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SS. Jahrgang, LV5. Freitag, LS. Oktober 1V1?. L8SS Drahian^rist: V^alhrichten WreSheN, Atrnspr»ch«-Sommelnumin«r: »»»41. Rur für SlachtgejprLch«: »0011. »tertchthrilq «, Lr«»«, -»» v»«»rt«i »»«p^tm«tt-«r Zutrxgung (an «om>- und vl«,t»^u »n a«»»I> Io»t« d,t »imnalt,«, Aust»»»», »nrch dt« P»v ,«»n, »«tiillgtld) ».«, M.. nwnatitch t.» M. DI« »tn>»»I1tg« ZeU, <n»« , SW«,»» »s. vorpt^xil», u. Nivl,«n in Rum««n »«»».ll.F«terr««n It.r«<t. »«/»r»»r»»«MschI«^ — «ln«.Nustr.vonni^azi.—v«i««di. 10VI. Echristltüung und HauptgeschSstsstellr: Martrnstratze S8/4«. DrvS n. Verlag von Liepsch » «eich«»« in Dresden. ! nnr »II druSicha V««N«I«»« I.Dr,»d«-r Nichr »> s — Uiwerim,^» Schrtstittck, werden nicht «fdewahet. XIOS —— -rnusi'fAk:« —— ^ünLlen 81.6 k Welt-M-clil 7', Mvirf, 10 NSpo-Klul» 12 15 Konkeiä.-^btell. ?erciinsnäplatr. »Isnilr Seiclenk.u, kstaxer Strsüe 14. norme! und k->ri erbeliend, 100 8i. «. 5.- soo s>. ». NX» St. ». 4«,»s. Sendungen In, k°el<t gegen Voreinsendung, rurügl. Porto. König!.u.prlnrl. ÖrSKlvN Noklleker-mt «nll,»e. 2S. IÄMNI« He!«»« ^ckolk blätei- Reue sirsolge imserer Durchbruchs bei Flitsch und Tolmein. Wachsende vesaugeuenrahl uud Beute am Stoazo.—Kriegerische Sttmmuag in Rußland.—Sie ruuerpolitische Lage in Deutschland. Lar deutsch-HMudische Wirtschaftrabtommeu. — Die Sriedenrsrage. — Die BerschSrsuug der inneren Lage in Spanien. Der deutsche Abendbericht. Berlin, Ai. Oktober abends. sAmtli». W. T B l In Flandern starker Feuerkamps besonders östlich »vn Npern. Bes Pino» «nd Chavigao« nähme» mir nachts «nsere Bortrnppe« in de» «ilette»Gr«nd. morgens franz». sischem Drucke nachgebend, hinter de» Oise—Äisne-Kanal »«rück. I« Oste« nichts von Bedentnng. In Italien brachte die Weiterführnng unseres Durch« braches bei Klitsch und Tolmet» neue Erfolge. Gefangenen-ahl »nd Beute find im Steige». vcherreWsch-murisch« Urie-rdrricht. Wie«, rs. Okt. « «tlich »ird veÄlantbart: 2it«rNe«rfcher KriegsschaRplatz. Die zwölfte Asonzoschlacht. hervorgegange« ans der Initiative der in Not «nd Tod trenverbünbete» Mittelmachte» hat gestern ersolgreich eingesetzt. Um 7 Uhr früh begannen die Geschützmassc« ihr BernichtnngSwerk. Eine Stund« später ging in Sturm» Regen und Schnee» aeftSber die Infanterie zum Angriff über. Wetter und Ge birge stellte» die Truppen auf ein« überaus schwer« Probe. Der Feind wehrte sich aufs hartnäckigste; doch schon um Mittag war die italienische Schlachtfront zwischen dem Rombon und Auzza an vielen Stellen durchbrochen. Alpenländische Regimenter nahmen Flitsch, deutsche Trup« pe» warfen weitet südlich den Feind im erste» Ansturm zurück. Die Höhen westlich von Koltschach und nordöst lich von An-za waren abends völlig im Besitz der Ver bündete». Im Nordteile der Hochfläche von Bai»si - za — Heiligengeift setzte der Italiener gestern «nsere« Angrifs noch heftigste« Widerstand entgegen. Anf dem Mont« Sa« Gabriele, bei Gör- «nd ans der Karst-Hochslüche schufen ört, lich« Unternehmungen die Vorbedingungen für weiter« Kämpfe. Das Srtilleriesener wuchs in diese« Räume« ans beide» Seite« -« grober Stärke an. »iS -»« Abend sind »ehr als Isivva Gesängen« gemeldet worden. Unter ihnen befinde» sich DinisionS» und Brigadestäbe. Die vent« ist nicht i« entfernteste« -« übersehen. Bei der Heeresgruppe des Feldmarschall« Krhr«. o. Sonrab Geschützkämpse. Oestlicher Kriegsschauplatz und Albanien, l«. T. B.l Der Chef b«S GeneralstabS. .Unsere U-Boote werden e» schassen/ Lloyd George, der vielgewanbtc rednerische Klopf fechter, der über ein reichhaltiges Arsenal von demagogi schen Kunstgriffen verfügt um die wahre Sachlage nach allen Richtungen zu verschleiern und die Kriegsskimmung seiner Landsleute immer von neuem durch falsche Vor spiegelungen auszupeitschen. hat in seiner letzten Rede kalt blütig behauptet, daß der bisherige Verlauf des Tauch bootkrieges für Deutschland einen Mißerfolg bedeute, und daß die Zeit auf diesem Gebiete für England arbeite. Wie wenig aber Lloyd George selbst an die Stichhaltigkeit dieser von ihm äußerlich zur Schau getragenen Zuversicht glaubt, hat er dadurch bewiesen» daß er in demselben Atem mit einem von augenscheinlicher ernster Sorge diktierten Nachdruck die Aufsoröerung an die britische Nation r'chtete, sich in ihrer ganzen Lebenshaltung aufs äußerste einzu- schränken. DaS wäre doch nicht nötig, wenn jeder Monat die Gefahr LeS TauchbootkriegrS für England verringerte, wie der britische Sprechminister sein Publikum glauben machen will. Wer die Dinge sehen will, wie sie wirklich sind, der darf nicht auf das hören, was die Agitatoren vom Schlage Lloyd Georges sagen, sondern mutz sich nach den Urteilen der Fachleute und nach dem richten, was klare und un- bezweifelbare Tatsachen bekunden, und auf solcher Grund lage ergibt sich denn doch ein wesentlich anderes Bild. Die Wahrheit ist, baß die Ozeane infolge der Tauch bootgefahr veröden. Sonst wimmelten die Meere von Schiffen, die dem zu vier Fünfteln seines Nahrungs- bedarfeS vom Auslände abhängigen Großbritannien die Lebensmittel zuführten. Jetzt herrscht nach den überein stimmenden Aussagen unserer Unterseebootfübrer aus hoher See eine tödliche Leere »nd in den vrutrale» Häfen stauen sich die Fahrzeuge aller Art und Größe, die selbst der lockende hohe Gewinn nicht mehr zur Fahrt zu reizen vermag» weil das Risiko zu groß geworden ist. Von all den pomphaften Verheißungen englischer Minister, wonach ganze Geschwader von neuen Kampffahrzeugen bis Ende dieses Jahres auf die Unterseeboote losgelassen werden sollten, ist bis jetzt nichts in Erfüllung gegangen. Nur die Geleitzüge hat man geschaffen, und wie wenig diese nützen, zeigen die fortwährenden Meldungen» wonach Schiss« mitten aus solchen Geleitzügen heraus torpediert werden. Wie stark die Lcbensmittelzufuhr nach England unter diesen Verhältnissen leidet, zeigt unter anderem die Tat sache, daß in Australien Lagerschuppen für Getreide erbaut werben müssen, weil die dortige Ernte nicht abtranSvor- ticrt werden kann, teil» wegen Mangels an verfügbarem Schiffsraum, teils weil die vorhandenen Schiffe nicht auS- zufahrcn wagen. Ueberaus bezeichnend für die wachsenden NerforgnngSlchwicrigkeiten der Entente ist auch das nach Washington gerichtete dringliche Ersuchen, zunächst mit den Tiuppentransporten aufzuhüren und statt dessen Lebens mittel zu senden. Und bei alledem ist auch die feindliche Hoffnung, daß die deutsche Energie in der Fortführung dcS Unterseeboot-Krieges und in dem Bau neuer Unterseeboote mit der Zeit erlahmen werde, eitel. Hören wir, was ein feindliches Blatt selbst, der „Rappel", hierüber zu kagen hat. Das Pariser Organ erklärt, daß die Statistiken der letzten Wochen eine merkliche Verschärfung der Angriffe der Unterseeboote erkennen ließen. In keinem Augenblicke des Krieges hätten die Deutschen so viele, so gewaltige und so vollkommene Unterseeboote besetzen wie jetzt zu Winters Anfang und wie sie insbesondere im Frühjahr ISIS deren haben würden. Wen» es nicht vorwärts ginge mit dem Unterseeboot- Krieg, warum braüchten dann die Engländer im Westen so riesenhafte Anstringungen zu machen, so viele Hundert tausende zu opfern, um das „Unterseeboot-Nest" Zeebrügge tn ihren Besitz zu bringen? Dann könnten sie ja einfach nach Lloyd Georges Rezept noch ein bißchen warten, um die Zeit für sich arbeiten zu lassen. Sie wissen aber ganz genau, daß Zeebrügge ein Nagel zum Sarge ihrer Sce- tyrannei ist, und deshalb rennen sie sich immer wieder an unserer Mauer von Stahl und Eisen die Köpfe ein. Wir aber halten unerbittlich fest, was wir haben. Das vcschri- nigt Sen Engländern in einen« neutralen Bla.re. der Amsterdamer „Ti,d". ein militärischer Sachverständiger mit den Worten, es müsse die Engländer zur Verzweiflung bringen, wenn m immer nur feststellcn könnten, was für geringe Ergebnisse sie bei gewaltigen Berlusten erzielten- „Die U:ircr„el'oot-Stützpunkte werden in den Händen derer bleiben, die sie jetzt besitzen." Das werden sie, und von ihnen aus wird das kata strophale Vernichtungswerk weiter verrichtet werden, langsam, aber tödlich sicher. Alle vernünftigen feind lichen Beurteiler der Lage stimme» darin überein, daß bis jetzt irgendein wirksames Mittel zur Abwehr der Unterseeboot-Gefahr noch nicht entdeckt worden ist und daß daher die einzige Möglichkeit für England, dieser Gefahr zu begegnen, in einer entsprechenden Vermehrung der Schiffsnenbauten besteht. In Groß britannien selbst aber hat sich bereits die Erkenntnis Bahn gebrochen, daß die dortigen Werften schlechterdings nicht imstande sind, mit dem Tempo der Versenkungen auch nur einigermaßen gleichen Schritt zu halten. Es bleibt also nur noch die Hoffnung aus Amerika, und was die Bankees nach dieser Richtung für England und die übrigen Verbündeten zu tun gewillt und fähig sind, muß abgemartel werden. Zunächst scheinen die Amerikaner ihre eigenen Kräfte noch nicht allzusehr anstrengen zu wollen, sondern Herr Wilson hat es vorgezogcn, zum Zwecke der Ver mehrung des Schiffsraumes für die Entente einen all gemeinen Raubzug gegen den gesamten neutralen Schisfs- besih vorzuschlagen. Der Anfang mit dieser brutalen Ver gewaltigung ist bereits durch die Beschlagnahme von schm-'-', schen und holländischen Schiffen in Häfen des Verbandes ge macht worbe«, doch scheint man in Washington angesichts der hochgehenden Wogen der Entrüstung der Neutralen ei» Haar in der Sache gefunden zn haben und wieder cinlenken zu wollen. Wie dem auch sei, wir wollen keineswegs die Tatkraft unseres amerikanischen Gegners unterschätzen, sondern ohne weiteres zugcben, daß die Bankees bei energi scher Anwendung aller ihnen zu Gebote stehenden Mittel wohl den einen Erfolg zu erzielen vermögen, daß der Zeit punkt. an Sem unser Tauchboot-Krieg seine volle lehre Wir kung äußert und den englischen Kriegswillen bricht, hinaus geschoben wird. Um mehr als ein Hinausschieben auf sebr wohl absehbare Zeit aber kann es sich auch bei aller Inten sität der amerikanischen Hilfe keinesfalls handeln. Die fortgesetzte Abnahmedes der Entente zur Verfügung stehenden Gesamtschiffsraumcs durch die Tätigkeit unserer Unterseeboote ist eine Tatsache, an der sich nicht rütteln läßt, und daraus erklärt sich auch die Erscheinung, daß das September-Ergebnis von 672 000 versenkten Tonnen zum ersten Male merklich hinter den bisherigen Ergebnitzen zurückbleibt. Ein solcher Rückgang ist eine unvermeidliche Folge der Verminderung des Wcltfrachtraumes. und die leitenben Stellen unserer Marine haben deshalb auch von vornherein diesen Faktor in ihre Rechnung eingestellt. DaS müssen auch wir bedenken, indun wir die fortschreitenden Erfolge unserer Unterseeboote nicht bloß nach den absoluten Versenkungszisfern einschätzen, sondern diese in Verhältnis zu dem unseren Feinden von Monat zu Monat noch ver bleibenden Schiffsraum setzen. Unsere Energie in der Führung des Unterseeboot-Krieges läßt nicht einen Augen blick nach, aber die feindlichen Schiffe, die unseren Untersee booten in das Schußfeld kommen, werden an Zahl immer geringer, und dieser Prozeß wird so lange seinen Fortgang nehmen, bis England und mit ihm die ganze Entente keine» anderen Ausweg aus dem fruchtlosen Ringen mehr sicht als den Frieden. Dann werden wir erkennen, wie wahr das Wort gewesen ist, das Admiral Schcer mit der ganzen sieg haften Kraft einer unerschütterlichen Ueberzeugung ge sprochen hat: ,U n s e r e U n t e r s e c b o o t c w e r d e n e s s ch a s f c n." Die Abwehr im Westen — die Sffenflve am Fsonzo. Berlin, 25. Okt. An der Küste wurden wiederholt bei sonst mäßiger Keuertätigkeit belgische Ortschaften, darunter besonders Dixmuidcn. vom Feinde planmäßig be schossen. In Flandern ging auf dem Grobkampsfelde das tags über starke feindliche Feuer von 5 Uhr nachmittags ab zwischen Blankaart-Scc und Paschendaele zum stärksten Trommelfeuer über. Abends erfolgten zwischen Mangelare und Bahn Bocsinghe—Staden feindliche Erkun- dungsvorstötze. die verlustreich abgewiesen wurden. Das starke Feuer hielt unter mehrfacher Steigerung bis Mitternacht an. Bei Bekämpfung der feindlichen Batterien stellten mir zahlreiche Explosionen scsi und beobachte ten gute Wirkung gegen erkannte feindliche Infanterie- ansammlungen. Bei reger Fliegertätigkcit vom Nachmittag an kam es zu zahlreichen Luftkämpfen. Feind liche Lager und Bahnanlagen nordwestlich Bpcrn und bei Bvesinghe wurden erfolgreich mit Bomben belegt und feind liche Batterien und marschierende Kolonnen von unseren Fliegern mit Maschinengcwehrscucr angegriffen. Im Artois lebte beiderseits der Bahn Donai— Arras gegen 4 Uhr nachmittags das feindliche Artillcric- seuer schlagartig auf. Gegen Abend vorfühlende starke feindliche Patrouillen wurden zurückgeworfen. An der Aisnefront verlief der 24. Oktober ohne weitere feind liche Infanterie-Unternehmungen. Aus dem dortigen Großkampffelde blieb weiterhin die feindliche Artilleric- tätigkeit sehr lebhaft, besonders zwischen dem ehemaligen Fort Malmaison und Courtecon. In der Abenddämme rung gingen an mehreren Stellen nach schlagartig ein setzendem starken Feuer französische Erkundungstruppen vor. die überall verla» streich abgewiesen wur den. Die sehr schweren Verluste des Angrei fers vom Vormittag bestätigen sich. Während der Nacht blieb das Feuer lebhaft. Bet mäßiger Artillerietätigkeit in der Champagne wur den in Gegend Prosnes mehrfach vordringenbc feindliche Stoßtrupps verlustreich abgewtesen. Zwischen Maas und Mosel erlitten starke ieindlichc Patrouillen dasselbe Schicksal.