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Dresdner Journal : 05.02.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-02-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id480674442-190602053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id480674442-19060205
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-480674442-19060205
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Journal
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-02
- Tag 1906-02-05
-
Monat
1906-02
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Journal : 05.02.1906
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vezu«SPreiS: Beim Bezüge durch die cheschästsNecke inncrSak» Dresden» 2,üv M (einschl- Zutragung), durch die im Deulschcn Reiche 3 M. (au-Mießlich Bestellgeld) vierteljährlich Einzelne Nummern 10 Ps. Wird Zurücksendung der für die Schristleitung bestimmten, aber von dieser nicht ein» aesorderten Beiträge bean sprucht, so ist das Postgeld beizusügen Drrsdlm i Amimal Herausgegeben von der König!. Expedition des Dresdner Journals, Dresden, Große Zmingerstraße 20. — Fernspr.-Anschluß Nr. 1295. Erscheinen: Werktag- nachm b Uhr. — Originalberichte und Mitteilungen dürfen nur mit voller Quellenangabe nachgedruckt werden. Ankün-isun-Saebühren: Die Zeile kleiner Schrift der 7 mal gespaltenen Ankündi gung- sette oder deren Raum 20 Pf Bei Tabellen- und Zisfernjatz b Pf. Aufschlag für die Zeile. Unten» Re- daltion-strich (Eingesandt) oie Lextzeile mittler Schrill oder deren Raum SO Pf. Gebühren - Ermäßigung bei öfterer Wiederholung. Annahme der Anzeigen bis mittags 12 Uhr für die nach mittag- erscheinendeNummer. 1- 2V. Monlaft, den 5. Februar uachmittastS. 1906. Amtlicher Teil. Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Schloßwächter Reißmann in Nieder planitz das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. - Se. Majestät der König haben Allergnädigst ge ruht, dem Töpfergesellen Beyn bei der Firma Artur Hauschting in Kamenz die Friedrich August-Medaille in Silber zu verleihen. Se. Majestät der König haben Allergnädigst zu genehmigen geruht, daß der Königl. Wagenhalter Friedrich Edelmuth Oswald Müller die ihm von Sr. Durchlaucht dem regierenden Fürsten Reuß j. L verliehene dem Fürstl. Ehrenkreu^e affiliierte silberne Verdienst-Medaille annehme und trage. Dem Postbaurat Winckler in Magdeburg ist vom 1. April 1906 ab die Postbauratsstelle in Dresden übertragen worden. Nachdem Se. Majestät der König von Sachsen aus Grund von Art. 50 der Verfassung des Deutschen Reiches zu dieser Anstellung die landesherrliche Be stätigung erteilt haben, wird Solches zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Dresden, am 30. Januar 190«». Finanzministerium. Srnemuunge«, Versetzungen re. tm öffent liche« Dienste. Im Geschäftöbereichc »eS Ministeriums »e« Kultus und Sffentlichen Unterrichts. Zu besetzeu: Nächste Ostern die 6. ständige Lehrerstelle an der kath Bürger schule zu Plauen. Kollator: Da- Apostolische Vikariat. Anfangsgehalt 1800 M einschl 4b0 M. Wohnungsgeld; durch Alterszulagen steigt da- Einkommen in 3- und 2jährigen Raten nach 29 Dienstjahrrn aus 37bO M. Gesuche mit den erforderlichen Zeugnisfen (auch Gesundheitszeugnis) sind bi- 16 Februar beim Kollator einzureichen. Nichtamtlicher Teil. Tagesgeschichte. Dresden, 5 Februar. Se. Majestät der König besuchte am gestrigen Sonntag vormittags den Gottes dienst und begab Sich H12 Uhr ab Hauptbahnhof mit Ihren Königl. Hoheiten der Prinzessin Mathilde und Allerhöchstseinen Prinzensöhnen über Freiberg nach Moldau zu einer Schlittenfahrt von dort nach Geising. Die Rückfahrt erfolgte nachmittags 3 Uhr 30 Min ab Geising über Mügeln Bis Weesenstein waren auch die beiden jungen Prinzessinnen Sr. Majestät entgegengefahren. Heute vormittag nahm Se Majestät der König militärische Meldungen und nach denselben die Vor träge der Herren Staatsminister und des Königl. Kabinettssekretärs entgegen. — Den Kammerherrndienst bei Sr. Majestät dem Könige hat bis zum 17. d. M der Königl. Kammer herr v. Carlowitz-Kleindehsa übernommen. — Ihre Majestät die Königin-Witwe empfing gestern mittag nachstehende Herren in Audienz: Se. Exzellenz den Generalleutnant z. D. Frhr. v. Milkau, den Kommandeur des Schützen- (Füsilier-) Regi ments Nr. 108 Oberst Edler v. der Planitz und den Chef des XII. (1. K. S ) Armeekorps Flügel adjutant Sr. Majestät des Königs Oberst v. Carlowitz. Kuuli und Wissenschaft. Königl. Schauspielhaus. — Am 3. d M: „Ein Glas Wasser". Jntriguenspiel in fünf Akten Nach dem Französischen des Scribe. Scribes „Ein Glas Wasser" gehört zu den verhältnis mäßig wenigen Werken des fruchtbaren Lieblingsschrift stellers der französischen Bourgeoisie aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, die sich bis auf den heutigen Tag im Spielplan der deutschen Theater behauptet haben. Und eine Wiederholung des wirksamen JntriguenstückS, das Modell für unzählige Nachahmungen gestanden hat, in unserem Schauspielhaus, ist bei der gegenwärtigen Be setzung, wo die Hauptgestalten durch Frau Salbach (Königin Anna), Frl Ulrich (Herzogin von Marlborough) und Hrn Stahl (Bolingbroke) vorzüglich vertreten und belebt werden, unter allen Umständen ein Genuß Die Wiedergabe der Abigail fiel als zweite und letzte Gast rolle Frl. Hannewald vom Hoftheater in Cassel zu. Ich räume gern ein, daß die junge Künstlerin sich in mehr als einer Hinsicht hier vorteilhafter zeigte, als im Moserschen Schwank „Krieg im Frieden". Auch die munterste und lebendigste Naive kann als Abigail im Saint Jamespalast nicht herumspringen, wie ein über mütiger Backfisch im Hause des Rentners Heindorf Er schienen demgemäß Bewegungen und Ton der Dar stellerin hier gehaltener und angemessener als am ersten Abend ihres Gastspiels, mußte man auch die Gewandt heit anerkennen, mit der sich Frl. Hannewald an das Zu sammenspiel anschmiegte, so trat doch weder eine stärkere persönliche Anziehungskraft noch irgend ein Zug charakte ristischer Auffassung und geistiger Belebung der Figur hervor. Das Engagement einer Schauspielerin, wie dieser, w ürde nicht nur keinen Gewinn für unser Schauspiel be- Dentsches Sketch. Berlin. Zur vorgestrigen Abendtafel bei Ihren Majestäten waren Prinz und Prinzessin Heinrich von Preußen und Prinz August Wilhelm von Preußen ge laden Gestern vormittag besuchten die Majestäten den Gottesdienst im Dom Zur Arühstückstafel waren geladen Prinz und Prinzessin Heinrich und Prinz August Wilhelm mit Gefolge, Herzog und Herzogin v. Pleß, Herzog und Herzogin v. Trachenberg, Fürst Donnersmarck, General ü la suids und Kommandant von Berlin Graf Moltke und General ä I» suit« v. Jacobi. — Die „Norbd. Allg. Ztg." erfährt, daß die Kron prinzessin Cecilie im Lause des Sommers einem freudigen Ereignis entgegensieht d — Reichskanzler Fürst v. Bülow erhielt vom Fürsten zur Lippe das Ehrenkreuz 1. Klaffe deS Lippischen Hausordens. — Der Staatssekretär des Auswärtigen Amtes Wirkl. Geh. Rat v. Tschirschky und Bögendorff ist zum Bevollmächtigten beim Bundesrat ernannt worden. — Die vereinigten Ausschüsse des Bundes rats für Handel und Verkehr, für Zoll- und Steuerwesen und für Eisenbahnen, Post- und Telegraphen hielten am vergangenen Sonnabend Sitzungen ab — Der Bundesrat hat, wie schon vor einiger Zeit in Aussicht gestellt werden konnte, beschlossen, 1. die Zolldirektivbehörden werden ermächtigt, schon vor dem Inkrafttreten des Zolltarifs vom 25. Dezember 1902 verbindliche Auskunft über die Anwendung dieses Tarifs mit der Maßgabe zu erteilen, daß die der Auskunft zugrunde liegende Entscheidung für die der Direktivbehörde unterstellten Zollbehörden vom 1. März 1906 ab bindend ist; 2. bei der Auskunftserteilung ist nach den Bestimmungen, betreffend die Erteilung amt licher Auskunft in Zolltarifangelegenheiten (Anleitung für die Zollabfertigung Teil II 1), zu verfahren; 3. die Zolldirektivbehörden werden angewiesen, die bisher von ihnen nach dem neuen Zolltarif erteilten vorläufigen Beantwortungen von Anfragen von Amtswegen nach zuprüfen und daraufhin in jedem einzelnen Falle dem Fragesteller zu eröffnen, ob die Auskunft als rechts verbindlich bestätigt oder ob sie zurückgezogen und durch eine anderweite verbindliche Auskunft ersetzt wird. Das Ergebnis dieser Nachprüfung ist dem Reichsbevoll mächtigten für Zölle und Steuern zum Zwecke der An zeige an das Reichsschatzamt zuzustellen; 4. mit dem 1. März 1906 treten alle auf Grund des geltenden Zolltarifs erteilten amtlichen Auskünfte außer Wirk samkeit. — Das „Berl Tgbl." erfährt, daß mit dem Abg. Prof Paasche Verhandlungen über den Eintritt in die Kolonialverwaltung gepflogen werden. Paasche erklärte sich zur Übernahme eines selbständigen Postens unter dem neuen Kolonialstaatssekretär Prinzen Hohenlohe- Langenburg bereit. — Das neue amtliche Warenverzeichnis zum Zolltarif umfaßt nicht weniger als 811 Seiten. Ihm sind auf 15 Seiten Vorbemerkungen vorausgeschickt, welche die verschiedensten allgemeinen Fragen behandeln Danach gelten die Bestimmungen, die auf den zurzeit bestehenden Handelsverträgen mit fremden Staaten be ruhen, sowie die Vertragssätze für die Erzeugnisse der deutschen Zollausschlüffe, Kolonien und Schutzgebiete, einschließlich des Pachtgebiets Kiautschou; im übrigen bleibt wegen der Länder, auf deren Erzeugnisse sie An wendung finden, der Erlaß besonderer Anweisungen Vor behalten. Diese Vorschrift ist wohl in die Vor bemerkungen ausgenommen, weil darin eine Aufzählung der meistbegünstigten Länder, die im bisherigen Waren verzeichnis enthalten war, fehlt. Die Bestimmungen über die bedingte Zollfreiheit verschiedener Gegen stände sind nicht in das Warenverzeichnis übernommen Vorschriften und Erläuterungen größeren Umfangs sind in eine besondere „Anleitung für die Zollabfertigung", die den Zollbeamten zugestellt ist, verwiesen, dagegen kürzere Begriffsbestimmungen in das Warenverzeichnis ausgenommen. Die Vorbemerkungen behandeln sodann die mechanischen Gemengen von Waren, die zusammen gesetzten Waren, die bei der Tarifierung außer Betracht bleibenden Momente, Waren in luftdicht verschlossenen Behältern, Strandgüter, ungenießbar gemachte Waren rc. Schließlich sind in ihnen die im Zolltarif enthaltenen Zoll Zuschläge besonders zusammengestellt Das neue Warenverzeichnis selbst ist viel umfangreicher als das bisherige. Es ist Wert darauf gelegt worden, daß möglichst alle im Handel eine ge- wiffe Bedeutung besitzenden Waren in besonderen Stich worten aufgesührt sind. Cammelstichworte sind etwas über hundert im Verzeichnis enthalten. Die in den Handels verträgen enthaltenen Bestimmungen sind bei jedem einzelnen Stichworte aufgeführt, selbstverständlich aber nur, soweit sie die Zollsätze als solche berühren Be stimmungen, die sich auf allgemeine Fragen, wie bei spielsweise den Veredelungsverkehr in einzelnen Waren beziehen, werden bei den Handelsverträgen auch später eingesehen werden müssen Das neue Warenverzeichnis stellt em Werk auf handelspolitischem Gebiete dar, wie es eine Nation bisher in solcher Ausführlichkeit nicht besessen hat. Zu seiner Herstellung hat es auch eines Zeitraums von drei Jahren bedurft. Jedenfalls kann allen dabei mit tätig gewesenen Behörden das Zeugnis ausgestellt werden, daß sie der Ausgestaltung der am 1. März d. I. in Kraft tretenden neuen Handels beziehungen Deutschlands zum Auslande einen wesent lichen Dienst geleistet haben. — In Verfolg der zwischen ihnen abgeschloffenen Interessengemeinschaft traten am vergangenen Donnerstag das Direktorium des Zentralverbands deutscher Industrieller und die geschäftsführenden Präsidien der Zentralstelle für Vorbereitung von Handels verträgen und des Bundes der Industriellen zu ihrer ersten gemeinschaftlichen Sitzung zusammen Die Versammlung wurde von dem Vorsitzenden des Zentral verbands, Hrn. Vopelius-Sulzbach, Mitglied des preußischen Herrenhauses, geleitet. Nachdem man sich über Form und Umfang der in Aussicht zu nehmen den Zusammenarbeit der drei Körperschaften grund sätzlich geeinigt hatte, wurde der Arbeitsplan für die Gemeinschaft in sehr eingehender Weise erörtert. Dabei ergab sich, daß die zur gemeinschaftlichen Bearbeitung geeigneten Angelegen heiten ungemein zahlreich und ihre kraftvolle Vertretung für die deutsche Industrie äußerst wichtig sei, selbst wenn alle Fragen, hinsichtlich deren die einzelnen Verbände bereits vor Abschluß der Interessengemeinschaft in der Öffentlichkeit Stellung genommen hatten, zunächst aus geschieden werden. Vor allem wurde ein Zusammen wirken hinsichtlich der Einflußnahme auf die "Neuordnung unserer handelspolitischen Beziehungen zu der nordamerikanischen Union und zu Argentinien für geboten erachtet. Auch über die Art dieser gemein schaftlichen Aktion ergab sich völliges Einverständnis. Zu gemeinsamer Behandlung für geeignet wurden dann die beiden jetzt dem Reichstage vorliegenden Gesetzentwürfe, betreffend die Neuordnung der eingeschriebenen Hilfs kassen und die Novelle zum Gesetz über den Unter stützungswohnsitz gehalten Mit der näheren Formu lierung der Auffassung, die in denjenigen industriellen Kreisen, die von den drei Organisationen vertreten werden, hinsichtlich dieser Gesetzentwürfe besteht, wurde eine kleinere Kommission betraut Auch die vorgeschlagene Behandlung der in Aussicht stehenden Gesetzesvorlage, betreffend die Rechtsfähigkeit der gewerblichen Berufsvereine und des im Reichstage eingebrachten Antrags, betreffend den zehnstündigen Maximal arbeitstag für Frauen, wurde genehmigt. Ferner wurde beschlossen, dir Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen bei der Herausgabe ihres Zollhandbuchs nach Kräften zu fördern; auch soll eine von derselben Stelle ausgearbeitete Zusammenstellung der von den Handelsvcrtragsstaatcn erlassenen Bestimmungen und Verordnungen bezüglich der Behandlung der Waren - einfuhr bei llbergang in die neuen Zollverhältnisse in Druck gelegt und allen Mitgliedern der Interessengemein schaft gemeinsam übersandt werden. Für das Gebiet der künftigen Zusammenarbeit wurden wertvolle Anregungen gegeben. So wird die Einsetzung eines ständigen in dustriellen Komitees für die Vorbereitung von Aus ¬ beuten — darauf »st ja zunächst überhaupt nicht zu rechnen —, sondern auch der Anspruchslosigkeit des bloß unterhalten sein wollenden Publikums ein neues Gewicht verleihen, woran der Leitung der Hofbühne selbst nichts liegen kann A. St. Wissenschaft. * Die IX. Versammlung deutscher Historiker findet vom 17 bis 21. April d I in Stuttgart statt. Das Programm ist das folgende: Dienstag, 17. April, abends 8 Uhr: Begrüßungsabend. Für die folgenden Tage sind die nachbenannten Vorträge angemeldet worden: Prof. vr. Fabricius-Freiburg i. B : „Das römische Heer in Deutschland". Prof. vr. Rietschel-Tübingen: „Tausend schaft und Hundertschaft" Privatdozent vr. L. M Hart mann-Wien: „Wirtschaftsgeschichte Italiens im früheren Mittelalter". Prof, vr Bloch-Rostock: „Karl der Große". Oberstudienrat vr. Egelhaaf-Stuttgart: „England und Europa vor 100 Jahren". Prof vr. Meinecke-Freiburg i. B : „Deutschland und Preußen im 19. Jahrhundert". Prof. vr. Tröltsch-Heidelberg: „Die Bedeutung des Protestantismus für die Entstehung der modernen Welt". Prof vr. v Lange-Tübingen . „Schwabens Stellung in der Geschichte der deutschen Malerei". Prof. vr. Oswald Redlich-Wien: „Historisch-geographische Probleme". Prof, vr Knapp-Straßburg i. E : „Die rechtShistorischrn Grund lagen des Geldwesens". Zur Teilnahme am Historiker tage sind alle Fachgenossen und Fachverwandten sowie alle Freunde geschichtlicher Forschung eingeladen Von jenen Teilnehmern, die nicht Mitglieder des Verbands sind, wird ein Beitrag von 5 M erhoben Damen der Teilnehmer des Historikertags können allen Veranstaltungen anwohnen. Anmeldungen zum Eintritt in den Verband (Jahresbeitrag 3 M ) sind an dessen Schatzmeister, Archiv direktor Prof vr. Josef Hansen in Cöln am Rhein, zu richten. Zu den öffentlichen Vorträgen hat jedermann Zutritt * Der 35. Kongreß der deutschen Gesellschaft für Chirurgie findet in diesem Jahre vom 4. bis 7 April statt. Die Abweichung von dem sonstigen Termine der Chirurgentagung ist geschehen, um den deutschen Chirurgen nicht die Teilnahme an dem inter nationalen medizinischen Kongresse in Lissabon unmöglich zu machen Zur Besprechung sind folgende Gegenstände vorgemerkt worden: 1. Kriegschirurgische Fragen nach den Erfahrungen im russisch-japanischen Kriege. Hierzu sind Vorträge angemeldet von Prof Zoege, v. Manteuffel, vr. Schaefer, Brentano, Colmers, v. Oettingen, Henle. 2. Ober die chirurgische Behandlung des Magengeschwürs. Den einleitenden Vortrag hat Prof. Krönlein über nommen. 3. Ober die weitere Entwickelung der Operation hochsitzender Mastdarmkrebse. Den einleitenden Vortrag wird Prof. KraSke halten 4. Diskussion über die Biersch« Stauungsbehandlung bei akuten Entzündungen Hierzu haben die Beteiligung angemeldet: Hab», Rotter, Kümmel!, Sick, Garre, Küttner, Bandenheuer, Tilmann, Heidenhain, Schönwerth. * Eine alte astronomische Einrichtung am Dom von Florenz, die zwar den aufmerksamen Besuchern jener herrlichen Kathedrale bekannt sein dürfte, verdient doch nach neueren Untersuchungen noch besondere Beach tung Im oberen Teile der Kuppel brachte um die Mitte des 15. Jahrhunderts ToScanelli auf der Südseite einen schattenwerfenden Gnomonen mit kreisrunder tffnung so an, daß die Sonne am Mittig des nörd lichen SommersolstitiumS, etwa am 21. Juni, also zurzeit ihrer größten Meridianhöhe für Florenz, einen mehr oder weniger scharf begrenzten Strahl auf den Fußboden der etwa 100 m hohen Kathedrale sandte An dieser Stelle des Fußbodens, die der Mitte der Tribuna des Domes entsprach, wurde 1511 eine runde Marmorplatte ange bracht, der etwa; 40 Jahre später eine Scheibe mit stellungen und Vertretung der Interessen der deutschen industriellen Aussteller in Aussicht genommen Der Ver lauf der ersten Sitzung hat die Richtigkeit der Auffassung, au« der die Begründung der Interessengemeinschaft hervor gegangen ist, in vollem Maße bestätigt. In zahlreichen, gerade auch sehr wichtigen Fragen wurde eine völlige Obereinstimmung der Anschauungen der drei industriellen Korporationen konstatiert, so daß der Vorsitzende die Sitzung mit dem Ausdruck der Hoffnung auf ein frucht bringendes und einmütiges Zusammenarbeiten auch für die Zukunft schließen konnte. — Nach der im Reichsversicherungsamt gefer tigten Zusammenstellung, die auf den Mitteilungen der Vorstände der Versicherungsanstalten und der zugelassenen Kasseneinrichtungen beruht, betrug die Zahl der seit dem 1. Januar 1891 bis einschließlich 31. Dezember 1905 von den 31 Versicherungsanstalten und den 9 vorhandenen Kasseneinrichtungen bewilligten Invalidenrenten (889, Absatz 2, und 10 des Invalidität«- und Altersversiche rungsgesetzes, und 15 Absatz 2 de« Jnvalidenversicherungs- aesetzes) 1292833. Davon sind infolge des Todes oder Auswanderung des Berechtigten, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit, Bezug von Unfallrenten oder aus anderen Gründen weggefallen 542071, so daß am 1. Januar 1906 liefen 780762 gegen 773607 am 1. Oktober 1905. Die Zahl der während desselben Zeitraums bewilligten Altersrenten betrug 437894. Davon sind infolge Todes oder Auswanderung des Berechtigten oder aus anderen Gründen weggefallen 303814, so daß am 1. Januar 1906 liefen 134080 gegen 136534 am 1. Ok tober 1905. Invalidenrenten gemäß 816 des Jnvaliden- versicherungszesetzes (Krankenrenten) wurden seit dem 1. Januar 1900 bewilligt 54 578. Davon sind in folge Todes, Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit oder aus anderen Gründen weggefallen 34 437, so daß am 1. Januar 1906 liefen 20141 gegen 19 401 am 1. Oktober 1905. Beitragserstattungen sind bis zum 31. Dezember 1905 bewilligt: a) an weibliche Versicherte, die in die Ehe getreten sind 1356 866 gegen 1313 596, l») an versicherte Personen, die durch einen Unfall dauernd erwerbsunfähig im Sinne de« Jnvaliden- versicherungsgesetzes geworden sind 3564 gegen 3356, c) an die Hinterbliebenen von Versicherten 295 355 gegen 287 927, zusammen 1655 785 gegen 1604 879 bi« zum 30. September 1905. — Eine gutbesuchte Protestversammlung gegen die Billettsteuer nahm nach Reden von Prof. Joachim, vr. Fulda und anderen einstimmig eine Resolution an, in der gegen diese Maßnahme, die geeignet sei, einerseits die glückliche Fortentwickelung des blühenden Theater- und Musiklebens ernstlich zu schädigen, anderseits Tausenden den Besuch der Kunststätten wesentlich zu erschweren, Ein spruch erhoben und Magistrat und Stadtverordneten er sucht werden, solchen kulturfeindlichen Gedanken auf zugeben Preußischer Landtag. In der vorgestrigen Sitzung de- Abgeordnetenhauses wurde die zweite Lesung des Etat- der Domänenverwaltung, sowie die der Zentral- genossenschastskasse zu Ende geführt Bei dem erst genannten Etat sand eine längere Debatte über die Kosten der landwirtschaftlichen Unfallversicherung statt Die Verhandlung über die GenossenschastSkasfe gestaltete sich zu einer Art Jubiläumsfeier dieser nützlichen feit zehn Jahren bestehenden Einrichtung. Sämtliche Redner aus dem Haufe, die Abgg. Meyenschei», Kreth und Hammer;alle drei konf.) vr. Arendt (ft ), Herold lZ.) waren voll von Anerkennung für das segens reiche Wirken der sogenannten „Preustenkasse" und ihre vor treffliche Leitung Auch der freisinnige Redner erkannte an, daß die Kasse nach gesunden Grundsätzen arbeite und die Be- sürchtung, sie werde zur Errichtung zahlreicher Pumpgenoffrn- fchasten führen, unbegründet fei. Der Finanzminister nahm Anlaß, warme Worte deS Angedenkens und der Anerkennung dem Gründer der Preußenkasse Finanzminister v. Miquel sowie deren ersten Präsidenten v Huene und ihrem jetzigen Präsi denten Heiligenstadt zu widmen. Wie gedeihlich sich mit Hilfe der „Preußenkasfe" das GenosfenfchastSwesen entwickelt habe, erhelle daraus, daß sich in den letzten tb Jahren die Zahl der Genossenschaften mehr als vervierfacht habe. Neben dem Gemeinsinn der Bevölkerung gebühre das Verdienst der Zentralgenossenschastskasse, deren ersprießliche Wirksamkeit aus ihrem steigenden Geschäftsumfange zu erkennen sei Während sie im ersten Jahre einen Umsatz von l4t Mill M hatte, war dieser im Jahre 1904 aus 10 Milliarden M gestiegen GradteUung zur genaueren Ablesung der Lage de« Sonnenstrahls hinzugesügt worden ist. Dieses gewaltige, in eine herrliche Kirche eingebaute astronomische Meß instrument, oder genauer diese etwa 100 w hohe Meridian marke zur genauen Beobachtung des jeweiligen Sommer anfangs ist von Toscanelli sicherlich in der Absicht er richtet worden, die damals geltenden, immer noch recht ungenauen Alphonsinischen astronomischen Tafeln, be sonders hinsichtlich einer genaueren Jahrcslänge, zu kon trollieren Leider ist später der Gnomon in der Kuppel aus seiner ursprünglichen Lage etwas entfernt worden, und auch der Meßkrci« am Fußboden der Kirche zeigte bei späterer genauer Prüfung eine unrichtige Lage. Daher ist der Gnomon am Florentiner Dome in astronmischer Hinsicht ohne Bedeutung geblieben, aber für die Stabilität des herrlichen, von Brunelleschi 1420 bis 1434 au«- geführten Kuppelbaus haben die Richtungsbcobachtungen an jenem riesigen astronomischen Meßinstrumente glänzende Zeugnisse geliefert. Als der große französische Astronom Lolande, Mitte des 18. JahrsundertS, die Sonnenmarke im Florentiner Dom als das gewaltigste astronomische Monument der Erde bezeichnete, war man noch nicht über die gigantischen astronomischen Einrichtungen der ägyptischen Pyramiden und Tempel genügend orientiert. Jetzt wissen wir, daß z B der ganze gewaltige Amen- Ra-Tempel zu Karnack, einem ägyptischen Dorfe im alten Stadtbezirke von Theben, nach einem ähnlichen astronomischen Prinzip bereit« von den Pharaonen orientiert war. In den dunklen etwa 400 m langen Mittelgang jene« uralten Pharaonentempel« fielen nur am Tage de« Sommeranfangs die Strahlen der eben untergehenden Sonne, um da« Allerhciligste zu beleuchten und dcn Priester des Gottes Ra mit einem Strahlen kränze zu umgeben So wurde damals eine genau vor her berechnete Himwelserscheinung als Wunder für die unwissend staunende Menge benutzt.
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