Volltext Seite (XML)
WßkiMWss WW «richrvu jeden vlerlta, nachmittag». - geen>,-«ch-i M. »i. - Voftlcheckkont» Seipjt, — Lemetndegirolont» — vonr. w»t» Sommer»- und Pndat-Da»! Zweigstelle H,de»ftei»S,nstthaI — «»»erlangt eingelandt« Maaulkript« werden nicht »arückg«. rlnjendm»,» ohnelstamendnennu»,finde» kein« «»tnachme un-Anseiger HohenSiekt-Gimsttharer ZsMn-» RschrichLen und Neueste Nachrichten Geneeeranzeigee für Hohenstein-Gmstthal mit Hüttengrund, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Bernsdorf, Rüsdorf, Langenberg, Meinsdorf, Falken, SangenchurSdorf, Reichen bach, Callenberg, Grumbach, Tirschheim, Kuhschnappel, St. Egidi«, Wüstenbrand, Grüna, Mittelbach, Ursprung, Kirchberg, Erlbach, Blech» und Rudorf, Rr. 264 Freitag, den 13. November 1S25 stb. Jchrg Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Amtsgerichts, Finanzamt» und des StabtratS zu Hohenstein»Ernstthal, sowie der Behörde« der umliegenden Ortschaften. "Druck und Verlag von Dr. Alban Frisch. Verantwortlich für di« Schripleitung Dr. Erich Frisch, für die Anzeige« Otto Koch. schafter-Konferenz bereits den alliierten Regie rungen zugestellt worden. Die darin enthaltenen Vorschläge finden sowohl in London als auch in Paris große Beachtung und werden sogar als „befriedigend" bezeichnet. Lediglich die französi schen Regierungskreise finden auch jetzt noch einige Ausstellungen, die angeblich zu neuen Rückfragen bei der Reichsregierung Anlaß geben könnten. Tatsächlich darf aber nicht ver kannt werden, daß die Nrichsregierung in den! wichtigsten Punkten der Entwaffnungsforderun gen, sowohl in den Kompetenzen des Generals von denen sie gehegt wird, schwer enttäuschen. I b u n g e n aus. Kurz vor V-12 Uhr traf das Daran wird auch nichts dadurch geändert, wenn s Auto vor dem Gebäude des b t a a t s m »niste- Zentrum und der Rechten eingetretene Spannung hat sich am Vorabend des Zu- sami! «»itritts der beiden Parteitage ganz erheb lich verschärft. Von führenden Zentrums kreisen wird erklärt, daß die bereits von der Zentrumsfraktion einmütig angenommene Ent schließung, wonach ein weiteres Zusammenarbei ten mit den Deutschnationalen in der Reichs regierung nicht in Frage kommen könne, dem Reichsparteitag des Zentrums zur Annahme unterbreitet werden wird. Es sei mit Sicherheit anzunehmen, daß diese Entschließung auf dem Parteitage eine überwältigende Mehrheit fin-! den werde. auf hingewiesen, daß es möglich war, selbst^bei oer in Aussicht genommenen Neuregelung die wichtigsten Interessen der deutschen Wehrmacht zu wahren. Sowohl das Reichswehrministerium als auch General von Seeckt hätten sich mit den Vorschlägen der Regierung einverstanden er klärt, zumal von vornherein feststand, daß die Klärung wichtiger politischer Fragen davon ab- hüngt, ob es gelingt, in der Entwaffnungsfrage eine völlige Entspannung herbeizuführen. Was die parlamentarischen Kreise anbetrifft, so beobachtet man zurzeit allgemein eine ziemlich zuversichtliche Beurteilung der Gesamtlage. Man hat den Eindruck, daß die hauptsächlichsten Schwierigkeiten beseitigt sind und daß die Be schlüsse der alliierten Regierung schon jetzt vor liegen, die wahrscheinlich der Reichsregierung selbst zum Teil bekannt sein dürften. Eine er hebliche Aenderung der Lage wird kaum zu er warten se.in. Sehr viel hängt lediglich davon ab, ob die alliiertenRegierungen sich dazu herbei- lassen werden, auch in der Frage der Abkür zung der Vesatzungsfristen befriedi gende Zugeständnisse zu machen. Wie man hört, sollen fast alle anderen Fragen geklärt sein, wäh rend das Problem der verkürzten Räumungs- sristen auch jetzt noch sehr ernste Schwierigkeiten macht. Immerhin vertrauen die Parteien auf die Energie der Reichsregierung, die es in der Hand hat, die schärfsten Konsequenzen anzukiin- demokratische Partei bei der Abstimmung ihr Ja ausspricht. Zentrum und Demokraten dürften geschlossen für die Annahme des Vertrages ein treten. In der Deutschen Volkspartei sind die Bedenken gegen den materiellen Inhalt des Vertrages noch nicht völlig überwunden. Der Zentralvorstand der Deutschen Volkspartei, der am 22. November, also am Tage vor der Reichs- tagvdebatte, zusammentritt, wird voraussichtlich die Zustimmung zum Locarnopakt für die Mit glieder der Reichstagsfraktion dilatorisch machen. Immer noch werden Gerüchte verbreitet, daß die Deutsch nationale Partei geteilt zur Abstimmung schreiten werde. Demgegen über ist festzustellen, daß es sich höchstens um ein zelne Persönlichkeiten handelt, die mit der Taktik der Partei nicht einverstanden sind, daß aber die grundsätzliche Ablehnung des Vertrages aller Voraussicht nach einstimmig erfolgen wird. Die Erklärung gewisser Persönlichkeiten des Hoch adels und der Wirtschaft hat keinerlei Wirkung auf die Haltung der Deutschnationalen Partei ausgeübt. Auch die Hoffnung, daß von führen der agrarischer Seite Bemühungen unternommen würden, eine Revision des Beschlusses der Lan- desvorsttzenden herbeizuführen, wird diejenigen, riums ein. Im Etaatspräsidium stattete der Reichspräsident den Ministern einen Besuch ab und verweilte längere Zeit mit ihnen im Ge spräch. Sodann begab er sich in den ersten Stock des Gebäudes, wo das Präsidium sowie die Vor sitzenden der Fraktionen des Landtages ver sammelt waren. Kurz nach 12 Uhr verließ der Reichspräsident mit seiner Umgebung das Staatsministerium und begab sich von der Menge wiederum brau send begrüßt, zum Rathaus, wo er durch die städtischen Behörden empfangen wurde. Oberbürgermeister Dr. Finter entbot dem Reichspräsidenten den herzlichen Willkommens- gruß der Landeshauptstadt Karlsruhe und gab der aufrichtigen Freude über den Besuch des Ehrenbürgers Ausdruck. Der Reichspräsident erwiderte: Ha ben Sie vielen Dank für den freundlichen Will- kommensgruß, ich fühle mich heimisch, denn ich habe hier drei Jahre in Gamison gestanden. Wir wollen Hand in HaiU) arbeiten, damit unser teu res Vaterland wieder zu Ehren kommt. Im Präsidialgebäude fand um 1 Uhr ein Frühstück im kleinen Kreise statt, zu dem die Spitzen der Landesbehörde, der Reichsämter und der kirchlichen Behörden geladen waren. Staatspräsident Dr. Hellpach entbot dem Reichspräsidenten den Gruß der basischen Der Besuch in Darmstadt Reichspräsident v. H i n d e n b u r g ist gestern abend 8 Uhr 16 Minuten, begleitet von Staats sekretär Meißner und seinem persönlichen Adju tanten, Major v. Hindenburg, von Karlsruhe ink Darinstadt eingetroffen. Beim Aussteigen aus dem Zuge wurde der Reichspräsident zunächst vom Staatspräsidenten Ullrich bsgrützt, der die Mitglieder des hessischen Kabinetts sowie die, MMMkitt ttt MOWK Ms rs. MMer Die Aussichten für di« Locarno-Berträge Nach dem nunmehr vorliegenden Beschluß des Aeltestenrates wird der Reichstag nun doch an» 20. November zusammentreten. Er wird aber zuerst die Erledigung verschie dener Handelsverträge in Angriff nehmen und MeWlt d SWMWM Der Besuch in Karlsruhe Reichspräsident von Hindenburg traf gestern vormittag 11,07 Uhr in Karlsruhe ein. Er wurde auf dem Bahnsteig durch den ba dischen Staatspräsidenten Dr. Hellpach empfangen, der ihm den Minister des Innern Remmels, den Präsidenten des Landtages, den Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und den Präsidenten der Reichsbahndirektion vorstellte. Der Reichspräsident verweilte einige Augenblicke im Gespräch mit dem Staatspräsidenten. Darauf begaben sich die Herren durch den früheren Fürstenbahnsteig, der in den badischen und Reichsfarben ausgeschmückt war, zum Auto. Als der Reichspräsident aus dem Portal trat, wurden ihm durch die vieltausendköpfige Menge, die sich schon lange vor der Ankunft des Zuges auf dem Bahnhofsplatz eingefunden hatte, leb hafte Ovationen dargcbracht. Der Reichs präsident dankte stehend ini Auto für den über aus herzlichen Empfang. Dann fuhr das Auto, in dem der badische Staatspräsident neben dem Reichspräsidenten Platz genommen hatte, an den dichten Reihen der Spalier bildenden Menge vorbei zum Staat-ministerium. Diese Straßen waren umsäumt von Vereinen, Korporationen mit ihren Fahnen, und der Schuljugend. Ueberall wo der Reichspräsident erblickt wurde, brach die unübersehbare Menge in lebhafte Kundge- eine Persönlichkeit, deren Ehrgeiz offenbar auf die Schaffung einer Freikonservativen Partei hinausläuft, Informationen verbreitet, die der tatsächlichen Lage nicht entsprechen und die offen bar nur dem Zwecke dienen, auch im volkspartci- lichen Lager Anhänger für eine solche Idee zu gewinnen. Das Schicksal der Locarnovorlage ist also noch durchaus ungewiß, und es ist viel leicht doch unvorsichtig, wenn man in Regie- rungskreisen heute schon den Termin für die Ab reise nach London auf den 29. November festsetzt. Ilm diesen Termin innezuhalten, wird man even tuell in London erscheinen müssen, ohne vom Parlament die Berechtigung zur Unterschrift zu haben. Die Ratifikation kann aber nur durch den Reichstag erfolgen, und somit ist die Mög lichkeit einer Auflösung und von Neu wahlen wieder erheblich nähergerückt. Die deutsche» Eesetzentwiirse über Locarno Wie der „Vorwärts" meldet, wird die Reichs regierung dem Reichstag zur Beschlußfassung fol gende zwei kurze Gesetzentwürfe vor legen: 1. Der Reichstag stimmt den in der Anlage beigesügten Verträgen zu; 2. der Reichstag er mächtigt die Regierung zum Eintritt in den Völkerbund. I Verschärfte Spannung zwischen Zentrum und . „ . - . D«utkcknatio»ak-I» Staatsregierung und gedachte dankbar der Tat- .....-. D - ".«..» » » lache' daß Baden während des Weltkrieges vor Berlin 19 November dem Einbruch feindlicher Armesn bewahrt geblie- — . m ben ist. Der unbeirrte Dienst am Reiche, den D.e seitdem Ausscheiden der Deuts^ erkorenes Oberhaupt leistet, len au, der Regierung Luther zwischen dem »<,^n Lande das freudigste Ver ¬ ständnis, das sich stets als Boden unbedingter Hingabe an das Ganze des Reiches bewiesen habe. In Baden sei man sich bewußt, daß das Eigenleben Badens den höchsten Wert erst er reiche als Glied im großen Eigenleben des deut schen Volkstums. Das badische Land wünsche von ganzem Herzen, daß Hindenburgs Namemit einer neuen Epochedes deut schen Wiederaufstieges verbunden sein möge, die aus stiller, harter Pflichttreue und unentmutigenden Wirken hervorgehe. In seiner Erwiderung gedachte der Reichs präsident seiner Tätigkeit als Divisionskom mandeur in Karlsruhe. Er habe mit aufrichtiger Teilnahme die besonderen Röte und Echwierig- I keiten verfolgt, die in den letzten Jahren nament- Ilich infolge der Besetzung wichtiger Punkte durch I fremde Truppen auf Vaden lasteten. Mit Ge nugtuung stelle er fest, daß das Land diese Not zeit in unverzagter Arbeit und sicherem Vertrauen auf die Zukunft in. wesentlichen überwunden habe. Er schloß mit dem Wunsch, daß die nächsten Jahre dem Land eine Zeit weiteren Gedeihens bringen mögen. Nachmittags legte der Reichspräsident im Mausoleum am Sarkophag des Großherzogs Friedrich 1. und der Großherzogin Luise einen Kranz nieder. Im Staatsministerium wurde später im Kreise prominenter Persönlichkeiten des ganzen Landes der Tee eingenommen. Unter den Gästen befand sich auch Dr. Eckener. Gegen 5 Uhr erschien unter den stürmischen Beifallsrufen einer dichtgedrängten Menschen menge der Reichspräsident auf dem Balkon des Staatsministeriums, um »ine kurze Ansprache an die versammelte Menge zu richt««. Die Menge dankte mit lebhaften Hochrufen. Nach 6 Uhr erfolgte die Weiterreise nach Darmstadt. von Seeckt als auch in der Reorganisation der sich erst am Montag, den 23. November, mit der deutschen Schutzpolizei, sehr weitgehende Zuge- Frage des Locarnopaktes beschäftigen. Die ständnisse gemacht hat. Das Reichskabinett hat Regierung steht nach wie vor auf dem Stand- sich dabei von der Erwägung leiten lassen, daß es punkt, daß eine einfache Mehrheit zu seiner An dringend notwendig sei, zu einer völligen Be- nähme genügt, während der Aeltestenrat die reinigung des Streitpunktes um die Entwaff- Frage offengelassen hat und das juristische Gut- nungsforderungen zu gelangen, und es hat da- achten abwarten will. her selbst unter schwersten Bedenken erhebliche Ueber die voraussichtliche Haltung der Reorganisation am bisherigen Zustand in Aus- Parteien zu Locarno kann Neues nicht ge sicht gestellt. In den deutschnationalen Kreisen sagt werden. ist deswegen eine starke Beunruhigung entstan- Di« Sozialdemokratie hat sich zwar den, die sich darin geltend macht, daß die Regie- darauf festgelegt, daß sie nicht als Lückenbüßer nmg immer dringender ersucht wird, über ihre für die Deutschnationalen einspringen werde, Handlungsweise Rechenschaft abzulegen. Aller- aber wie es scheint, hegt man in den Mittelpar- dings wird von seiten der Regierungskreise dar- teien doch die sichere Hoffnung, daß die sozial- W UMMA Kl NWMM MM »W Von unserem Berliner Vertreter Berlin, 13. November jdigen, wenn die deutschen Vorbehalte nicht rest- Die alliierten Regierungen haben die Ve-I^ berücksichtigt werden sollten. kanntgabe ihrer Entscheidungen über die Die Entwaffnungsnoten werden in der nächsten Rückwirkung der Paktverträge auf die be- Woche veröffentlicht setzten Gebiete auf den kommenden Montag «Eiaene Drabtmeld'u na, vertagt, weil es ihnen zweckmäßiger er- Berlin 13 November scheint, gleichzeitig mit dem Beschluß über die n Räumung der Kölner Zone auch die übrigen Regierung Luther ist nunmehr von Besatzungsfragen zu erledigen. Augenscheinlich Seite aufgefordert woroen, den geben sie sich der Hoffnung hin, daß die Zusam- ^h s e l mit der Botschafter- menfassung der Veröffentlichung über den Räu- mungsbeschluß und über die Rückwirkungen auf Oeffentlichleit bekannt zu geben. Wie wir die deutsche öffentliche Meinung einen sehr star- h"t..tn^^W<>rung d,e ken Eindruck macht, denn man will die Zuge- ^umente für Mitte nächster Worye in Aussicht ständnisse an Deutschland aufzählen, als ob es A^llt. inzwischen sind Verhandlungen mit mehr auf die Quantität als auf die Qualität des Negierungen über den Zeitpunkt Entgegenkommens anküme. Bis Montag wird Form der Veröffentlichung des man also spätestens in der Lage sein, ein klares Rotemvechsels eingeleitet worden. Vorläufig ist Bild über die Tragweite der alliierten Zuge- darüber zustande gekommen, daß ständnisse zu gewinnen. die gleichzeitige Bekanntgabe der beiderseitigen Inzwischen ist die deutsche Antwort Mitteilungen am Mittwoch der kommenden auf die Entwaffnungsnote der Bot- Woche erfolgen soll.