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kt. Blatt Amts und des StadLrathes n des Königt. Amtsgerichts Druck und Verlag von Rieenndvierzigstkr Jahrgang E. L. Förster's Erben in Pulsnitz. 3. Februar 1892. Mittwoch. er- B. Ur. Hempel. Holz-Versteigerung Mittelgasthof zu Großröhrsdorf. Röhrsdorfer Revier Dienstag, öen 9. Ieövuav 1892, Worin. 11 WHr. ficht, u. lief. Stamm« v. 10 bis 29 om Mittenst., Ob.-St.^ -re Rouanet. Garten. ee es Brennschcite, Brennknüppel, mf :de 1048 1319 117 535 1725 835 900 53 69 33 LM 11 11 15 7 ein ff l. st- nd ft, in bis rm birk. Hauses über das Volksschulgesetz nehmen werden; will man allerdings nach dem Verlause der Generaldebatte hierüber urtheilen, so wäre die Entwickelung der Dinge ziemlich klar. Die Redner des Centrums und der Deuschconser- vativen haben sich mit vollster Entschiedenheit für den vorliegenden Entwurf des Volksschulgesetzes ausgesprochen, dementsprechend werden die Vertreter beider Parteien ge wiß auch in der Commission dieselbe Stellung einnehmen und da Conservative und Centrum vereinigt die Mehrheit im Abgeordnetenhause besitzen, so könnte die Genehmigung des Zedlitz'schen Gesetzes eigentlich schon jetzt als gesichert gelten. Nun wäre es zwar nicht ausgeschlossen, daß in der Commission durch den Einfluß eines höheren Willen eine Amendirung der Vorlage gemäß den liberalen Wün schen erfolgte, ein solcher Einfluß wird indessen kaum gel tend gemacht werden. Die Verleihung des Rothen Adler ordens I. Klasse an den Cultusminister Grafen Zedlitz ist gerade in diesem Augenblicke zu bezeichnend für die persönliche Stellungnahme des Kaisers in der Frage des Volksschulgesetzes, als daß man sich noch jetzt hierüber einer Täuschung hingeben könnte. Jedenfalls wird aber das Bleiben oder Gehen Dr. Miquels als Minister symptomatisch für die weitere Ent wickelung der politischen Lage sein. Scheidet Herr Miquel wirklich aus dem Ministerium aus, so dürfte dies das Signal zu einem Kampfe der liberalen Elemente gegen die Regierung und die conservativen Parteien sein, von dem man wenigstens erwarten darf, daß er Klarheit in unsere, unter dem „neuen Curse" vielfach verschwommenen Parteiverhältnisse bringen wird, und das wäre gerade kein Schaden! Verantwortlicher Redakteur Gustav Häberlein in Pulsnitz. Auf dem die Firma C. G. Großmann in Großröhrsdorf betreffenden Folium 48 des Handelsregisters für den Bezirk ves unterzeichneten Amtsgerichts ist heute ein getragen worden, daß Herr Carl Emil Großmann infolge Ablebens als Mitinhaber dieser Firma ausgeschieden ist. Pulsnitz, am 27. Januar 1892. Das Königliche Amtsgericht. Kahlschlag in Abteilung 41. Kgl. Forstrentamt Dresden und Kgl. Reviervermaltung RöhrSdorf zu Kleinröhrsdorf, am 25. Januar 1892. Zur inneren Lage. Wenn das Wort wahr ist, daß bedeutsame Ereignisse ihren Schatten vorherzuwerfen Pflegen, so scheinen wir in Deutschland in der That vor bemerkenswerthen Entschei dungen zu stehen. Das Rücktrittsgesnch des preußischen Finanzministers Dr. Miquel in der Angelegenheit des neuen preußischen Volksschulgesetzes und die sich in der selben wichtigen Frage bekundende Wieder - Annäherung zwischen den Nationalliberalen und den Freisinnigen sind solche „Schatten", welchen vielleicht die Ereignisse selbst gar bald nachfolgen könnten. Sie würden mit dem wirk lichen Ausscheiden des Herrn Miquel, als des einzigen semer politischen Vergangenheit nach liberalen Mitgliedes des Cabinets Caprivi aus letzterem in die Erscheinung n ten und mit größter Spannung harrt man darum all- f .ig auf die weitere Entwickelung des Zwischenfalles. 2 llerdings bedarf derselbe in seinen Einzelheiten wohl noch einer vollständigen Aufklärung, aber die Thatsache selbst, d-ß Herr Miquel seine Entlassung angeboten hat. steht f und sie ist gewiß bezeichnend für die augenblickliche G staltung unserer inneren Situation. Nicht minder charakteristisch für dieselbe ist jedoch die jetzt nach langer Zeit zum ersten Male wieder hervorge- tretene Annäherung zwischen den beiden Hauptrichtungen des deutschen Liberalismus. Sie machte sich schon in den be kannten Wechselreden zwischen den Herren v. Bennigsen, Dr. Bamberger und Richter im Reichstage bei der erst maligen Berathung des deutsch-schweizerischen Handelsver trages bemerklich und sie hat inzwischen durch die Gemein samkeit des Auftretens der freisinnigen und nationalliberalen Redner gegen die Volksschulvorlage in der Generaldebatte des Abgeordnetenhause eine weitere Bestätigung erfahren. Dieselben Gründe, welche Herrn Miquel, den ehemaligen nationalliberalen Parlamentarier, offenbar bewogen haben, im Preußischen Mmisterrathe gegen den Schulgesetzentwurf seines Coliegen, des Cultusministers Grafen Zedlitz-Trützsch ler, Einspruch zu erheben, sind mehr oder weniger auch bestimmend für die gleiche Haltung der Liberalen im Ab geordnetenhause: Das auf die Spitze getriebene confessio- nelle Prinzip und die Hintansetzung wichtiger staatlicher Rechte gegenüber den Forderungen' der Kirche. In der Bekämpfung dieser Grundbestimmungen der neuen Vor lage haben sich die beiden liberalen Parteien, zum Theil in Gemeinsamkeit mit den Freiconservativen, zum ersten Male seit langer Zeit wieder zusammengefunden und sie werden diesen Kampf zweifellos auch gemeinsam durch führen; ob sich Hierans ein Zusammengehen zwischen Frei sinn und Nationalliberalismus auch in anderen wichtigen Fragen ergeben wird, muß freilich noch dahingestellt bleiben. Zunächst hängt Alles davon ab, welchen weiteren Verlauf die Berathungen des preußischen Abgeordneten- Insercrts sind bis Dienstag u. Freitag Vorm. S Uhr aufzugeben. Preis für die einspaltige Cor- puSzeile (oder deren Raum) 10 Pfennige. Geschäftsstellen bei Herrn Buchdruckereibes.P abst in Königsbrück, in den An- noncen-Bureaus von Haas-n- stein L Vogler u. „Invalide n- dank" in Dresden, Rudolph Mosse in Leipzig. s. ln r- ficht. Stangenklötzer kief. Stangenklötzer ficht. Derbstangen „ Reisstangen rm weiche und 25 v. 5 » 8 „ 5 ZU Uuüsnih Ob.-St., „ 4,» m Länge, Unter-St., Oertliche und sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Als am Freitag Abend nach 9 Uhr die 11jährige Tochter des Maurers Kayser in Pulsnitz M. S. von einem Besuche bei einer Schulfreundin in der nächsten Nachbarn Hause heimkehren wollte, ist dieselbe bei der herrschenden Finsterniß und dem Unwetter vom richtigen Wege abgekommen, in den hochangeschwollenen Pulsnitzbach gefallen und ertrunken. Trotz sofortigem eifrigen Suchen wurde das verunglückte Kind erst am dritten Tage früh unterhalb der Mittelmühle, nachdem sich das Wasser etwas verlaufen, an einem Strauche hängend, von den unglücklichen Eltern aufgefunden. — Wie aus dem Juseratentheile zu ersehen, findet nächsten Sonntag ein öffentlicher Vortrag des Herrn Reichs tagsabgeordneten Zimmermann im Saale des Hotels „Grauer Wolf" statt. — Die beiden hiesigen Gesangvereine: „Männer gesangverein" und „Sängerbund" sind nach einer voraus gegangenen sehr eingehenden Gesangs-Prüfung in den Erscheint: Mittwoch und Sonnabend. Als Beiblätter: I. Klkustr. Sonntergs- k>l«rtt lwöchentlich), 2. Eine landrvirth- sctzafMche Weltlage (monatlich). , Abonnements - Preis: Vierteljährl. 1 M. 2S Pf. Aus Wunsch unentgeltliche Zusendung. weiche Klötzer v. 12 bis 34 om Ob.-St., birkene Klötzer v. 16 bis 30 Elbgau - Sängerbund einstimmig ausgenommen worden. Dieser Bund zählt gegenwärtig über 3600 Sänger in mehr als 100 Vereinen, von denen 47 in Dresden. Pulsnitz. Bei hiesiger Sparkasse wurden im Monate Januar 1892 748 Einzahlungen im Betrage von 44310 Mk. 13 Pfg. geleistet, dagegen erfolgten 394 Rück zahlungen im Betrage von 35524 Mk. 93 Pfg. — Die Ziehung der 2. Klasse 121. Landeslotterie findet am 8. und 9. Februar 1892 statt. Die Erneuer ung der Loose ist vor Ablauf des 30. Januar 1892 zu bewirken. Dresden. Die Besserung im Befinden der Königin schreitet fort; die katarrhalischen Erscheinungen sind mäßig. Das Fieber ist unbedeutend, die hohe Kranke fühlt sich aber sehr schwach und wird voraussichtlich noch mehrere Tage das Bett hüten müssen. — In Dresden verließ am 28. December vorigen Jahres der Landgerichtsrath Sch. seine Wohnung und ließ einen Brief an seine Familie zurück des Inhalts, daß er ein langes, hoffnungsloses Siechthum vor Augen sehe und deshalb in den Tod gehen wolle. Man werde ihn nicht wieder sehen. Er war allerdings seit Jahren leidend und zeigte in der letzten Zeit auch Spuren von Schwer- niuih Die Angehörigen des beklagenswerthen Mannes, für die die Ungewißheit über das Ende desselben immer peinlicher wird, haben auf Ausmittelung der Leiche eine Belohnung von 100 Mark ausgesetzt. — Im letzten Augenblicke wurde in Pirna ein 5-jäh riges Mädchen vom Tode durch Strangulation errettet. Der älteste Bruder hatte ihr einen Biudfaden um den Hals gelegt und das „Pferdchen" dann angebunden. Nach seinem Weggange versuchte das Kind, die Schlinge zu lösen, zog dieselbe aber fester an und wurde ohnmäch- lig. In höchster Noth wurde die arme Kleine noch durch einen zufällig ins Zimmer tretenden Herrn von der Schlinge befreit und ins Leben zurückgerufen. Leipzig, 29. Januar. Die juristische Doktor würde ist gestern hier in feierlichster Weise dem Prinzen Max von Sachsen, einem Sohne des Prinzen Georg und Neffen des Königs Albert, zuerkannt worden. Die Doktor dissertation behandelt die staatsrechtliche Stellung der Lausitz im Königreich Sachsen. — Kürzlich wurde der Sohn einer geachteten Familie in Leipzig, welcher die dortige Universität besucht, von einem ihm auf der Straße begegnenden Herrn dortselbst so unglücklich mit der brennenden Cigarre an einem Auge verletzt, daß, um das andere zu erhalten, das verletzte Auge entfernt werden muß. Leipzig, im Januar 1892. Im gegenwärtigen Wintersemester studiren an hiesiger Universität 89 Land- wirthe (mit Einschluß der Nach-Jmmatriknlirten und der „ „ 24 „ „ Stängel, 15I,zg Wllhdt. weiches u. 7,,g Wllhdt. birk. Brennreisig. >^fiir Pulsnitz, Königsbrück, Radeberg, Radeburg, Moritzburg mid Umgegend