Volltext Seite (XML)
Tageszeitung un-Anzeiger sür DWol-tswal-e, Schmieöeberg u. A. - Bezugspreis: Für einen Monat 2.— mit Zutragen; rtnzelne Nummer 10 Rpfg. :: Gemcinde-Verbands-Dirokonto Nr. 3 :: i Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. 403 :: Postscheckkonto Dresden 125 48 :: ... Aetteste Zeitung des Bezirks Dieses Blatt enthalt die amtlichen Bekanntmachungen der Amlshauptmannschast, des Stadlrats und des " Finanzamts Dippoldiswalde Anzeigenpreis: Dt« 40 Millimeter breite ß MlllimeterzeUe 6 Rpfa.; !m Terikeil die 93 : Millimeter breike Mllltmeterzeile 18 Rpfg. : :: Anzeigenschluß: 10 Uhr vormittags. :: : :: Zur Zeit ist PreiÄiste Nr. 5 güttlg. :: h Montag, am 6. Dezember 1937 Nr. 284 103. Jahrgang Ä«S Ker Heimst ««K öem SaMentarr- Dippoldiswalde. Das Wochenende, der vergangene Sonnabend, stand ganz im Zeichen des Opferns. Gebefreu dige Hände öffneten sich, wenn ihnen, als am Tage der nationalen Solidarität die Büchsen Hingehalken wurden. Die führenden Männer von Partei und Staat gingen mit ihnen durch die Straßen und von Haus zu Haus und wohl gar nicht oder doch nur ganz selten begegnete ihnen jemand, dgr schon „gespendet hatte". Gern gab man auch ein zweites und ein drittes Mal. Das MHW und der Gedanke des Opferns hat in unserem Volke eben schon tief Wurzel geschlagen. Dabei war infolge des leichten Regens, der gegen 4 Uhr, gerade zu Sammelbeginn einsehke, der Verkehr nicht besonders stark. Wie schon vorher gemeldet, sammelten auf dem Obertorplatze Kreisleiter Freund und Amtshauptmann Freiherr von Miltitz, auf dem Markte Ortsgruppenleiter Preußer und Bürgermeister Hummel, auf dem Kirchplatze Sturmbannführer Hauswald. Aber außer ihnen hatten sich noch viele von Partei und Staat zur Ver fügung gestellt. Geldstück auf Geldstück fiel in die Büchsen, die beim Schütteln rasch den Hellen Ton verloren und den dumpfen Ton stark gefüllter Büchsen hören ließen. Gegen 320 Mark war das Ergebnis des Nachmittags. Am Abend wurde in den Gaststätten weiter gesammelt. Neue Männer sprangen ein und erhöhten das Sammelergebnis. Es betrug für unsere Stadt insgesamt 348.8V NM. Das Ergebnis im Kreise war 3537.03 NM. gegenüber 2872.1V NM. 1936, das sind über 20 Prozent mehr als im Vorjahre. Solches Ergebnis gibt allen, die Sammeln durften, rechte Weih nachtsvorfreude und hilft vielen in der Not, ist aber auch ein schönes Zeichen von Opferfreudigkeit der Volksgenossen unseres Kreises. Dippoldiswalde. Der 2. Advent war ein Sonntag, an dem man gar nicht recht wußte, was er uns eigentlich brin gen wollte. Ein rauher Wind ließ auf Schnee hoffen, die allgemeine Temperatur stand dem aber entgegen. Wer hoffte, daß man einen kleinen Spaziergang unternehmen könnte, den trieb der Schmutz auf den Wegen außerhalb der Stadt bald wieder heim. Denn die letzten Tage hatte war- mep Regen allen Frost aus der Erde geholt. Auch im Ge birge hatte es getaut. Das bewies die Weiherih, die ziem lich viel Wasser zu Tal führte. Die Niedrigwasserrinne war bis an die äußerste Grenze angefüllt und auch der Mühl graben noch stark angespannt. Die Sportler, die morgens und vormittags ins Sporlparadies fuhren, kamen schon bald wieder zurück. Es war ihnen keine volle Freude dort be schert gewesen. Manche hatten sich schon gar nicht erst hin auf bemüht. Infolgedessen war auch der Verkehr auf der Reichsstraße nicht übermäßig stark. Vor allem am Abend war er gegenüber den Vorsonntagen schwach. — In der Mittagsstunde fand unsere Stadt Erwähnung im Rundfunk. Heber den Leipziger Sender sprach von 11,10 bis 11,30 Uhr Dr. Herbert Roth über die Schätze altertümlicher Baukul- tur, die unsere Stadt in der Stadtkirche, dem Rathaus, dem Schloß und vor allem der Nikolaikirche beherbergt, die er als „das kostbarste Baudenkmal von Dippoldiswalde" be zeichnete. Auch der Barbarakapelle widmete er freundliche Worte. Dippoldiswalde. Heule früh ist vor der Kreisleitung mit den Erdarbeiten für den „Platz der SA" begonnen worden. Dippoldiswalde. Rasch tritt der Tod den Menschen an! Geste n ra hmlttag durcheilte die Stadt die Trauerkunde, daß S;ar'assen-Kassierer, Verw.-Inspektor Martin Wehnert in Dre-d.n x« torben sei, den man noch tags vorher seinen Dienst erledigen sah. Als er am Sonnabend von der Wohnung seines verheirateten Sohnes in Radebeul sich zu einer Auf führung in die Fleischer,sche Aufbauschule, dir sein zweiter Sohn angehmt, begeben wollte, wurde ihm im Autobus übel. Auf der Sanilütswache am Neustädter Bahnhof traf ihn ein Gehirnschlag, an dessen Folgen er am Sonntag morgen im Friedrichstadter Krankenhause starb. Martin Wehnert, am 0. 8. 1883 in Großröhrsdorf geboren, kam am l7. 12. 1006 als Stadt- und Sparkassen-Kontrolleur nach Dippoldiswalde und wurde, als deren Kassierer infolge des Vereinsbank-Kon- lurses seines Amtes enthoben wurde, am 1. Mat 1012 Kassierer der Spar- und Girokasse. Bei der späteren Teilung in der Kasscnverwaltung übernahm er die der Sparkasse. Hier hat va; Selenntnis der Nation Sammelergebnis um 35 A Das Neichsministerium für Volksaufklärung und Pro paganda gibt bekannt: Das vorläufige Ergebnis der vicsjährigen Samm lung am „T a g e der Nationalen Soltvari- t ä t" im ganzen Reiche beträgt: RM. 7 655 478,48 Im Vergleich dazu betrug das Ergebnis des Jahres 1936 RM. 5 662 279,19. Gegenüber dem Ergebnis des Jahres 1936 bedeutet das des „Tages der Nationalen So lidarität" 1937 also eine Steigerung um Reichsmark 1993197,30 oder um 35,2 Prozent. Das Ergebnis dieses Jahres wird sich noch weiter erhöhen, da einige Teilcrgcb- nisse zur Stunde nicht endgültig vorliegcn. Das Ergebnis des Jahres l935 betrug Reichsmark 4 084 813,45, das des Jahres 1934 Reichsmark 4 021 000. Der Tag der Nationalen Solidarität war wieder im ganzen Reich ein voller Erfolg. In Stadt und Land stan den Männer und Frauen mit der roten Sammelbüchse, um für das Winterhilsswerk zu sammeln. Wie in den Vor jahren, so war auch in diesem Jahr die Gebesreudtgkeit von alt und jung, von arm und reich wieder sehr groß. Einzigartig war wieder für die Reichshau t - stadt der Tag der Nationalen Solidarität. 7000 Män ner und Frauen hatten in der Reichshauptstadl mit den v. H. mehr als im Vorjahr j roten Büchsen des Wintcrhilfswerks ihre Sammelposten bezogen. Hier, in der Millionenstadt Berlin, waren der größte Teil der Mitglieder der Reichsregierung und viele die namhaftesten Männer und Frauen von 1 ^uhne, Film und Kleinkunst, die bekanntesten Federn der ! Presse, auf den Straßen, umgeben von einer unüberseb« ! baren, nach Zehntausenden, nach Hunderttausenden zählen- i ^"Menschenmenge. Im Verein mit den zahlreiche!, . Musikkorps der Wehrmacht und der Polizei sowie den Musikzügen der SA., SS. und des NSKK. wurden die ! Straßen zum Schauplatz eines Festes schönster Volksver bundenheit. Sachse» au zwetter Stelle! Mit fast sprichwörtlicher Regelmäßigkeit wiederhol» sich bei jedem Großeinsatz des deutschen Volkes das Bild^ daß der Gau Sachsen sich mit dem Erfolg an der Spitz« oder in der Spitzengruppe der Gaue befindet; mit berechn tigtem Stolz können wir das feststellen. So gab auch dass Sammelergebnis am Tag der Nationalen Solidaritäij i wieder den Beweis, daß die Volksgenossen im Gau Sach-* s sen den Führer in seinem gewaltigen Hilfswerk, wie auchl > in jeder anderen Aufbauarbeit, rückhaltlos unterstützens und ihm folgen. l , Im Gau Sachsen stellte sich das Ergebnis auf RAI j 547984,28 gegen RM 388 724,60 im Jahr 1936, 293 486,9Ä I Reichsmark im Jahr 1935 und 284 000 RM im Jahr 1934« In diesem Jahr wurde die höchste Steigerungsziffer gegen» j das Vorjahr von rund 160 000 RM erreicht! > I Was kann wohl die einmütige Geschlossenheit! er dann die schwierigen Arbeiten der Jnflationsfolgen, die der Aufwertung durchzuführen gehabt. Er war ein tüchtiger und umsichtiger Kassenbeamter, ein guter, hilfsbereiter Kamerad, ein lieber Mensch mit offenem Sinn und geradem Charakter. Sein Tod hat eine tiefe Lücke gerissen, nicht nur im Kameraden kreise der Beamten des Rathauses, auch in dem des MGV. „Elbgausänger", wo er immer gern und freudig mitwirkte. Im deutschen Liede fand er seine Erholung. — Bürgermeister Hummel versammelte heute früh vor Arbeitsbeginn die Beamten und Angestellten des Rathauses am Arbeitsplätze Wehnerts und legte jeinrn Blumenstrauß mit Schleife an dieser Stätte nieder, während man dem Heimgegangenen eine Minute stillen Gedenkens widmete. Dippoldiswalde. Eine umfangreiche Tagesordnung erwartete die Mitglieder des Grund- und Hausbesitzeroereins Dippoldiswalde u. U. in der Versammlung am vergangenen Sonnabend im Roten Hirsch, war doch seit dem 14. August keine Versammlung mehr abgehalten worden, besonders, weil, wie der Vereinsführer Burkhardt ausführte, neue Satzungen zu erwarten waren. Für den Reichsbund waren an erst r Stelle neue Satzungen erlassen worden, der wiederum neue Satzungen für die Vereine und Verbände erließ, die bis 13. 0. angenommen sein sollten. Nach einem Rundschreiben war i dann aber dieser Termin wiederkausgesetzt worden, weil noch verschiedene Fragen, besonders betr. Eintragung in das Ver- ! emsregister zu Äären sind. Nun ist zwar noch kein weiterer Termin genannt worden, doch fiel de Verei isleiter nun mehr eine Versammlung für nötig. Er las dann die neuen Satzungen vor, die nur wenig Aenderungen gegenüber den bisher geltenden vorsehen. Da noch ein Rundschreiben zu er warten ist, konnten Beschlüsse nicht gesoßt werden. Von einer , Vereinsleiter-Sitzung vom 28. 8. wurde die Niederschrift ver- j lesen. Man hatte sich dort mit den Satzungen, der neuen ! Grundsteuer, der Preisstop-Verordnung u. a. besaßt. Eine Bez.- ' Versammlung am 26. 0. in Possendorf war von etwa 300 , Personen besucht. Wir berichteten bereits über diese Versamm- , luvg. Vom 25. — 20.0. tagte in Köln der Reichsbund; die j geplante Großkundgebung sand aber nicht statt, weil ver- , schiedene Redner wegen der Anwesenheit Mussolinis in Berlin ! nicht kommen konnten. In einer Landesausschuß-Sitzung in j Dresden am 3l. 10. sprachen Kreisleiter Walter und Dr. § Knorr, Gauamtsleiter des rassepolit. Amtes. Die Rede des , letzteren hat Abdruck in der Vereinszeitung gefunden. Einige weitere Einladungen zu Veranstaltungen gaben Anlaß zu der Bitte, wenn auf solche der Vereinsleiter zum Besuch ausfordert, ihnen auch recht zahlreich zu folgen. Vielfach wird im Einheits mietvertrag, abweichend vom früheren, auch die Unterschrift der Ehefrau gefordert. Warum das geschieht und welche Folgen das hat, behandelte einfArtikel, den der Vereinsletter vortrug. Als letzten Tagesordnungspunkt behandelte der Vereinsleiter die Zahlung von Zuschüssen der Landrsbrandkasse für Schorn stein-Instandsetzungen. Es steht noch ein annehmbarer Betrag für dieses Jahr zur Verfügung. Mit einem Antrag auf Form blatt in doppelter Ausfertigung muß Hausertragsrechnung auf ein Jahr, Kostenanschlag, Zeugnis vom Bezirks Schornstein fegermeister, sowie baupolizeiliche Genehmigung und letzter Einkommensteuerbescheid usw. beigefügt werden. Auch Nicht mitglieder des Vereins bekommen Zuschüsse, aber auch hier nur durch Vermittlung der Ham- und Grundbesitzervereine. Gewährt werden im allgemeinen an Zuschüssen 500/o unter, 250/0 über Dach der Kosten. Bezirks-Schornsteinfegermeister Hille sprach auch hierzu, sah aber in der Höhe von 25 0/0 des Zuschusses noch nicht die Möglichkeit zu Reparaturen, da die übrigen 75 0/0 meist nicht da sind. In Dippoldiswalde werde ein Umbau von Essen nirgends in Frage kommen, auch auf dem Lande seien nur noch wenige schlechte Essen vorhanden. Doch liegt dann immer eine große Bedürftigkeit vor, weswegen noch nicht geboi 1 wurde. Dem hielt der Vereinsleiter entgegen, daß bei wirklich!r De ürftigkeit weit mehr als 25v/a Zuschutz gewährt werdm. Im Anschluß hieran sprüh noch Vereins- m'tglied Oppelt über Luftschutz (Selbstschutz), womit die Sitzung zu Ende ging. — Der heutigen Gesamtauflage liegt eine Extrabeilage oonl Albert Rehfeld und Hinzelmann, Dresden, bei. 1 Vettervoryerray, öeS Reichswetter-rettstes für Dienstag: - Borübergehend böiger, auffrischender Wind aus Süd bis! Südwest. Heiler bis wolkig. Zeitweise mäßiger Regen oder Schnee. Temperaturen am Tage wenig über dem Gefrier-« punkt, nachts leichter Frost. Wetterlage: In den letzten Tagen war über dem! östlichen Atlantik ein Tiefdrucksystem sestzustetten, welches! mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit nach Osten zog« Seine Bewegung hat jedoch im Bereiche über Westeuropa erheblich nachgelassen. Für unse.r Wetter wird der südliche Teil des genannten Gebildes von Bedeutung, welcher dem eigentlichen Hauptzentrum vorausgeeill ist und sich gegen-, wärtig von Nordwestdeulschland aus langsam nach der süd-i lichen Ostsee bewegt. Seine Auswirkungen werden aller dings in Sachsen durch Föhnwirkung wesentlich beeinträch^ tigl.