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r Zeitung 6 Bezugs-Preis: vierteljährlich 1,20 Mk. frei ins hsus. In der Leschästsstelle abgeholt 1 Mk. Einzelne Nummer IO Pfg. Erscheint Dienstag, Donnerstag unö Lonnabenö Nachmittag. Unterkaltungs- und ftnreigeblatt Anzeigen-Preis: Die einspaltige Zeile oSer Seren Naum 13 pfg. Nelilamen Sie einspaltige petit- zeile oSer Seren Naum 30 pfg. Bei belangreichen Nusträgen u. lvieöer- holungen entsprechender Nabatt. W Wöchentlich erscheinenöer Sonntagsbeilage Illustriertes Unterhaltungsblatt", sowie öen abwechselnö wöchentlich erscheinenöen illustrierten Beilagen „Felü unö Larten" unö „Deutsche Moöe unö Hausarbeit". Druck uns Verlag von Hermann Nühle, Ottenöorf-Okrilla. Verantwortlicher SchrMeiter Hermann Nühle, Srotz-Okrilla. Kummer Niiltwock, den 5. April fyf6 (5. Jahrgang Amtlicher Teil. Bekanntmachung. Freitag, den 7. dss. Mts. von 8-12 Uhr findet für den hiesigen Ort die Verteilung der Kleie statt. Verteilungslokal: Lahnhof Ottendorf. Der Zentner Kleie kostet 7,70 Mk. Ottendorf-Moritzdorf, am 4. April 1916. - Der Gemeindevorstand. Bekanntmachung. ssMenstemr-rämmg für die bürgerliche Gemeinde Oftendorf-Moritzdorf ist aussichtsbehördlich genehmigt worden. Sie liegt von heute ab zwei Wochen im Gemeindeamte zu den geordneten Dienst stunden öffentlich zur Einsichtnahme aus und gilt damit als bekanntgemacht. Otten-orf-Moritzdorf, am 4. April 1916. „ Der Gemeindevorstand. Sparkasse Oltendorf Morltzdorf »«zinst Anlagen bei strenger Geheimhaltung mit 3*/z"/o. Die in den ersten 3 Werk- tagen eines Monats eingezahlten Beträge werdet für den betreffenden Monat noch voll »e^inst. ^Einlagen bei auswärtigen Sparkassen werden kostenfrei hierher »übertragen. Neuestes vom Tage. — Schlag auf Schlägl In der Nacht zum Sonnabend London und seine militärische Umgebung, Lowestoft, Cambridge und die Hafenanlagen am Humber. In der Nacht zum Sonntag die Küstenstrecke bei Middles- borough und Sunderland bis Newcastle. In der Nacht zum Montag die schottische Ost lüste Edinburg und Leith, und von neuem die Küste bei Newcastle, und in derselben Nacht fängt ein anderes Lustgeschwader die Reihe von neuem an und nimmt wieder die Docks von London vor, wo man noch beim Aufräumen der Verwüstungen vom Sonn abend ist. Dieselben Luftschiffe greisen dann die Jndustriestätten der englischen Ostküste an Und bewerfen auch Dünkirchen, das „eng- lische" Dünkirchen, wo die Franzosen längst Nichts mehr zu sagen haben, weil sich die Engländer in diesem wichtigen Küstenplatze ebenso sicher eingenistet haben wie in Calais Und Rouen. Das Gefühl der Schutzlosigkeit gegen diese Angriffe von oben scheint all- Mählich niederdrückend in England zu wirken. Was nützen denn die Abwehrkanonen nnd Scheinwerfer, wo sind die Fliegergeschwader, die wie Bienenschwärme aufsteigen sollten, Um den „schwerfälligen" Luftschiffen den Garaus zu machen? Furchtbar müssen die Verwüstungen in Edinburg und in seiner Schwesterstadt Leith gewesen sein, wo am Firth of Forth ein Dock, eine Werft neben der anderen liegt. Auch dort ist man also Nicht mehr sicher. Und man hat doch den Firth of Forth als einen unerreichbaren Zu stuchtsort für Englands kostbarstes Gut, für seine Flotte, betrachtet. — Kaum haben sich die Bewohner Süd england» von dem Schrecken des ersten Zeppelinangriffs in der Nacht zum 1: April erholt, so sind die deutschen Luftschiffe wieoer- gekehrt, um eine andere Streue dec englischen Küste heimzusuchen. Es ist dies ein Prinzip das schon öfter empfohlen worden ist, um Unsere Gegner gar nicht erst wieder zu Aiem kommen zu lassen, und das sicherlich auch sehr wirksam sein wird. Die englischen Mit keilungen über den Angriff unserer Luftschiffe ku der Nacht zum Sonnabend klingen sehr kleinlaut und nicht einmal die Freuve über oie Vernichtung eines der gesürchteten Zeppeline wagt sich angesichts der großen Zerstörungen, die die anderen angerichtet Men, hervor. Für die Neutralen, unsere Holländischen Nachbarn, aber liegt in diesen erfolgreichen Luftangriffen ouf England ein Moment der Beruhigung. Man kann es mit Händen greifen, daß es noch über Eng lands Allmacht eine Gewalt gibt, die allen englischen Verteidignngsmaßregeln Hohn spricht und auch den Schutz der Jnsellage unseres Feindes illusorisch macht. Die in der Nacht zum Sonntag durch unsere Zeppeline angegriffene Küstenstrecke ist die südlich von Newcastle bis zur Mündung des Tees-Flusses bei Middlesborough. Die Stadl Sunderland liegt nur wenig südlich von New castle und hat rund 150000 Einwohner. Es ist einer der Hauptorte der englischen Schiffs bauindustrie. Middlesborough mit seinen rund 100000 Einwohnern ist der Hauptsitz der Eisenindustrie des Cleveland-Bezirkes. Wenn unsere Luftschiffe beide Städte andert halb Stunden mit Bomben belegt haben und dabei Hochöfen, Industrieanlagen und Eisen werke zum Ziele genommen haben, so dürfte, da die Brand- und Sprengwirkung deutlich beobachtet worden ist, ein riesiger Schaden angerichtet worden sein, der in die englische Kriegsrüstung eine empfindliche Lücke reißt. — Die „Köln. Ztg." meldet vou der hol ländischen Grenze vom 2. April: Glaub würdigen Nachrichten zufolge ist um Mitte Februar westlich der Orkney-Inseln ein eng lischer Panzerkreuzer der Eounty-Klasse auf eine Mine gelaufen und gesunken. Dem Ver nehmen nach soll es sich um den Panzer kreuzer „Donegal" handeln. — Der deutsche Heeresbericht vom Montag stellt fest, daß links der Maas alle Stellungen des Feindes nördlich des Forges-Baches zwischen Haucourt und Bsthincourt in unsrer Hand sind und gibt uns damit aufs neue die Gewißheit, daß die Einschließung von Verdun planmägig fortschreitet und ins besondere die Einnahme Böthincourts nicht mehr lange auf sich warten lassen wird. — Notgedrungen gibt Joffre nun endlich die Einnahme von Malancourt durch die Deutschen zu. Zur Beruhigung seiner Lands leute fügt er hinzu, daß nur ein auf Vor- posten stehendes Bataillon dieses Dors ge- halten habe, und das es den Deutschen nur als ein Trümmerhaufen überlassen worden fei, außerdem hätten die Deutschen bei der Erstürmung des Dorfes furchtbare Opfer bringen müssen. Daß in Malancourt kern S;ein mehr auf dem andern steht, braucht Herr Joffre nicht erst besonders hervorzuheben. Wir kennen genügend Proben des Wirkungs schiebens unserer Artillerie. Was die deut schen Verluste anbelangt, so verweisen wir auf die ausdrückliche Feststellung im deutschen Heeresbericht, wonach unseren Truppen nur ganz geringer Schaden zugefügt wurde. Die Behauptung endlich, daß nur ein Vorposten- Bataillon Malancourt verteidigt habe, wider spricht allen früheren französischen Mit teilungen über die außerordentliche Bedeutung dieser Stellung, widerspricht vor allen Dingen auch der Tatsache, daß immer neue Truppen verbände eingesetzt wurden, die den Deutschen das Eindringen in Malancourt verwehren sollten. Joffres Abschwächungsversuche sind also eitel Geflunker. Im übrigen feuern die deutschen Geschütze unermüdlich weiter und setzen ihr furchtbares Vernichtungswerk metho disch und erfolgreich fort — Die größte Aufregung scheint jetzt in Holland überstanden zu sein und man beginnt sie Dinge mit größerer Ruhe zu betrachten. Die militärischen Maßnahmen zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft nehmen anscheinend ihren Fortgang. Dabei ist irgend ein Moment, das der Entwicklung der Dinge eine schärfere Zuspitzung geben könnte oder geeignet wäre, über den eigentlichen Grund der ergriffenen Vorsichtsmaßregeln Klarheit zu verbreiten, nicht in die Erscheinung ge treten. Nur soviel scheint nachgerade sicher zu sein, daß der Anlaß zu den aussehen erregenden Vorgängen in Holland nicht in der Haltung Deutschlands, d. h. also vor allem, in keinerlei Zusammenhang mit der „Tubantia"-Affäre steht. Wenn also in Vterverbandskreisen hier und da entsprechende Hoffnungen gehegt wurden, so dürsten sie sich bereits als trügerisch erwiesen haben. Zu dieser Erkenntnis sind schon, natürlich zu ihrem größten Bedauern, die Italiener ge kommen. Und da die Engländer sich zu dem ganzen Handel so gar nicht aussprechen, so dürften sie damit von selbst zugeben, daß sie diejenigen sind, gegen die Holland sich mit allen Kräften in Verteidigungszustand setzt. — Aus Bukarest wird gemeldet: Die Russen treffen große Vorbereitungen in Süd- beßarabien, namentlich an der rumänischen Grenze. Dre Grenzschutztruppen murden be deutend verstärkt. Nach Ismail wurden zahl reiche Infanterie- und Kosakenregimenter ge bracht. Die Befestigungslinie R-ni-Ismail —Vrlkav wird ausgebaut, ebenso werden an oer Donau bis zum Meere neue Befestigungs- lrnien errichtet. Die alte Festung Ismail wurde zu einer modernen Feste umgestaltet, welche nun einen starken Stützpunkt Süd- beßarabiens bildet. Bemerkenswerterweise haben die sämtlichen Vorbereitungen einen Devensivcharakter. Die Donauflottille wurde durch zwei Torpedo- und zwei Tauchboote verstärkt. vertUches und Sächsisches. Gttendorf-Bkrilla, April WS. — Sicherung des Kartoffelbedarss. Nach den geltenden Bestimmungen sind die Land wirte verpflichtet, alle entbehrlichen Vor räte auf Erfordern abzugeben. Durch eine neue Bekanntmachung Hai der Reichskanzler diese Pflicht der Kartoffeleczeuger zur Ab lieferung ihrer Vorräte im einzelnen er läutert. Zu belassen sind dem Erzeuger, sofern der Bedarf nicht geringer ist, ledig lich: 1) höchstens 16 Doppelzentner Saat gut pro Hektar; 2) für jeden Wirtschafls- angehöngen 1^/z Pfund Kartoffeln pro Kopf und Tag bis zum 31. Juli 1916; 3) für Vieh, das schon bisher mit Kar toffeln gefüttert wurde, Höchstmengen von 10 Pfund täglich für Pferde, 7 Pfund für Zugochsen, 5 Pfund für Zugkühe, 2 Pfund für Schweine; 4) soweit die Heeres-Ver waltung die Spirituserzeugung in Anspruch nimmt, die Kartoffeln für den zugewiesenen Durchschnittsbrand; 5) Kartoffelmengen, die indie Trockenkartoffelverwertungsgesellschaft abzuliefern sind. Die Fütterungsmengen sind für die Zeit bis zum 15. Mai zu be lassen. — Unsere Kartoffelvorräte sind völlig ausreichend und die Deckung des gesamten Bedarfs bis zur nächsten Ernte ist in keiner Weise gefährdet. Wenn der Reichskanzler die vorstehenden Bestim mungen erlassen hat, so ist das nur ge schehen, um — vornehmlich im Interesse der städtischen Verbraucher — allen auch nur zeilweisen Stockungen der Versorgung gegenüber die stärkste, überhaupt mögliche Sicherung zu schaffen. Der landwirtschaft lichen Bevölterung werden damit allerdings gewisse Opfer zugemutet, die sie aber zweifellos im Interesse und zum Wohle der Gesamtheit gern tragen wird. In einigen Wochen, wenn die Weide und Grunfutterzeit beginnt, wird übrigens die Beichlänkung der Kartoffelvcrfütterung nicht mehr sonderlich schwer empfunden werden. Dresden. König Friedrich August hat im Anschluß an die Verleihung deS Mtltlär-St.-Heinrich-Ordens an den Kom mandanten des Hilfskreuzers „Möwe", Korvettenkapitän Graf zu Dohna-Schlodien auch noch an einen Offizier und sieben Obermatrosen und Matrosen, die aus dem Königreich Sachsen stammen und an den Unternehmungen dieses Schiffes mit teil genommen haben, Auszeichnungen verliehen. — Der Zweiten Kammer des Landtags wird von ihrer Finanzdeputaltgn ö emp- johlen, die Kammer wolle beschließen: zum Bau dcS zweiten Gleises der elektrischen Straßenbahn nach Klotzfche zwischen dem Arsenal und dem Heller sowie zur An. legung einer Gleisschleife am Heller die Regierung zur vorläufigen Verausgabung der Herstellungskosten von 200000 Mark außerhalb des Etats zu ermächftgen. Mügeln bet Pirna. Bet dem vor« geschriebenen Abschluß der Rechnungen für Ende März sowohl als auch durch die Prüfung der älteren Rechnungeu hat sich ergeben, dvß bei der hiesigen Gemeinde verwaltung bedeutende Unterschlagungen vorgekommen sind. Der Kassenasststent Gelbke hat seit vielen Jahren Gelder in erheblichem Maße (bisher wurden min destens 50 000 Mark festgestellt) unter- ichlagen. Als er in seiner Wohnung ver- haftet werden sollte, versuchte er sich durch Erschießen zu entleiben. Er wurde mit einer lebensgefährlichen Verwundung ins Johanniterstädter Krankenhaus in Heidenau gebracht. Die sofort weiter durchgeführte Revision hat mit Bestimmtheit ergeben, daß an den Unterschlagungen außer Gelbke niemand beteiligt ist. Gelbke Hal in sehr raffinierter Weise verstanden, sowohl seine Vorgesetzten als auch seine Kollegen zu täuschen. Geringswalde. Eine Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung um 50 Proz. beschlossen die Stadtverordneten. Fahrbrücke b. Zwickau. Ein Brand zerstörte die Schnitzerei der Holzstoff- und Papierfabrik von Knoir hier. empfiehlt tz. UM«, Buchhandlg.