Suche löschen...
Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189104091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18910409
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18910409
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-04
- Tag 1891-04-09
-
Monat
1891-04
-
Jahr
1891
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 09.04.1891
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Erscheint täglich früh 6'/, Uhr. llrdarli«« und LkprdNiou JohanneSgaffe 8. Aprrchlluudrn -er Uedakiiou Vormittag» 10—19 Ubr. Nachmittag» k— 6 Uhr. Für »i« Alt«»»»« «t»j»l»»dler VI»»Icr>»t« «acht fich »i« ItedocU-n mcht »ertlotlich. »«naume »er n»r -,»««er »rftt««tr> W^e»t«grn »t» » an Bonn» und Festtag «nna-me der für die «Lchstfalgende fe« Ätiserate an kdr Nachmittag«, 1a,enfr»ddt«'/.»Uhr. 3n den Filialen für Zns.-Ilonahme: ktta Me««'« Eartt«. (Alfred Hahn), Uaipersitüttstraß« 1, Laut« Lisch», Katharinenstr. 14, Part, und Köntg»platz 7, nur bi« '/,8 Uhr. ttmigerTagtlilalt Anzeiger. Organ för Politik, Localgeschichte, Kandels- und Geschäftsverkehr. Abonneme«t-pret- vierteljährlich «V, Mk. tu Alt-Leipzig, iacl. Bringerloha S Mk., durch die Post bezogen 6 Mk. Einzelne Nra. 20 Ps Belegereniplar 10 Ps. Gebühren für Extrabeilagen (in Lageblau-Fonnat gesalzt) atz«» Postbesörderung SO Mk., «tt Postbeförderung 70 Mk. Inserate 6 gespaltene Petitzeile LO Pf. GrStzere Schriften laut uns. Prei»verzeichniß. Tabellarischer u.Ztffernsatz nach höher,» Tarif. Nrclameu unter dem Redacttoa-strtch dir-grspalt. Zell« bOPf., vor den gamtlieanachrlchteu di» 6 gespalten« Zeile 40 Pf. Inserat« sind stet» a» di« Grpedtttan zu senden. — Rabatt wird nicht gegeben. Zahlung prasllumsmuäo oder durch Posl> Nachnahme. SS. Donnerstag den 9. Aprll 1891. 85. Jahrgang. Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung, die An- und Abmeldun« »er Fremden »«treffend. Mit Rücksicht auf den bevorstehenden Beginn der tftermrsse bringt da» unterzeichnet« Polizriomt die nachstehenden Bestimmungen des Ukldcregnlativ» mit dem Bemerken in Erinnerung, daß di« BernachlLssigung dieser Borschristen Geldstrafe bi» zu oO » oder entsprechende Hast nach sich zieht. Hierbei wird bekannt gegeben, daß die An- NN» A»«tld«N> der Mktzfremdenledi,lieh deim Haudt»eldea«t «ächlrrstratze Rr. SU. «tage u erfolgen hat und daß dies« Meldestelle während der B«r««che irr Messe vormittag» von 7 bi» 12 Uhr und Nachmittag« von 2 bi» 7 Uhr, sowie an den Metzsonntage» vormittag» von 9 bi» 12 Uhr für den Verkehr mit dem Publicum geilssnet ist. Leipzig, am 4. April 1891. La» V«liieta»t der Stadt Leipzig, v. L. 1SSS. vretschnetder. Daegner, S. A««z«> au» dem Meldere«ulatt» der Stadt Leipzig vom 4. December 1890. 8. 12. Jeder in einem Gasthese oder in einem mit Hcrbergü- berechtigung versehenen ähnlichen Hause einkehrendt und über Stacht bleibende Fremde ist vom Gastwirth oder Quartirraeber, und zwar, fall» er dar I Uhr Nachmittag« ankomint, noch am Tage der Ankunft» andernfall» aber am folgenden Morgen spätesten» bi» 10 Uhr beim Meldeamt de» Polizeiamt» Abth. II oder der Polizeiwache de» betreffenden Bezirk- schriftlich mittelst de» vorgeschriebe»»» und für jeden Fremden besonder» auSzufüllen- den Formular» anzumelde«. Befinden sich in Begleitung de» Fremde» Familienmitglieder, Dienerschaft oder sonstige Personen, so find dieselben aus dem nämlichen Zettel mit zu verzeichnen. Zu- gleich mit diesen täglichen Anmeldungen ist auch die Abmeldung der inzwischen abaereiste» derartigen Fremden zu bewirken. 8.14. Die in vriiathäusern absteigenden Fremde», sogenannte vesnchsfreutde» sind, sobald sie länger al« s Tage hier verweilen, spätesten» am 4. Tage, von erfolgter Ankunft an, vom Quartierwirth beim Meldeamt Abth H oder der betreffenden Polizeibezirk-wache mündlich oder schriftlich mittelst de» vorgeschriebeneu Formular» anzumelven. Bei dem etwa in Privathäusern Wohnung nehmenden MeftfremVen jedoch hat diese Anmeldung in jedem Fall«, auch wen» sie nur eine Nacht hier bleiben, und zwar binnen >4 Stunde« von der Ankunft an. beim Meldeamt Abth. ll zu geschehen. In gleicher Weise ist dt« Abmeldung binnen 3 Tagen, bei Mestfremden binnen 24 Stunden von erfolgter Abreise de» Fremden oder etwa erfolgter WohnunMnderuna an zu bewirken. 8. 1ö. Beabsichtigt rin Fremder länger al« drei Lage hier zu verweilen, so bedarf er dazu eine« vom Meldeamt Abth. H oder der betreffenden Pslizrtbezirk-wache au-gestelltrn Meldescheine«. ß. 16. Bet den uur einen Monat oder weuiger sich hier auf haltenden Fremden bedarf e« t« der Regel der Vorzeigung oder Niedcclcgung einer Legitimation nicht, doch bleibt der Fremde jeder- >eit verpflichtet, sich auf amtliche» Erfordern über seine Persönlich, eit auszuweisea. Fremd«, welche länger hier verweilen wollen, haben sich in der Regel in ähnlicher Weise zu leaitimireu, wie die» in 8- l bezüglich der Einwohner voraeschrieden ist. 8- 18. Für rechtzeitig« An- und Abmeldung der Fremden hasten nicht nur dies« selbst, sondern auch di« betreffenden Ouartterwtrttzc, welche Fremd« bei sich aufnehmea. Bekanntmachung, detr. die Wassrrversargung der östlichen varartr. Unter Htnwel» darauf, daß die Eröffnung der Wasserversorgung in den östlichen Bororte» sür die nächsten Monate bevorsteht, machen wir hiermit den von unö mit Ermächtigung zur Au-tührung von Anlagen zur Benutzung de» Wasserwerk» versehenen Gewerbe- treibenden zur Pflicht, »«« 8. ds». Ml», etnschltetzllch ad ämmtllche von ihnen vorzunebmenden Neuhrrstellungen oder Ver änderungen an solchen Anlagen der Verwaltung unsere» Wasserwerk» durch Vermittelung seiner Geschäftsstelle sür die östlichen Vororte, Leipzig-Reudnitz, Margarethrnstraße 8. I., nach Maßgabe der vor- chrtstcn vom 6. Februar 1888 zur lkenntniß und Genehmigung vor- ulegen. Zur Anmeldung sind die sür da« Alt-Leipziger Ber- orgungSgebiet üblichen Meldebogen zu benutzen und bei Bedarf in der obengenannten Geschäftsstelle oder derjenige» in Leipzig, Thomas- kirchhof 18, I., zu entnehmen. Leipzig, den 6. April 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig. Io. 1678. vr. Lröndlin. Lindner. Bekanntmachung, detr. di« vafierderfargung »er östliche« v«r«rte. Bei der demnächst bevorstehenden Eröffnung der Wasserversorgung sür die östlichen Vororte machen wir die Grundstücksbesitzer daselbst, welch« den Anschuß an die öffentlich« Leitung zu beantragen beab sichtige», daraus aufmerksam, daß nach 8. 9 der Waffenoerkrordnung vom 20. Juni 1890 Herstellungen an Anlagen zur Benutzung de» Wasserwerk» innerhalb der Grundstücke nur von solchen Gewerbe- treibenden z« bewirken sind, lvelchc von un» Ermächtigung dazu erhalten haben, und daß e» demnach zur Vermeidung späterer Weit- lüufigkeiten geboten ist, sich von nun ab zu solchen Herstellungen lediglich derartig ermächtigter Gewerbetreibender zu bedienen. Die selben werden für Neueinrichtungen die erforderlichen Anmeldungen und Anträge an die Wasserwrrk»verwaltung bewirken. Wo« zur Zeit schon vorhandene Einrichtungen betrifft, deren pälerer Anschluß an di« öffentlich« Leitung beabsichtigt wird, so ind solch« von den Grundstücksbesitzern baldthunlichst der GeschäftS- lclle zu Letpzia-Reudnitz, Margaretbenslrahe 8, l., namhaft zu wachen. Di« Verwaltung des Wasserwerks wird hierauf durch Prüsung un» Besichtigung an Ort und Stelle entscheiden, inwieweit Abweichungen der AuSslltrung von den bestehenden Vorschriften zu dulden sind, und dem Besitzer Mltthetlung darüber Machen. Die Vornahme der hierbei für nothwendlg bez,schneien Veränderungen ist Bedingung für die spätere Bewährung de» Anschlüsse»' diese Ver- änderungen, wie alle sonstigen und späteren, welche wUnschenIwerth oder »otdwendtg sich »eigen sollten, dürfen ebenfalls nur von Ge werbetreibenden ausgeführt werden, welche von un» »u derartigen Arbeiten ermächtigt sind. Für etwaige störende Folgen und Wirkungen von Arten und Theilen bestehender Anlagen, deren Er Neuerung oder Beseitigung sie nicht unbedingt gefordert hat, Über nimmt die Wasserwerk-verwoltung keine Verantwortung. Leipzig, den 6. April 139 l. Ter Rath der Stadt Leipzig. Io. 1678. Ift. Tröndlin. lindner Bekanntmachung, detr. die iSafferpersorgong der östlichen varart,. Tie Herstellungen zur Wasserversorgung der Vorort« sind soweit gediehen, daß zunächst im nördlichen, nach Süden von dem Zuge der Lilenburger Bah» begrenzten Theile de« östlichen Gebiet«», a»o in Thonberg, Neureudnitz und Reudnitz obere» Theil», di« AuSsüh- rung der Anschlußleitungeu nach de» Grundstücken tu Angriff zu nehmen ist. Bezugnehmend auf dt« Bekanntmachung 1». 9064 vom 3. Januar ds». I«. fordern wir daher diejenigen Besitzer von Grundstücken in den genannten Gebieten, welche sich an die öffentliche Leitung an- znschließen beabsichtigen, auf, demnächft bald dl« entsprechenden Anträge bei der Verwaltung unsere- Wasserwerke» zu bewirken. Tie hierzu erforderlichen «ntraglbogen werden vom 8. April ab ln der Geschäftsstelle de» Wasserwerk» zu Leipzig-Reudnitz, Mar- garclbciistraße 8, I. zu entnehmen sein, und sind nach Lutsüllung zur Prüiung und Feststellung der »u zahlenden Lautioa an dieselbe Stelle «inzureichen. Jeder Antragsteller erhält späteste«» bi« zum Abend« de« zweitsolaendea Wochentage» Anweisung üb« di« Höhe de- bei der Lasse de« Wafferwnf», Thoma«kirchhof IS, 1„ zu dlnter- legenden Betrage», mit dessen Abführung di« Meldung al» bewirkt zu betrachten ist. Taniit di« Herstellung der beantragten Anschlüsse in dem de zeichneicn Bereiche vor Allunq der Rohrleitungen daselbst beendigt werden kann, siud di« Meldungen bl» spätesten» einschließlich de» 22. April ds«. I« z« vollziehen. Ta« unter 1». 9064 gewährte Anrecht aus Preisermäßigung der Poaschsätze sür Herstellung der Anschlüsse erlischt demnach, wenn der Antrag nicht vor dem 18. April Abend» 6 Uhr bei der Geschäftsstelle zu Lelpzig-Rendnttz ein« gebracht oder der zu hiaterlegend« Betrag nicht vor dein 22. April Atrnda 4 Nhr an die Lasse de« Wasserwerk« abgeführt ist. Leipzig, de» S. April l89l. , ^ »er R«ltz de, Stadt Leipzig Iv. 1678. vr. Lröndlin. Lindner. Vermiethung. In dem der Stadtgemeind« Leipzig gehörigen HauSgrundstück «.,e»a«näftchen Rr. 2 ist eine Kelleradthetlung sof«rt gegen etnmanatltchr Aöndignng anderweit zu vermtethen. Mtethgesuche werden auf dem Ratlchause, 1. Etage, Zimmer Nr. S, entgegengenomme», auch können ebendaselbst di« vermiethung»« bedmgungea ringeseben werden. Leipzig, am 4. April 1891. Ter Rath der Stadt Leipzig, l». 1461. vr. Georgi. Pücker. Die Bekanntmachung. fünfte Rnuahmcftklle der hiesigen städtische« Spareaffe, verbunden mit Sparmarkrnbrrkans und Sparkarten- au»gade, welche früher der verstorbene Herr Kaufmann Juli»« 3tack, hier, Ouerstratze Rr. 1» Part., geführt hat, ist von heute ab Herrn Kaufmann Paul Rödl, in Firma H. F. Rtdtnn», hier, von un» übertragen worden und befindet sich in dessen Geschäft», räumen Grtmwatscher Stetnweg Rr. 1t» Part. Leipzig, am 6. April 1891. Der Rat» der Stadt Leipzig. Id. 1130. vr. Georgi. Ass. L. von «antag, de« 1». I. Mt«., ad werden nachstehend ver- zeichnete Geschäftsstellen in den Grundstücken Raschmartt Rr. t und 2 sich befinden: Da» Sewerdegertcht nebst deffen GerichtSschrriberri und die Abtheilung sür Gewerbesachen Naschmarkt 1, I. Da» Ouarticramt Naschmarkt 2. Erdgeschoß, die Sportel raffe n, die Abtheilungen sür Bürgerrechts- und StaatSange hörigkeit-sachen, sowie sür Gesuche um (jtrjtattnug »a» Sonutag»- ardett u. s. w. Naschmarkt 2, I. Sannadend, den 11. l. Mt«., bleiben die bisherigen Geschäft», räum« dieser Abtheilungen geschlossen. Leipzig, de« 7. Apnl 1891. Der Rath der Stadt Leipzig. vr. Tröndlin. Größe!. Vermietungen. Die in dem der Stadtgemeinde Leipzig gehörigen, an der GEe der Brüder- und Kurtirinzftrafte gelegenen, z. Z. noch im Bau begriffenen Ha««gru»»ftückc befindlichen folgenden Mtethobjecte und zwar: 1) Da» an der Brüderstraße gelegene BerkaufSgewülb« X von 37,74 gm Flächengehalt mit einem Nebenraum von 17,80 gm und einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lagerraum von 36,10 am, 2) dos an derselben Strafte gelegene Berkaufrgewölbe 8 von 32,19 gm Flächengebalt mit einem größeren Nebenroume von l»,80 gm und einem kleineren von 2,3ö qm, sowie einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lagerraum von 21,70 gm, 3) das an derselben Straße gelegene BerkaufSgcwölbe 6 von 32,10 gm Flächeugehalt lohne Nebenraum) mit dem darunter im Kellergeschoß befindliche» Lagerraum von 2l,70 qm, 4) das a» der Ecke der Brüder- und tlurprinzstraße gelegene BerkaufSaewölb« II von bü,30 qm Flächengehalt (ohne Neben raum) mit dem darunter Im Kellergeschoß befindlichen Lager raum von 4b,bO qm, k) da« an der Kurvrlnzfiraße gelegene BerkausSgewölbe 8 von 88,79 qm Flächengehalt mit «Inen» Rebenraum von 9,30 qm und einem im Kellergeschoß unter dem Gewölbe befindlichen Lagerraum von 22,20 qm, 5) da» an eben derselben Straße und an dem Durchgänge nach der Markthalle gelegene Verkauf-aewSIbe ? von 32,20 qn, Flächengehalt (ohne Nebenraum) mit einem unter demselben tm Kellergeschoß besindlichen Lagerraum von 22,20 qm, 7) da« im voraedachtcn Durchgänge gelegene verkauf-gewölbe k» von 14,04 qm Flächengehalt mit einem kleinen Keller- raum, 6) da» ebendaselbst gelegene LerkausSaewölb« 0 von 18,72 qm Flächengebalt mit einer Schreibstube von b,04 qm und einem kleinen Kellerrani», 9) da» ebendaselbst gelegene BerkausSgewölbe N von ILM qm Flächengehalt und einem kleinen Krllerraum, 10) dir im 11. Obergeschoß nach der Brüderstraße zu gelegene Wohnung, bestehend au» einem Salon, l «infensterigen und 3 ziveiscnstrtgen Zimmern, sowie Mädchenkammer, Küche Speisekammer, Bao und sonstigem reichlichen Zubehör, 11) die im III. Obergeschoß nach derselben Straße zu gelegene gleichgroße Wohnung, sollen zur Vermiethung, und zwar die Object» unter 1—9 auf di« 6 Jahre vom 1. October 1891 dt» mit 30. September 1897, Freitag, den 17. h. Man., vormittag« 10 Uhr in dem Saale der Alten Waage, Kalharinenstraße Nr. 1, ll. Ober- geschoß, an den Meistbietenden öffentlich verstelgert werden. Die Wohnungen unter 10 und 11 sollen auf die 3 Jahre vom I. October 1891 bl» mit 30. September 1894 und dann, wenn nicht »in halbe» Jahr vorher Kündlaung erfolgt, aus drei weitere Jahre bi» 30. September 1897 freihändig vermiethet werden, und nehmen wir Gebot» daraus an. Dir Pläne zu de» zu versteigernden Mletbräumen, sowie die vermiethung«» und Verstelgerungl-Bedingungen liegen aus dem Nachhause, l. Obergeschoß, sowie tm Markchallen-Baubureau an der BrNderftraßt, zur Einsichtnahme au», auch wird daselbst etwa gewünschte weiter« Au«kunft rrthctlt. Leipzig, den 1. April 1891. 1» 12L4. Dtt Rath »er Stadt Leipzig. 411. vr. Georgi. Krumbtegel ^errtlielior Le/iiksveiein lwwtw», IA. ißprtl iddewAn <» vlmr, tm 8iu»I« 4«r 1. »rgvroedale. T»Le,oräoovL: üeeosiliftlidie» Verlebt liker »iio Lterlieeaeüo. Xnuilienciuweiianx'elesseiilieiteo. Liniere, eur ftetrolunir ,1er 8p«ej»ll»t«äkr»ge. VisqMriger Xerrteta^ vr. weck. U. llenrlet. Zur bulgarischen Frage. Auf Leiden Seiten, auf russischer wie auf bulgarischer, macht sich eine Zuversicht hinsichtlich rer weiteren Ent wickelung Bulgariens bemerkbar, welche beweist, daß an Nach giebigkeit weder hier noch dort zu denken ist. Rußland be- snügt sich, auf seine Macht zu pochen, während Bulgarien »eharrlich an brr Hoffnung festbcilt, baß ihm die An erkennung de- gewählten und seit 3»/, Jabren an der Spitze der Regierung stehenden Prinzen Ferdinand al» reife Frucht in den Schooß fallen werde. Die Ausdauer Bulgariens ist ehr achtnnaSwertb, aber sie ist anSsicht-loS, weil die An erkennung Rußland» nur unter dein Druck von Ereig nissen zu erwarten wäre, welch« seiner Macht einen ehr eiiipfindlichkn Stoß versetzten. Derartige Ereignisse lnd sehr unwahrscheinlich, weil sie nur die Folge eine» für Rußland unglücklichen Krieges sein könnten, vor besten Entrundung c» sich bisher gehütet hat, ober von einer inneren Umwälzung, welche es für eine Aclicn nach außen untauglich »lackt. Bon einer solchen Wendung, welche dem Hercinbrechen unvermulheter Ereignisse folgen könnte, erwartete auch Frankreich im Jab« 1870 nach der Schlacht von Sedan seine Rettung, aber sie ist anSgcblicben und die Aussichten Bulgariens sind noch weit hofsmingSloser als die von Frankreich ersehnte Wendung seines Geschickes im Jahre 1870. Ti« »Times" geht offenbar zu weit, wenn sie die russische Diplomntie sür den Meuchelmord in Sofia verantwortlich macht. In Bulgarien selbst aiebt e« eine Partei, welche die Auslieferung drS Landes an Rußland al- da« Heil der Zu kunft erkennt und deshalb mit allen Mitteln tbätig ist. um dir Armee für sich zu gewinnen. DaS ist ihr schon wieder holt theilweise gelungen, denn ohne die treulosen Elemente im Heere wäre Fürst Alexander noch heute der anerkannte Herrscher Bulgariens und ohne Einverständnis; mit einem Theile deS bulgarischen OsficiercorpS wäre der Mordanschlag Paniya'S nicht möglich gewesen. Die kleine, aber einfluß reiche und zähe russische Partei in Bulgarien ist der Krebs schaden, an welchem Bulgarien leidet und welcher feile Leute stet« veranlaßt, den Wünschen der Riistenfrcunde durch Meuchelmord zu Hilf« ru kemmcn. Es ist schnell gesagt, daß in Bulgarien Alle- beim Alten geblieben, wenn ^tam- bulow da- Opfer dcS Anschlags voin 27. Marz geworden wäre, man vergißt dabei nur, daß die Ermordung Stambulow'S voraussichtlich weitere Sckandlhaten nach sich gezogen hätte, und daß dann alle die Helfer, welche jetzt im verborgenen leben, handelnd ausgetreten wären. Die Zahl der Personen, welche die Standhaftigkeit des bulgarischen Volkes bisber ausrecht erhalten und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft genährt haben, ist klein, und was geschehen würde, wenn sie vom Schauplatz verschwunden sind, läßt sich nicht mit Sicher heit Voraussagen. Thatsache ist, daß auch Prinz Ferdinand durch Mord au- dem Wege geräumt werden sollte, daß eS also mit der von ihm geträumten Sicherheit in Bulgarien schlimm genug bestellt ist. Die Axt war an die Wurzeln der in Bulgarien bestellenden Zustände gelegt, und eS läßt sich annehinc», daß die Urheber de- Anschlages vom 27. März sich durch da- Mißlingen de- gemachten versuche- von der Fortsetzung ihrer Bestrebungen nicht abhalten lassen werben. Die Schuldigen sind der strafenden Gerechtigkeit vorläufig ent rönnen, und eS wird fchwerlich gelingen, sie nachträglich der verdienten Strafe zu überantworten In russischen RegierungSkreiscn steht man den neuesten Ereignissen in Bulgarien kühl und abwartcnd gegenüber. Die russiiHe Regierung bat. wie sich der Gewabrömann der „Politlschcn Eorrcspondenz" ausdrückt» durchaus keine Eile, die bulgarische Frage geregelt zu sehen und sei auch nicht ge willt, durch abermalige Aufwerfung dieser Frage die Rübe Rußlands oder des übrige» Europa« zu stören, sie werde deshalb der ungestümen Sprache einiger russische» Zeitungen kein« Folge geben und sick lediglich darauf beschränken, der Regierung de« Prinzen Ferdinand in jeder Beziehung die Aner kennung zu versagen. DaS ist ein Standvunct, welcher Bulgarien kaum noch einen Rest von Hoffnung aut die Zukunft übrig läßt. Rußland hat eS in der Hand, die Entwicklung Bulgariens durch Versagung der Anerkennung de- Fürsten lahm zu legen denn ohne die Gewißheit Rußlands, diesen Act zu vollziehen, ist weder von der Türkei, noch von den übrigen Unterzeichnern deS Berliner Frieden- vom 13. Juli 1878 die Eröffnung regelmäßiger Beziehungen zu Bulgarien zu erwarten. Alle übrigen Mächte handeln unter dem Einfluß Rußlands, weil der Berliner Frieden Einstimmigkeit der Unterzeichner über die Anerkennung de- Fürsten von Bulgarien verlangt. Dies« Bestimmung ist für Rußland so beguem, daß cs kein« Ver anlassung yat, da- endliche Schicksal Bulgariens zu de schleunigen, r- genügt, von Zeit zu Zeit, daran zu erinnern daß Bulgarien ohne Rußland nicht- vermag Die Haltung England- gegenüber Rußland ist kläglich genug, sie beschränkt sich auf einen Angriff der „Time-", welcher zu dem Schluffe kommt, daß dir russische Autokratie durch ihre Verbindung mit Mördern und ihre Feindschaft gegen jede» Fortschritt den Nihili-mn- erzeug« und verdiene. Der »Daily Telegraph" verkündet gleichzeitig, daß eine neue Verschwörung gegen da« Leben de- Zaren entdeckt sei. Für da- Blutbad in Manipnr macht die öffentliche Meinung in England auch russische Umtriebe verantwortlich, aber dadurch wird die Lage nicht geändert. Man kann nur daraus folgern, daß die Engländer so laimc gegen Rußland eisern, als sich diese Macht in den Schranken der Zurückhaltung be< wcgt. Al- General Komarow den Versuch machte Afghanistan dem russiscben Machtbereich einzuverleiben. da herrschte große vesoraniß auf Aldion und bei der folgenden langwierigen Grenzregulirung fuebt da- Jnselreick' möglichst milde Bedingungen ;n erzielen. Derartige Angriffe, wie sie von der »Time-" argen Rußland gerichtet werden^ machen einen kläglichen Eindruck Entweder möge England sür Bulgarien gegen Rußland Partei ergreifen und eine entsprechende Actio» einleiten, oder sich ruhig verhalten. Bulgarien ist recht eigentlich ein verlorener Posten der englischen ActionSpolitik. Man wird sich der Rede Lord Randolpb Ehurchill's erinnern, durch welche er dir Solidarität der Interessen Oester reich-Ungarn« und England» Rußland gegenüber öffentlich anerkannte. DaS war eine vorübergehende Aufwallung des englischen Nationalgefühl-, aber sie wich sehr bald der Erwägung, daß die materiellen Interessen entschieden den Vorrang vor solchen unfruchtbaren Anwandlungen ver dienen, durch welche eine Art von organischer Verbindung zwischen Herz und Verstand zugegeben wirb. Die Rede, welche ihrer Zeit große Aufregung verursgchte, blieb ohne Zolge und verlief im Sande, und heute «st gar nicht mehr davon die Rebe, daß England jemals etwas thnn könnte, um Rußlands Eroberungen ein Ziel zu setzen. Hat doch Lord BercSford bereits erklärt, daß der Besitz Konstantinopels in Rußlands Händen durchaus nicht so schlimm sei, als eS chcinen könnte; die Zukunst England- liege im Caplandc, das sei der Earbinalpunct seiner auswärtigen Handelsver bindungen. Mit solcher OpportunitätSpvlitck, welche den Pulvrrgeruch meidet, haben wir nicht- zu thun, was wir beanspruchen» vertreten wir auch. * Leipzig, 9. April. * Die mit der zweiten Lesung de- Entwurf- eine- Bürgerlichen Gesetzbuch- betraute Commission bat in ihren 5 ersten Sitzungen den ersten Abschnitt de« „All gemeinen TbeilS" (Rechtsnormen) und die beiden ersten Titel deS zweiten Abschnitts erledigt. Die AH. 1 und 2, die im Entwürfe dcn Abschnitt „Rechtsnormen" bildeten, sind beide zestrichen; doch hat dir Commission bei Berathung beS tz. 2 ich Vorbehalten, später in das EinführungSgefctz eine Bc- limmuna darüber auszunehmen, in welchem Umfange da« Gewohnheitsrecht zugelaffen werden solle. Der bi-hcrige tz. 3 wird m Zukunft den H. 1 de« Entwurfs bilden. Der K 4 ist in allen seinen drei Absätzen gestrichen. Der Titel „Todes erklärung" ist gänzlich umgearbeitet. Di« Beschränkung der Todeserklärung auf Deutsch« ist beseitigt; baS internatio nale Privatrecht soll besonder- bearbeitet und hierbei auch bestimmt werden, inwieweit auch Ausländer für todt erklärt werden können. Dir KH. ü und 6 sind zu einem 8 2 pcr- chmolzrn. Zur Kriegsverschollenheit (die nicht mehr aus die bewaffnete Macht de« Deutschen 8k eiche« beschränkt ist) und Seeverschollenheit ist nach dem Vorgang« der österrei chischen Gesetzgebung eine Unfallverschollrnheit vinzugekommen. Die Todeserklärung soll nicht, wie, nach den Beschlüssen der ersten Commission, constitutive, sondern declarativc Wir kung haben; der Zeitpunct, mit welchem der Tod als cin- getreten angenommen wird, wird in dem Todr-erklärungS- urthrile festgesetzt. Gegen da- Tod«»«rklärung»urthril findet «ine AntechtungSklage statt, welche auch darauf begründet werden kann, daß die Todeserklärung zu Unrecht erfolgt ober daß der Tag unrichtig festgesetzt sei. Die Bestimmungen über da- Verfahren sind turckberalhen, aber in die Civilproccß- orbnung verwiesen, als Einschaltungen in den vom AufgebotS- versahrcn handelnden Abschnitt der letzteren. * Die Commission sür die Vorbereitung einer ein heitlichen Regelung des Verkehr- mit Giften, welche am Montag in Berlin zusammengetreten ist, bcstebt, nach der „Apotheker-Zeitung'', au- dcn Herren Geheimen Rath vr. Köhler»Direclor deö ReichSgcsunbbeitSamlS,Geheimen Ncgierungöratb Professor vr. Srll, Wirklichen Geheimen Obcrmcbicinalrath vr. Kersandt, Geheimen RegierungSrall» Vr. Hopf, Geheimen Rcgicrunasrath Vr. von Tischendors, Geheimen LberregierungSrath Vr. Sieffert und Medicinal- affeffor vr. C. Schacht. Dir Regelung der Frage wird, wie verlautet, entweder fv erfolgen, daß der Weg der Reichs- gcsetzgebung beschriften oder daß eine Verständigung zwischen dcn verbündeten Regierungen über rin gleichmäßige- Vor gehen erzielt wird. Im erstcren Falle würden auch nur die Grundzügr gesetzlich sestgelcgt, die Ordnung der Einzelheiten dem BundcSrathe überlassen werden. * Die Frage, wer der Nachfolger Windthorst'S in der Führung des CentrumS werten solle, ist von dem Ab geordneten Porsch, einem der Abgeordneten, deren Namen in diesem Zusammenhänge genannt worden waren, in einer in BreSlan abgebaltcnr» Versammlung in folgender Weise beantwortet worden: „Daraus antworte ich: Niemand. E» stiebt kein Amt eine» Führers, in welches Jemand au- der Bestimmung de- Vorgängers oder a»S der Wahl seiner Genossen suceedlren könnte. Die anderen Parteien unsere» Lande» haben ja auch keine solche gewissermaßen monarchische Spitze, und dl« Eentriimssraction selbst ist ohne eine solche gegründet worden. Ob jemals wieder ein Ecnlrum»mann zu einer ähnlichen politischen Stellung sich aufschwingt, da» läßt sich gar nicht sagen. Denn da« höngt nicht einmal allein von der An lage de» Einzelnen ab, da» hängt mindesten» ebenso von den Um- ständen ad, unter denen die polittschen Kämpft gekämpft werde», von den anderen Personen und den thatsäcklichen Verhältnissen. Ich glaube nicht, daß irgend Jemand au« der derzeltigen EenlrumS- sraction da- Selbslbewußlseln und den Ehrgeiz ha», auf den Platz Wtndthorst'S sich »u setzen, und wenn e» Jemanden wirklich nach dem mit Dornen burchflochlenen Lorbeer gelüsten sollte, so wird der ihn sicher z» allerletzt erhalten. Wie Windthorst beim Ein trete» einer Lücke in der Führung de» Eentrum» sein« Arbeit verdoppelte, so werden auch »etzt die Mltglieder de» Lentrum» ihre Arbeit per- doppeln müssen, um zu ersetzen, wo» wir verloren haben." * Wir lesen in der „Kölnischen Zeitung": Fürst Bt-marck wird sich noch bet Zellen bedenken müssen, ob er einen Sitz lm Reichstag annehmen soll, denn e» droht ihm dort eine große Gefahr. Ein Berichterstatter de» Pariser „National" will in Berlin von Herrn Liebknecht zu der Erklörung ermächtigt worden sein, daß der soetaldemokratssche Führer, fall» Fürst Bis marck gewühlt wird, lm Relchttag beantragen wird, ihn tn dcn Anklagezustand zu verletzen. Herr Liebknecht Hab« sich folgender- maßen ausgedrückt: „Dieser unheilvolle Mensch hat Deutschland und Europa soviel Unglück bereitet und »inla» üO Millionen sür sich und seine Familie zusammengestohftn." Möglicherweise ist der Bericht de» „National" richtig, aber rr dürfte einer Lorrrlponbenz de« „Torriere dt Napoli" entstammen. Der Pariser Vertreter dieses Blatte« bat eine Rundreise durch Dentichlanb unternommen und dabei Herrn Liebknecht gesprochen, wrlcher ihm dabet sein Herz autschttttrt«. E« wird also, wenn Fürst vtSmarck nicht etwa Angst bekommt und außer Gott doch auch noch den Herrn Liebknecht fürchtet, dl« Welt da» »rbonlich« Schauspiel haben, den Paladin Kaiser Wilhelm'« I.. der mit unserm großen Herrscher Deutschlands Einheit geschaffen hat, von dem Führer der Unisttirz-vrtei de» Dieb- stahl» bezichtigt zu sehen. Z» wünschen wäre, da« sich die Vater- landSlofigketl brr SoemILemokrall« wieder einmal recht deutlich zeige. Wir hoben vor einigen Tagen eist etwa» Aehnllche» gesehen, als die sogenannten Vertreter der deutschen Bergarbeiter aus dem P,re Lochaise an den Gräbern der erschossenen Communislen »inen Kranz niederlegten, um so ihre Zusammengehörigkeit zu bekunden. ES ist
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite