ist. — Der offizielle Empfang des Herzogpaares von Cumber land am Kaiserhofe findet am 27. März statt; Prinz Ernst August wird das Osterfest in Potsdam verleben. — Die deutsche Reichsregierung wird für die Verhaftung Dresden kommendes Aulo. Er erlitt einen Armbruch und mehrere andere Verletzungen. — Für die Wiederbesetzung der Kantorstelle in Kreischa sind folgende drei Herren vorgeschlagen worden: 1. Herr Kirchschullehrer Alwin Boden in Krippen, 2. Herr Kirchschullehrer Paul Rattloff in St. Egidien, 3. Herr Kantor Hans Friedrich August Forkhardt in Schmiedeberg. — Der Schulvorstand inQuohren wählte an Stelle des verstorbenen Lehrer Seyfert Herrn Emil Leibiger aus Morgenröthe-Naulenkcanz. Von der Abhaltung einer Probe hat man abgesehen. — Einen Auftrieb wie noch nie zuvor hatte der Dresdner Schlachtviehmarkt zu verzeichnen. Es wurden nicht weniger als 6822 Slück zum Verkauf angeboten; hiervon waren 3410 Schweine, 303 Ochsen, 321 Bullen, 349 Kalben und Kühe, 1202 Kälber und 1237 Schafe. Die Folge dieses kolos salen Auftriebes war, daß 132 Rinder, 45 Ochsen, 40 Bullen, 47 Kühe und 311 Schweine unverkauft blieben. — Eine aufsehcneregcnde Zwangsversteigerung schreibt daS Königliche Amtsgericht Schandau aus. Es handelt sich um die Privatgrundstücke des Hotelbesitzers Rudolf Sendig, welche sich auf dem Hochplateau bei Schandau befinden. Gleich falls wird auch der mit dazugehörige elektrische Aufzug mit ausgcfchrieben. Hotelier Sendig befindet sich schon seit längerer Zeit in finanziellen Schwierigkeiten. — Das sechsjährige Mädchen der Eheleute Müller in Berggießhübel hat sich, als es einen Knoten im Schnürsenkel der Schuhe öffnen wollte, mit der Schere dermaßen ins Auge gestochen, daß die Sehkraft erloschen ist. — Kleine Notizen. Das sechsjährige Söhnchen des Kaufmanns Albert Bieler tn Groitzsch wurde von einem Lastgeschirr überfahren und verschied nach wenigen Minuten in den Armen seiner Mutter. — In Goklscheina bei Leipzig wurde der 51 Jahre alte Gutsbesitzer Donner beim W?g- reißen einer Scheune von einer einstürzenden Mauer erschla- g e n. Ec war sofort lot- — In Großdrebnitz bei Bischofs werda brannte das Anwesen des Fabrikarbeiters Emil Schöne vollständig nieder. Außer dem Vieh konnte nichts gerettet werden. — In der Spree ertrunken ist daS 3jährige Töchterchen des Fabrtkschmiedes Scharmann in Bautzen. Das Kind war beim Spielen ins Wasser gefallen und von der eigenen Mutter selbst bald darauf herausgezogen worden. — In Chemnitz wurde der Musikmeister Weihbusch im 21. Utanen-Regiment bet voller Gesundheit von einem Ge hirnschlage betroffen, der seinem Leben sofort ein Ende machte. W. war erst 38 Jahre alt. — In Hetzdorf-Herrndorf ist der Gastwirt Krumbiegel einem Schlaganfall erlegen. — Der bei der Gasexplosion verunglückte Stickmaschinenbesitzer Dietzsch in Plauen ist seinen Verletzungen erlegen. — Zu dem Morde des Bergarbeiters Pfeifer in OelS- nitz i. E. wird noch milgeteilt, daß Pfeifer vom Spielen nach Hause kam, wo ihm seine Frau Vorwürfe machte. Darauf beging er dee Tat und erdrosselte sie. Der Mörder, welcher geflüchtet war, ist bereits verhaftet. — Festgenommen wurde in Bautzm ein 16jähriger Kaufmannslehrlittg, der am 14- März zum Nachteil einer erlang!, diesen Luftschiffiyp in England zu bauen. Athen. Sofort, nachdem er die schreckliche Kunde vom Tode des Königs erhalten, eilte Prinz Nikolas nach dem Hospital Papafina und teilte den dahinbeorderlen Offizieren mit erstickter Stimme unter dem Ausdrucke des tiefsten Schmer zes das Ableben des vielgeliebten Königs mit. Er forderte sie dann auf, dem neuen König Konstantin den Treueid zu leisten. — Der Ministerpräsident erließ eine Proklamation an hängt zu Jedermanns Einsichtnahme vom 22. März bis 10. April ds. Js- im Flur des Rathauses (1 Treppe) aus. Rabenau, am 17. März 1913, Der Bürgermeister. Auf Beschluß der Königl. Amtshauptmannschaft Dresden soll am 31. Mai d. I. ein vlumenlsg zum Besten der Tuberkulose-Fürsorge abgehalten werden, der sich auf den ganzen Kreis der Königlichen Amtshauvtmann- schaft Dresden erstrecken soll. Es werden nun hiermit junge Mädchen, die Lust haben, an dem betreffenden Tage Blumen zu verkaufen und sich in den Dienst der guten Sache zu stellen, gebeten, sich bei Unterzeichneter Sonntag, den 23. d. M. (1. Öfterfeiertag) zu melden. Die Einschreibegebühr betrügt 50 Pfg, Alles Nähere wird den jungen Mädchen noch bekannt gegeben. Frau San. Rat Or. Michauck, Rabenau. Kur Nab una fern Rabenau, den 19. März 1913. — Der König von Griechenland wurde am TienSlag nachmittag in Saloniki ermordet. Einzelheiten fehlen noch. — Durch die Ermordung König Georgs I. ist sein ältester Sohn, Kronprinz Konstantin, König von Griechenland geworden. Kronprinz Konstantin steht im 45. Lebenjahre; siine Gemahlin ist die Schwester unseres Kaisers, die nm 28. Oktober 1889 im Alter von 19 Jahren den jetzigen König von Griechenland heiratete. Der Ehe sind 5 Kinder entsprossen, darunter drei Prinzen und zwei Prinzessinnen. Der älteste Prinz und nun mehrige Kronprinz ist geboren am 20. August 1890 auf Schloß Dekeleia; er steht demnach im 23. Lebensjahre und heißt Georg. Geschwister des neuen Königs sind Prinz Georg, Prinz Nikolaus, Prinzessin Maria, Prinz Andreas und Prinz Christoph. Der Mörder heißt Schimos. — Am Palmsonntag erfolgte in unserer Kirche die E i n- segnung der Konfirmanden (44 Knaben und 44 Mädchen). Eltern, Lehrer und viele Gemeindeglieder waren Zeugen der bedeutungsvollen Feier. — Der Koufirmandenabend am Palm sonntag hatte den Amlshossaal gefüllt, ein Zeichen, daß diese Einrichtung von den Konfirmanden und deren Angehörigen begrüßt wird. — Der hiesige G-werbeverein und die Holzbildhauer- Innung veranstalteten ain Dienstag abend im Amtshof einen L i ch t b i l d e r - V o r t r a g, der gut besucht war. Ge wonnen war hierfür Herr Gewerbeschullehrer Jakob-DreSden, der in fesselnder Weise über die „Brüff.lcr Weltausstellung" sprach. Ec hat diese seinerzeit im Auftrage der Sladt Dres den besucht und eine Anzahl hübscher, größtenteils eigener Aufnahmen mitgebracht, die reiche Abwechslung boten und auf die Zuschauer den besten Eindruck machten. In schönen Licht bildern — schwarz und farbig — zeigte er von Brüssel und Umgebung die hervorragendsten, kostbaren Bauwerke, Kunst denkmäler, Sehenswürdigkeiten usw., ließ seine Zuhörer an einem Nuudgang durch die großzügig angelegte Weltschau teilnehmen, um ihnen zunächst die Ausstellungs-Gebäude der verschiedenen Nationen, und sodann das imposante deutsche Gebäude in Münchener Stilart mit den in demselben zur Schau gebrachten Erzeugnissen der gewaltig aufwärts streben den deutschen Industrie vor Augen zu führen und zu erläutern. Auch die Trümmerstätten der durch Großfeuer heimgesuchlen Ausstellung wurden gezeigt, bei welchem viele, leider nicht wie der zu ersitzende kostbare Gegenstände vernichtet wurden. Der inhaltreiche Vortrag fesselte und unterhielt die Erschienenen 2 Stunden lang aufs beste und fand warmen Beifall. Liegt auch die Zelt der Ausstellung etwas weit zurück, so gebührt den Veranstaltern doch Anerkennung, daß sie bemüht sind Un terhaltendes zu bieten. — Einen sinnigen Gruß zum Einzug brachte am Diens tag der Tharandter Schuldirektor seinem Kollegen, Herrn Direktor Reinicke, auf der „Höhe" durch den Gesang mehrerer Lieder dar. Aus frischen Kinberkchlen erklangen plötzlich und unerwarlet den Neueingezogenen vor dem Hanse „In der Heimat ist es schön" und andere Lieder entgegen. — Im Garten des Herrn Bruno Müller hier sieht ein Kirschbaum (Cocneliuskirsche) in voller Blüte. Bei der i scharfen Kälte in letzter Nacht dürften die Blüten erfroren sein. — Auf Spechtritzer Flur wurde am Dienstag abend ein in Spechtritz wohnender polnischer Taljperrenarbeiter beim ! Wildern abgefaßt. Durch Legen von Schlingen war es ihm l gelungen eine Häsin zu fangen. Als er nach Arbeitsschlüße — InHainsberg kam der 14jährige Konfirmand ' Willy Schneider auf der Rabenauer Straße unter ein von Zum Karfreitag. Er ist in Bethlehem geboren, Der uns das Leben hat gebracht, Und Golgatha hat er erkoren, Durchs Kreuz zu brechen des Tode? Macht. Ich fuhr vom abendlichen Strande Hinaus, hindurch die Morgenlande. Und Größeres ich nirgends sah Als Bethlehem und Golgatha. Wie sind die sieben Wunderwerke Der alten Welt dahingerafft, Wie ist der Trotz der ird'schen Stärke Erlegen vor der Himmelskraft! Ich sah sie, wo ich mochte wallen, In ihre Trümmer hingefallen, Und stehn in stiller Gloria Nur Bethlehem und Golgatha. O Herz, was Hilst es, daß du kniest An feiner Wieg im fremden Land? Was hilft es, daß du staunend sichest Das Grab, aus dem er längst erstand? Daß er in dir geboren werde Und daß du sterbest dieser Erde Und lebest ihm, nur dieses ja Ist Bethlehem und Golgatha. des Konsularagenten Müller von der mexikanischen Regierung eine besondere Genugtuung fordern. — Zum Kaiserpreis-Wettsingenin Frankfurt a. M. haben sich in diesem Jahre 43 Vereine mit 10 600 Sängern angemeldct. — Nach Meldungen aus Deutsch-Südwestafcika sind im nördlichen Ambolande an der Grenze von Portugiesisch-Angola ernste Unruhen ausgebrochen. — Als Sonntag abends der um 6,45 von Gera in der Richtung nach Saalfeld fahrende Personenzug die Hof wiesen passierte, wurde ein scharfer Nevolverschuß auf den Zug abgefeuert. Die Kugel durchschlug ein Fenster in einem Abteil 4. Klasse und verletzte den Arbeiter Müller aus Crimmla im Nacken. Das Geschoß stammt aus einem 6-Milimeter-Revolver. Von dem Täter hat man bis jetzt noch keine Spur. — Schwer verunglückt ist der Wirtschaftsbesitzec Roak aus Katschwitz bei Bautzen, als er sich auf der Heimfahrt von Bautzen befand. In der Nähe des Granitsteinbruches bei Stiebitz stürzte er so unglücklich von seinem Rade, daß er eine schwer Gehirnerschütterung, mehrere Rippenbrüche und andere schwere Verletzungen erlitt. Er wurde in bedenklichem Zustande nach seiner Wohnung gebracht. — Die vor Adrianopel liegenden Belagerungstruppen befinden sich nach dem Berichte eines serbischen Offiziers in einem überaus traurigen Zustande. — Im türkischen ! Ministerrate kam es zu stürmischen Szenen, da der Minister Halik Adik die Fortführung des Krieges verlangte. — Wie verlautet, hat in der Tschataldschalinie nach einem Angriff der Bulgaren ein größeres Gefecht begonnen. Nach amtlich veröffentlichten Meldungen hat bei Kassapköj ein Kampf stattgefunden, bei dem die Bulgaren zurückgeschlagen wurden. — Von mehreren Mächten, auch von Deutschland, sind neuerdings in Belgrad und Cetinje Vorstellungen er hoben worden, die vor unnötigem wetteren Blutvergießen warnen, da an der Entscheidung über Skutari durch ein mili tärisches Vorgehen nichts mehr geändert werden könne. Gleich zeitig ist auch verlangt worden, daß militärische Maßnahmen in Albanien überhaupt unterbleiben. — Die Insel Samos wurde von griechischen Truppen besetzt. — Die englische Regierung plant, nach einer ZeitungS- Meldung, die Errichtung eines besonderen Ministeriums für die L u f ts chi s f a hrt. — Das rumänische Kriegsministerium arbeitet an verschiedenen Gesetzentwürfen zur Erhöhung ^der Wehrkraft. — Die von der Stadt Dresden mit einem Aufwande von 600 000 M. erbaute Talgschmelze wurde eingeweiht. — Der Ausmarsch des gegen die Mongolei bestimm ten chinesischen Expeditionskorps hat begonnen. — Eine fran zösische Proviantkolonne verlor bei einem Zusammenstöße mit marokkanischen Banden 14 Tote und 35 Verwundete. — Die Bubgetkommission der f r a n z ös i s ch e n Kammer billigte den Bericht über den Gesetzentwurf wegen eines Kredits von 420 Millionen für die nationale Verteidigung. — Der englische Marineminister erklärte im Unterhause, die Ad miralität habe ein Parseval-Lustschiff bestellt, aber keine Rechte Bekanntmachung. seine Beute holen wollte, wurde er von der Gendarmerie ver- Der II. Nachtrag zum Regulativ über die Erhebung hastet und dem Amtsgericht Dippo^ einer Gemeiudeqewerbesteuer von Großbetrieben und Filialen! Anlaß der Jahrhundertfeier der Freiheitskriege von Großbetrieben in der Stadt Rabenau brannte der Turnverein in B o r l a s am Montag abend Dresdner Firma 500 Mark unterschlagen hatte und damit'das Volk, indem er dieses von der Trauerbotschaft und dem geflohen war. Ec hatte das Geld in leichtsinniger Weise bis!Treueid der Offiziere in Kenntnis setzte. auf 140 Mark veipraßt.