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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1883
- Erscheinungsdatum
- 1883-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-188312103
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18831210
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18831210
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1883
-
Monat
1883-12
- Tag 1883-12-10
-
Monat
1883-12
-
Jahr
1883
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1883
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Gfffchßisl tsgltch stütz S>/, Uhr. »» LrxtzM« IuhunnGguss««. OPNchß»»tz«» »er Rrt«tt»»: vormittag« 10—IS Uhr. Nachmittag« ö-E Uhr. OLE M I MM» ,1 1 , ,,M , ffAv ^^W^M^PtzWU^wAAv -nlernte n» iochentngen hi« S Uhr NachmtNugs, >Ls—-un» Fefttagenfrühdts V.9 Uhr. Zu tze» Mule» für Zu^.Auuutz«: vtt« Me»«, Uuiversttät-straß« ü. tistü« Ü-sche» Kathariuenftruß» 1«, p. «r «»'/^I Uhr' WpMer.TMbtall MMer. Organ für Politik, Localgeschichte, Handels- «nd GeschSstSderkehr. Z44. Moutag den 10. Decemb« 1883. Auflage IS,ISS. Ah»n»e»cat,,rri, vierteil. 4'/, MN. tncl. Brtngrrlobn ü ML. hurch di» Pust bezoze» 6 ML grd» »tuzelne Nummer SO Ps. Velegepemplar 10 Vf. GeSüdre« iür Lztrabetlag«» »hne Hoftbeiörüerung öS ML »it Postdesörderung -8 ML Justrate Saespaltene Prtttzrile 2V Pf. Großer» Schufte» laut unjrrem Pr««. Verzeichnis. Tadella rischer ». Ztffernsotz nach höherm Tarif. Ueelu«, unter dr» Nedactlousstrtch di» Epaltzeüe 50 Df. Jnlernle find ftrt« an di« Vr-etttts« zu seuden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prueoomerauäo oder durch Post. Nachnahme- 77. Jahrgang. Amtltcher Thetl. tzttimttmchmz, Ae« »te»stktzrtge» üktzristnrartt »etreGevd. Wege« de« «« LT. Dece»ber 1883 8egt»»,>9e» khrtstmacktes, auf weichem feiliubiete« n»r hiesige« 4e»et>d»«ttglte-rr« gestattet ist, verordnen wir hier- urch Folgende«: 1) Diejenigen, velch« Stände ans dem Christmärkte zu erhalten wünschen, baden sich bi« zum Eoitnerbend, de« SÄ. Vtoneneher dies«» Jahre», bei unsere« Markt« wigte (Naschmarkt 1, ll. Etage) zu melden. Spüter eingehende Anmeldungen müssen unberücksichtigt »leiben. Für die Anweisung eine« Stande« und die Au«« crtignng de« Scheine« hierüber sind SS Pfennige zu ent» ichteu. Wird diese Gebühr nicht sofort entrichtet, so wird über den Staub anderiveit verfügt. S) Wer einen ihm angewiesenen Stand nicht spätest»«» a« IS. December besetzt hat. ist desselben verlustig, hat auch zu gewärtigen, dag ihm für spätere Christmärkte Stände nicht wieder überwiesen werde«, sofern «r nicht einen genügenden BehinderungSgrund nachweist. S) Der hiesige W»che»»artt wird zuletzt Die»«tag. den 11. December d. 3-, auf dem Marktplatze, von da an aber auf dem Fleischerplätze abgehalten, auch während der Markttag« von gedachtem Tage an de» hiesige« Ver käufern von Töpfer» und Steingutwaaren die Benutzung de« TöpserplatzeS gestattet. An den in den Christmarkt fallenden 3 Wochenmarkt« tagen, als» am 18.. 20. und SS. December, ebenso am Mou lage -e« VA. December, aa »eiche« Markt zu halte« auSuabnrswelse hiermit gestattet »ird, ist die Dauer de« Markte« au ein« bestimmt« Gchlusizett nicht gebunden. 4) Der Ausbau der Buden ans dem Christmärkte ist vom 14. December ad und auch am 18. December, an letzt genanntem Tag« jedoch erst nach Beendigung de« Vor» mittag«gvtte-dienstr«. also nach lO'l» Uhr Vormittaa- ge stattet, wogegen da» Lutpucken und Einräumen der Affären nicht vor Mittag« 12 Uhr de» I». December tgsii»«« darf. 5) Der verkauf der Waareu findet bi« zum 24. December t2 Uhr Mitternacht« stakt, doch ist am 23. December, dem in den Christmarkt fallenden vierten Adventsonntage, der öffentliche Handel in Läden, auf Straßen und Plätzen erst nach beendigten, VormittagSgotteSdienste. d. i. nach 10V« Uhr Vormittag« gestattet. 6) Die Inhaber von ThristmarktstSnden dürfen nur ihre Angehörigen and solche Personen al» Verkäufer verwenden, welche ständig t« ihren Dienste« oder hier wohnhaft find und es werben alle Stände sofort eingeroge«, an denen aoSwärtS wohnhafte selbst» ständige Personen, welche nicht hiesige Gimeinbemitgliedrr sind, als Verkäufer betroffen werden. 7) Die Räumung sämmtlichcr Buden und Stände, sowie der auf dem AuguftuSplatze zum Feilhalten von Christbäumrn benutzten Plätze isi von den Verkäufern noch am 24. December bi« Mitternacht» 12 Uhr zu bewirken. 8) E» bleibt auck diesmal gestattet, die für den Christ markt benutzten, auf dem Markte befindlichen Buden noch am 25. und 26. December stehen zu lassen. E« haben aber die Miether sowohl al« die Verleiher der Buden dafür zu sorgen, baß sämmtlicbe Buden nach Ausräumung der dann befindlichen Maaren sofort gut geschloffen, d. h. die Klappen zugebolzt, die THÜren verschlossen oder vernagelt, sowie die Budenplanen nebst den dazu gehörigen Planenstange« gänzlich beseitigt werden. S) Sämmtliche Christmarktbude», soweit dieselben nicht mit Einwilligung der Meßbudendeputation für Besucher der NeujahrSmesse benutzt werden sollen, sind am 27. December abzubrechen und muß deren Fortschaffung noch an demselben Tage erfolgen, auch bi- Abend« 8 Uhr beendet sein. 10) Ter Verkauf von Christbäumen wird vom 17. De cember ab auf dem Augustu-platz« gegen ein Standgeld von 3 ^4 für jeden gleichmäßig groß zu bemessendea Platz ge stattet. jedoch unter ausdrücklichem Verbot de« Einschlagen« von Pfählen. 11) Wegen Aufstellung der Christbäume und sonst allent halben ist den bezüglichen Anordnungen unsere« Marktvoigte« unbedingt Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen gegen diese Vorschriften werden mit Geldstrafe bi- z» Sv Mark oder entsprechender Haft» strafe geahndet werden. Leipzig, am 30. October 1883. Der Rath der Stadt Leipzig vr. Georgi. Hennig Dat 28. Stück de« diesjährigen ReichSgesetzblattes ist bei un« eingegangen und wird bis ;«« 28. dieses Monat« ! auf dem Rathhaussaale zur Einsichtnahme öfsenttich au«- hängrn. Dasselbe enthält: Nr. 1521. Allerhöchster Erlast, betreffend die Aufnahme! einet Anleihe auf Grund der Gesetze vom 18. Februar 1882 (ReickS-Gesetzblatt S. 39) und vom 2. März 1883 (ReichS-Gesttzblalt S. 29). Vom 26. November 1883. Leipzig, den 8. December 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. l)r. Georgi. Vtöß. Mit Bezugnahme aus unsere Bekanntmachung vom 18. April o. machen wir hierdurch die hiesigen Herren Aerzte daraus aufmerksam, daß sie über die im laufende« Jahre au-gesührten Ämpsungrn für irden Ort, in welchem sie solche Impsungen vorgenommen haben, eine besondere Liste nach den Formularen V, VI und Vll, und zwar in allen Rubriken vollständig au»gesüllt, auszustellcn. sowie dieselben bi« spätesten« zum 8. Januar t884 ohne jede weitere Aufforderung an unser« Jmpfexpedition — Etadthau«, Obslmarkt Nr. S. Etage, Zimmer Nr. IlS — einzurrichrn haben, widrigen« all« nach Ablauf diese« Tage« unnachsichtlich gegen Säumige mit der in tz. 15 de« Gesetze« angedrohten, nach Befinden bi« lOO ^ ansteigenden Geldstrafe vorgegangen werden «ird. Leipzig, am 3. December 1883. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Trvuvtin. Borgt. zu Vrkanntmachsng, die Masgade aener Ztn»b»gr« für die Schuld schelne der Anleihe der Stadt Leipzig von» «. April 18«» betreffend. Die Ausgabe neuer Zinrbogen für die Schuldscheine der Anleihe der Stadt Leipzig vom 9. April 1884 findet gegen Rückgabe der bi«herigen Talon« vom IS. December d. I. an in nuferer Gtadtcasse Vormittag« von 8 bi» 12 Uhr und Nachmittag« von 2 bi« 4 Uhr statt. Aus brieflich« Zusendung der neuen Zin-bogen, sowie überhaupt auf die«falls,ge Correspondenz können wir un« nicht einlassen, e« haben vielmebr alle auswärtigen Inhaber den Umtausch selbst oder durch Beauftragt« bci unserer vor genannten Lasse zu bewirken. Leipzig, de» 8. December 1883. Der Rath her Stadt vr. Trvndlin. Seidemann, Stadtcafsirer. SrleN-t hat sich Misere den Hondarbeitrr »nrl Friedrich Gdnard «rtznert von hier bereuende Bekanntmachung »o» 27. Oktober ». o. durch Anfgrnftncg de« Genannte». Leipzig, am 8. December 1883/ Da« Pnttzeinmt »er Ltadk Leipzig. Bretschuetdrr. Faldiz. Rfdr. Zeit nicht schweben. Offenbar wäre httger gewesen, daß e« Herrn Windt Politik NWolz-Auclioir. Mittvevch, de« IS. Dreember o.. solle« von vor mittag« 9 Uhr an aus de» Schlägen in Abtheilnng 28» und 31b de« Bnrgaaer Forstrevier» in der Lindeuauer Gottge und dem verschlossene« Holz« 81 Eichen-Rntzklötze, 1 Buchen-, 1 Eschen-, 1 Linden- und 1 Ea-r».«ntzklo, unter den im Termine öffentlich aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung an Ort und Stell« «eistvietmd verkauft werden. Jnfammrnknnftr an der Lrutzscher »erdrück» » de» Nähe de« Neuen Schützenhause«. Leipzig, am 8. December 1883. De« Rath« Aorst.Depntatiou. Veschlrunigte Ve- un- Llltla-uug -er SistilbahllVageu. Ans Grund »n« »»gegangener Jnsormalionen sehen wir «ns durch den uag,wöhal,ch lebhaften Verkehr der letzten Wochen und den dadurch erheblich gesteigerten Bedarf an offenen Güterwagen veranlaß«, un« mit de» Aossvrderuag an die Brtheiligle» za wenden, in ihrem eigene» Interesse für eine möglichst rasche und regelmäßige Be- und Entladung der Wagen Sorge zu tragen, da sonst bei sort- daaernder verkehrtfteigernng eine allgemeine Lelküczung der Lade risten zu brsürchtr« sei» würde. Leipzig, de» 7. December 1883. Die dnndelskammer. ' Wachtmuth. vr. Gensel, S ,m safnrtiaru Antritt wird Mweisr rin »rpedient grsiicht. Werber wollen sich im hiesigen Gemetndeamtc melden. Neustadt b. L., den 8. December 1883. De, Ge«etn»e»srft>n»d. Dietrich. au». B«. Nichtamtlicher Thetl. Preußische Lirchenpolitik. Zur kirLeupolitischrn Lage bringt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung- da« folgende bereit« in tele» raphischer Kürze erwähnte Dementi: „Die Nachricht au» Navrid, wonach Se. kaiserl. und künial. Hoheit der Kron prinz beabsichtige, sich von Genua nach Rom zu begeben, um dem Papste einen Besuch abzustalte», ist au« der Lust ge griffen. Bei einer etwaigen Reise unsere« Kronprinzen nach Rom könnte e« sich selbstverständlich in erster Linie nur um einen Besuch bei dem König« von Italien handeln. Die beabsichtigte Reis« de» Kronprinzen nach Rom stellt sich somit wesentlich ander« dar, als >:« nach der ersten Fassung der Nachricht durch das Wolfs'sche Tetearaphcnbureau den Anschein hatte. Ter Kronprinz reist nicht nach Rom. um dem Papste einen Besuch zu machen, sondern fein Besuch gilt zunächst dem König von Italien, und bei dieser Gelegenheit mag denn wohl auch dem Oberhaupt der katholischen Kirche ein Höflichkeitsbesuch abgestattrt werden, klebrigen« scheint auch die« noch nicht einmal sicher. Wir freuen un« dieser Richtigstellung und Einschränkung einer Nachricht, über die man sonst nur in hohem Grade betroffen hätte sein können. Aber auch, wenn man die Person de« Kronprinzen au« dem Spiele läßt, erhält sich die Meinung, daß wir wieder vor einem neuen Wendrpunct der kirchenpolitischen Frage stehen. E« wird berichtet, der preußische Cultu-minister habe sich am Freitag zum Reich« kanzlcr nach Friedrich-rube begeben, wa« selbstverständlich mit deu kirchenpolitischen Vorgängen in Verbindung gebracht werden wüßte, und al« greifbar« Tbatsache steht die Be gnadigung eine« der abqrsetzten Bischöfe vor un«. Al- vor drei Wochen der preußische Landtag eröffnet wurde, fiel e« allgemein aus. daß die Thronrede auch nicht mit einer Silbe der kirchenpolitischen Lage gedachte; vor einigen Tagen hat denn da« Centrum durch seinen Antrag aus Wiederherstellung der aufgehobene« drei verfaffung«art,kel die Initiative ergriffen, eine große kirchrnpoiitische Vrrbandluna im Abqeordneten- bause herbeizusühren und den CultuSmimster zu Erklärungen über den derzeitigen Stand der Au«gteich«frage herau«- zusordern. Für nächsten Mittwoch war diese Verhandlung >m Abaeordnrtenheuse in Autsicht gestellt; e« dünkt un« sehr wabrscheinlich, daß sie aus Wunsch oe« Herrn Wiudtborst verschoben werden wird. Au« dem kerauSsorderaden Vor gehen deS Cenrruw« batte man allgemein den Schluß gezogen, daß erfolgversprechende Verhandlungen mit derEurie, wetch« deren parlamentarische Freund« zu stören und zu durchkreuzen fürchte« wüßten, zur aber die Annahme richtiger .. .. .. . - , Horst ebenso unbekannt wie andern Politikern gewesen, daß ans dem kirchenpotttischen Schauplatz wichtig« Dinge in der Entwickelung begriffen waren. Wir müssen dahingestellt fein lassen, wa« da« Ergebniß der neuesten Vorgänge sein wird, und ob wir endlich einmal nicht blo« von «mem Zurückweiche« de« preußischen Staate», sonder» von entgegen kommenden Schritten der Curie hören werde». Wir wollen un« auch uicht weiter auf Combina- tionen «inlass»», so lockend auch die weiten Ausblick, sein wöge«, bi« sich hier eröffnen. Wir wollen einstweilen nicht untersuch««, welch« Rückwirkung der Beginn einer neuen kirchenpolitischen versvhnuna-ära und «iue, damit zusammen hängenden veränderten Gesammtthaltung der EentrumSpartei aus andere schwebende Fragen, aus di« Entscheidungen über die Steuerpolitik, da« Socialistengesetz und viel«« andere habe« wirb. Senng. daß wir offenbar wieder an einer neuen Entwicklunglphas, der kirchenpolitischen Frag« angelangt sind, und allen Grund haben, davon die wichtigsten Folge« für uns«« gesawmt« deutsch« Politik «nd die Gestaltung unserer Parteiverhältniss« v»rau<pls«h«n. E» ist ein überaus be deutungsvoller Augenblick und Sorgen der mannichsachsten Art sind woht gerechtsrrtigt. Wir verzeichne» noch einig« Stimme« der Presse, «elckie sich zur Lag« äußern. Di« „Natlonal-Zeituug'' schreibt: Immerhin blrkbt dir esstriöse Unkündignng auch der bloßen Möglichkeit eines Besuches des Kronprinzen beim Papste de- denwngsvoll. Ho weit die nicht klerikale Presse den Lindruck der- selbe» bereits wiedergiebt, ist es der de» Erstaunen«, in wclcheS sich dta Besorgnis) »or neuen, unerwiderten Loncessionrn der Negierung an die Larie wischt. Welch« Wirkung die Acstätigung dieser Be- sorgniß t« ganz Deutschland anßerhalb des klerikale» Lagers »wchen würde, das kann keinem Zweifel unterliegen; «och ist das im Juli durch die kirchenpolitlsche Novelle der Hierarchie gemachte große Hu» grstündniß durch die Schuld, durch da- Zögern derselben praktisch »ndnrchgrführt — «nd bereits würde emrr der vier ahaeietzten vischtfe unter Verricht auf die staatliche» Forderung der Nestgnw tio» der Herren Metchrrs und Lrdochowstl bognadigt und mehr als dies, der Erb« der deutschen und preußischen Krone er schiene im Vatikan als Besucher? I Trotz Allem» was «an sei« Jahre» ans de« kirchenpolitischen Gebiete erlebt, halte» wir die« "tr «unögllch, halten wir fest an der bereit- von ans ns^st, ^ßl» diesem Ln^endttcke ^n derCnrie tzwi Sr«pü>»öw^?el« Papst, se^dmck^ Äen« es ander« wäre, s« ÄKW iWAnshMa» «as atchchg» Mort sür dt« aller- neueste Kirchenpolittk der Negternng z» find«,, s« traurig sei», bäst wir keine Versuchung empfinden, »>M damit -u beeilen. Dafür, daß wichtige Verhandlungen ftattfinden, spricht auch der Umstand, daß, dem ..Deutschen TagebL" znsolae, der Lullasminister v. Goßler sich gestern Nachmittag zum Ncich-kaazler nach Frledrichtruh« de- geben hat. Man nimmt an, daß da» Lentrum unter den obwal tenden Umstände» ans die für Mittwoch im Abgrordnelenhause angrsetzte Brrathung seine-Vrrfassnngs-Antrag» vorläufig verzichten «erde. Dafür, daß da« Lentrum kdurch die Ankündigung der Begva dlgong de- Bischof- von Limburg »nd der Möglichkeit eines Be suche- de- Kronprinzen deim Papste durchaus überrascht worden, liegt heut« «in neue- Anzeichen vor. I» der heute angckoiymene» Nummer de« „Moniteur dr No me" befindet sich rin Berliner Telegramm, welche- berichtet, wie Herr Rricheusperger seinen An- trag begründen werde; es «ird darüber gesaat: Tr wird darleaen, daß die Katholiken diesen Antrag von Neuem elnbrtngcn, weil die Verhandlungen mit dem Vatikan bisher ohne Ergebniß geblieben find. Da- katholisch« Volt und die verlassenen Seelen können nicht »arte», bis die Negternng sich in einer »„ab sehbaren Zukunft entschließt, de» gerechte« Beschwerden der Kirche Genüge zu thnn. Ls ist »othwendig, daß das Land abrrmol« er- sahre, wie die Kirche immer noch einem Regiment unerträglicher Unterdrückuntz unterworfen ist. Ob man un Vatikan, al- die- t» de« osficiöse» Organ desselben gedruckt wurde, ebenso mangelhaft unterrichtet war, wie offenbar der Lorrespondent, welcher so telegraphlrte, muß zunächst dahingestellt bleiben. Wie die Lage sich in den leitenden Köpfen de- Lentrum- mnlt, darauf läßt eine Betrachtung der „Germania" schließe», in der e« heißt: „Wir sind überzeugt, daß die Limburger Diöcesanen für ihre Freud« den würdige« Aasdruck finden «erden »nd daß die Regierung au« dem Lindrncke, welche di» Rückkehr de« greise» Biickos« von Lim burg macht, sowie au« dr» günstigen Folgen der ersten Anwendung diese« Paragraphen, kein« andere Eonxquenz ziehen kunn, al- die, daß sür die anderen drei Diöcesru, welche noch unter dem anerkannten Unrecht de- „Absetzung-"-Spruche- leiden, baldmöglichst dieselbe Bethätiguna de« köntglichen Begnadigung-rechte- beantragt werden sollte.... Ls war schon einmal in der Presse die Rede von Bedingungen, an welche die Regierung die Rückkehr de» (Limburger) Odrrhirte» knüpfe« wolle, in«b«soudere wurde von der Bestellung eine« LoadsMors gesprochen. Die Publi catiou de« „Staat- Anzeiger«" läßt nicht- erkennen, was mit diesen Gerüchten in Zusammenhang stände. Zugleich mit der Bekannt inachuug von der Rückberufung eine» Bischof- kommt die erfreu liche Kunde von sder Absicht de- Kronprinzen, die Rückreise von Spanien über Rom zu machen »nd Papst Leo Tlll. «ne» Besuch abzustattcn. Die Katholiken Preußen« werden mit großer Theil nähme und Nenugthuung die persönliche srrundschastliche Begegnung de- h. Bater« mit dem Erbe« der preußischen und deutschen Krone sehe», und auch von diesem Besuche eine Förderung de- kirchlichen Frieden- erhoffen, auf dessen Wiederherstellung schon so lange ihre Wünsch«, ihre Gebete und ihre politische, Bestrebungen gerichtet find Man sieht: die Stimmung kühl bis an- Herz hinan; und al« Aatwort aus die Begnadigung de- einen Bischofs die Forderung der Begnadigung auch der drei anderen! Di« nächsten Lage müssen lehren, ob der Klerlkali-mu- da- Nichtige trifft mit dieser Bcur theilang der Lag« »nd — der preußischen Regierung. Die freiconservative „Post" schreibt: Die wichtigen Nachrichten, welche der grstrlge Tag über die Be lobigung de- Bischos« von Limburg und elneu möglichen Bcsuö» r. kaiserl. und köaigl. Hoheit de« Kronprinzen dr- Deutschen Reich» dei dem Papste brachte, haben alle pvlttijchen Kreise in lebhafte Ansregung versetz». Freilich wird man in den Aeußerangen her Presse vergeblich eine Aufklärung über dr» augenblickliche» Stand der kirchenpolnischen Lag« suchen. Die Begnadigung des B'ichos« »an Limburg and dir daran geknüpfte Anshebnng der commissartschen Verwaltung seiner D'öceie datiren vom 3. d. Mt«., und man würde früher die Ver öffentlichung al- eia« außerordentlich rasche angelehen haben. Heute fragt man, wer schon von der Thatsach« vor der Veröffentlichung Kenntniß gehabt baden könne. von einer Absicht de« Kronprinzen, noch Rom zu gehen «nd nnn gar. um dem Papst einen Besuch abzustatten, ist bi«h«r nicht die Rede gewesen. Di« brtresiende Nachricht kam vollkommen überraschend. Ob ße sich bestätigt, bleibt abznwarlen. Wenn da« «brr der Fall sein sollt«, so wird die Erwägung nicht abznweisen sein, daß dir Person de« Lbronerde» de« Deutschen Leiche« »nd von Prenße« zu hoch steht, >m th» al« Träoer von Verhandlungen ansehen zu dürfen, deren günstiger Au-gaug uicht bereit- gesichert ist. Ohne »ns ans irgend «Ache verinuthnngrn einzalassen ''n wir nur di« schsne» Wort» tu Erinnerung, mit welchem ^ liche »nd königliche HohAt der Kronprinz sei» Schreib-' 1878 an V«. Heiligkeit de« Papst Leo Till, s^' «Wenn et daher nicht in Meiner und vi«7 -eiligkeit Macht steht, jetzt einen Principienstr» eit einem Jahrtausend in der Beschichte Deutsche ln der ondrrrr Länder fühlbar gemacht hat, so bin bereit, die Schwierigkeiten, welche sich au« diesem vo. ahrr» überkommenen Eonstlctr sür beide Theile ergeben, »eist« der Liebe »am Frieden «nd der Versöhnlichkeit zu bec, wrlchrk da- Ergebniß Metner christlichen Ueberzengungen ist. l. der «oran-srpung. Mich mtt Li» Heiligkeit in solcher Geueigtheit, dogegnrn, »erd« Ich die Hoffnung nicht ausgcben, daß da, wo eine ruedsitzlich« Berft-ndigung nicht erreichbar ist, durch veriöhnlich, iestkinung beider Lheil« auch für Preußen den Weg zum Frieden eröffnen werde, der andere» Staaten niemals verschlossen war". * Der »Kölnischen Zeitung" wird au- Berlin lende« gemeldet: der Kronprinz des deutschen Reichs wird aus seiner Rückreise von Spanien von Genna nach Rom reisen und dort nicht »nr dem König Hamdert, sonder« auch dem Papst seinen Besuch abstatten, und da Wolfs« telegraphische« Bureau, über welches das Auge der strgterung wacht, diesr Nachricht meldet, wird sie nicht in Zweifel n ztehen sein. Dentltcher kann dir deutsche Regierung brr» Wunsch nachGewin nunaber Ultramontanen durch nichts, selbst nicht dnrch die Begnadigung des Bischos« von Limbnrg, ausdrückrn. Dir Mitglieder de-Lentrum« klagen wahrlich «hne Grnnd» daß di« Regierung von ihren vollmacksten keinen Gebrauch »ach«, »nd die Regierung klagt »it allzu gutem Grnnd, daß die römisch« Lurie noch immer lein, Zugeständnisse mache, selbst diejenige« nicht, die sie in andern Ländern bereitwilligst de» Regierungen einränme. Sehr unerwartet und unerklärlich kan» der Antrag de- Lentrum« aus Wiederhrrstellung der kirchlichen Paragraphen der preußischen Verfassung, die während de- Lultur- ampfes ansgrhobe» wurden. Was bezweckt da- Lentrum mit dem Antrag, der gunz on-ficht-lo- ist? Denn anßer einigen Fort- chrilt-kruten wir» kaum Jemand mit dem Leutrum für den Antrag stimmen. Wenn mau sich an die Führer dr- Lentrum- wendet uud um Aufklärung bittet, so geben sie solgend« Gründe sür den Antra- an: Das Lentrum würde von der kleinen katholischen Presse vielfach angegriffca, weil es sich mit allerhand kleinen Zugeständ alssen begnüge, welch« dir preußische Regierung den Katholiken als Brocken htuwerfe, »« sie ihnen immer wieder zu entziehen. Die partamenturische Vertretung der katholischen Kirche werde, knr» ursagt, am Narrrnsetle hingesührt. Die Mitglieder de» Lentrnm« finden dies« Vorwürfe unbegründet. Sie Hullen es sür richtige öolirck. nur das Erreichbare «uz»streben. Aulnahmswets» »»Le» sie he» Unzufrieden«, der «tgruru Partei zeige«, daß st« i» grundsätz- Nche» Forderten kriuestveg» allzu beschecde» find. Iadesse» »ich ol-in—a k-L»„ »aß, «er zuviel verlangt. nicht« erhält. Die > ober «1cm mehr vorwerwn könne«, sie wären blöde. Oi, tzwAter Gruud ist für da« Eeutrum. sich Gelegenheit zu schaffe», n« de» historischen Hergang der kirchliche» Streitig, ketten »och rtnmckl grüudl ch darzulkgen, und dritten- «ollen ste die Regierung nöthigeu, genaue «n-knnst über ihre Absichten z» geben. Der Landtag hat sich für eine organisch« Revision der Maigrsrtze ausgesprochen, aber die Regierung hat über diesen Punkt nnr eine au-wrichend« Antwort erthetlt. So etwa sprechen sich di« ange- ehenste» Führer de- Lentrum- über die Lage au«. * Da- „Berliner Tageblatt" bemerkt: I« Zu^mmeuhang gesehen, erscheint die Action wie folgt. Der Reichskanzler hielt die Gelegenheit sür günstig, gewissermaße» im Vorbeigehen eine Zusammenkunft de- Kronprinzen mtt dem Papste zu arrangiren; er wußte den Kaiser von der Zweckmäßig- elt diese« Schritte« zu überzeugen, und so erging an de« Kron prinzen die entsprechende Weisung. An den König von Italien war dabei allem Anschein nach nur nebenher gedacht worden. Nicht io der Kronprinz. Er dachte in erster Linie an seinen bewährten Freund, und so mußte da« ursprüngliche Programm e'nr Ab änderung erfahre», die in der nunmehr erfolgten „Berichtigung" vorlieg». Daß der Kronprinz nicht von selbst aus den Gedanke» hat komme« können, gelegentlich seiner spanischen Reise auch nach Rom und gar zum Papste zu gehen, bedarf selbstverständlich keine- Be weises. AuS Madrid wird überdies gemeldet, daß der Kronprinz den Wink, sich »ur Begrüßung des Papste« nach Rom zu begeben, am Lage vor seine« Besuch deim päpstlichen Nuntiu- in Madrid erhalten Hab«, bei dem er säst eine Stunde verweilte. Ueberhaupt verlautet, der Papst Hab« alle Sirchensürsten Spaniens telegraphisch angewiesen, dem Kronprinzen die au-gesuchlrstcn persönlichen Thren- bezeigungen zu erweisen. Die Rückreise au» Spanien soll am 15. d. vor sich gehen, an welchem Tage sich der Kronprinz im Hafen von Barcelona aus dem deutschen Geschwader einzuschiffen gedenkt; die Fahrt geht geraden Wege« aus Genua. Ob aber dort oder in Monza dt« Begegnung mit König Humbert statt- finden wird, gilt noch al- unbestimmt. Nach dieser Zusammen- kunst wird, wie vorläufig verlautet, General v. Biumcnthal mit einem Lheil d«S Gefolges die Rückreise in die Heimath antreten, während der preußische Gesandte beim Batican, Herr v. Schlözer, der sich in Genua einfindeu wird, deu deutschen Kronprinzen nach Rom geleiten wird. Die „Bosfische Zeitung* äußert siL dafiin: Niemand wird r- wagen, von dem Sohne unseres Kaiser-, dem Erben der dcutlcken Kaiserkrone, dem Sieger von Wörth, etwa« Anderes vorauszusetze», al- dir energische und würdevolle Wahrung der Autorität de« Deutschen Reiche- nnd des veeußischen Staate-, und ei» libcrate- Blatt würde in den Fehler der conseroativen oder ministeriellen Presse verfallen, wollte c- die Schritte, welche der deutsch« Kronprinz im Jntercsw der Herstellung de- kirchlichen Frieden« zu thun sür gut befindet, einer Kritik unterwerfe». Wohl aber sind wir berechtigt, UN- über die tactlose Art und den unpassenden Zeitpunkt auszusprcchen, in welchem die Nachricht von dem eventuell beabsichtigten Besuch veröffentlicht wird. Bei der Geschicklichkeit der Lurie, da» Licht der Kirche hell leuchten »« lassen und ihre Widersacher in den tiefsten Schatten zu stellen, kann c« gar nicht sehlen, daß dir« Vekanntwerden de« be absichtigten Besuch« bet der v-kltgen Unklarheit über die Bediugnngen de« zum Abschluß gebrachten oderdoch dem Abschluß nahen Friedens zu einem Triumph der Kirche und zu einer Demüthiguag de-Staat-au-ge- beutet werden wird. Und eine solche Darstellung io w^«r«o eevleeiae glarium muß um so mehr an Wahrscheinlichkeit gewinnen, al» di« einzige positive Nachricht, die Begnadigung des Biickos« von Limburg, ein Entgeaenkommen de- Staat» bekundet, »ährend «ine entsprechende Loncession der Lurie in Bezug aus die schwebenden bischöslichen Personatsragen sich zur Zeit der Oesfeatlichkeit entzieht. Wir machen un« dahin schlüssig: Die Nachricht von der Begnadigung de« Bischof« von Limburg bat unter den Mitgliedern de« Centrum« im preußischen Abgeordneten haus« nicht so freudig gewirkt, wie ma» wohl erwarten durfte. Man wollte von allerlei Bedingungen wissen, welche an die Begnadigung geknüpft worden seien und den Werth diese« Zugeständnisse» in klerikalen Augen beeinträchtigen könnten. Man wird Nähere« abzuwarkrn haben, offenbar wird im Centrum wieder die alte Taktik befolgt, jede staatliche I Concession al- möglichst geringfügig darzusteUen, um der I Frage nach der kirchlichen Gegenleistung au-zmveichen. I Damit stimmt e« auch überein, wenn die „Germania" und
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