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U4. Sahrgmig lS20 417 Dienstag, den 7. September 1V2V WOmhe sn der ruW-PlnWn Zront iiulls .-A : jetzt lttck,u 4 bes. !Nl! acen j in !isn !M18, III it«. 8 Eil- ditto» 2tr. 1. che cht en, LLLL i uiltcve f cfind!. « wendbare 'ktk Zeuch Sie Pro« cnanqai'c ng ein an sie« » el!e,z lmlik? cis. gei: n. dtl'K-i rrsedwcr Berke! r itchkeitln n« rnjirt!» ... .1 »III, die am r an- inngae er, ?. k ^astr.t'.i. rassen gegen bar lüdlonskl, :»itr. A8ll i >;e 19, i. S Ratifikation des Versailler Vertrages durch Rumänien. Wie das .Berl. Tagebi.' zuverlässig erfährt, hat Rumänien den FredenS- vertraq von VerscrllleS ratlflzierk. --- 200 Lokomotiven für Rußland. Wie dl« .Kasseler Nachrichten" melden, hat die Maschinenfabrik von Henschel in Kassel «inen Auftrag von 200 Lokomotiven stlr Solvjetrußkmd erhalten. Bor dem Waffenstillstand Krakau, 7. September. (Ltg. Drahtbe richt.) Die Lage an der Front läßt den Rückschluß zu, daß man unmittelbar vor Eintritt des tatsächlichen Waffenstillstandes steht. Abgesehen von kleinen Gefechten bei Lemberg und Brest-Litowsk, die jedoch niemals über Vorposienplänkeleien hinausgegangen sind und bei denen nur wenige hundert Mann zum Einsatz kamen, herrscht an der ganzen Front Waffenruhe. Der Beginn der Verhandlungen in Riga wird für den S. oder 10. September erwartet. In Wirklichkeit scheint aber der polnisch-russische Krieg im Augenblick schon beendet. Tschitscherin über die Triedenssrage Moskau, 7. September. (Eig. Drahtbericht.) Tschitsche- r i n gewährte einem englischen Korrespondenten eine Unterredung über di« allgemein« politische Lag«. In erster Linie verteidigte er die Politik -er Sowjetregierung bei den Friedensverhandlungen, wobei er darauf hinwieS, daß, seitdem Eowjetruhland die Forderungen über die Er richtung einer Arbeltermiliz habe fallen lassen, kein einziges Hindernis mehr für den Frieden bestehe, und daß der Frieden bald Zustandekommen könne, wenn nur die englische Regierung di« Sowjetdiplomatie unter stütz«, wozu sie in U«bereinstimmung mit ihren eigenen Erklärungen ver- vflichtet sei. Jedenfalls kann Tschitscherin sich nicht mehr vorstellen, daß di« britische Regierung in der Frage dec Grenrregulierung von der in der feierlichen Erklärung des Obersten Rates festgestellten Curzon- Ltnte «inen anderen Standpunkt einnehmen könne. Eine Erklärung Euolands in dieser Richtung würde im gegenwärtigen Augenblick von höchstem Wert« sein, da Polen von Frankreich unterstützt werde und sich unzweideutig weigere, dos gurzuheißen, waS tatsächlich bei den Friedens präliminarien bereits angenommen worden war. Es könne keine andere Lösung der territorialen Fragen geben, als die Unabhängigkeit der Ukraine und Weißrußlands zu gewähren. Auf die Frage, ob die Sowjetregierung den Polen die Forderung stellen «erde, ein Referendum in diesen Gebieten abzuhallen, ant wortete Tschitscherin: Das ukrainische Volk gab bereits zweimal durch Vermittlung der "Sowjets seinem Willen Ausdruck, und auch Weißruß land hol dies bereits zweimal getan. Tschitscherin erklärte: Wir ziehen «in Referendum durch Vermittlung der Sowjets vor. Bezüglich Ost- gallztens erklärte Tschitscherin, Galizien sei für Sowjet ruß- land von keinem besonderen Interesse. Hierüber bestehe aber eine große Meinungsverschiedenheit zwischen England und Frank reich. England weigere sich deutlich Lemberg an die Polen zu geben, während die poiniia)« Regierung, unterstützt von Frankreich und ver mutlich von den französischen Petroleuminteressenten, darauf bestehe Ofigallzien zu erhalten. Tschitscherin würde eine deutliche Erklärung der englischen Politik auch hierüber begrüßen, und eine solche Erklärung würde viel dazu beitragen, das größte Hindernis bei den Friedens verhandlungen wegzuräumen. Die belgischen Bischöfe fordern -um Kampf gegen Rußland auf Fraakfurt e. M, 7. September. (Eta. Drahtb « richt.) Sechs Bischöfe Belgiens mit Kardinal Erzbischof Mercier an dec Spitze liepen in allen Kirchen Belgiens ein Schreiben verlesen, in dem diese hohen Geistlichen vor dem grausamen und wilden Feind warnen, der Rußland mit Blut befleckt und Polen überfallen hat. Weiter heißt es in diesem Hirtenbrief, daß eine dunkle Macht sich in dem Augenblick eindränae, in dem England, Amerika und Frankreich angefleht werden, sich an die Seit« des tapferen belgischen Heeres zu stellen, um der ritter lichen und schwesterlichen Nation Polen za Helten. Der sozialistische /Peuple" kangelt die Bischöfe wegen dieses Versuches, Belgien in den Krieg zu ziehen, gehörig ab, zumal die Bischöfe auch di« Aktion der Arbeiter gegen die Durchfuhr von Kriegsmaterial bekämpfen. Unruhen In Sowjetrußland Riga, 7. September. (Eigener Drahtbertcht.) Nach Mel dung««, di« in Riga eingetroffrn sind, kam es an verschiedenen Punkten Schulen aufgehoben, deutschen Gemeinden kroatische Lehrer und Priester aufgedrängt, die 184 000 Deutschen haben keine einzige Mittelschule. Sie werden überfallen, mißhandelt, ihre Wein gärten zerstört, ohne daß sie von der Agramer Regierung ent sprechend geschützt werden würden. In Elovenien werden von der Laibacher Regierung die deutschen Vereine massenhaft auf gelöst. Den deutschen Schulen wurden zahlreich« Gebäude be schlagnahmt. Seit Jahrzehnten ansässige Deutsche werden unter allerlei Vorwänden (Wohnungsmangel u. a.) zur Auswanderung getrieben. Dazu kommt die Hetze in einem Teile der südslawi- jchen Presse. Allerdings fehlt es auch nicht an Presscstimmen, die für die Rechte der Deutschen. Pflege der deutschen Kultur gemeinschaft, Zulassung der deutschen Sprache an der llnioerfltät in Agram (wegen der deutschen Hörer, Lehrer und des Gebrauchs deutscher Bücher) eintreten und dem wirtschaftlichen Anschluß an Deutschösterreich und Deutschland das Wort reden. Bei die sem Telle der Presse wurde auch die Gründung des deutschen Kulturbundes freundlich begrüßt und dessen Bestrebungen (Wan derlehrer, Winterschulen, Lesehallen usw.) als mustergültig und nachahmenswert empfohlen Auch gegen die jugoslawischen Ftrmenschilderstürmer hat die Zeitschrift .Paneooac' Stellung ge nommen. Die Kulturarbeit der Schwaben geht inzwischen unentwegt loeiter. Am 20. Juni fand in Reusatz, nachdem die Belgrader Regierung die Statuten genehmigt hatte, die feierliche Gründung des .Deutsch-schwäbischen Kulturbundes' statt. Seither werden überall Ortsausschüsse errichtet und dem Vereine bedeutend« Geldmittel zur Verfüauna gestellt. Die Vereinigung .Banatta' der Werscheher Hochschüler unternimmt mit behördlicher Ge nehmigung eine Propagandafabrt für den Kulturbund. In Semlin errichtete dar deutsch« Lurnveret» etHe Bücherei. U. dgl. vr. . . . > > —- nale Chauvinismus immer mehr abflauen und der wirtschaftlichen und kulturellen Arbeit im Staate Platz machen wird.' In solchen Erklärungen spiegelt sich der feste Wille wider, sich ins Unabänderliche zu fügen, zugleich aber für deutsches Recht mit Nachdruck etnzutreten. So wird vor allem gegen den eng herzigen Standpunkt der Verweigerung des Wahlrechts für die Belgrader Skupschtina angekämpft. Den madjarisch gesinnten Schwaben wird der Vorwurf gemacht, daß sie durch ihre Hetze jenen serbischen Politikern die Handhabe boten, die die Deutschen von der Wahlurne fernhalten wollen. Die Schwaben erklären, datz sie schon durch die Lat für den SHS.-Staat votiert haben und zur Option jederzeit bereit sind, daß sie aber auch volles Staats- bürgerreckt genießen wollen. Ebenso wird über die Schädigung der Deutschen bei der bevorstehenden Agrarreform Klage geführt. In dle in Neusatz für die ganz« Wojwodina (Baska, Baranya, Banat) eingesetzte Agrardirekkion können nämlich Deutsche, Un garn und Rumänen weder wählen noch gewählt werden, weil ihre Staatsbürgerschaft nicht klargestellt ist; sie können auch die Vorteile der Agrarreform nicht genießen Das bedeutet eine schwere Schädigung -er zahlreichen in der Wojwodina lebenden deutschen Besitzer und Pächter, von denen viele grundbedürftig sind. Auch der Neusatzer Delegation des Ministeriums für Volksaufklärvng wurden deutsche Lebrer nicht deigezogen. Immer wieder also werden wichtig« Beschlüsse, di« auch die Schwaben betreffen, ohne sie gefaßt. Den wegen der Ausschrel- kungen bei den Assentierungen im Kulaer Bezirk über dle ganze Woswodina verhängte Belagerungszustand dauert fort. Die cwsgehobenen Geiseln im Bezirk Kula sind seit Monaten ihrer Bewegungsfreiheit beraubt, ortsobrigkeiten gestalten sich gegen Schwaben Ungesetzlichkeiten, verhängen Prügelstrafen, deutsche Aufschriften werden von öffentlichen Gebäuden entfernt. Am allerärgfien geht et in Syrmien (Slawonien zwischen Drau «A Vamej und tu Stooeule» zu. Ja Syr allen werde» deutsch» SüdrußlandS zu blutige« Erhebungen gegen die gegenwärtige Re gierung. In -er Umgebung von Moskau wurden solche Revolten m:t -er größten Grausamkeit unterdrückt. Auch in der Garnison von Zari - zyn brack unter -en roten Truppen eine Meuterei aas, die von langer Hand vorbereitet worden war. Ls gelang den Aufständischen, dle Revolte in allen ihren Einzelheiten vorzubereiten. Die Stadt Zarizyn wird ge^.n- wärtig von -en aufständischen Truppen besetzt, ebenen sich aufständische Bauern angeschlossen haben. Moskau hat bereits Letten und Chinesen entsandt, um der Bewegung Herr zu werden. Ausdehnung der italienischen Streikbewegung Mailand, 7. September. (Drahlbericht.) Die Arbeiterschaft von Triest, Fraul und Istrien hat als Protest gegen das von Italien eingefühcke Regierungs- und Verwollungssystem den General streik erklärt und verlangt die Abschaffung der Kriegsgerichte, Be freiung der wegen politischer Vergehen Verurteilten und Unterdrückung aller Ausnahmemaßnahmen, die aus der Kriegszeit geblieben sind. Auch die Zettun gssetzer haben sich dem Streik angeschlossen. Lugano, 7. September. (Drahtbericht.) Dle gestrige Entschließung der Gewerkschaftskonferenz endete mit der Erklärung, daß ein weiterer Widerstand der Arbeitgeber der Metallindustie das gesamte Proletariat Italiens auf den Plan führen werde zur Sozialisierung der gesamten Produktion. — Ueber Turin schwebten gestern zwei Flugzeug« mit roten Fahnen, die revolationäre Schriften abwarfen. Aus Mailand, Turin usw. wird die Verschleppung von Tech nikern, Fabrikleilern und Eigentümern in di« Fabriken gemeldet, um sie zur Leitung der Arbeit zu nötigen. Zusammenkunft der alliierten Staatsmänner in Genf Basel, 7. September. (Drahtberijchh) Wie der Londoner .Evening Standard" mitteilt, hat die englische Regierung auf Grund der Ver einbarung deS Obersten RateS in Spa der französischen und italienischen Regierung eine neue Zusammenkunft für die Verhandlung der Ab rüstung-- und Schuidfrage auf den 24. September nach Gens vorgeschlagen. Genf war schon vor der Konferenz von Spa alt nächster KusammenkunftSort vorgesehen worden. Gleichzeitig soll i» Brüssel die internationale Friedenskonferenz 'ofammen- treten. Lloyd George wird von Lord Curzon begleitet sein. Frankreick. Italien, Belgien, Japan und Griechenland werden vollzählig- vertrekeu sein. Als Vertreter Deutschlands werden Reichskanzler Fehren- dach, Minister des Aeußern Dr. Simons, Finanzminister Wirth, sowie andere KabinettSmiöglieder geladen werden. Eine deutsche Note an den Völkerbund Basel, 7. September. (E i g. Dcahkberichk.) Deutschland hat dem Völkerbund eine Note überreicht, in der es mittelst, daß es dem Sekretariat di« sei! dem Waffenstillstand abgeschlossenen Verträge über reichen wist. Auch die österreichische Regierung beabsichtigt, einen gleichen Schritt zu tun. Man erblickt in Entenkekreisen in dem Vorgehen Deutschlands den Wunsch, dem Völkerbund so rasch wie möglich beizu treten. Der neue deutsche Gesandte für Peru Berlin, 7. September. (E l g. D ra h t b e'r l ch t.) Zum deutschen Gesandten für Peru wurde Geheimrat Hans Paul v. Humboldt- Dachröder ernannt. Vor dem Kriege war er Vizedonsul in Lon don, Konsul in Moskau, Alexandrien und Generalkonsul in Kapstadt. — Legationsrat Frhr. Alexander v. Führ wird als Gesandtschastsrat in die deutsche Gesandtschaft in Mexiko eintreten. Dfs Deutschen im SHS-Staate Von Dr. R. F- Kaindl, Graz. Das Verhältnis der Regierungsstellen, des SHS -Staates zu den Deutschen daselbst fallen Kenner der Verhältnisse >n das Ur teil zusammen: Bei den Zentralstellen in Belgrad ist man ge neigt, den Wünschen der Deutschen aus nationalem und wirtschasi- tia-em Gebiete entgegenzukommen. Daher geht es den Deutschen in der Wojwodina (Balschka, Baranya und Vanos), die der Belgrader Regierung unmitteldar unterstehen, am besten. Auch die Landesregierung von Bosnien (in Sarajewo) ist den Deut schen entgegenkommend. Das gilt nicht von der Landesregierung Agram (für Kroatien), noch weniger von der Haibacher für Slowenien. In einer Versammlung in Marburg a. d. Drau , äußerte sich der bisherige Präsident der Landesregierung in Lai bach, Dr. Zerjav, über die Haltung -er Slowenen gegenüber den EHS.-Etaatsbürgern deutscher Abstammung: «Wir können nicht zulassen, daß sich dle Deutschen in unserem Nationalstaat« als Volk konstituieren. Den ehemaligen Deutschtümlern (deutsch freundlichen Slowenen) aber müssen wir die Möglichkeit bieten, in den Schoß der slowenischen Nation zurückzukehren.' Unter diesen Umständen ist es begreiflich, daß die Deutschen im SHS. etwa wie im alten Oesterreich zentralistisch gesinnt sind und von dieser Auffassung kein Hehl machen. Im Kampfe Mischen Zen- iralregierung und den nach Landesautonomie strebende« Pro- vinziatregierungen stehen sie auf Seite Belgrad-. Dies gilt zunächst von -en früher zu Ungarn gehörenden Landeäreilem De dortigen Schwaben anerkennen die Fortschritte, die ihnen die Belgrader Regierung möglich gemacht hat, erklären sich als loyale SHS.-Bürger, bekämpfen aber mit Nachdruck jedes ihnen von selten der Provinzial- und Lvkalämter widerfahrende Unrecht. Das führende «Deutsche Volksblatt' (Neusatz) laßt die Lag« folgendermaßen zusammen: «— Und die Möglichkeit einer radi kalen Ku- ist uns Schwaben noch in elfter Stunde durch GotteS gütige Fügung geboten. Also dran! lieber den Anfang sind wird schon längst hinaus- Wahrlich, es ist eine Lust zu leben! Ueberall regt sich das schwäbische Gewissen. Wir sahen erst un längst den Schwäbisch-deutschen Kulturbund ent stehen, über dessen hohe moralische Bedeutung ich hier keine wei teren Worte verlieren will, et haben fern« eine Menge von selbst bewußten deutschen Gemeinden die deutsche Amt-- und Protokollsorache wieder eingeführt und sind za den alt vertrauten geschichtlichen OrtSnamen zurtickaekehrt. Auch erheben sich schon mannigfach Stimmen für die Autonomie, die Selbstverwaltung, allo Selbständigkeit -er deutschen Kirchen gemeinde. Und dann die Sch »len. Du mein Gott, wie könnte man auch diesen allerwichttgsten Punkt vergessen! Waren Loch gerade die Schulen der Angelpunkt, wo die madjart- satorischen Seelenschacherer den Hebel ansetzten, logtsck folgern-, daß ein Volk ohne geistige Oberschicht kein Volk mehr, sondern bestenfalls eine einsprachige Arbeltermasse ist. Nun haben wir wieder unsere deutschen Nvrmolschulen (Volksschulen), welche bei dem madjarischen Unterricht richtiger Aonormalschulen hätten heißen sollen; wir haben, abgesehen vom rumänischen Teil des Banats, bereit- zwei deutsche Mittelschulen, in welchen den schwäbischen Kindern die Segnunaen deutscher Kulturschöpfun- gen in ihrer Muttersprache vermittelt werden, wo sie nicht Ge fahr laufen, an ihrer Seel« geschändet, ihre- Ich-, det eigenen Volkstums beraubt zu werden. Ist dieses Hauptübel einmal aus geschaltet, wird unser vielgeprüftes Volk schon wieder zu sich zu rückfinden. Man kann dem Schicksal nicht genug Dank zollen, welches uns von der Quelle unseres völkischen Unheils (Ungarn) abbgeschnikten hat und uns endlich gestattet, frei aufzuatmen.' Um diese etwas überschwenglichen Aeotzerungen zu verstehen, muß man sich an den Druck erinnern, unter dem diese Volks genossen zur Zeit der madjarischen Herrschaft gestanden waren. Anhers liegen die Verhältnisse in Slowenien. Da ist der Unterschied der günstigen Verhältnisse zur Zeit -er Zugehörig keit zu Oesterreich und dem gegenwärtigen Drucke zu groß, als -atz eine entschiedene Erklärung für SHS. möglich wäre. Da ist die Sehnsucht nach der Verbindung mit Deutschösterreich das lei tende Moment, und der Jubel über die Befreiung von Radkers- burg und der Nachbarorte beweist, wie diese Volksgenoven ge sinnt sind. Nur in den abgelegenen Landesteilen macht sich not gedrungen «ine ander« Stimmung geltend. So erklärt die «Golt- scheer Zeitung': «Es gibt Pessimisten, die nicht müde werden zu jammern und zu Klagen: Gottschee ist verloren! Den Gottscheern ist nickt zu Helsen, es ist schade um jedes Bemühen! Solchen Un kenrufen dürfen wir kein Gehör schenken. Rur wenn wir uns selbst aufgeben, sind wir verloren, sonst nicht- — Bei dem heutigen Anlasse möchten wir auch unsere auswärtigen Landsleute bitten, sie mögen unsere jetzige Lage richtig beurteilen und würdigen. Unser öffentliches Leben dar^nichk durch die deutschösterreichts^' Brille betrachtet werden. Man kann und darf von uns n »"«ehr erwarten und verlangen, daß wir deutschösterrelchisch füh denken und handeln. Unser Vaterland ist nunmehr Jugoslawien. Wir haben unserem Staat« in feierlicher Weise die Treue ge lobt und wollen als ehrliche deutsch« Männer unser Wort auch halten. Wir wissen wohl, daß von einzelnen unserer auswärtigen Landsleute über uns deshalb Kritik geübt wir-, aber wer gerecht und dllllg denkt, wird uns recht geben müssen. Wir in Gotische« wollen die Vergangenheit abgetan wissen und der Zukunft leben, hoffentlich einer schöneren Zukunft, welche die freie Entwicklung aller nationalen Kräfte im Staate — auch öle der Minderheiten 7^ gestattet. 2m übrigen find wir der Ansicht, datz sich unser« Lage auch dadurch allmählich besser gefkütu» »Üb daß der «Su- IUjl Werls, chcra. I».