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zschopauer B Tageblatt und Anzeiger a». iso i07. IaI,«Aanb Weltkongreß der Landwirtschaft 1M Vertreter aus 47 Staaten tn Dresden Eröffnungsrede Darre« Die Reihe der Scktionssitzungen des XVlII. Internationa- ' Fortschreitende Selbstversorgung ich in bezug Düngemit- bis um ifchen Direktor Der terfchast von an Z 1838 die größte deutsche Getreideernte Staatssekretär Imke vor dem Internationalen Landwirtschastsksugretz Merlin übernoinmen überraschende Besuch des Führers löste bei der Arbei- große Freude und Begeisterung aus. Lu. Ohnesorge 67 Zayre alt Reichspostminister NSKK.-Obergruppenführer Dr.« Ing. e. h. Ohnesorge vollendete am 8. Juni 1939 sein 67. Lebensjahr. Oer Führer an den Landwirtschafiskongreß Der Führer hat auf das Telegramm des XVlll. Internationalen Landwirtschaftkongresses, in dem dieser ehrerbietigsten Gruß entbot, mit folgendem Telegramm geantwortet: „Den znm XVIII. Internationalen Landwirtschafts, kongreß versammelten Vertretern ans dem In- und Aus. land danke icki für die mir übermittelten Grüße. Ich er. widere sie herzlich und verbinde damit meine besten Wünsche für den Erfolg Ihrer Tagung und weiteren Zusammenarbeit. gez. Adolf Hitler,* Laaer bei MiMmi «ab Ciano Der spanische Innenminister Serrano Suner wurde am Mittwochabend von Mussolini im Beisein des italienischen Außenministers im Palazzo Venezia empfangen. Der herzlich gehaltenen Unterredung, die über zwei Stunden dauerte, war eine Besprechung mit Gras Ciano vorausgegangen. Für die nächsten Tagen sind weitere Unterredungen Suners mit de» Duce und Graf Ciano vorgesehen. Anzeigenpreise: Di« 46 mm breite Millimeterzelle 7 Pf.; die 43 mm breite Millimeterzeile im Lext- teil LS Pf.: Nachlaßstaffel L: Ziffer- und Nachweirgebühr 25 Pf. zuzüglich Porto. Die Reihe der Sektwnsuhungen len Landwirtschaftskongresses eröffnete Staatssekretär Herbert Baäe vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirt schaft mit einem Referat über „Die in Deutschland ergriffenen Maßnahmen zur Erhaltung des Bauerntums". Vas „Zfchopauer Lageblatt Und Anzeiger" erscheint werktäglich. Monatlich.Bezugspreis 1.70 NM. Zustellgebühr 20 Pf. Bestellungen werden in unserer Seschäftsst.,von den Boten, sowie von allen Postanstalten angenommen. Ueber die Auswirkungen dieser Agrarpolitik und der viel fältigen Anstrengungen des deutschen Landvolkes auch in bezuc auf die Mehraufwcndung von Maschinen, Geräten, teln sowie der seit 1933 erfolgten planvollen Anbauflächenver- Lndrrungen konnte Staatssekretär Backe einen stolzen Ersolgs- Der deutsche Weg gerechtfertigt Eine besondere Rechtfertigung für unsere Wege erblicken wir darin, daß die Ertragssteigerungen in Deutschland die Zu nahme der Erträge im übrigen Eurona erheblich übertreffen. Co ist z. B. nach Ermittlungen des Statistischen Neichsamtes bei Weizen der Hektarertrag im Jahrfünft 1933/37 in Europa um 3.8 v. H. im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 1928/32 gestiegen, in Deutschland um 4,7 v. H. Der Eerstenertrag sank in Europa in der genannten Zeit um 2.8 v. H., stieg dagegen in Deutschland um 4 v. H. Bei Hafer ist in Europa eine Steigerung des Hektarertragcs um 1,3 v. H. zu verzeichnen, in Deutschland ein Mehrertrag von fast 4 v. H. je Flächeneinheit. Bei Kartoffeln haben die Hektarertriige in Europa im Durchschnitt in dem genannten Zeitraum um 2,5 v. H. zuge nommen. In Deutschland ist es gelungen, von 1928/32 bis 1933/37 die Flächcncrträge um K,1 o. H. zu erhöhen. Auch bei den Zuckerrüben sind in Europa im Durchschnitt 1933/37 gegenüber 1928/32 Mehrerträge, und zwar von 6 v. H. erzielt worden. In Deutschland ist es jedoch gelungen den Hektarertrag in der genannten Zeit um 10 v. H. zu verar-L-rn. Vas „Zschopauer Tageblatt und Anzeiger* ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen des Landrats zu Flöha und der Bürgermeisters zu Zschopau behördlicherseits bestimmte Blatt und enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Finanzamtes Zschopau — Bankkonten: Lrzgebirgische Handelsbank e. S. m. b. H. Zschopau, Semeindegirokonto Zschopau Nr. 24l, Postscheckkonto: Leipzig Nr. 42SS4 — Fernsprecher: Nr. 712 Zeitung für die Orte: Börnichen, Dittersdorf, Dittmannsdorf, Gornau, Hohndorf, Krumhermersdorf, Scharfenstein, Schlößchen Porschendorf, Waldkirchen, Weißbach, Wilischthal, Witzschdorf Herangehen mutzte. Nach einer Darstellung der landwirtschaftlichen Verhält- Nisse der Vorkriegszeit fuhr Darrö u. a. fort: In den Nach kriegszeiten stand die Landwirtschaft der Welt zumeist im Zeichen der Krise. Die Frage des Absatzes und der Absatz- gestaltung trat bei den Verhandlungen auf den Internatio nalen Landwirtschaftskongrefsen stark in den Vordergrund. Dabei ist immer wieder vor diesem Forum betont worden, daß eine gesunde Landwirtschaft unbedingte Voraussetzung eines jeden gesunden Staatswesens sei. Die Unterbewertung der Landwirtschaft gegenüber den anderen Wirtschaftszwei gen, die eine internationale Erscheinung war und zum großen Teil noch ist, wurde vom Internationalen Verband der Land wirtschaft frühzeitig erkannt und immer wieder in de» Vordergrund gestellt. Wenn heute der Landwirt wieder mehr gilt als vor einigen Jahrzehnten, so ist das zum Teil auch auf die Arbeit dieses Verbandes zurückzuführen. Ich wünsche deshalb dem Internationalen Verband der Landwirtschaft für die Zukunft weiter erfolgreiche Arbeit; denn die Zahl der Probleme, mit denen wir uns anseinanderzusetzen haben, hat nicht ab- genommcn. In diesem Zusammenhang verwies Darrü auf das umfangreiche Arbeitsprogramm des Kongresses und sagte dann: Wenn ich zum Schluß meiner Ausführungen Ihrem Kongreß einen erfolgreichen Verlauf wünsche, so möchte ich dabei auch die Hoffnung ausdrücken, daß diese Internationale Zusammenarbeit hier in Dresden das gegenseitige Verstehen fordern möge und daß damit der friedlichen Entwicklung der Völker gedient werde. Die Grundlage unserer Agrargesetzgebung ist das Reichs- erbhosgesetz vom 29 September 1933. Zur Ergänzung des Reichserbhofgesetzes sind feit 1933 eine Reihe von Maßnahmen getroffen worden: 1. die Neubildung deutschen Bauerntums, 2. die Reichsumlegungsordnunq, die eine gesunde bäuerliche Struktur in den Gebieten herbeisühren soll, in denen infolge ständiger Nealteilung die kleinbäuerlichen Betriebe das Bild beherrschen. Die Grund st ücksverkehrsbekanntma- chung zieht einen Schlußstrich unter die Spekulation mit ländlichem Grund und Boden Durch das Landeskulturwerk wurden seit 1933 rund 755 000 Hektar Neuland gewonnen. Das Reichsnährstandsgesctz vom 14. September 1933 hatte die Aufgabe, das Erbhofgesetz wirtschaftlich zu unterbauen. Die auf dem Reichsnährstandsgesetz aufgebaute Marktordnung bietet bie'z« die Grundlage. ':;Zsu8kMLfleigerWg auf der ganzen Link. bericht erstatten. Tie Ersamtgetreideernte 1938 war mit 26,4 Millionen Tonnen die größte, die Deutschland je zu verzeichnen hatte. Die Kartoffelernte 1938 von 50,9 Millionen Tonnen lag um 22 o.H. über dem Durchschnitt der Ernten 1828 bis 1932. Die Zuckerrübenernte stieg von ihrem Tiefpunkt 1932 von rund 7,9 Millionen Tonnen auf 15,7 Millionen Ton nen 1937 und 15.5 Millionen Tonnen 1938. Die Raps- und Rübsen ernte 1938 lag mit 128000 Tonnen um 107 v. H. höher als der Durchschnitt des Jahrfünfts 19113/37. Die Hanf ernte 1938 übertraf mit rund 60 000 Tonnen den Durchschnitt der letzten drei Jahre um 126 v H. Die Fleischerzeugung lag 1938 rund 500600 Ton nen höher als im Durchschnitt der Jahre 1928/32. Die Erzeu gung von Schweinefett stieg von 418 000 Tonnen im Durch- s/nrtt der Jahre 1928/32 aus rund 540 000 Tonnen im Jahre 1938. Die Vuttererzeugung erreichte 1937 mit 519 000 Tonnen gegen 387 000 Tonnen im Durchschnitt der Jahre 1928 bis 1932 eine bis dabin in Deutschland noch nie erreichte Höchst- zisser. Ein ganz wesentlicher Erfolg liegt auch darin, daß unsre ViehwirMäst heute im wesentlichen eine wirtschafte- eigeue Futtergrundlage hat. Landwirtschaft und den anderen Berufen eine tatsächliche Gleichheit der wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen hergestellt wird. Ter Kongreß fordert die landwirtschaftlichen Berussvcr- bände aus, die moralische Kraft des Bauerntums zu stärken. Die sittlichen Ueberlieferungen seien wieder zu Ehren zu bringen. Es sei ferner über die Gefahren zu unterrichten, denen sich diejenigen aussetzen, die das Land verlaßen. Das Internationale Landwinsihaftslnstitut soll Erhebun gen anstellen über das Verhältnis zwischen der landwirtschaft lichen Bevölkerung und dem bebaubaren Land, um das Aus maß der Uebcrbevölkerung und die Gründe des Mangels an landwirtschaftlichen Arbeitskräften festzustellen. Metoffettöfer und Maul- und Klauenseuche Zur Frage der Kartoffelkäserbekämpfung wurde vom Di rektor der Zentralstation für landwirtschaftliche Zoologie, Ber nard Trouvelot, Versailles, betont, daß die Aufrechterhaltung des Kartosfelbaues in Europa zur Zeit von der chemischen Be kämpfung des Käfers abhängig sei Eine völlige Zerstörung des europäischen Kartoffelanbaues sei nicht zu befürchten, aber neue besondere Vorsorgemaßnahmen und gewiße Veränderun gen in der Bekämpfungsweise werden notwendig. Ministerialdirigent Prof Dr. Mllsscmeier. Berlin, schilderte das Schutzimpfungsversahren gegen die Maul- und Klauen seuche, das in den Staatlichen Forschungsanstalten aus der Insel Riems von Prof. Dr. Waldmann und seinem Mitarbeiter Dr. Köbe entwickelt ist. Das Verfahren sei bereits mit bestem Erfolg in die praktische Seuchenbekämpfung eingeführt worden. Nach menschlichem Ermessen werde es mit einem solchen Be« kämpsungsoerfahren möglich sein, einen Seuchenzug im Ent stehen abzufangen. Solle dieses Verfahren aber wirklich von dauerndem Erfolg gekrönt sein, so dürfe es nicht nur in einem Lande Anwendung finden, sondern müsse in allen, mindestens in den europäischen Ländern angewandt werden. Irr Führer in Faüerrlebeo Besichtigung des Bolkswagenwerkes Am Mittwoch stattete der Führer unerwartet dem im Ba« begriffenen Volkswaaenwerk Fallersleben einen Besuch ab, um sich vom Fortschritt der Arbeiten nm Werk zu überzeugen. Die Anfahrt des Führers erfolgte über die Kuppe des Klievers- bcrges, dessen Höhe einen umfassenden Ueberblick über die An lagen bietet. Nach einjähriger Arbeit ist hier bereits ein Rie senwerk unter Dach. Auch die Stadt des KdF.-Wagens, die der Unterbringung und Ansiedlung der Werksangehörigen dienen soll, hat bereits große Fortschritte zu verzeichnen. Die Führung durch die An lagen hatte der Neichsorganisatiönsleiter Dr. Ley, begleitet von dem Konstrukteur des KdF.-Wagens, Professor Porsche, und Or. Frick m Budapest Polizciparadc zu Ehren des Reichsministers Zu Ehren des Ncichsinnenministers Dr. Frick fand auf der Budapester Trabrennbahn eine glänzende Polizei parade statt. Unter den Klängen der ungarischen Natio nalhymne schritt Dr. Frick die Front der angetretenen Polizcitruppen ab. Au dem Vorbeimarsch nahmen anch berittene und motori?wrte Abteilungen teil. Mittags gab Ministerpräsident Graf Teleki ein Frühstück zn Ehren des deutschen Gastes. Am Nachmittag empfing der Neichsinnenminister führende Vertreter der ungarischen sowie die Vertreter der deutschen Presse in Budapest. Dr. Frick betonte, sein Besuch sei so aufzn- fasseu, daß er alles, was im Rahmen seines Aufgaben bereiches stehe, tun werde, nm die traditionelle deutsch-ungarische Freundschaft zu för dern nnd noch mehr zn vertiefen. Am Abend nahm der Rcichsinnenminister mit seiner Begleitung an dem unter der Schirmherrschaft der Ge- mahlm des Neichsverwcsers statisindendeu Wohltätig- keitsfcst ans der Margaretcninsel teil In Dresden wurde am Mittwoch der 18. Internatio nale Landwirtschaftskongreß, zu dem 47 Staaten mehr als l600 Vertreter gesandt haben, im Ausstellungspalast feierlich eröffnet. Der Vizepräsident des Kongresses, fteichsobmann des Reichsnährstandes Behrens, begrüßte !>ie Teilnehmer. Anschließend gab der Präsident des Internationalen Landwirtschaftsinstituts in Nom, Varon klcerbo, einen Ueberblick über die Lage der Weltland- wirlschaft und betonte, daß sich im Jahre 1938/39 die Lage ver freien Weltwirtschaft infolge allzu reichlicher Ernten, sie den noch vom Jahre zuvor überfüllten Markt über schwemmten, weiter verschlechtert habe. Die Agrar länder Europas seien dank der Entwicklung ihrer »erträglichen Beziehungen mit den Industrieländern von den Agrarkrisen verhältnismäßig verschont geblieben. Der Präsident des Internationalen Verbandes der Landwirtschaft, Marquis de Vogu6, zeichnete die Entwicklung der internationalen Zusammenarbeit der Landwirtschaft innerhalb des Verbandes und nannte die Frage der Landflucht als die vordringlichste zur Er örterung während des Kongresses. Weiter müsse sich der Kongreß mit der Verbesserung der moralischen und sozialen Bedingungen des Landlebens be fassen. Dann sprach der Schirmherr des Kongresses, Reichs- Minister und Neichsbauernführer R. Walther Darr 6. Darre: Der Landwirt gilt wieder mehr Reichsminister Darrs ging in seiner Rede ans von der jetzt 50jährigen Zusammenarbeit im Internationalen Verband der Landwirtschaft. Dann wandte sich der Minister den im Laufe dieser 50 Jahre entwickelten tiefgreifenden Veränderun gen in der landwirtschaftlichen Arbeitsweise zu: Veränderun gen, die durch die Fortschritte in der Technik, der Biologie, Chemie, Pflanzenzucht, Tierzucht und aus den verschiedensten anderen Gebieten hervorgerufen wurden. Alle diese Wand lungen, die für die Landwirtschaft einen Fortschritt bedeme- ten, ließen — so betonte Neichsbauernführer Darrs — gleich zeitig neue Probleme entstehen, an deren Meisterung man Die Ertragssteigerungen hatten zur Folge, daß Deurschland trotz Steigerung des Verbrauchs, trotz Verringerung der land wirtschaftlichen Nutzfläche, trotz des neu hinzugekommenen Zu schuhbedarfes der Ostmark und des Sudetenlanocs und trotz des Landarbeitermangels ernährungswirtschaftlich in den letzten Jahren freier und unabhängiger geworden ist. Wir versorgten uns im Jahre 1938 zu etwa 83 o. H. aus eigener Erzeugung gegen nur 75 v. H. im Jahre 1932 und sogar nur 65 v. H. im Jahre 1927. Dabei ist zu berücksichtigen, daß der Lebensmittelverbrauch in Deutschland in de» letzten Jahren außerordentlich gestiegen ist. Es stieg 1937 der Verbrauch an Weizenmehl «m 25 v. K., 24 v. H., an Gemüse um 15 o. K, an Obst vm 34 o. Butter um 23 v. H., an Fleisch «m 14 v. au S vm 50 o. H. und an Trinkmilch um 12 v. H. Die Gefahr der Landflucht Auf Grund der Darlegungen des Delegierten der franzö sischen Negierung bei dein Internationalen Landwirtschafts- Institut in Rom, M. Augö LaribL, zur Frage der Landflucht wurde dem Kongreß eine Entschließung zur Weiterleitung an die Regierungen rorgelegt, in der es u. a. beißt: Der XVIll. Internationale Landwirtschaftskongreß macht die Regierungen auf das rasche Anwachsen der Landflucht auf merksam, eines eindeutige» Zeichens der Not in der Landwirt schaft. Dort, wo diese Not übermäßige Formen annimmt, ist Vorsorge zu ihrer Milderung zu treffen, indem zwischen der